Kodak DC5000 ZOOM, die robuste und wetterfeste Outdoorkamera

"Robustes, wasserdichtes Design" – mit Sollbruchstelle – müsste eigentlich auf der Verpackung der Kodak DC5000 ZOOM stehen...

Dem Kameragehäuse wird für den rauen Outdoor-Einsatz ein Spritzwasserschutz nach IEC529 Class 4 attestiert. Die erste Ziffer 5 hinter dem IEC steht für „staubgeschützt“, die zweite Ziffer 2 für „Tropfwasser bis 15 Grad“. Hört sich gut an und machte sich wohl gut fürs Marketing und den Verkauf der Kodak DC5000.

Leider hält die Realität mit der guten Idee nicht Schritt! Beim Batteriefachdeckel handelt es sich um eine Fehlkonstruktion. Was haben sich die Konstrukteure dabei gedacht, als sie dem Ganzen eine „Sollbruchstelle“ verpassten? Da ist der verriegelbare, relativ stabil wirkende Batteriefachdeckel mit Metallanteilen, der aber zum Scharnier nur über eine 1,6 mm dünne Kunststoffplatte verbunden ist. Dass diese Platte trotz Querstegen durch einen harten Stoß/Schlag oder einfach mit der Zeit mürbe wird und bricht - leicht vorhersehbar. Der Druck der vier Akkus/Batterien ist so hoch, dass der gebrochene Deckel nur mit Hilfe eines kräftigen Kabelbinders oder einer Stativwechselplatte „in Schach“ gehalten, geschlossen werden kann. Sicher geht es noch etwas gefälliger, als mit der riesigen Wechselplatte, die ich genommen habe. Eine kleinere Metallplatte oder verkürzte, abgesägte Blitzschiene tut es vermutlich auch.

Der Spritzwasserschutz des Objektivs beschränkt sich auf den montierten Kodak Protective Filter.

Kodak DC5000 ZOOM

Unter dem Kleid der im Jahr 2000 vorgestellten Kodak DC5000 ZOOM, das besonders robust wirken soll – siehe oben –, steckt die ein Jahr zuvor präsentierte Kodak DC280.

Die DC5000 ist 140 x 89 x 83 mm groß und wiegt betriebsbereit 520 g. Der Sensor der DC5000 löst maximal 1.760 x 1.168 Pixel = 2 MP auf und bietet eine ISO-Automatik,  die ISO 100 oder 200 wählt. Gespeichert wird in 24 bit Farbtiefe als komprimierte JPEG wählbarer Qualitäts- (=Komprimierungs-)stufen. Gespeichert wird auf Compactflashkarte. Die +/- 2 EV in 1/2 EV-Schritten korrigierbare Belichtungsautomatik arbeitet wahlweise als Programm oder Blendenautomatik, die Verschlusszeiten von 1 bis 1/755 s und je nach Brennweite Blenden von 3,0 bis 9,6 steuert. Interessant ist das 3-3,8/30-60 mm (bezogen auf Kleinbild) 2-fach Zoom, das deutlich weitwinkliger ist als der Rest der damaligen Konsumerdigitalkamera-Welt.

Das Motiv kann stromsparend über einen optischer Sucher oder über den Monitor anvisiert werden. Der eingebaute Blitz reicht im Weitwinkelbereich 3 m weit und bietet die üblichen Funktionen: Ein/Aus, Automatik, Rote-Augen-Reduktion. Energieversorgung mit vier Batterien/Akkus 1,5/1,2 V der Größe AA.

Englische Bedienungsanleitung der Kodak DC5000

Camera Review der DC5000

Ralf Jannke

Kodak DC5000 ZOOM in ihrem Element

Das ist jetzt ein Exemplar, wie es sein soll! Spritzwassergeschützt ohne zerbrochenen Batteriefachdeckel! Abgelichtet outdoor mit der Olympus E330 FT DSLR und dem 3,5-5,6/14-45 mm Zuiko, Aufhell(klapp)blitz der Olymus E330. Übrigens: Die E330 ist die erste DSLR mit Wechselobjektiven der Welt mit Liveview!

Beispielfotos, aufgenommen März 2016 mit der Kodak DC5000 ZOOM

Irgendwie besser als meine anderen Kodak Konsumer-Digitalkameras. Dennoch liefert die vergleichbar auflösende 2 MP Nikon Coolpix 950 subjektiv "sauberere" = schärfere Daten... 1:1 Ausschnitt aus dem 2 MP Foto der Kodak DC5000, unscharfmaskiert 150% Stärke, 0,3 Radius.

Blöd, wenn man die in diesem Fall unsinnige Dateneinbelichtung vergessen hat :-( 

Der Kodak DC5000 ZOOM kann auch 16 Jahre nach der Vorstellung ein – Achtung Marketing-Sprech – hohes Fun-Potential attestiert werden. Die DC5000 macht gute Laune. Ganz anders als das von der Datenqualität überlegene, aber seelenlose und langweilige Smartphone. Das außerdem kein 30 mm Weitwinkel vorweisen kann!

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