Olympus Camedia C-220 Zoom und C-900 Zoom

Das ungleiche Geschwisterpaar

Beachten Sie die Bauart. Das gleiche Prinzip – die verschiebbare Objektivabdeckung ist gleichzeitig der Hauptschalter der Kamera – wie die hier schon vorgestellten, niedriger auflösenden Vorgänger der Camedia 4xx und C-8xx Linie

Genügen 1,3 Megapixel? 

Im Prinzip ja, würde Radio Eriwan (Jerewan) sagen, aber nur wenn es eine "anständige" Kamera ist;-)

Genügen – wofür?

Nochmal zur Erinnerung: 1280x1024 Bildpunkte = 1,3 MP lassen sich mit 150 ppi Auflösung 22x17 cm groß (selbst) drucken oder auf Fotopapier belichten oder mit 120 ppi 27x22 cm (fast A4) groß. 

Wenn die Kamera „anständig“ ist... 

Heißt ein gutes Objektiv, einen guten Sensor und eine gute interne Bildverarbeitung hat. Etliche „Kirmes“-Kameras ohne Wechselspeicher und hoher Daten-Komprimierung, damit genug Bilder in den zu kleinen Speicher passen, in Kombination mit einem primitiven Objektiv (Plastik-Linsen?!) liefern auf dem Papier zwar auch 1 bis 1,3 MP, die aber damals wie heute keinen Spass machen. 

Im Idealfall bietet die Kamera unkomprimiertes Speichern im TIF-Format, mindestens aber mehrere JPEG-Qualitäten, wie immer die auch bezeichnet werden. Im Fall der hier vorgestellten Olympus Camedia C-900 Zoom ist das die die Einstellung SuperHighQuality (SHQ), die je nach Motiv (Details, Farbe) 330 bis 380 KB große Dateien erzeugt. Unkomprimiert hat die 1280x1024 Pixel Datei eine Größe von 3840 KB, die SHQ-JPEG-Datei ist also im Verhältnis 12 bis 10:1 komprimiert. 4:1 ist Sehr Gut, 8:1 Gut, 16:1 Befriedigend, um bei Schulnoten zu bleiben. Mit der SHQ-Komprimierung bin ich also im Gut-Minus Bereich. Das ist dem Erscheinungsdatum der C-900 Zoom – 1998 – und den damals kleinen Speicherkarten und hohen Preisen geschuldet. Wie üblich speichert Olympus auf die papierdünne Smartmediakarte. Speichergrößen von 2, 4, 8 und 16 MB waren üblich. Dazu gesellten sich erst später 32, 64 und 128 MB, wobei das auch die Spitze, das Ende war: 128 MB. Und diese Karten mit mehr Fassungsvermögen wurden nicht von jeder Kamera, die mit Smartmediakarten bestückt wird, auch „verdaut“. Sprich nicht beschrieben und entsprechend gelesen. Firmwareupdates, die das eventuell ändern konnten, waren vor 2000 eher rar und dann oft nicht vom Anwender installierbar! 

Die Olympus Camedia C-900 Zoom

Obwohl 17 Jahre alt, akzeptiert die C-900 Zoom sogar 128 MB-Karten. Die 64 MB-Karte kann rund 145 Fotos in SHQ-Qualität speichern. Das gute 2,8-4,4/5,4-16,2 mm (Kleinbild-äquivalent 35 - 105 mm) 3-fach Olympus Zoomobjektiv und die Datenaufbereitung sorgen auch 2015 dafür, dass man damit noch etwas anfangen kann. Diese Auflösung wird von zahlreichen Kameras geboten. Wenn dann aber Objektiv und Datenaufbereitung nicht mithalten können, kommt unter Umständen trotz höherer Auflösung kein besseres Ergebnis raus wie beispielsweise bei der nominell gleich auflösenden und klobigen Kodak DC120 oder der sogar höher auflösenden (1536 x 1024 1,5 MP) Kodak DC260.

Die technischen Daten der Olympus Camedia C-900 Zoom 

Abmessungen, Gewicht: 127 x 67 x 53 mm, 350 g. 1/2,7“ 5,4 x 4,0 mm CCD-Sensor. Gespeichert wird mit 24 bit Farbtiefe in drei verschiedenen JPEG-Qualitäten auf Smartmediakarte von maximal 128 MB Volumen. Sensorempfindlichkeit ISO 100. Programmautomatik. Belichtungskorrektur +/- 2 EV in 1/2 EV Schritten. Verschlusszeiten 1 s bis 1/1000 s. Einzel-Autofokus (AF-S), kontinuierlicher Autofokus (AF-C). Optischer Sucher mit Dioptrienkorrektur und 1,8“ Monitor mit 72.000 Bildpunkten. Eingebauter Blitz (aufklappbar), Blitzreichweite 4 m bei Weitwinkel. Automatik- und Aufhellblitz, Rote-Augen-Reduktion. Serienaufnahmen mit 2 Bilder/s bei höchster Auflösung. Energie: 4x Mignon-/AA 1,5 V Batterie oder 1,2 V Akkus.

Nach einer englischen Bedienungsanleitung für die C900Zoom wird man vergeblich suchen, denn in den USA hatte die Kamera einen anderen Namen: Olympus Camedia D-400 Zoom.

Rund 570 Euro hat die C 900 Zoom 1998 gekostet, 2015 kam sie in einem sehr guten Zustand für 8 Euro von eBay.

Olympus Camedia C-220 Zoom

Mit 112 x 62 x 35 mm und 175 g Gwicht deutlich kleiner und unscheinbarer, wurde die C-220 Zoom „dank“ angebrochenen Batteriefachdeckel für 5 Euro auf dem Flohmarkt erworben. Dass die C-220 Zoom kompakter ist, verwundert nicht, denn sie begnügt sich im Gegesatz zur C-900 Zoom mit nur zwei statt vier AA-Batterien oder Akkus. Nicht mehr ganz taufrisch, arbeitet die Technik der 1600 x 1200 Pixel = 2 MP Kamera aber (fast) einwandfrei! Fast bedeutet, dass sich die Kamera ab und zu ausschaltet um automatisch wieder einzuschalten. Vermutlich durch den angebrochenen Batteriefachdeckel, den ich diesmal nicht mit Gewebeklebeband fixiert habe. Ich hatte mich nämlich mehrmals gewundert, warum der JPEG-Modus von SuperHighQuality auf HighQuality verstellt und der von mir abgeschaltete Blitz wieder aktiv war...

Die technischen Daten der Olympus Camedia C-220 Zoom 

1/2,7“ 5,4 x 4,0 mm CCD-Sensor. 2,8-4,9/5 - 15 mm (38 mm - 114 mm) 3-fach Zoom-Objektiv. Verschlusszeiten 1/2 bis 1/1.000 Sek. Gespeichert wird mit 24 bit Farbtiefe in verschiedenen Bildgrößen und drei verschiedenen JPEG-Qualitäten auf Smartmediakarte von maximal 128 MB Volumen. Da passen 91 SHQ-Fotos drauf.

Sensorempfindlichkeit ISO 100. Programmautomatik. Belichtungskorrektur +/- 2 EV in 1/2 EV Schritten. Verschlusszeiten 1 s bis 1/1000 s. Einzel-Autofokus (AF-S), kontinuierlicher Autofokus (AF-C). Optischer Sucher mit Dioptrienkorrektur und 1,5“ Monitor mit 114.000 Bildpunkten. Eingebauter Blitz (aufklappbar), Blitzreichweite 4 m bei Weitwinkel. Automatik- und Aufhellblitz, Rote-Augen-Reduktion. Serienaufnahmen mit 2 Bilder/s bei höchster Auflösung. Energie: 4x Mignon-/AA 1,5 V Batterie oder 1,2 V Akkus.

Mehrsprachige (mit Deutsch) Bedienungsanleitung für die C-220 Zoom

Parallel zu den beiden alten Olys hatte ich meinen Neuerwerb dabei, eine Sony Cybershot DSC-F505V. Was für ein Horror mit dieser, überhaupt mit einer Kamera OHNE einfachen optischen Sucher auf dem Monitor das Motiv unter Tages- und stärkerem Sonnenlicht nicht erkennen zu können. Da lobe ich mir die "Vintage-Olys"!

Trotz nicht übermäßiger JPEG-Komprimierung – in der 2 MP C-220 Zoom bei SuperHighQuality hervorragende 4:1 und in der 1,3 MP C-900 Zoom bei SHQ ca. 10:1 – erschein mir die Qualität rein subjektiv etwas schlechter, als bei den schon vorgestellten Olympus-Modellen C-1400 XL, C-2100 Ultrazoom und C-2500L, was angesichts Machart, Prinzip und Herstellkosten der höherwertigen Kameras auch in Ordnung geht. Im Anschluss noch eine kleine Bildauswahl, aufgenommen mit der Olympus Camedia C-900 Zoom und der C-220 Zoom im April 2015 auf dem Weg zum und im Botanischen Garten der Universität Bonn.

Ralf Jannke

Fotos aus der 1,3 MP Olympus Camedia C-900 Zoom

Leichte Nachbearbeitung in Photoshop, die C-220 und C-900 Zoom liefern "ordentliche" Bilddaten! Das Halteverbotsschild auf dem Boden ist ein 1:1 Crop aus der 1,3 MP-Aufnahme.

Fotos aus der 2 MP Olympus Camedia C-220 Zoom

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