Die Internetseite Dpreview.com geht vom Netz …

23. März 2023, Ralf Jannke - Wissen

Auch wenn es schon komplett durch den virtuellen Blätterwald ging ...

Ich will auch noch meinen Senf zur Abschaltung von dpreview.com geben.

Meine zweite Standard-Quelle nach digitalkamera.de, die schweizer "fotointern.ch — Tagesaktuelle Fotonews" schreibt:

"Seit 1998 gibt es die englischsprachige und damit internationale Test-Website für Digitalkameras dpreview.com. In London von Phil Askey und anderen Enthusiasten ins Leben gerufen und bereits 2007 von Amazon übernommen, was später einen Umzug der Redaktion nach Seattle zur Folge hatte, fällt die Website der jüngsten Entlassungswelle bei Amazon zum Opfer. (Seit wenigen Monaten krassieren Massenentlassungen bei viele Tech-Giganten um die Unternehmen in den derzeitigen Krisen auf Sparkurs zu bringen.) Ab dem 10. April wird DP Review eingestellt und später die Website ganz vom Netz genommen."

Da mögen bei notleidenden Papier-Magazinen zum Thema digitale Fotografie und dem einen oder anderen Influencer die Sektkorken knallen, aber zu früh "gefreut" …

Der König ist tot, es lebe der König

Chris Niccolls und Jordan Drake, die bei ihren diversen Gerätevorstellungen auch Fehler nannten, machen Anfang Mai weiter:

"Chris Niccolls und Jordan Drake are coming to PetaPixel"

Neben den beiden soll auch ein anderes Team damit beschäftigt sein, den kompletten Inhalt von dpreview.com zu sichern!

Unvergessen, wie Chris Niccolls das "fest" montierte minderwertige Plastikobjektiv der Kamera eines namhaften Herstellers kurzerhand abbrach ... Oder die Videos zum Jahresende, wo sich Chris und Jordan "die Kante geben", wenn die begründet (!) besten und schlechtesten Fotoprodukte des Jahres gewürdigt wurden. Alkohol im Job? In den USA möglicherweise verpönt, aber Niccolls und Drake sind Kanadier ;-)

Wer Lust hat braucht hinsichtlich Reaktionen zur Einstellung von dpreview.com nur zu googeln oder in Youtube zu suchen.

Die albernsten Reaktionen kommen aus anderer Richtung: Ich kaufe nichts mehr bei Amazon ... Dann lass' es doch. Das wird Amazon sicher mächtig beeindrucken ... Nachdem der zu Fuss zu erreichende Conrad Elektronik in Bonn zugemacht hat, stammen beispielsweise meine Akkuhalter für die historischen Kodak DSLRs alle aus Amazon. Punkt!

Und Fotoprodukte? Neuware, wie gebrauchte höherpreisige Objektive und Kameras werden grundsätzlich nur online beim Profi-Anbieter erworben. Mit verfolgbarem DHL Postversand. Denn hier hat Amazon auch bei mir komplett versch… — Pardon — schon seit Langem mein Bannstrahl getroffen, nachdem sie mir ein 350 Euro Objektiv einfach unbeaufsichtigt vor die Haustür gestellt haben …


Ein Smartphone, mit dem man nicht telefonieren kann …

13. März 2023, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Sony MHS-PM1

Mit der MHS-PM1 präsentiert Sony 2009 ein reichlich überflüssiges "Smartphone", mit dem man filmen, fotografieren aber nicht telefonieren kann ;-) Zur Erinnerung: 2007 präsentiert Steve Jobs das erste Apple iPhone. Ich habe jetzt nicht in die Sony Ericcson Geschichte geschaut, wann Sony das erste Foto-Smartphone hatte …

Man kann die Sony MHS-PM1 als die moderne Fortsetzung der Sharp VN-EZ1 mpeg-4 von 1999 bezeichnen. Von 320 x 240 Pixel Videos/640 x 480 Pixel Fotos zu 1.440 x 1.080 HD Videos/5 Megapixel Fotos

Spezifikation

Wie bei der Sharp lässt sich das Objektiv schwenken. Das ermöglicht dem Nutzer auch – ganz wichtig – Selfies, indem das Objektiv einfach auf sich selbst gerichtet wird. Das Objektiv entspricht im 16:9 Filmbetrieb einem 47 mm Kleinbildobjektiv, im Fotobetrieb 42 mm Brennweite (4:3). Gespeichert wird auf Sony Memory Stick Pro Karten.

Da der fehlende Akku locker die 5 Euro, die die Sony MHS-PM1 gekostet hat, übersteigt, werde ich erst im eigenen Fundus nachsehen, ob da ein Akku passt. Alternativ ginge ein kurzer Betrieb mit einem Netzteil, wenn vorhanden. Ich habe nicht vor mit dieser Sony ernsthaft zu filmen oder zu fotografieren. Aber ich war neugierig auf diese Resourcenverschwendung in der Digitalkamera-Geschichte.

 


P-H-Ä-N-O-M-E-N-A-L …

08. März 2023, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren, Reparieren

Selbst-Reparatur eines "vernebelten" 2,8/35-70 mm AF Nikkors

Küchentisch an einem grauen Sonntag ;-)

Als Vorgriff auf den fast fertigen Beitrag "Jahrzehnte-alte, lichtstarke 2,8;2.8-4;4/35-70 mm Zoom-Objektive im Vergleich" hier ein erfolgreicher Selbst-Raparaturversuch nach Internet-Anleitung, genauer einem Youtube-Video.

Worum geht es?

Ich wollte für die Kodak DSLRs auf Nikon SLR-Basis und weitere Niken DSLRs wenigstens ein lichtstarkes Zoom mit durchgehender Lichtstärke f/2,8. Speziell, wenn die alten Digitalkamera-Schätze wieder mal in die Basketballhalle sollen. Die Wahl fiel auf das meist preiswert zu habende Nikon AF NIKKOR 35-70mm f:2.8. Eine wenig geliebten Zoombrennweite – weder Fisch noch Fleisch —, aber gegenüber den lichtstarken 2,8/24-70 mm oder 2,8/28-70 mm eben deutlich preiswerter.

Die Qualitätsmeinungen und -eindrücke über das 2,8/35-70 reichen von  67,5 von 150 Punkten = 45 Prozent = Schulnote Mangelhaft  bis "für den gebotenen Preis bekommt man sehr gute Ergebnisse." "Die Schärfe im Zentrum ist bei Offenblende hervorragend, an den Rändern etwas weich."  Aber: "Leider gibt es ein Problem bei diesem Objektiv: es hat eine starke Anfälligkeit für das Ausdünsten von Schmiermitteln. Typisches Problem sind dabei die inneren Linsen, die von einem milchigen Belag betroffen sind. Beim Gebrauchtkauf ist also besondere Vorsicht angebracht."

Problem: Es gibt Exemplare da sehe ich den milchigen Belag nach einem kurzen Blick ins Objektiv, es gibt aber auch Exemplare, da ist der "Nebel" nicht sofort oder schwer erkennbar. Es reicht nicht, das Zoom in eine starke Lichtquelle zu halten! So war mein Exemplar eben doch "vernebelt". Beschrieben wurde es so:

  • Der Zustand ist voll funktionstüchtig - die Blende ist nicht verharzt
  • Ohne Glaspilz / Fungus / Schimmel - mit Staubpartikel - vorne die Linse hat Kratzer
  • Der Gehäuserand neben der Linse ist bestoßen und verkratzt - das Filtergewinde ist deformiert

Eine auf den ersten Blick wahrheitsgetreue Beschreibung, aber letztlich doch unehrlich. Ein einziger Blick durch den Sucher einer Spiegelreflexkamera hätte genügt, um den "Nebel", die Weichheit zu sehen …

Warum habe ich das Zoom dennoch behalten?

Weil die Schärfe bei Offenblende stimmt, denn dafür habe ich das Zoom schließlich geholt! Um es später erfolgreich zu reparieren! Dazu gleich mehr. Dennoch gilt für Unerfahrene: Finger weg von diesem Nikon-Zoom! Ich habe für mein Exemplar 79,90 Euro bezahlt. Das Zoom wird gewöhnlich für deutlich jenseits 100, ja sogar um 2xx Euro angeboten. Wer sich doch entschließt: Auf keinen Fall von privat ohne Rückgaberecht kaufen!

Jetzt aber doch eine gute Nachricht! Zumindest für mich – und andere Mutige ;-)

In diesem Youtube-Video "Lens repair : Nikkor 35-70mm f/2.8 : Haze removal" wird sehr gut und nachvollziehbar Schritt für Schritt beschrieben, wie man dieses Zoom selbst zerlegt, die betroffenen Linsen reinigt und das Objektiv funktionierend (!) wieder zusammenbaut. Ich muss aber ehrlich zugeben, dass ich das benötigte Werkzeug längst über ein paar Jahre hinweg für ganz wenig Geld erworben habe. Speziell die Hartgummiteile, mit denen Linsengruppen auseinandergeschraubt werden können … Auf das Zeigen von Detailfotos verzichte ich – bzw. ich habe auch gar keine gemacht –, es ist minutiös im Youtube-Video beschrieben und gezeigt!

Der Erfolg spricht für sich!

Vorher – Nachher

Es war wirklich frappierend, was so "ein bisschen" Belag ausmacht! Den man im Exemplar des Youtube-Videos auch so sah, bei meinem 35-70 mm aber erst nach Einsatz auf der Kamera. Jetzt habe ich ein voll funktionsfähiges Zoom!

Ganz ohne Wermutstropfen geht es dann doch nicht. Laut Dirk X. können weitere Linsen vom milchigen Befall betroffen sein. An die bedeutend schlechter ran zu kommen ist. In einem weiteren Youtube-Video ist eine meiner Meinung nach nur provisorische Lösung, um wenigstens noch eine frei zugängliche Linsenoberfläche zu reinigen.

Ich habe bei meinem Exemplar gar nicht darauf geachtet. Ich war/bin zufrieden mit dem, was ich jetzt habe!

Nikon D1H von 2001, 2,7 Megapixel, 5 B/s, ISO 1600, mit dem reparierten 2,8/35-70 mm AF Nikkor bei Offenblende


„Wunderkameras“, „Pixel-Mogelklasse“, „Pixel-Hokuspokus“ Reaktivierung V

03. März 2023, Ralf Jannke - Wissen, Ausprobieren

Sigma SD10

Abgebildet meine beiden einzigen Objektive mit Sigma SA-Bajonett, ein "digitales" SIGMA ZOOM 18-50mm 1:3.5-5.6 DC und ein "analoges" SIGMA ZOOM 28-80mm 1:3.5-5.6 HF MACRO. Trotz der Brennweitenüberschneidung ein interessantes Pärchen, denn mit 18 mm Brennweite habe ich 31 mm Weitwinkel @KB — die Sigma SD10 hat einen etwas kleineren 13,8 x 20,7 mm APS-C Sensor, was Cropfaktor 1,7 bedeutet —, und das subjektiv wertigere 28-80 mm entspricht im KB-Format dann einem 48-136 mm Zoom. Mein zweites Exemplar mit Nikon F Bajonett hinterließ auf der 12 MP Nikon D90 und der 36 MP Vollformat Nikon D800 einen sehr guten Eindruck!

Mit der Sigma SD10 und den beiden Zooms werde ich in den Osterferien losziehen

Es ist schon wieder viel zu lange und über drei Jahre her, dass ich das letzte Mal mit der Foveon-Sensor-bestückten Sigma SD10 fotografiert zu haben – 2019. Es wird Zeit für ein Update dieser interessanten Nischenlösung, was den sehr speziellen Dreischicht-Sensor betrifft, über dessen tatsächliche Auflösung sich trefflich streiten lässt! Mit meiner Sigma SD10 und der Polaroid X530 bin ich aus Sammlersicht ausreichend "versorgt", was den exotischen Foveon-Dreischicht-Sensor betrifft.

Was von Sigma nach den digitalen Spiegelreflexkameras an spiegellosen Systemkameras OHNE Wechselobjektiv kam, kommt für mich weder vom — in meinen Augen — schauerlichen "Kachel-Design" der Quattro-Modelle noch von den abgerufenen eBay-Preisen für eine DP1/2/3/s/Merrill in Frage. 55 Euro habe ich für die SD10 bezahlt. Die "richtigen" DSLMs mit Objektiv-Wechselmöglichkeit wie meine Panasonic G2 DSLM haben 25 Euro gekostet, Olympus erste spiegellose microFourThirds Systemkamera PEN E-P1 gerade mal 30 Euro. O.K. beide Kameras haben die in den Praxisberichten beschriebenen Defekte, sind aber voll fototauglich! Die einwandfrei funktionierende Samsung NX11 DSLM kam für 60 Euro in den Pool. Selbst die großartige Fuji X-E1 blieb mit 95 Euro zweistellig.

Ich freue mich auf meine Sigma SD10!


Mein merkwürdigstes Autofokus-Normalobjektiv — dessen Autofokus nicht funktioniert …

28. Februar 2023, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

CANON LENS AC 50mm 1:1.8

O.K. wie soll das auch per Adaption auf der Nikon Z6 funktionieren?

Auf der Suche nach dem besten Weg in Richtung Autofokus hatte Canon 1985 noch mit dem alten FD-Bajonett und der Canon T80 und den drei Autofokus-Objektiven AC 50mm 1:1.8, AC 35-70mm 1:3.5-4.5 und AC 75-200mm 1:4.5 experimentiert, um dann 1987 — zwei Jahre nach Minolta (!) — mit dem bis heute erfolgreichen EOS-System Vollgas zu geben.  Erzählt in "Die Geschichte des Autofokus' und sein wichtigster Erfinder: Minolta"

Aus dem Canon Autofokus Set von 1985 habe ich die T80 und das Normalobjektiv. Die T80 funktioniert nicht, womit dann auch die Blog-Überschrift erklärt ist. Aus diesem Grund wurde mit diesem Canon FD-Bajonett Autofokus-Objektiv zumindest von mir auch noch nie ein Foto aufgenommen. Das soll jetzt unbedingt nachgeholt werden. Denn der benötigte Adapter, um das FD-Objektiv auf die spiegellose Vollformat Nikon Z6 zu portieren, ist ja vorhanden! Praxisbericht folgt!

Gerne kündige ich auch eine weitere Steigerung an, was Canon FD Autofokus Objektive angeht. Mit funktionierendem AF auf der Nikon.  Mehr wird noch nicht verraten ;-)


Kodak/Canon EOS1n DCS520 Update 2023

24. Februar 2023, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Eigentlich sollte nach der großartigen 2 Megapixel Kodak/Nikon F5 DCS620x die höher auflösende 6 Megapixel Kodak/Nikon F5 DCS760 kommen, die einen größeren 19 x 27 mm APS-H Sensor mit Cropfaktor 1,3 hat.

Leider, leider bringe ich mein Exemplar nicht mehr zuverlässig ans Laufen.  Ständige Fehlermeldungen, Abstürze und so weiter. Als letzte Hoffnung hatte ich meinen schlechtesten Akku für die DCS560 "geknackt" um an die Kontaktierung des Akkus zu kommen. Was problemlos gelang. Aber selbst mit der stabilen Spannungsversorgung durch ein Labor-Netzteil kam die DCS760 nicht in die Gänge. Also ab sofort nur noch ein Belegexemplar :-(

Stattdessen wurde jetzt die 2 Megapixel Kodak/Canon EOS1N DCS520 reaktiviert, um mit zu einem Spiel in die Basketballhalle zu gehen. Die lichtstarken Objektive 2,8/17-35 mm L USM und 2,8/70-200 L USM meiner Canon-Zeit habe ich nicht mehr. Bis auf die Lichtstärke bringen die beiden oben gezeigten Objektive aber auch 2023 Leistung: CANON ZOOM LENS EF 28-80mm 1:3.5-5.6 und CANON ZOOM LENS EF 70-210mm 1:3.5-4.5. Das 28-80 mm unterm Korb mit 28-35 mm, um bei f/3,5-4 zu bleiben. Die Bonner Halle ist sehr gut beleuchtet, ich werde die DCS520 mit ISO 1600 und -2/3 EV Unterbelichtung laufen lassen = ISO 2500. So dass immer eine 1/500 s Verschlusszeit möglich ist, wobei 1/1000 besser wäre …


Eigentlich sinnlos, aber für mich ein Muss!

20. Februar 2023, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Meine digitalen Anfänge 1996/1997!

Als in Deutschland der dämliche denglische Begriff „Handy“ noch nicht erfunden war, telefonierte Schweden schon kompakt mobil. Auch begannen Skandinavier mit den ersten verfügbaren Digitalkameras Produktionsabschnitte und -details zu dokumentieren, wo man sich im Unternehmen, wo ich beschäftigt war, noch mit Polaroid abmühte. Es war Ostern 1996, als ich über meine in Schweden lebende Schwester in den Wochenend-Leihgenuss einer Chinon ES 3000 kam. Trotz der schwachen 640x480 Pixel VGA-Auflösung war das die „Initialzündung Digitalfotografie", die im Herbst 1996 zum Kauf der ersten eigenen Kodak DC20 führte, 1997 zu Experimenten mit einer Olympus Camedia C-400 und bis Jahresende 1997 schließlich in die seinerzeit hochauflösende Olympus Camedia 800L mündete.

Als mir jetzt die sehr selten gewordene Olympus Camedia C-400 für 20 Euro über den Weg lief, habe ich sofort zugegriffen! 1997 bot Olympus die 1.024 x 768 Pixel Camedia C-800L und die 640 x 480 Pixel Camedia C-400L. Beide mit Monitor zur Motivfindung und zum späteren Betrachten der aufgenommen Fotos. Alternativ gab es eine "Spar"-Camedia C-400. Mit dem halben Speicher der C-400L und ohne Monitor. Und doch habe ich damit die Einzelbilder der Tableaus von oben aufgenommen …

Also, die Camedia C-400 "musste" sein ;-)


Ich erkläre die Flohmarktsaison nochmals für eröffnet :-)

14. Februar 2023, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Irgendwie hat man die zwei Jahre Corona-Pause ja doch gemerkt – was Flohmarktaktivitäten betrifft

Nach dem noch frischen Blogeintrag „Heute vom Flohmarkt …“, der eine nette 10 Megapixel Sony Cyber-shot DSC-T700 und ein Sony-Ericcsson D750i Handy mit eingebauter Digitalkamera – je 4 Euro – in die Sammlung brachte, gab es eine Woche später für 15 Euro eine 7 MP HP Photosmart M627 (Vorstellungsjahr 2006) und eine 16 MP Canon PowerShot ELPH 110 HS (in Europa Canon IXUS 125 HS) aus dem Vorstellungsjahr 2012. Beide Kameras in sehr gutem äußeren Zustand und voll funktionierend. Die HP wird von digitalkamera.de nicht gelistet, aber es gibt auch so genügend Informationen.

Damit werde ich jetzt aber wieder auf die Bremse treten

Denn neben der Sony Cyber-shot DSC-T700, jetzt der HP Photosmart M627 und der Canon PowerShot ELPH 110 HS warten noch weitere drei Sonys ihrer (ungeliebten) Beachtung. Letztere wurden mir von Christian Zahn als bei ihm Doppel-Exemplare überlassen, vielen Dank dafür.

Problem, mich langweilt diese Kameraklasse. Nicht ohne Grund habe ich begonnen, neben den dauerbenutzen spiegellosen Systemkameras die gute alte Digital-Spiegelreflex wieder etwas aufzuwerten:

Denn die Geschichte der Digitalkamera ist vielleicht nicht in allen Facetten, so aber doch sehr ausführlich dargestellt

Das obere Foto zeigt die Anfänge. Ab etwa Mitte der 1980er Jahre wurde bereits filmlos, aber noch analog aufgezeichnet, gespeichert. Mit so genannten Stillvideo-Kameras. Im Foto darunter die zweite, in Serie gefertigte DSLR der Welt, die Kodak DCS200 von 1992 und die letzte Minolta (exakt KonicaMinolta) Dynax 5D von 2005, bevor Minolta als jahrzehntelanger Hersteller von Kameras und Objektiven von der Bildfläche verschwand. Da kommt digitalkamera-geschichtlich nicht mehr viel dazu.

Sollte aber wirklich mal nichts zu schreiben sein, kann ich auf die weniger geliebten Digitalkameras zurückgreifen. Wobei sich die Sony Cyber-shot DSC-T700 gleich als Favorit herauskristallisierte. Durch ihre starke Nahfotofähigkeit im Zentimeterbereich. So sollten ein paar unbeschwerte, komfortable "Makros" kleiner Dinge möglich sein.

Und einen großen Vorteil haben unbedeutende, kleine Ramsch-Flohmärkte. Hier finde ich gelegentlich ein nettes Teil. Auf den wenigen verbliebenen, reinen Fotobörsen wird pauschal so argumentiert: "Selten, super-rar = teuer". Als ob die Besucher von den Preisen keine Ahnung hätten. Und wer gibt hohe Summen aus, ohne die gewisse Sicherheit von eBay und Paypal …

 


Meine ungewöhnlichste, klobigste, verbauteste, hässlichste, "halb"kaputteste Digital-Spiegelreflex

09. Februar 2023, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Minolta Dimage RD 3000

Mit seinen Kameramodellen RD-175, der baugleichen AGFA ActionCam von 1995 und der nachfolgenden RD 3000 von 1999 war Minolta im Unterschied zu den Platzhirschen Canon und Nikon zwar unabhängig von Kodak, hatte sich mit seinem Bauprinzip aber in eine Sackgasse manövriert.

Kodak bot seit 1992 Bildsensoren von 9 x 14 mm Größe, Cropfaktor 2,6), den gewohnten 15 x 23 mm APS-C Sensor, Cropfaktor 1,5 mit je nach Kameramodell 1,3 bis 1,5 Megapixel und den 19 x 27 mm APS-H Sensor mit Cropfaktor 1,3 und 6 Megapixel Auflösung. Auf derartig große Sensoren konnte, wollte (Kostengründe?) Minolta nicht zurückgreifen.

Um auf Auflösung und Benutzbarkeit der vorhandenen Objektive zu kommen, montierte Minolta in das Digitalrückteil seiner RD -175 ein Zwischenobjektiv, welches das Bild über einen Lichtteiler auf drei 4,8 x 6,4 mm große CCD-Sensoren mit je 768 x 494 Pixel = 0,38 MP Auflösung projiziert. Daraus interpoliert die RD 175 Kamerasoftware Fotorohdateien mit 1,75 Megapixel Endauflösung. Vor- und Nachteil dieser Bauart: Die Nennempfindlichkeit des Systems beträgt zwar hohe und nicht änderbare ISO 800, der Cropfaktor liegt bei 2,5, die System-Lichtstärke erreicht aber nur f/6,7. Egal wie hoch die Lichtstärke des montierten Objektivs ist. Ein 2,8/20 mm Objektiv auf der Minolta RD 175 verhält sich wie ein lichtschwaches 6,7/50 mm Normalobjektiv.

Beim Nachfolger RD 3000 griff Minolta zum gleichen Prinzip: Diesmal aus zwei 1/2“ CCD-Sensoren von 6,4 x 4,8 mm Größe und 1,5 MP Auflösung interpoliert die Kamerasoftware das fertige 2,7 MP Bild. Durch entsprechende Relais-/Vergrößerungsoptiken entspricht das Ganze zum Schluss dem Format des 15 x 23 mm APS-Sensors. Auch hier beträgt die System-Lichtstärke nur f/6,7.

Die RD 3000 ist aber ungleich praktikabler, was am Bildspeicherformat liegt. Die RD-175 speichert nicht nur in einem schwer zu dekodierenden Rohformat, eine Katastrophe ist das Speichermedium, genauer die Vorbereitung. Die CompactFlash-Speicherkarte im PCMCIA-Adapter ist noch unproblematisch. Für die Vorbereitung dieser Karte wird aber zwingend eine Kamera-/Rechner-Kabelverbindung benötigt. Und zwar via SCSI, dem längst vergessenen Verbindungssystem. Was einen entsprechenden Rechner voraussetzt, bei mir ein uralter Power Mac G3 und das alte Apple Betriebssystem OS 9.x Nur damit bzw. der Minolta-Software lässt sich die Speicherkarte so vorbereiten, dass sie mit Fotos, aufgenommen mit der RD-175 gefüllt werden kann. Diese Speicherkarte versehentlich formatiert, ist sie für Die RD-175 unbenutzbar. Ausführlich beschrieben in "Minolta RD-175: Anschluss der DSLR an einen Mac-Rechner über SCSI, Datenkonvertierung"

Dagegen ist der Datentransfer von der Minolta RD 3000 eine regelrechte Wohltat. Sie speichert ihre Fotos auf jede gewöhnliche, unbehandelte (!) CompactFlash-Karte bis 512 MB Volumen. Wahlweise im unkomprimierten "SUPER FINE"  1:1 TIFF Format oder gleich als JPEG "FINE" 1:5, "STANDARD" 1:10 oder "ECONOMY" 1:15. Hier ist nur JPEG FINE 1:5 sinnvoll.

"Ganze" Fotos

Unverzeihlicherweise habe ich mein einwandfreies erstes Exemplar der Minolta Dimage RD 3000 irgendwann verkauft :-(

"Halbe" Fotos?

Leider hat mein zweites Exemplar einen Fehler. Irgendein Teil ragt in den Strahlungsgang des optischen Systems. Konsequenz: Es gibt nur halbe Fotos von 1350 x 970 Pixel, 1,3 Megapixel Größe. Siehe oben …

Für ein paar aufgehübschte Original-Halbfotos aus der Minolta Dimage RD 3000 reicht es aber noch!

Deshalb werde ich mit der RD 3000 auch demnächst eine Runde drehen und berichten.

Welchen Cropfaktor soll man für die Vectis-Objektive zugrunde legen?

Geht man vom jahrzehntealten 3:2 Kleinbildfilm Seitenverhältnis aus, würde im so genannten Classic-Format C auf dem APS-Film eine Fläche von 16,7 x 25,1 mm belichtet. Was eine Format-Diagonale von 30,1 mm hat. Die Formatdiagonale des 24 x 36 mm Kleinbildfilms beträgt 43,3 mm. Das ergibt einen Cropfaktor von 43,3 : 30,1 = 1,44. Großzügig (unkorrekt gerundet) 1,5. Damit ist die Brennweite der Vectis-Objektive zu multiplizieren. Das hauptsächlich verwendete 22-80 entspricht also einem 33-120 mm Kleinbildkamera Zoom.

Und nochmal eine funktionierende Minolta Dimage RD 3000?

Illusorisch! Komplette Ausrüstungen mit diversen Vectis-Objektven werden im Bereich 600 bis 1300 Euro offeriert. Als "Als Ersatzteil / defekt" wurde November 2022 ein nicht funktionierendes Exemplar aus den USA für rund 130 Euro inkl. Porto verkauft. Da begnüge ich mich doch mit meiner funktionierenden "Halbformat-Version" …

Praxisbericht ist in Arbeit

 


Heute vom Flohmarkt …

06. Februar 2023, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

1 Tüte Äpfel für 3 Euro, 1 Tüte Romanesco (Blumenkohl) für 2 Euro und zwei Sonys für zus. 8 Euro ;-)

Ich konnte nicht widerstehen

Wie schicke Digitalkameras "gehen" wusste Sony. Die 10 Megapixel Cyber-shot DSC-T700 ist doch ungleich stylischer als die von mir ungeliebte, klobige, rundliche "Chrom-Zigaretten-Etui-Klasse". Dazu gab es noch ein Sony-Ericcsson D750i – ich nenne es mal – Digitalkamera-Handy. Die Cyber-shot startete nach Einlegen des noch drinsteckenden und dann frisch geladenen Akkus sofort mit der Aufforderung Datum und Uhrzeit einzugeben. Um anschließend eine funktionierende Kamera – kein Sensor-Defekt – zu präsentieren. Das Sony Ericsson erfreute mit einem "aufgeblähten", natürlich toten Lithium-Akku, SIM-Karte und – Achtung – eingelegtem 64 MB Sony MEMORY STICK DUO. Gefüllt mit Fotos, die ich ggf. verwende. Bei derartigen Sichtungen bin ich immer vorsichtig, um schnell wegzuschauen, wenn der Besitzer, die Besitzerin damit am FKK-Strand oder schlimmeres war ;-) Den FKK-Strand hatte ich tatsächlich schon … ICH WILL DAS NICHT SEHEN!!!! Auch wenn das Sony Ericsson nur eine 2 MP Kamera mit einem AF 4.3mm 1:2.8 DIGITAL ZOOM hat, spendiere ich einen Akku. Wenn das Handy zu starten sein sollte und trotz natürlich nicht vorhandenem Passwort ein paar Fotos ermöglicht, schieße ich ein paar frische Bilder. Natürlich gibt es auch zur Sony Cyber-shot DSC-T700 einen Praxisbericht!


Was ist digicammuseum.de?

Die analoge Fotografie blickt auf eine etwa 170-jährige Geschichte zurück, seit etwa 100 Jahren sind Fotoapparate auch für Privatleute erschwinglich. Trotzdem sollte es noch Jahrzehnte dauern, bis die Fotografie zu einem Hobby für Millionen von Menschen wurde und der Fotoapparat zum selbstverständlichen Accessoire jeder Urlaubsreise.

Um so überraschender ist es zu sehen, mit welcher Geschwindigkeit die etablierte Technik in wenigen Jahren nach der Jahrtausendwende in eine Nischenexistenz zurückgedrängt wurde. Ersetzt wurde sie durch Digitalkameras. Diese haben in kürzester Zeit eine atemberaubende Evolution durchlaufen und haben ihre analogen Vorfahren weitgehend überflüssig gemacht. In fast allen Haushalten wurde die alte Spiegelreflex- oder Kompaktkamera durch ein digitales Modell ersetzt.

Während die meisten analogen Kameras viele Jahre, teilweise auch Jahrzehnte lang genutzt wurden, landen die meisten Digitalknipsen nach drei bis vier Jahren in der Schublade und müssen einem leistungsfähigeren Modell weichen. Die technischen Fortschritte werden jedoch immer kleiner. Digitalkameras haben einen Stand erreicht, der keine drastischen Verbesserungen mehr zulässt. Der Boom fand seinen Höhepunkt um die Jahre 2008-2010 und hat seither deutlich nachgelassen.

Das ist auch schon rein äußerlich zu erkennen: In den ersten Jahren war bei den Herstellern von Digitalkameras der Wille zu beobachten, die neue Technik auch für Innovationen in Design, Bedienung und Funktionalität zu nutzen. Inzwischen ist diese Phase weitgehend vorbei und die Hersteller haben zu den aus analoger Zeit bekannten Kameratypen zurückgefunden: Kompaktkameras auf der einen und Systemkameras auf der anderen Seite.

Die in Smartphones eingebauten Kameras sind inzwischen jedoch so gut, dass sie Kompaktkameras die Existenzberechtigung geraubt haben. Wozu ein separates Gerät kaufen, wenn man vergleichbare Bilder auch mit dem Handy hinbekommt, das man zudem immer in der Tasche hat?

Es entsteht so im Moment die paradoxe Situation, dass so viel fotografiert wird, wie noch nie in der Geschichte - und gleichzeitig immer weniger "richtige" Kameras verkauft werden. Mag sein, dass die Ära der Fotoapparate für jedermann zu Ende geht und bald nur noch Hobbyfotografen und Profis als Kamerakäufer übrig bleiben. Deswegen ist nicht zu früh, die "wilden Jahre" der Digitalkamera-Entwicklung zu dokumentieren.

Diese Homepage war anfangs vor allem als virtuelles Museum meiner Kamerasammlung gedacht. Inzwischen ist daraus ein Projekt geworden, bei dem ein wachsender Kreis von Autoren tolle Beiträge zur Digitalkamera-Geschichte beisteuert. Den weitaus größten Anteil daran hat Ralf Jannke, der mit seinen Praxisbeiträgen die verschiedensten Themen detailliert behandelt und großartig bebildert. Was sich allerdings nicht geändert hat: Die Homepage ist ein reines Hobby- und Spaßprojekt. Wir freuen uns über den Austausch mit anderen Sammlern und Fotobegeisterten. Es gibt keine Werbung und wir sind auch keine bezahlten Influencer. Falls Sie allerdings noch eine spannene Kamera herumliegen haben, die Sie nicht mehr brauchen - wir sind immer auf der Suche nach weiteren Exponaten.

Boris Jakubaschk

Das virtuelle Digicammuseum wird zum realen Museum

Meine Sammelei hatte eigentlich schon immer das Ziel, meine Geräte eines Tages nicht nur auf dieser Homepage zeigen zu können, sondern auch live in einem richtigen Museum. Mit Holger W. Müller habe ich nun einen Partner, der meine Leidenschaft für die Technikgeschichte teilt. Außerdem wurden ihm in Rastatt Büroräume der ehemaligen Thaleswerke angeboten, dem Hersteller der bekannten Thales-Rechenmaschinen.

Dort soll nun ein Museum entstehen, das Rechenmaschinen, Computer und Videospiele als Schwerpunkt haben wird. Digitalkameras werden aber ebenfalls mit einigen spannenden Exponaten vertreten sein. Auf der Projekthomepage berichten wir über den Fortschritt.

Zur Homepage des µ-Museums