SIGMA STANDARD-ZOOM 1:2.8-4 f=35-70mm MULTI-COATED

07. Januar 2023, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Exemplar Nr. 2

Im Praxisbeitrag "10 Megapixel Pentax K200D mit dem manuellen SMC PENTAX-M ZOOM 1:2.8-4 40-80mm" hatte ich am Ende geschrieben: "Irgendwo muss auch noch ein von der Lichtstärke ebenfalls interessantes 2,8-4/35-70 mm Sigma mit Pentax K Anschluss rumliegen, das auf einer chinesischen Phenix mit Pentax K-Bajonett vom Rote Kreuz Secondhand-Laden steckte."

"Auf der Pentax *ist DL 2 bekam ich das Sigma-Zoom nicht ans Laufen. (…) Um den Beitrag etwa so zu beenden: Hoffentlich habe ich das Zoom nicht entsorgt …"

Doch habe ich — entsorgt. Nach etwas Nachdenken meine ich mich zu erinnern, dass ich bei dem Sigma-Teil bewusst nur am Objektiv ohne Kamera probiert habe die Blende zu verstellen. Um dann zu prüfen, ob sich nach manueller Betätigung eines bestimmten Hebels die Blende schließt. Das tat sie nicht, also vermutlich irreparabler Defekt — Tonne …

Als mir jetzt ein zweites 2,8-4/35-70 mm Sigma mit Nikon F-Bajonett für 20 Euro über den Weg lief, habe ich zugegriffen. Die Original Nikon HN-2 Gegenlichtblende fürs 28mm f/3,5, der Original Nikon-Rückdeckel und das Nikon-Aufbewahrungstäschchen waren zusammen bald wertvoller, als das Sigma ;-) Fürs erste Foto wurde es auf die Halbformat Nikon Z50 adaptiert, die Z6 war schon reisefähig verpackt.

Später kann das lichtstarke Sigma dann im unbestechlichen Vollformat der 24 MP Nikon Z6 zeigen, was es für eine Abbildungsqualität liefert. Besonders bei Offenblende f/2,8 und f/4. Bei f/8-11 gibt es vermutlich nichts zu meckern … Man wird sehen.

 


Minolta Objektiv Rarität

04. Januar 2023, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Wie hatte ich im Blogbeitrag „Wie geht’s weiter?“ geschrieben: "Mich zieht es neben Abbildungsqualität auch ganz klar in die Spielecke, das Unperfekte, ja Fehlerhafte. Objektive mit besten Abbildungseigenschaften sind mehr als reichlich vorhanden, aber die mit "Charakter" — ich erwähne nur Begriffe wie "Seifenblasen"/"Bubble"- oder "Swirl(y)"-/"Verwirbel"-Bokeh — sind mein Ding."

Und was erwartbaren Charakter angeht, ist ein schöner Fisch ins Netz gegangen!

Die Rede ist vom dreilinsigen MINOLTA ROKKOR-TC 1:4 f=135 mm von 1961. Also aus den ersten Tagen der japanischen Spiegelreflexkamerageschichte. Mit der SR-2 hatte Minolta 1958 noch vor der legendären Nikon F (1959) ihren Auftritt!

Artaphot.ch schreibt zum MINOLTA ROKKOR-TC 1:4 f=135 mm: "Das Minolta 4/135 mm von 1961 ist eine klassische Triplett-Konstruktion, die aber bereits hochbrechende Gläser enthält und die deshalb eine durchaus befriedigende Abbildungsleistung zeigt. Sie reicht allerdings nicht ganz an die Zeiss'schen Sonnare mit denselben Eckdaten heran. Das 4/135 mm ist kein Tele-Objektiv, sondern ein langbrennweitiges "Normal"-Objektiv; es hat weder eine Springblende noch eine eingebaute Sonnenblende. Erwähnenswert ist die Vorwahl-Blende dennoch, denn sie ist aus sage und schreibe zwölf Elementen zusammengesetzt; damit ist auch stark abgeblendet eine praktisch kreisrunde Form gewährleistet, und das Bokeh ist entsprechend schön.

Am 24 MP Vollformat charakterisieren zwei Beobachtungen das Minolta Rokkor 4/135 mm:

  • Erstens hat das Objektiv eine beträchtliche Bildfeldwölbung, so dass die Bildecken erst bei f11 wirklich scharf werden
  • Zweitens - und für mich wirklich überraschend! - ist die Optik praktisch auf dem Level eines APO-Objektivs, was die Farbfehler angeht: Keine Farbsäume (eher weniger als das Minolta AF APO 2.8/200 mm) und diesbezüglich bei f11 weit besser als das vielgerühmte vierlinsige MC/MD 2.8/135 mm!

Vergleich und Test des 135ers an spiegellosen 16MP APS-C Kameras

Soweit Artaphot

Wir werden sehen! Das 135er wird auf die 24 MP Vollformat Nikon Z6 adaptiert

Es gab von Nikon übrigens ein vergleichbares Tele allerdings etwas kürzerer Brennweite, das Nippon Kogaku Japan NIKKOR-T 1:4 f=10,5 cm von 1960. Für die Nikon Messsucherkamerareihe und die 1959 vorgestellte Nikon F. Ebenfalls aus nur drei Linsen aufgebaut. Was allerdings äußerst selten auftaucht und dann zu entsprechenden Kosten. Aktuell gibt es bei eBay zwei Exemplare für 490 (F-Bajonett) und 1199 Euro (Nikon Rangefinder-Bajonett) Das MINOLTA ROKKOR-TC 1:4 f=135 mm wird für Größenordnung 80 Euro offeriert. Die Gegenlichtblende ist für rund 40 Euro in Australien zu haben … Da war mein Exemplar für 26 Euro inkl. Versand glatt ein Schnäppchen ;-)

Praxisbericht 2023


Wie geht's weiter?

31. Dezember 2022, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

In 2022 lag der Schwerpunkt ja unverkennbar oder eher notgedrungen auf "Altglas"

Gemeint sind bis zu Jahrzehnte-alte Objektive aus der langen Analogzeit der Fotografie auf Film, adaptiert auf moderne Systemkameras, bevorzugt die ohne Spiegel — DSLMs.

Während eine gigantische Anzahl Analog-Kameras ein trauriges Vitrinen-Restdasein fristen, sind und bleiben die dazugehörigen Objektive immer aktuell, ja fast ewig jung. Es geht bei deren Einsatz gar nicht mal um beste Abbildungsqualität — es gibt uraltes Spitzenglas —, interessanter sind der Abbildungs-Charakter, der Charme alter Objektive. Durch die fehlende Übertragung jeglicher Daten mangels Chips in den Objektiven an den Kameracomputer kann kaum etwas schöngerechnet werden. Vignettierung bleibt Vignettierung, Randunschärfen und andere Abbildungsfehler bleiben unkorrigiert. Wie weit man da hinterher mit der Bildbearbeitung eingreift, ist sicher auch persönlicher Geschmack.

Wobei ich den Verdacht nie ganz loswerde, dass moderne Systemkameras mit Hilfe Künstlicher Intelligenz, Artificial Intelligence — KI/AI — doch eine gewisse Autokorrektur des unbekannten Objektivs versuchen. Sicher nicht unmöglich, dass die Kamera erkennt, dass Bildränder deutlich dunkler sind als die Bildmitte und versucht die Vignettierung rauszurechnen. Auch dürfte die Belichtung aus ISO-Zahl und Verschlusszeit Rückschlüsse auf die eingestellte Blende oder gar Lichtstärke des Objektivs ermöglichen.

Egal: Christian Zahn hat seinen umfangreichen Objektivpark komplett auf spiegellosen Kameras mit 13 x 17 mm microFourThirds-, 15 x 23 mm APS-C- und 24 x 36 mm Vollformat-Kameras durchgetestet. Wobei er für seine fotografischen Zwecke auf Schärfe bis in die Bildecke besteht.

Mich zieht es neben Abbildungsqualität auch ganz klar in die Spielecke, das Unperfekte, ja Fehlerhafte. Objektive mit besten Abbildungseigenschaften sind mehr als reichlich vorhanden, aber die mit "Charakter" — ich erwähne nur Begriffe wie "Seifenblasen"/"Bubble"- oder "Swirl(y)"-/"Verwirbel"-Bokeh — sind mein Ding. Siehe oben!

2015 habe ich begonnen alte Digitalkameras beliebiger Hersteller und Machart zu sammeln

2023 geht es dann ins achte Jahr, und es hat sich ziemlich "ausgesammelt". Es kommt so gut wie nichts mehr nach – dachte ich. Um zum Jahresende 2022 freudig überrascht zu werden. Mehr dazu am Ende dieses Blogbeitrags. 

Die erste in ca. 1000 Exemplaren gebaute DSLR der Welt, die Kodak DCS100 ist vollkommen illusorisch. Unweit meines Wohnorts wurde ein Exemplar für 1500 Euro offeriert, das ich NICHT gekauft habe! In UK hat ein Glückspilz eine komplette DCS100 für Größenordnung 350 Euro ersteigert … Da wäre ich auch dabeigewesen. Hätte ich den zum Betrieb der DCS100 benötigen Uralt Apple Macintosh Rechner, der auch zur Inbetriebnahme der Nachfolge-Kodak DCS200 zwingend notwendig war! Sigma DP Kameras mit fest eingebauten Objektiven und dem besonderen Foveon-Sensor dürfen für die ausgerufenen Preise dort bleiben, von wo sie angeboten werden. Beides "fehlende" Kameras in der Sammlung, die mir keine schlaflosen Nächte bereiten ;-)

Zusammen mit den erwähnten, zahlreichen Manuell-Fokus-Objektiven stand natürlich auch die spiegellose Systemkamera 2022 im Rampenlicht. An diesen Kameras wird sich 2023 auch wenig ändern. Aber Modelle wie die 15 x 23 mm 16 MP APS-C Sensor Fuji X-E1/2 und besonders auch die 16 MP Olympus OM-D E-M5 mit 13 x 17 mm microFourThirds Sensor werden neben den Platzhirschen Nikon Z50 (20 MP Halbformat) und Z6 (24 MP Vollformat) öfter zum Einsatz kommen.  Und der "wiederentdeckte" Exot, die kleinste DSLM der Welt, die 12 MP Pentax Q mit ihrem winzigen 4,6 x 6,2 mm CMOS-Sensor und Cropfaktor 5.6. Was Olympus angeht, ist für 2023, aber gaaaaanz langfristig noch eine OM-D E-M1 geplant. Mich interessiert, wie viel besser die OM-D E-M1 mit ihrem  zusätzlichen Phasendeketions-Autofokus mit adaptierten FourThirds-Objektiven aus Olympus' DSLR-Zeit klarkommt.

2023 soll aber auch wieder ein bisschen DSLR-Jahr werden ;-)

Angefangen hat es ja bereits im Herbst 2022 mit der großartigen 12 Megapixel Halbformat Nikon D2x. So wieder auf den Geschmack gekommen, habe ich meine 10 MP Halbformat Pentax K200D wieder entdeckt – und verloren. Siehe weiter unten. Die mich nach den Praxisbeiträgen aus dem Herbst 2022

in 2023 nicht mehr begleiten wird. Ersatz ist für die defekte K200D ist bereits an Bord! Eine 12 Megapixel Pentax K-x! Zum Jahreswechsel geht für unterwegs geht eine 20 MP Halbformat Sony SLT-A58 mit. Ganz bewusst nur mit zwei Autofokus-Festbrennweiten aus glorreichen Minolta-Zeiten bestückt, einem 2,8/24 mm und 1,7/50 mm. Warten tut auch die 10 Euro 10 MP Halbformat Flohmarkt Nikon D3000.

Viel zu sehr in Vergessenheit geraten, ist die wunderbare 5 MP FourThirds Olympus E1 und noch mehr die 7,5 MP FourThirds DSLR Panasonic Lumix DMC-L1. Denen ich "gefahrlos" aus Bequemlichkeit dann das 18-180 mm Olympus Zoom vorsetzen kann, das mit den 16 MP der spiegellosen Olympus OM-D E-M10 überfordert war. Oder noch lieber das "schicke" 2,8/25 mm Olympus Pancake ...

Über vier lange Jahre habe ich die Panasonic Lumix DMC-L1 nicht mehr benutzt! Das ändert sich 2023. Und nicht zu vergessen die exotische Sigma SD-10 mit ihrem Foveon-Dreischichtsensor und die Experimente mit C-Mount Filmkamera-/Fernsehkamera-Objektiven auf meinen spiegellosen Systemkameras und die beiden vorhandenen Pentax 110 Objektive auf der Pentax Q! Und neben dem Standard ZOOM 2,8-4,5/5-15 mm (28-84 mm @KB) zur Pentax Q noch die beiden Exoten Fish-Eye 5,6/3,2 mm (18 mm @KB) und Toy Lens Tele 8/18 mm (100 mm @KB).

Also langweilig wird es in 2023 sicher nicht. Nur Digitalkameras werden in Zukunft aller Voraussicht nach nur noch handabgezählt dazukommen. Erstaunlicherweise legte der Dezember 2022 einen regelrechten Endspurt hin! Er war extrem "ertragreich", was historische Kameras angeht! Zur großartigen Minolta Dimage EX II Wide und der Fuji FinePix BIGJOB HD-3 gesellte sich zum Schluss noch die hochinteressante Sharp VN-EZ1 mpeg4 von 1999! Alles Stoff für 2023!

Und Themen wie dieses hier

Hat so verpackt die Nacht mit ab 02.00 Uhr (Vorhersage) reichlich Regen schadlos überstanden! Meine Fuji X-E2 samt Fisheye.

Wofür? Für ein lautloses und umweltfreundliches Sternen-Feuerwerk!

Bleibt zum Jahreswechsel nur noch einen Guten Rutsch und ein erfolgreiches, gesundes neues Jahr 2023 zu wünschen

Boris Jakubaschk, Ralf Jannke, Christian Zahn

PS.: Daten zur Startrail-/Sternenspuren-Aufnahmetechnik hier …

 


"Heavy Ausmisting" – oder Schrott-Wichteln ;-)

29. Dezember 2022, Ralf Jannke - Wissen

Die Veröffentlichung der schweizer Internetseite fotointern.ch am 23. Dezember "AgfaPhoto lanciert drei neue kompakte Knipser für 35mm Film" fiel mit dem Auspacken eines beim schwedischen eBay-Ableger Tradera ersteigerten Konglomerats von zwei interessanten und funktionierenden Digitalkameras und einem unsäglichen AGFA-gelabelten Asien-Schrott Beifang zusammen.

Dieser Beifang bestand aus den beiden AGFA Plastik-Machwerken AGFAMATIC 50 und AUTOSTAR X-126 unbekannten Herstelldatums. Beide mit der Kodak Film-Erfindung für Idioten(-sichere) Fotografie zu laden. Hubert Nerwin, der ehemalige Direktor der Entwicklungsabteilung von Zeiss Ikon, patentierte für Kodak eine Filmkassette, die zum Instamatic-System führte. "Eine neue Generation von Fotoamateuren wurde geschaffen: die "Instamatic-Knipser". (…) Nachzulesen in Wikipedia zum Instamatic-System: "Instamatic war der Systemname für ein 35-mm-Kassettenfilmsystem von Kodak, ein Kofferwort aus den englischen Wörtern instant (dt.: sofort) und automatic. „Sofort“ bezog sich dabei auf ein blitzschnelles Filmeinlegen. (…) Kodak hat das System im März 1963 auf der Photokina vorgestellt und im Frühsommer in den USA sowie kurz darauf in Europa eingeführt. (…) Alles war dabei so konstruiert, dass man einerseits mit möglichst simpler Kameratechnik auskam und andererseits dem Benutzer bequemstes Fotografieren ermöglicht wurde.

Die jetzt neu aufgelegten AgfaPhoto Kameras sind mit "Focus Free" — äh — Fixfokusobjektiven ausgestattet. Für die 24 x 36 mm "Vollformat"-Version ein 9/31 mm Objektiv, für die 18 x 24 mm Halbformat-Version ein 5,6/50 mm. Wo ist bis aufs Filmformat und das auffällige Aussehen der wirkliche Unterschied dieser Vernichter heute teuer gewordenen  Analogfilms zu den beiden Plastik-Asien-AGFAs?

In meinen Augen albernster, völlig überflüssiger Hipster-Sch…, der von der Resourcenverschwendung her verboten gehörte. Wobei ich zu gerne dabei zusehen würde, wie sich ein Smartphone-Daddler beim Versuch einen Kleinbildfilm in die AgfaPhoto-Modelle einzulegen, die Finger verknotet ;-)


Sharp VN-EZ1 mpeg4

26. Dezember 2022, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Diese ganz frühe Video-/Digitalkamera von 1999 ist in Digitalkamera.de nicht zu finden. Nachdem ich sie in eBay nur markiert hatte — offensichtlich als Einziger — ging der Anbieter im Preis auf 29,50 runter. Immer noch viel für letztlich Elektronik-Schrott, aber immerhin ein sehr rarer Schrott ;-)

In Digitalkamera.de wird erst ein Nachfolger von 2001 gelistet, die Sharp VN-EZ5. Was nichts macht, denn das VN-EZ1 Manual ist hier zu finden und runterzuladen.

Was nach einem kurzen, ersten Studium zeigte, dass die VN-EZ1 auf Smartmediakarten speichert! Die sind in verschiedenen Speicher-Volumina im Bestand. Mal sehen, was sie akzeptiert: 4, 8, 16, 32, 64, 128 MB. Vermutlich eher die kleineren Karten … Wenn die Sharp noch lebt, wird es Bilder geben! Im Unterscheid zur SHARP LCD DIGITAL STILL CAMERA VE-LC1S. Wo trotz funktionierender Kamera nicht an die Fotos zu kommen war. Kein serielles Kabel fürs uralte Windows 2000 Laptop funktionierte, von der fehlenden Software ganz zu schweigen …

Boris hat die vom Konzept vergleichbare Hitachi MP-EG1A von 1997 hier vorgestellt. Die zusammen mit der Sharp VN-EZ1 mpeg4 in diesem Youtube-Video: „The first thing that ever used MPEG4“ ausführlich gewürdigt wird.

Die Sharp VN-EZ1 mpeg4 (1999) war/ist Sharp wohl so wichtig, dass sich auf dieser Seite 23 Jahre nach der Vorstellung jede Menge Informationen und runterladbare (!) Beispiele finden! Zwar eine Beleidigung für Augen und Ohren, aber eben historisch! Die *.asf Dateien werden vom VLC-Mediaplayer als sichtbare Videos mit Ton angezeigt. Ein Beispiel aus den VLC-Mediaplayer Videos "gezogen". Da es nur winzige 320 x 240 Pixel groß ist, wurde das Bildchen per Topaz Gigapixel auf 1280 x 960 Pixel vergrößert, damit man was erkennt. Auf Monitoren mit 640 x 480 Pixel sahen die 320 x 240 Pixel Videos natürlich nicht so grauenhaft aus, wie auf einem aktuellen 2K, 4K oder gar 5K Monitor … Der Nachfolger VN-EZ5 bot zwar auch nur 320 x 240 Pixel Viedeos, aber 1280 x 960 Pixel Fotoauflösung. Ich bin gespannt, ob die VN-EZ1 640 x 480 Pixel Stills liefern kann, wenn sie denn noch funktioniert … Soviel vorweg: Die Konvertierung eines Beispielvideos ist bis auf den "krächzenden" Ton gelungen!

Mehr zur Sharp VN-EZ1 in 2023!

 


Frohe Weihnachten!

23. Dezember 2022, Ralf Jannke - Wissen

Eine Analog-SLR im Digicammusem.de? Ja, auch wenn die große Zeit dieser Kameras einfach vorbei ist. Oder doch nicht? Photoscala berichtete aktuell: "Pentax will (auch) wieder analog werden" Von mir aus. Aber wenn ich wenigstens 1x im Jahr eine Analog-Kamera mit Film lade, um damit eine Runde zu drehen, greife ich zur Nikon F2/F3, Canon EF oder Topcon RE-2. Und geladen mit SW-Film, weil ich den selbst verarbeiten kann. Aber spätestens danach wird es digital, um die Negative in den Rechner zu bekommen. Ein schier endloses Leben haben Objektive aus den Analog-Jahren. In diesem Jahr ausfürlich bei uns zu lesen, wo eine nicht mehr gezählte Menge an Analog-Objektven auf digitale Systemkameras adaptiert wurden.

Digitalkameras? Bei mir nach jetzt acht Jahren ist mehr oder weniger Schluss mit dem intensiven Sammeln von Digitalkameras. Nicht, weil ich keine Lust mehr habe, es kommt nur noch wenig nach, was interessant ist. Immer interessant sind Digitalkameras vor 2000! Mit der großen Mehrzahl der noch funktionierenden (!) alten Digitalkameras habe ich wenigstens 1x fotografiert. Mit der primitiven Konsumer-Kamera bis zur hochwertigen Systemkamera – mit und ohne Spiegel. Aber immer wenn ich dachte, es kommt keine Kamera mehr dazu, tauchen doch noch interessante Einzelstücke auf. So wie hier:

Mit dem Wissen kann es in geruhsame Weihnachtsfeiertage gehen …

Boris Jakubaschk, Ralf Jannke und Christian Zahn wünschen FROHE WEIHNACHTEN

 


Der Weihnachtsmann kommt ;-)

20. Dezember 2022, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

VOIGTLÄNDER ZOOMAR 1:2.8 f=36…82mm

Dreieinhalb Jahre ist es jetzt her, als es den Beitrag mit dem etwas merkwürdigen Titel: "Aus der Altpapiersammlung" gab. Inhalt des Beitrags die Geschichte und Entwicklung des Zoomobjektivs im Schnelldurchgang. Illustriert mit alten Werbungen, die den typischen Keller-/Dachboden-Altpapiergeruch verströmten ;-)

Star der Geschichte das 1959 präsentierte und lichtstarke Voigtländer Zoomar 2,8/36-82, das schließich 1962 auf den Markt kam. Mit Anschluss für die Voigtländer Bessamatic und Ultramatic und einer Variante für die Exakta. Entwickelt hat das Zoom der gebürtige Österreicher Dr. Frank Gerhard Back, der 1939 vor den Nationalsozialisten fliehen musste und in die USA emigrierte. Dort entwickelte er Zoom-Objektive für Fernsehkameras und 1959 schließlich das erste Zoomobjektiv der Welt für eine Kleinbildspiegelreflexkamera. Gefertigt wurden die Objektive in Braunschweig. Als Voigtländer-Zoomar 1:2,8/36-82 mm kamen die Zooms Anfang der 1960er-Jahre in den Handel. Die komplette Geschichte hier: "Hintergrund: Das Zoom und seine Herkunft".

Soweit so interessant aber …

Der Beitrag zur Geschichte des Zoomobjektivs endete mit der Aussage: "Mit einem Voigtländer Zoomar kann ich nicht dienen. Von Anmutung, Abmessungen und Gewicht kann ich aber etwas Ähnliches bieten: Das von 1975 bis 1981 produzierte Vivitar Series I 35-85MM 1:2.8"

Dem Vivitar hatten wir zwei Praxisberichte gewidmet:

Das "Vivitar Series I 35-85MM 1:2.8 AUTO VARIABLE FOCUSING", so der volle Name, ist bei Offenblende ein begnadeter, traumhafter Weichzeichner. Ab Blende f/4 lässt der Weichzeichnungs-Effekt stark nach, und ab f/5,6 ist das 35-85 ein scharfzeichnender "Langweiler" ;-) Das ist die Messlatte fürs Voigtländer Zoomar … 

Denn mit viel Geduld und langem Warten werde ich Weihnachten glücklicher Besitzer und Anwender (!) des esten Kleinbildzoomobjektivs der Welt sein und ausführlich darüber berichten! 

Dabei wird mich interessieren, wie weit das erste, rund 60 Jahre alte Weitwinkel-/Telezoom in der Geschichte der Kleinbildfotografie in die Knie geht, wenn es die 24 Millionen Bildpunkte des 24 x 36 mm großen Vollformatsensors der spiegellosen Nikon Z6 "versorgen" muss. Wobei das Ergebnis für mich völlig nebensächlich sein wird, denn die Freude am ersten Kleinbildzoom der Welt, die Freude an der Uralt-Technik macht alles wett!

Eine großartige Beschäftigung für die Feiertage "zwischen den Jahren"!


Fuji FinePix BIGJOB HD-3

19. Dezember 2022, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

War die großartige Minolta Dimage EX noch nicht genug für 2022?

Als hätte sich die Seuche auch auf das Angebot für eine Sammlung interessanter Digitalkameras ausgeweitet, gab es gefühlsmäßig in den letzten zwei Jahren sehr wenig interessante alte (!) Digitalkameras. Gemeint ist damit Vorstellungsjahr vor 2010 und noch mehr die Anfangsjahre 1995-2000. Um das dann in den letzten Wochen des Jahres 2022 Versäumtes aufzuholen ;-) Für vertretbare 33 Euro wurde noch eine Fuji FinePix BIGJOB HD-3W aus dem Vorstellungsjahr 2007 in die Sammlung aufgenommen.

Was ist so besonders an dieser Fuji?

Sie kann das, wie hier die Ricoh Caplio 500G wide: Baden gehen ;-)

Dazu gehen wir vier Jahre zurück in den Sommer 2018. Dort gab es den Praxisbericht: "Spritzwassergeschützte Digitalkameras" Darunter auch die Ricoh Caplio 500G wide von 2006: "Die Caplio 500G wide ist nach japanischer Industrienorm JIS Schutzgrad 7 „water-resistant“. Übersetzt bedeutet das wasserabstoßend, wasserbeständig oder wasserfest. Neben einem auszuhaltenden Regenguss soll eine verdreckte Caplio G500 wide auch unter dem Wasserhahn abzuwaschen sein und in einer Wassertiefe von 1 m 30 Minuten dicht bleiben. Die Ricoh kann nach JIS Schutzgrad 6 gefahrlos in staubigen und sandigen Umgebungen eingesetzt werden. Die Caplio 500G wide soll laut Testprozedur MIL-STD-810F des US-Verteidigungsministeriums den Fall aus 1 m Höhe überstehen. Durch die großen Bedienungselemente kann die Kamera auch mit Handschuhen problemlos  eingestellt werden."

Diese Beschreibung lässt sich 1:1 auf die Fuji FinePix BIGJOB HD-3W übertragen

Photoscala.de textete November 2007: "Für japanische Baustellen: Fujifilm FinePix BIGJOB HD-3W"

Und weiter: "Sein Angebot an staub- und wasserdichten Digitalkameras ergänzt Fujifilm mit der FinePix BIGJOB HD-3W (6 Megapixel). (…) Leider soll die HD-3W, wie Fujifilm Europe bestätigte, nicht auf den europäischen Markt kommen. Das war schon bei den Vorgängern wie der Drei-Megapixel-Bigjob HD1 der Fall, auch Mitbewerber Konica-Minolta brachte seine wasserfesten DG-4W und DG-5W in der Vergangenheit nicht hierzulande auf den Markt. Alternativen gibt es beispielsweise mit der Pentax Optio W20 oder der Ricoh Caplio 500G Wide.

Und heute? Ja, wieder das "böse" Smartphone oder Tablet. Für beide gibt es Schutzhüllen, die Unterwasser-dicht sind, die so gepolstert, verstärkt sind, dass das Ganze auch mal runterfallen darf. Das Smartphone bietet Super-/Weitwinkel und von der Baustelle können Fotos von Fortschritt oder Problemen sofort an die Bauleitung oder den Architekten gemailt werden. Kameras wie die Fuji FinePix BIGJOB HD-3W sind lange überflüssig geworden :-(

Natürlich gibt es 2023 einen kleinen Praxisbericht über die FinePix BIGJOB HD-3W mit dem interessanten 3,3-4/28-84 mm Zoom


Was ist digicammuseum.de?

Die analoge Fotografie blickt auf eine etwa 170-jährige Geschichte zurück, seit etwa 100 Jahren sind Fotoapparate auch für Privatleute erschwinglich. Trotzdem sollte es noch Jahrzehnte dauern, bis die Fotografie zu einem Hobby für Millionen von Menschen wurde und der Fotoapparat zum selbstverständlichen Accessoire jeder Urlaubsreise.

Um so überraschender ist es zu sehen, mit welcher Geschwindigkeit die etablierte Technik in wenigen Jahren nach der Jahrtausendwende in eine Nischenexistenz zurückgedrängt wurde. Ersetzt wurde sie durch Digitalkameras. Diese haben in kürzester Zeit eine atemberaubende Evolution durchlaufen und haben ihre analogen Vorfahren weitgehend überflüssig gemacht. In fast allen Haushalten wurde die alte Spiegelreflex- oder Kompaktkamera durch ein digitales Modell ersetzt.

Während die meisten analogen Kameras viele Jahre, teilweise auch Jahrzehnte lang genutzt wurden, landen die meisten Digitalknipsen nach drei bis vier Jahren in der Schublade und müssen einem leistungsfähigeren Modell weichen. Die technischen Fortschritte werden jedoch immer kleiner. Digitalkameras haben einen Stand erreicht, der keine drastischen Verbesserungen mehr zulässt. Der Boom fand seinen Höhepunkt um die Jahre 2008-2010 und hat seither deutlich nachgelassen.

Das ist auch schon rein äußerlich zu erkennen: In den ersten Jahren war bei den Herstellern von Digitalkameras der Wille zu beobachten, die neue Technik auch für Innovationen in Design, Bedienung und Funktionalität zu nutzen. Inzwischen ist diese Phase weitgehend vorbei und die Hersteller haben zu den aus analoger Zeit bekannten Kameratypen zurückgefunden: Kompaktkameras auf der einen und Systemkameras auf der anderen Seite.

Die in Smartphones eingebauten Kameras sind inzwischen jedoch so gut, dass sie Kompaktkameras die Existenzberechtigung geraubt haben. Wozu ein separates Gerät kaufen, wenn man vergleichbare Bilder auch mit dem Handy hinbekommt, das man zudem immer in der Tasche hat?

Es entsteht so im Moment die paradoxe Situation, dass so viel fotografiert wird, wie noch nie in der Geschichte - und gleichzeitig immer weniger "richtige" Kameras verkauft werden. Mag sein, dass die Ära der Fotoapparate für jedermann zu Ende geht und bald nur noch Hobbyfotografen und Profis als Kamerakäufer übrig bleiben. Deswegen ist nicht zu früh, die "wilden Jahre" der Digitalkamera-Entwicklung zu dokumentieren.

Diese Homepage war anfangs vor allem als virtuelles Museum meiner Kamerasammlung gedacht. Inzwischen ist daraus ein Projekt geworden, bei dem ein wachsender Kreis von Autoren tolle Beiträge zur Digitalkamera-Geschichte beisteuert. Den weitaus größten Anteil daran hat Ralf Jannke, der mit seinen Praxisbeiträgen die verschiedensten Themen detailliert behandelt und großartig bebildert. Was sich allerdings nicht geändert hat: Die Homepage ist ein reines Hobby- und Spaßprojekt. Wir freuen uns über den Austausch mit anderen Sammlern und Fotobegeisterten. Es gibt keine Werbung und wir sind auch keine bezahlten Influencer. Falls Sie allerdings noch eine spannene Kamera herumliegen haben, die Sie nicht mehr brauchen - wir sind immer auf der Suche nach weiteren Exponaten.

Boris Jakubaschk