Shame on me … Reaktivierung II

01. Februar 2023, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Nikon D1X, die vermutlich meist unterschätzte DSLR der Firmengeschichte – Neuauflage 2023

Ich bin entsetzt ;-) Diese „geheime“ 10 Megapixel Nikon habe ich tatsächlich 8 – ACHT – (viel zu) lange Jahre achtlos liegenlassen :-(

Ganz zu meinem Sammelstart digitaler Kameras gab es 2015 diesen Beitrag:

Jetzt, 2023, wird es höchste Zeit, mit der Nikon D1x mal wieder zu fotografieren!

Die D1x hat die Jahre des unbenutzten Liegens unbeschadet überstanden. Akku geladen, eingeschoben, Speicherkarte eingelegt, ausgelöst – läuft! Praxisbericht ist in Arbeit.

 


Reaktivierung!

25. Januar 2023, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Satte 2,5 kg liegen da

Kodak DCS620x. 2 Megapixel, ISO 4000/6400, 3,5 Bilder pro Sekunde. 1999 ein Traum für Reportage- und Sportfotografen. Als Basis-Gehäuse dient die analoge Profi-SLR Nikon F5. Bestückt mit dem Nikon AF NIKKOR 35-70mm 1:2.8. Über das noch ausführlich berichtet wird!

Aber was hat Kodak aus seinen digitalen Kenntnissen, seinen Fähigkeiten gemacht?

Statt mit an der Spitze zu stehen, Konkurs, Geschichte. Ohne Kameras, wie diese DCS620x würden Canon und Nikon nie da stehen, wo sie heute stehen. Die DCS620x wurde jetzt reaktiviert und läuft! Demnächst wieder Basketball mit dem Methusalem!


Firmware für vier Jahre alte Vollformat Nikon Z-Modelle?

20. Januar 2023, Ralf Jannke - Wissen, Ausprobieren

Nikon Rumors berichtet aktuell

„Nikon is rumored to release more firmware updates for the Z6/Z7 cameras“ – „Gerüchten zufolge soll Nikon weitere Firmware-Updates für die Z6/Z7-Kameras veröffentlichen.“

2018 wurden die 24 MP Z6 und die 45 MP Z7 vorgestellt. Es gab bis heute einige Firmwareupdates, aber nachdem im November/Dezember 2020 die Nachfolger Nikon Z6 II und Z7 II vorgestellt wurden, gab es für die Vorgänger nichts bedeutendes mehr an Firmware-Updates.

Und weiter Nikon Rumors

„Wir sprechen nicht nur über die Erweiterung der Unterstützung für neue Objektive, sondern auch über die Verbesserung der Funktionalität. Es ist schön zu sehen, dass Nikon seine Strategie langsam änderte und begann, ältere Produkte zu unterstützen (das war in der DSLR-Ära nicht der Fall). Wenn Sie sich den Verlauf der Firmware-Updates der letzten Monate ansehen, sehen Sie die neuesten Updates für die D5, D6, D780, D850 und sogar die 10 Jahre alte D7100.“

Gerne erinnere ich mich an meine Fuji DSLM-Zeit zurück!

Mit der hohen Firmware 4.0 wurde der Autofokus der X-E2 deutlich verbessert! Statt 49 wurden nach dem Update 77 AF-Felder für die Motivverfolgung im Videomodus herangezogen, die AF-Genauigkeit verbessert und auf Augen-Erfassungs-AF (Eye Detection AF) erweitert. Bei Bedarf bot die X-E2 nach dem Firmware 4.0 Update einen fast lautlosen elektronischen Verschluss mit einer Verschlusszeit bis zu 1/32.000 s. Die Fuji X-T30 war nach dem Firmwareupdate auf Version 1.2 Gesichts-/Augen-Autofokus-fähig.

Das sind heute „olle Kamellen“, zeigt(e) aber den Willen eines Herstellers (Fuji), auch an älteren Kameras immer etwas zu verbessern, wenn das per Software möglich ist. Natürlich lassen sich die Doppel-Prozessoren der Nikon Z6/Z7 II, die die Kameras übrigens NICHT doppelt so schnell wie die Vorgänger werden lassen, nicht per Software in der Z6/Z7 „I“ nachbilden, aber jedes Geschwindigkeits-Plus in einer Z6/Z7 ist immer willkommen!

Ich bin gespannt, ob etwas Substanzielles für meine Z6 „I“ rauskommt … Und was ist mit der Z5 und der Halbformat Z50? Lassen wir uns überraschen.

 


Zurück auf Anfang! (Jetzt nochmal)

18. Januar 2023, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Mit einer Pentax K-x

Nachdem meine wiederentdeckte Pentax K200D durch Eigenverschulden dann wirklich zum Totalschaden wurde, sollte Ersatz her. Die K200D samt 35-80 mm Pentax Zoom war mir aus der Hand gerutscht, um die Speichertreppe runterzuknallen. Das Zoom war komplett hinüber ein vertretbarer Verlust – und der zuvor nicht wirklich bemerkte Fehlfokus des AF nach dem Fallschaden dann aber so stark, dass die K200D schrottreif ist. Ich habe es nur noch nicht übers Herz gebracht sie wirklich in den Elektronikschrott zu geben …

Eigentlich sollte erst 2023 Ersatz her, aber es ging schneller

Ausgeguckt waren die Pentax Modelle K20D, K10D und ggf. eine "neue" K200D. Die bei eBay und Profi-Anbietern bei Größenordnung 120 Euro gelistet werden. Mir viel zu teuer! Als Privatverkäufe gingen diese Modelle nicht selten Richtung und sogar über 200 Euro. Bei diesen Preisvorstellungen liegen sie noch im nächsten Jahr … Geworden ist es die oben gezeigte 12 Megapixel Pentax K-x mit stabilisiertem Bildsensor. Und mit dem "grünen Knopf" zum komfortablen Einsatz alter Manuell Pentax K-Objektive. Die K-x kam vom bewährten Profi-Anbieter mbp.com. Für erschwingliche 58 Euro plus Porto. Mit kleinen Fehlern (*), aber zum Fotografieren absolut benutzbar! Nur zu solchen Preisen scheint aktuell verkauft und gekauft zu werden! Das haben andere Anbieter immer noch nicht registriert oder wollen es nicht wahrhaben.

Kleine Fehler?

  • Das Universalrädchen der K-x Rückseite, mit dem je nach Automatikart die Blende oder Belichtungszeit verstellt wird, sowie das Sucherbild bei der Bildkontrolle vergrößert/verkleinert wird, geht nicht zuverlässig Schritt für Schritt weiter. Es lässt schon mal 1/3 Stufe oder entsprechende Sucherbildvergrößerungen aus, oder "zählt" trotz richtiger Drehrichtung rückwärts. Nach Blende f/4,5 kommt nicht wie gewünscht f/5,6 sondern f/4.
  • Bei jedem Akkuwechsel sind Systemdatum und -uhrzeit weg … Die beispielsweise bei der Pentax *istD L noch vorhandene Halterung für die CR2016-Knopfzelle für die Pufferung von Daten beim Akkuwechsel wurde bei der K-x einfach weggelassen

Christian Zahn hatte dazu kommentiert:

Nach meinen Erfahrungen mit drei Pentax dSLRs: In denen ist keine Pufferbatterie auf der Hauptplatine verlötet, sondern ein winziger Lithium-Akku. Dessen Lebensdauer ist begrenzt, er altert schnell. In meinem Bericht zur Pentax K30 habe ich ausführlich erklärt, warum das so ist und weshalb der Tausch heutzutage unwirtschaftlich ist, es muß fast die gesamte Kamera zerlegt werden, um ihn zu wechseln. In einem Youtube-Video „Pentax K30 Backup battery replacement“ sieht man den Aufwand zum Austausch, das Video ist über 40 Minuten lang!

Ein kleiner Tipp: Manchmal hilft es, die vollgeladenen Kamera-Akkus mehrere Tage in der Kamera zu belassen, dann zu entnehmen, die Kamera mehrere Minuten ohne Akku liegen zu lassen und dann die Akkus wieder einlegen, und wieder ein paar Tage zu warten. Danach kann sich der interne Akku wieder überreden lassen, zumindest soviel Energie zu speichern, daß beim Akkuwechsel innerhalb einer Minute die Uhr weiterläuft. Aber leider: meist hilft es nicht, weil der Pufferakku tiefentladen ist und somit von der internen Ladeschaltung nicht mehr erkannt wird.

Danke für diesen Tipp!

Er funktioniert bei meiner K-x – aber nur zeitweise :-( Mal behält die K-x beim Akkuwechsel Datum und Uhrzeit, mal nicht …

Das erratisch verstellende Fingerrad ist eine Folge von Verschmutzung 

Dafür muß die Kamera teilweise zerlegt werden, siehe: Die PENTAXIANS schreiben: K5 vorderes Einstellrad defekt, spinnt. Dort wird auf eine Anleitung verlinkt. "Examine and clean a Pentax K-7 rear dial". Wobei es unerheblich ist, um welche Pentax K es sich handelt. Auch diese Reparatur ist nur etwas für erfahrene Schrauber!

Egal

Die netten und preiswerten (!) Pentax DA-Objektive SMC PENTAX-DAL 1:4.5-5.6 50-200mm ED, SMC PENTAX DA 50mm F1.8 und PENTAX SMC-DA 1:2.4 35mm AL bekommen in 2023 ein Update auf der Pentax K-x!

 


SIGMA STANDARD-ZOOM 1:2.8-4 f=35-70mm MULTI-COATED

07. Januar 2023, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Exemplar Nr. 2

Im Praxisbeitrag "10 Megapixel Pentax K200D mit dem manuellen SMC PENTAX-M ZOOM 1:2.8-4 40-80mm" hatte ich am Ende geschrieben: "Irgendwo muss auch noch ein von der Lichtstärke ebenfalls interessantes 2,8-4/35-70 mm Sigma mit Pentax K Anschluss rumliegen, das auf einer chinesischen Phenix mit Pentax K-Bajonett vom Rote Kreuz Secondhand-Laden steckte."

"Auf der Pentax *ist DL 2 bekam ich das Sigma-Zoom nicht ans Laufen. (…) Um den Beitrag etwa so zu beenden: Hoffentlich habe ich das Zoom nicht entsorgt …"

Doch habe ich — entsorgt. Nach etwas Nachdenken meine ich mich zu erinnern, dass ich bei dem Sigma-Teil bewusst nur am Objektiv ohne Kamera probiert habe die Blende zu verstellen. Um dann zu prüfen, ob sich nach manueller Betätigung eines bestimmten Hebels die Blende schließt. Das tat sie nicht, also vermutlich irreparabler Defekt — Tonne …

Als mir jetzt ein zweites 2,8-4/35-70 mm Sigma mit Nikon F-Bajonett für 20 Euro über den Weg lief, habe ich zugegriffen. Die Original Nikon HN-2 Gegenlichtblende fürs 28mm f/3,5, der Original Nikon-Rückdeckel und das Nikon-Aufbewahrungstäschchen waren zusammen bald wertvoller, als das Sigma ;-) Fürs erste Foto wurde es auf die Halbformat Nikon Z50 adaptiert, die Z6 war schon reisefähig verpackt.

Später kann das lichtstarke Sigma dann im unbestechlichen Vollformat der 24 MP Nikon Z6 zeigen, was es für eine Abbildungsqualität liefert. Besonders bei Offenblende f/2,8 und f/4. Bei f/8-11 gibt es vermutlich nichts zu meckern … Man wird sehen.

 


Minolta Objektiv Rarität

04. Januar 2023, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Wie hatte ich im Blogbeitrag „Wie geht’s weiter?“ geschrieben: "Mich zieht es neben Abbildungsqualität auch ganz klar in die Spielecke, das Unperfekte, ja Fehlerhafte. Objektive mit besten Abbildungseigenschaften sind mehr als reichlich vorhanden, aber die mit "Charakter" — ich erwähne nur Begriffe wie "Seifenblasen"/"Bubble"- oder "Swirl(y)"-/"Verwirbel"-Bokeh — sind mein Ding."

Und was erwartbaren Charakter angeht, ist ein schöner Fisch ins Netz gegangen!

Die Rede ist vom dreilinsigen MINOLTA ROKKOR-TC 1:4 f=135 mm von 1961. Also aus den ersten Tagen der japanischen Spiegelreflexkamerageschichte. Mit der SR-2 hatte Minolta 1958 noch vor der legendären Nikon F (1959) ihren Auftritt!

Artaphot.ch schreibt zum MINOLTA ROKKOR-TC 1:4 f=135 mm: "Das Minolta 4/135 mm von 1961 ist eine klassische Triplett-Konstruktion, die aber bereits hochbrechende Gläser enthält und die deshalb eine durchaus befriedigende Abbildungsleistung zeigt. Sie reicht allerdings nicht ganz an die Zeiss'schen Sonnare mit denselben Eckdaten heran. Das 4/135 mm ist kein Tele-Objektiv, sondern ein langbrennweitiges "Normal"-Objektiv; es hat weder eine Springblende noch eine eingebaute Sonnenblende. Erwähnenswert ist die Vorwahl-Blende dennoch, denn sie ist aus sage und schreibe zwölf Elementen zusammengesetzt; damit ist auch stark abgeblendet eine praktisch kreisrunde Form gewährleistet, und das Bokeh ist entsprechend schön.

Am 24 MP Vollformat charakterisieren zwei Beobachtungen das Minolta Rokkor 4/135 mm:

  • Erstens hat das Objektiv eine beträchtliche Bildfeldwölbung, so dass die Bildecken erst bei f11 wirklich scharf werden
  • Zweitens - und für mich wirklich überraschend! - ist die Optik praktisch auf dem Level eines APO-Objektivs, was die Farbfehler angeht: Keine Farbsäume (eher weniger als das Minolta AF APO 2.8/200 mm) und diesbezüglich bei f11 weit besser als das vielgerühmte vierlinsige MC/MD 2.8/135 mm!

Vergleich und Test des 135ers an spiegellosen 16MP APS-C Kameras

Soweit Artaphot

Wir werden sehen! Das 135er wird auf die 24 MP Vollformat Nikon Z6 adaptiert

Es gab von Nikon übrigens ein vergleichbares Tele allerdings etwas kürzerer Brennweite, das Nippon Kogaku Japan NIKKOR-T 1:4 f=10,5 cm von 1960. Für die Nikon Messsucherkamerareihe und die 1959 vorgestellte Nikon F. Ebenfalls aus nur drei Linsen aufgebaut. Was allerdings äußerst selten auftaucht und dann zu entsprechenden Kosten. Aktuell gibt es bei eBay zwei Exemplare für 490 (F-Bajonett) und 1199 Euro (Nikon Rangefinder-Bajonett) Das MINOLTA ROKKOR-TC 1:4 f=135 mm wird für Größenordnung 80 Euro offeriert. Die Gegenlichtblende ist für rund 40 Euro in Australien zu haben … Da war mein Exemplar für 26 Euro inkl. Versand glatt ein Schnäppchen ;-)

Praxisbericht 2023


Wie geht's weiter?

31. Dezember 2022, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

In 2022 lag der Schwerpunkt ja unverkennbar oder eher notgedrungen auf "Altglas"

Gemeint sind bis zu Jahrzehnte-alte Objektive aus der langen Analogzeit der Fotografie auf Film, adaptiert auf moderne Systemkameras, bevorzugt die ohne Spiegel — DSLMs.

Während eine gigantische Anzahl Analog-Kameras ein trauriges Vitrinen-Restdasein fristen, sind und bleiben die dazugehörigen Objektive immer aktuell, ja fast ewig jung. Es geht bei deren Einsatz gar nicht mal um beste Abbildungsqualität — es gibt uraltes Spitzenglas —, interessanter sind der Abbildungs-Charakter, der Charme alter Objektive. Durch die fehlende Übertragung jeglicher Daten mangels Chips in den Objektiven an den Kameracomputer kann kaum etwas schöngerechnet werden. Vignettierung bleibt Vignettierung, Randunschärfen und andere Abbildungsfehler bleiben unkorrigiert. Wie weit man da hinterher mit der Bildbearbeitung eingreift, ist sicher auch persönlicher Geschmack.

Wobei ich den Verdacht nie ganz loswerde, dass moderne Systemkameras mit Hilfe Künstlicher Intelligenz, Artificial Intelligence — KI/AI — doch eine gewisse Autokorrektur des unbekannten Objektivs versuchen. Sicher nicht unmöglich, dass die Kamera erkennt, dass Bildränder deutlich dunkler sind als die Bildmitte und versucht die Vignettierung rauszurechnen. Auch dürfte die Belichtung aus ISO-Zahl und Verschlusszeit Rückschlüsse auf die eingestellte Blende oder gar Lichtstärke des Objektivs ermöglichen.

Egal: Christian Zahn hat seinen umfangreichen Objektivpark komplett auf spiegellosen Kameras mit 13 x 17 mm microFourThirds-, 15 x 23 mm APS-C- und 24 x 36 mm Vollformat-Kameras durchgetestet. Wobei er für seine fotografischen Zwecke auf Schärfe bis in die Bildecke besteht.

Mich zieht es neben Abbildungsqualität auch ganz klar in die Spielecke, das Unperfekte, ja Fehlerhafte. Objektive mit besten Abbildungseigenschaften sind mehr als reichlich vorhanden, aber die mit "Charakter" — ich erwähne nur Begriffe wie "Seifenblasen"/"Bubble"- oder "Swirl(y)"-/"Verwirbel"-Bokeh — sind mein Ding. Siehe oben!

2015 habe ich begonnen alte Digitalkameras beliebiger Hersteller und Machart zu sammeln

2023 geht es dann ins achte Jahr, und es hat sich ziemlich "ausgesammelt". Es kommt so gut wie nichts mehr nach – dachte ich. Um zum Jahresende 2022 freudig überrascht zu werden. Mehr dazu am Ende dieses Blogbeitrags. 

Die erste in ca. 1000 Exemplaren gebaute DSLR der Welt, die Kodak DCS100 ist vollkommen illusorisch. Unweit meines Wohnorts wurde ein Exemplar für 1500 Euro offeriert, das ich NICHT gekauft habe! In UK hat ein Glückspilz eine komplette DCS100 für Größenordnung 350 Euro ersteigert … Da wäre ich auch dabeigewesen. Hätte ich den zum Betrieb der DCS100 benötigen Uralt Apple Macintosh Rechner, der auch zur Inbetriebnahme der Nachfolge-Kodak DCS200 zwingend notwendig war! Sigma DP Kameras mit fest eingebauten Objektiven und dem besonderen Foveon-Sensor dürfen für die ausgerufenen Preise dort bleiben, von wo sie angeboten werden. Beides "fehlende" Kameras in der Sammlung, die mir keine schlaflosen Nächte bereiten ;-)

Zusammen mit den erwähnten, zahlreichen Manuell-Fokus-Objektiven stand natürlich auch die spiegellose Systemkamera 2022 im Rampenlicht. An diesen Kameras wird sich 2023 auch wenig ändern. Aber Modelle wie die 15 x 23 mm 16 MP APS-C Sensor Fuji X-E1/2 und besonders auch die 16 MP Olympus OM-D E-M5 mit 13 x 17 mm microFourThirds Sensor werden neben den Platzhirschen Nikon Z50 (20 MP Halbformat) und Z6 (24 MP Vollformat) öfter zum Einsatz kommen.  Und der "wiederentdeckte" Exot, die kleinste DSLM der Welt, die 12 MP Pentax Q mit ihrem winzigen 4,6 x 6,2 mm CMOS-Sensor und Cropfaktor 5.6. Was Olympus angeht, ist für 2023, aber gaaaaanz langfristig noch eine OM-D E-M1 geplant. Mich interessiert, wie viel besser die OM-D E-M1 mit ihrem  zusätzlichen Phasendeketions-Autofokus mit adaptierten FourThirds-Objektiven aus Olympus' DSLR-Zeit klarkommt.

2023 soll aber auch wieder ein bisschen DSLR-Jahr werden ;-)

Angefangen hat es ja bereits im Herbst 2022 mit der großartigen 12 Megapixel Halbformat Nikon D2x. So wieder auf den Geschmack gekommen, habe ich meine 10 MP Halbformat Pentax K200D wieder entdeckt – und verloren. Siehe weiter unten. Die mich nach den Praxisbeiträgen aus dem Herbst 2022

in 2023 nicht mehr begleiten wird. Ersatz ist für die defekte K200D ist bereits an Bord! Eine 12 Megapixel Pentax K-x! Zum Jahreswechsel geht für unterwegs geht eine 20 MP Halbformat Sony SLT-A58 mit. Ganz bewusst nur mit zwei Autofokus-Festbrennweiten aus glorreichen Minolta-Zeiten bestückt, einem 2,8/24 mm und 1,7/50 mm. Warten tut auch die 10 Euro 10 MP Halbformat Flohmarkt Nikon D3000.

Viel zu sehr in Vergessenheit geraten, ist die wunderbare 5 MP FourThirds Olympus E1 und noch mehr die 7,5 MP FourThirds DSLR Panasonic Lumix DMC-L1. Denen ich "gefahrlos" aus Bequemlichkeit dann das 18-180 mm Olympus Zoom vorsetzen kann, das mit den 16 MP der spiegellosen Olympus OM-D E-M10 überfordert war. Oder noch lieber das "schicke" 2,8/25 mm Olympus Pancake ...

Über vier lange Jahre habe ich die Panasonic Lumix DMC-L1 nicht mehr benutzt! Das ändert sich 2023. Und nicht zu vergessen die exotische Sigma SD-10 mit ihrem Foveon-Dreischichtsensor und die Experimente mit C-Mount Filmkamera-/Fernsehkamera-Objektiven auf meinen spiegellosen Systemkameras und die beiden vorhandenen Pentax 110 Objektive auf der Pentax Q! Und neben dem Standard ZOOM 2,8-4,5/5-15 mm (28-84 mm @KB) zur Pentax Q noch die beiden Exoten Fish-Eye 5,6/3,2 mm (18 mm @KB) und Toy Lens Tele 8/18 mm (100 mm @KB).

Also langweilig wird es in 2023 sicher nicht. Nur Digitalkameras werden in Zukunft aller Voraussicht nach nur noch handabgezählt dazukommen. Erstaunlicherweise legte der Dezember 2022 einen regelrechten Endspurt hin! Er war extrem "ertragreich", was historische Kameras angeht! Zur großartigen Minolta Dimage EX II Wide und der Fuji FinePix BIGJOB HD-3 gesellte sich zum Schluss noch die hochinteressante Sharp VN-EZ1 mpeg4 von 1999! Alles Stoff für 2023!

Und Themen wie dieses hier

Hat so verpackt die Nacht mit ab 02.00 Uhr (Vorhersage) reichlich Regen schadlos überstanden! Meine Fuji X-E2 samt Fisheye.

Wofür? Für ein lautloses und umweltfreundliches Sternen-Feuerwerk!

Bleibt zum Jahreswechsel nur noch einen Guten Rutsch und ein erfolgreiches, gesundes neues Jahr 2023 zu wünschen

Boris Jakubaschk, Ralf Jannke, Christian Zahn

PS.: Daten zur Startrail-/Sternenspuren-Aufnahmetechnik hier …

 


"Heavy Ausmisting" – oder Schrott-Wichteln ;-)

29. Dezember 2022, Ralf Jannke - Wissen

Die Veröffentlichung der schweizer Internetseite fotointern.ch am 23. Dezember "AgfaPhoto lanciert drei neue kompakte Knipser für 35mm Film" fiel mit dem Auspacken eines beim schwedischen eBay-Ableger Tradera ersteigerten Konglomerats von zwei interessanten und funktionierenden Digitalkameras und einem unsäglichen AGFA-gelabelten Asien-Schrott Beifang zusammen.

Dieser Beifang bestand aus den beiden AGFA Plastik-Machwerken AGFAMATIC 50 und AUTOSTAR X-126 unbekannten Herstelldatums. Beide mit der Kodak Film-Erfindung für Idioten(-sichere) Fotografie zu laden. Hubert Nerwin, der ehemalige Direktor der Entwicklungsabteilung von Zeiss Ikon, patentierte für Kodak eine Filmkassette, die zum Instamatic-System führte. "Eine neue Generation von Fotoamateuren wurde geschaffen: die "Instamatic-Knipser". (…) Nachzulesen in Wikipedia zum Instamatic-System: "Instamatic war der Systemname für ein 35-mm-Kassettenfilmsystem von Kodak, ein Kofferwort aus den englischen Wörtern instant (dt.: sofort) und automatic. „Sofort“ bezog sich dabei auf ein blitzschnelles Filmeinlegen. (…) Kodak hat das System im März 1963 auf der Photokina vorgestellt und im Frühsommer in den USA sowie kurz darauf in Europa eingeführt. (…) Alles war dabei so konstruiert, dass man einerseits mit möglichst simpler Kameratechnik auskam und andererseits dem Benutzer bequemstes Fotografieren ermöglicht wurde.

Die jetzt neu aufgelegten AgfaPhoto Kameras sind mit "Focus Free" — äh — Fixfokusobjektiven ausgestattet. Für die 24 x 36 mm "Vollformat"-Version ein 9/31 mm Objektiv, für die 18 x 24 mm Halbformat-Version ein 5,6/50 mm. Wo ist bis aufs Filmformat und das auffällige Aussehen der wirkliche Unterschied dieser Vernichter heute teuer gewordenen  Analogfilms zu den beiden Plastik-Asien-AGFAs?

In meinen Augen albernster, völlig überflüssiger Hipster-Sch…, der von der Resourcenverschwendung her verboten gehörte. Wobei ich zu gerne dabei zusehen würde, wie sich ein Smartphone-Daddler beim Versuch einen Kleinbildfilm in die AgfaPhoto-Modelle einzulegen, die Finger verknotet ;-)


Was ist digicammuseum.de?

Die analoge Fotografie blickt auf eine etwa 170-jährige Geschichte zurück, seit etwa 100 Jahren sind Fotoapparate auch für Privatleute erschwinglich. Trotzdem sollte es noch Jahrzehnte dauern, bis die Fotografie zu einem Hobby für Millionen von Menschen wurde und der Fotoapparat zum selbstverständlichen Accessoire jeder Urlaubsreise.

Um so überraschender ist es zu sehen, mit welcher Geschwindigkeit die etablierte Technik in wenigen Jahren nach der Jahrtausendwende in eine Nischenexistenz zurückgedrängt wurde. Ersetzt wurde sie durch Digitalkameras. Diese haben in kürzester Zeit eine atemberaubende Evolution durchlaufen und haben ihre analogen Vorfahren weitgehend überflüssig gemacht. In fast allen Haushalten wurde die alte Spiegelreflex- oder Kompaktkamera durch ein digitales Modell ersetzt.

Während die meisten analogen Kameras viele Jahre, teilweise auch Jahrzehnte lang genutzt wurden, landen die meisten Digitalknipsen nach drei bis vier Jahren in der Schublade und müssen einem leistungsfähigeren Modell weichen. Die technischen Fortschritte werden jedoch immer kleiner. Digitalkameras haben einen Stand erreicht, der keine drastischen Verbesserungen mehr zulässt. Der Boom fand seinen Höhepunkt um die Jahre 2008-2010 und hat seither deutlich nachgelassen.

Das ist auch schon rein äußerlich zu erkennen: In den ersten Jahren war bei den Herstellern von Digitalkameras der Wille zu beobachten, die neue Technik auch für Innovationen in Design, Bedienung und Funktionalität zu nutzen. Inzwischen ist diese Phase weitgehend vorbei und die Hersteller haben zu den aus analoger Zeit bekannten Kameratypen zurückgefunden: Kompaktkameras auf der einen und Systemkameras auf der anderen Seite.

Die in Smartphones eingebauten Kameras sind inzwischen jedoch so gut, dass sie Kompaktkameras die Existenzberechtigung geraubt haben. Wozu ein separates Gerät kaufen, wenn man vergleichbare Bilder auch mit dem Handy hinbekommt, das man zudem immer in der Tasche hat?

Es entsteht so im Moment die paradoxe Situation, dass so viel fotografiert wird, wie noch nie in der Geschichte - und gleichzeitig immer weniger "richtige" Kameras verkauft werden. Mag sein, dass die Ära der Fotoapparate für jedermann zu Ende geht und bald nur noch Hobbyfotografen und Profis als Kamerakäufer übrig bleiben. Deswegen ist nicht zu früh, die "wilden Jahre" der Digitalkamera-Entwicklung zu dokumentieren.

Diese Homepage war anfangs vor allem als virtuelles Museum meiner Kamerasammlung gedacht. Inzwischen ist daraus ein Projekt geworden, bei dem ein wachsender Kreis von Autoren tolle Beiträge zur Digitalkamera-Geschichte beisteuert. Den weitaus größten Anteil daran hat Ralf Jannke, der mit seinen Praxisbeiträgen die verschiedensten Themen detailliert behandelt und großartig bebildert. Was sich allerdings nicht geändert hat: Die Homepage ist ein reines Hobby- und Spaßprojekt. Wir freuen uns über den Austausch mit anderen Sammlern und Fotobegeisterten. Es gibt keine Werbung und wir sind auch keine bezahlten Influencer. Falls Sie allerdings noch eine spannene Kamera herumliegen haben, die Sie nicht mehr brauchen - wir sind immer auf der Suche nach weiteren Exponaten.

Boris Jakubaschk

Das virtuelle Digicammuseum wird zum realen Museum

Meine Sammelei hatte eigentlich schon immer das Ziel, meine Geräte eines Tages nicht nur auf dieser Homepage zeigen zu können, sondern auch live in einem richtigen Museum. Mit Holger W. Müller habe ich nun einen Partner, der meine Leidenschaft für die Technikgeschichte teilt. Außerdem wurden ihm in Rastatt Büroräume der ehemaligen Thaleswerke angeboten, dem Hersteller der bekannten Thales-Rechenmaschinen.

Dort soll nun ein Museum entstehen, das Rechenmaschinen, Computer und Videospiele als Schwerpunkt haben wird. Digitalkameras werden aber ebenfalls mit einigen spannenden Exponaten vertreten sein. Auf der Projekthomepage berichten wir über den Fortschritt.

Zur Homepage des µ-Museums