Keine "neue"/alte Digitalkamera, aber noch ein interessantes Altglas

08. Oktober 2021, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Mehr als die Objektivdaten …

… habe ich noch nicht. Von den Daten nicht identisch, aber sehr ähnlich, das AUTO YASHINON f/4,5 75-230mm Zoom, vermutlich aus der ersten Hälfte der 1970er Jahre. Wobei nicht auszuschließen ist, dass die Brennweiten "einfach so" festgelegt wurden. Damit nicht auffällt, dass die entsprechend gelabelten Objektive aus einer Produktion kommen. Zu diesem Thema gab es unlängst den großen Beitrag "Armee der Klon-Objektive".

Ein Faible für ganz alte Zoomobjektive bleibt bei mir! Und mit diesem Soligor 1:4.5 f=70-235mm kommt noch ein sicher über 40 Jahre altes Zoom in meinen Altglaspark. Je schwieriger es wird, Daten über frühe Zooms zu finden, desto interessanter finde ich derartige Objektive. Bei 20 Euro ist aber bei mir Schluss für diese "Spielsachen" … Wie dem auch sei, ich bin gespannt auf das alte Soligor! Wobei das, ein weiteres Zoom von Sun und das 4,5/80-200 mm Nikkor schon etwas für 2022 ist. Und nicht zu vergessen die Supertelezooms SOLIGOR TELE-ZOOM 1:5.6 f=180-400mm und TAMRON 6,9/200-500 mm. Komplementiert durch die Festbrennweiten TELE-Tokina 1:8 f=600mm und Nikon NIKKOR*ED 400mm 1:5.6, das noch mit dem plus Nikon Telekonverter TC-301 auf 11/800 mm verdoppelt werden muss. Hektik habe ich mir zu diesen Teilen mittlerweile abgewöhnt.


Nikon Z9

05. Oktober 2021, Ralf Jannke - Wissen

New Nikon Z9 monster specs leaked, announcement expected in the next two months: Nikon basically combined the D6 and D850 and made it mirrorless…“ – „Spezifikation der neuen Monster Nikon Z9 durchgesickert. Die offizielle Vorstellung wird in den nächsten zwei Monaten erwartet: Nikon hat die D6 und D850 im Grunde kombiniert und sie spiegellos gemacht…“

Für mich sicher: Es wird keine „D7“ und „D900“ mehr geben. Das war es mit digitalen Spiegelreflexkameras!

Ich erlaube mir aber weiter mich mit der „Nicht-Monster“-Z6“ zu begnügen und mich auf die ausgelagerte digitale SPIEGELREFLEXKAMERA Nikon D300 zu freuen ;-)


Normalobjektiv Battle

21. September 2021, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Normalobjektiv (ca. 1950er) gegen Normalobjektiv (ab 1974)

Zur einmontierten Kamera mit den zwei Objektiven

Nikon Nostalgie pur! Mit dieser Kamera und diesen beiden Objektiven begann meine Nikon-"Karriere" ;-) Nikkormat FT2, 2/50 mm Nikkor und Vivitar 3,8/75-205 mm. Während meine Teile längst der Verhangeheit angehören, bekam ich dieses Jahr exakt diese Kombination geschenkt. Von einem einige Jahre aus den Augen verlorenen Klassenkameraden. Der hatte genau wie ich 1977 zugegriffen. 1977 modifizierte Nikon sein F-Bajonett zur AI-Version. Nikons, die "nur" das alte Bajonett boten, wurden vom Handel zügig zu Kampfpreisen abverkauft. So kam die Nikkormat FT2 zusammen mit dem braven 2/50 mm Normalobjektiv in unsere Häuser. Ein 4,5/80-200 mm Nikkor war (für mich) 1977 unerschwinglich, also wurde zum Vivitar 3,8/75-205 mm gegriffen.

Das bis 1979 gebaute 2/50 mm Nikkor soll von der Abbildungsleistung in Analogzeiten eins der besten Normalobjektive des Markts gewesen sein. Das lässt sich zwr nicht überprüfen, wohl aber, wie sich dieser Nikon Klassiker 2021 auf der spiegellosen Vollformat Nikon Z6 schlägt.

"Gegner" ist das wunderbare und lichtstarke Meyer Optik Görlitz Primoplan 1:1.9/58 V! Was lt. Seriennummer ab 1950 gebaut wurde.

Aber wie immer: Gut Ding braucht Weile, Muße und Fotografierlust ;-)


Toller Neuzugang

15. September 2021, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Carl Zeiss Jena Flektogan 4/25

Gefühlt habe ich mittlerweile so viele 135er, dass ich damit ein Schachbrett bestücken könnte ;-) Und auch der lange Telebereich (400/500/600 mm) ist seit Sommer 2021 bestens bestückt. 50er habe ich aufgehört zu zählen — auf vielen alten SLRs steckte das Normalobjektiv —, und 35er sind auch ausreichend da. Und zu den 28ern muss/soll nichts mehr hinzukommen.

Was aber beim Altglas noch fehlte, das war der Superweitwinkelbereich.  Leider ist das 2,1 cm Nikkor von 1959 aufgrund der Bauweise digital nicht adaptierbar. Wobei ich da noch eine Idee habe … Die wenigen 21 mm Tamrons für MC/MD sind mir mit irgendwas um/ab 150 Euro zu teuer. Was auch für die 25 mm Carl Zeiss Jena Flektogone zutrifft. Ebenfalls um und über 150 Euro. Als aber jetzt eins zu 75 Euro offeriert wurde, habe ich sofort zugegriffen.

Der rote Kreis …

Das Flektogon kam mit Exakta-Bajonett. Die Exakta Spiegelreflexkamera hatte meines Wissens keinen Mechanismus/Hebel im Kameragehäuse, der die Objektivblende beim Auslösen auf den eingestellten Wert schließt und nach dem Auslösen gleich wieder öffnet. Vorausgesetzt, das Objektiv hat eine so genannte Springblende. Was beim 25 mm Flektogon der Fall ist. Die in der Kamera fehlende Springblendenfunktion erledigt aber der etwas merkwürdig erscheinende Hebel am Objektiv. Der ist genau so positioniert, dass er bei Drücken zuerst die Blende schließt und dann die Kamera auslöst. Was länger geschrieben als beim Fotografieren durchgeführt ist. Konsequenz: Bei Einsatz des Flektogons an der spiegellosen Systemkamera, müsste dieser Hebel gedrückt und gehalten werden, damit auf die eingestellte Blende geschlossen wird. Und während dieses fummeligen Gedrückthaltens muss die DSLM ausgelöst werden – theoretisch.

Um das zu vereinfachen, gibt es im Netz Tips wie "kurzen Drahtauslöser mit Feststellschraube einsetzen" oder "das Ganze mit einem kleinen Draht sichern". Das ist bei diesem Flektogon völlig unnötig!

Nicht ohne Grund hat der auffällige, silberne Ring eine Rändelung. Drückt und verdreht man diesem Ring, lässt er sich in einer bestimmten Position verriegeln! Das Flektogon arbeitet dann mit Arbeitsblende. Perfekt für die DSLM! Was natürlich nur funktioniert, wenn das Exakta-Bajonett-Objektiv einen entsprechenden Ring mit Verriegelungsmöglichkeit hat.

Vielversprechend

Mehr zum 1956 gerechneten und 1959 auf den Markt gebrachten 4/25 mm Carl Zeiss Jena Flektogon in einem ausführlichen Praxisbericht.

 


Lesenswert

13. September 2021, Ralf Jannke - Wissen

Wert der Fotografie

Ein paar Stichworte

  • Fotografie ist heute nichts mehr wert.
  • Bilderfluten
  • Der Fotojournalismus als Geschäftsfeld ist mausetot.
  • Die beauftragte Reisefotografie gehört ebenfalls zu den Verlierern
  • Ein druckfähiges Bild von einer Weinflasche kann man heute zur Not tatsächlich mit einem Mobiltelefon in der Abenddämmerung machen – in früheren Zeiten brauchte man dafür einen gut ausgebildeten Profi, der wusste, was im Studio zu tun ist.
  • Das Bewegtbild ist für viele Profis zu einem zusätzlichen Standbein geworden

Alles unter diesem Link


Mehr Altglas

09. September 2021, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Sentimentalität vom Flohmarkt mit Nutzeffekt!

Im Gedenken an meinen Vater. In irgendeinem Schuhkarton mit hunderten SW Familien-Fotos erinnere ich mich an ein Bild, wo der fotobegeisterte Vater in den Beginn der 1950er Jahre vor meiner Geburt eine Praktica umhängen hat. Die Praktica vom Flohmarkt könnte das Modell gewesen sein, das mein Vater hatte. Laut Seriennummer – 00054 – könnte das die zwischen 1949 bis 1950 gebaute 54. Praktika sein. Auch wenn das vor meiner Zeit war, ich bin (19)54 geboren! Schöne Parallele. Nach der Sentimentalität jetzt noch der Nutzen: das lichtstarke Meyer Optik Görlitz Primoplan 1:1.9/58 V! Auch das passt von der Seriennummer. Dieses Exemplar an Primoplan wurde ab 1950 gebaut. Das Primoplan wird für Größenordnung 200 Euro in der Bucht angeboten! Der Nach-/Neubau kostet sogar 899 Euro. Was für ein Vergnügen die funktionierende Praktica samt Primoplan 35 Euro gegeben zu haben! Derartige Schätze kauft man nach Funktions- und Linsenpilzkontrolle nur auf dem Flohmarkt! Keine Frage, dass das Objektiv noch ausgiebiger auf der Nikon Z6 ausgeführt wird!


Entzugserscheinungen II

06. September 2021, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Nach monatelanger (echter) Flohmarkt-Abstinenz gab es am Samstag doch noch zwei passable Teile — die ich nicht brauche ;-)

Die ich dennoch für 15 Euro mitgenommen habe, gehören sie doch noch weitgehend in die Frühzeit der digitalen Kameras vor 2005. In meinen Besitz gingen über: eine 3 Megapixel Olympus Camedia C-300 Zoom von 2002 und eine 6 Megapixel Samsung Digimax A6 von 2004. Beide einwandfrei funktionierend. Die werden aber vermutlich erstmal "ablagern", bevor ich damit ein paar Bildchen knipse.


Größenunterschied

04. September 2021, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Was jeweils 5 mm mehr an den Enden der Brennweiten und eine doppelte Lichtstärke an Baugröße ausmachen!

Da steht ein ein interessanter Wettkampf an.

Zu dem das SMC PENTAX-M ZOOM 1:2.8-4 40-80mm und das Vivitar Series I 35-85MM 1:2.8 AUTO VARIABLE FOCUSING antreten werden. Ich werde sicher keinen 1:1 Vergleich machen, aber ein paar Fotos sollten einen Eindruck verschaffen. Und die dann endlich im Vollformat. Denn auf dem kleinen 15 x 23 mm APS-C Sensor durften die beiden Objektive schon zeigen, was sie können:

Jetzt also eine Neuauflage. Nach und nach, aber im Vollformat!

 


Vivitar Serie 1 Premium Objektive

27. August 2021, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Nach dem "Vivitar Series I 35-85MM 1:2.8 AUTO VARIABLE FOCUSING" und dem "Vivitar Series 1 MACRO FOCUSING 28-90mm 1:2.8-3.5" jetzt das interessante von Cosina vermutlich ab der zweiten Hälfte der 1970er im Auftrag von Vivitar gebaute und als Vivitar Series 1 24-70mm F3.8-4.8 vertriebene Zoom. So langsam beginnt es sich mit weiteren Praxisbeträgen über Altglas zu füllen!

Nachdem ich in den Ferien dem Vivitar Series 1 MACRO FOCUSING 28-90mm 1:2.8-3.5 den Vorzug gegenüber dem Vivitar Series I 35-85MM 1:2.8 AUTO VARIABLE FOCUSING gegeben hatte, muss auch dieser Klassiker im Vollformat noch mal verstärkt nach draußen, auch wenn in "Zoomobjektiv Geschichte Finale" schon etwas mit dem 2,8/35-85 im Vollformat gezeigt wurde. Hier jetzt ertmal nur ein kurzen Zeigen des 24-70 mm Vivitars, dessen Zoombereich nach wie vor hochaktuell ist.


Was ist digicammuseum.de?

Die analoge Fotografie blickt auf eine etwa 170-jährige Geschichte zurück, seit etwa 100 Jahren sind Fotoapparate auch für Privatleute erschwinglich. Trotzdem sollte es noch Jahrzehnte dauern, bis die Fotografie zu einem Hobby für Millionen von Menschen wurde und der Fotoapparat zum selbstverständlichen Accessoire jeder Urlaubsreise.

Um so überraschender ist es zu sehen, mit welcher Geschwindigkeit die etablierte Technik in wenigen Jahren nach der Jahrtausendwende in eine Nischenexistenz zurückgedrängt wurde. Ersetzt wurde sie durch Digitalkameras. Diese haben in kürzester Zeit eine atemberaubende Evolution durchlaufen und haben ihre analogen Vorfahren weitgehend überflüssig gemacht. In fast allen Haushalten wurde die alte Spiegelreflex- oder Kompaktkamera durch ein digitales Modell ersetzt.

Während die meisten analogen Kameras viele Jahre, teilweise auch Jahrzehnte lang genutzt wurden, landen die meisten Digitalknipsen nach drei bis vier Jahren in der Schublade und müssen einem leistungsfähigeren Modell weichen. Die technischen Fortschritte werden jedoch immer kleiner. Digitalkameras haben einen Stand erreicht, der keine drastischen Verbesserungen mehr zulässt. Der Boom fand seinen Höhepunkt um die Jahre 2008-2010 und hat seither deutlich nachgelassen.

Das ist auch schon rein äußerlich zu erkennen: In den ersten Jahren war bei den Herstellern von Digitalkameras der Wille zu beobachten, die neue Technik auch für Innovationen in Design, Bedienung und Funktionalität zu nutzen. Inzwischen ist diese Phase weitgehend vorbei und die Hersteller haben zu den aus analoger Zeit bekannten Kameratypen zurückgefunden: Kompaktkameras auf der einen und Systemkameras auf der anderen Seite.

Die in Smartphones eingebauten Kameras sind inzwischen jedoch so gut, dass sie Kompaktkameras die Existenzberechtigung geraubt haben. Wozu ein separates Gerät kaufen, wenn man vergleichbare Bilder auch mit dem Handy hinbekommt, das man zudem immer in der Tasche hat?

Es entsteht so im Moment die paradoxe Situation, dass so viel fotografiert wird, wie noch nie in der Geschichte - und gleichzeitig immer weniger "richtige" Kameras verkauft werden. Mag sein, dass die Ära der Fotoapparate für jedermann zu Ende geht und bald nur noch Hobbyfotografen und Profis als Kamerakäufer übrig bleiben. Deswegen ist nicht zu früh, die "wilden Jahre" der Digitalkamera-Entwicklung zu dokumentieren.

Diese Homepage war anfangs vor allem als virtuelles Museum meiner Kamerasammlung gedacht. Inzwischen ist daraus ein Projekt geworden, bei dem ein wachsender Kreis von Autoren tolle Beiträge zur Digitalkamera-Geschichte beisteuert. Den weitaus größten Anteil daran hat Ralf Jannke, der mit seinen Praxisbeiträgen die verschiedensten Themen detailliert behandelt und großartig bebildert. Was sich allerdings nicht geändert hat: Die Homepage ist ein reines Hobby- und Spaßprojekt. Wir freuen uns über den Austausch mit anderen Sammlern und Fotobegeisterten. Es gibt keine Werbung und wir sind auch keine bezahlten Influencer. Falls Sie allerdings noch eine spannene Kamera herumliegen haben, die Sie nicht mehr brauchen - wir sind immer auf der Suche nach weiteren Exponaten.

Boris Jakubaschk