YASHICA REFLEX 35

Avatar of Ralf JannkeRalf Jannke - 30. September 2022 - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Und wieder mal – Zwillinge! Diesmal die Objektive!

Die meiste "Vorarbeit" zur richtigen Einordnung hatte schon der kleine Bericht "1949 bis 2019: 70 Jahre Yashica" geleistet. Mit dem dort genannten Link: "History of Yashica/Contax/Kyocera cameras" war die YASHICA REFLEX 35 schnell als Modell Penta J aus dem Vorstellungsjahr 1961 identifiziert. Um gleich die dazugehörige Bedienungsanleitung runterzuladen.

Im Blogbeitrag "Die dunkle Seite der (japanischen) Macht" hatte ich ein Setup weniger bekannter und auch weniger ausbaufähiger, ja qualitativ meist schlechterer japanischer SLRs neben den Premium-Herstellern Canon, Minolta (heute Sony), Nikon, Olympus und Pentax (heute in Besitz von Ricoh) fotografiert. Um Yashica hinterher dann doch wenigstens Zweitklassigkeit zu attestieren.

Was faszinierte mich an der Penta J?

Natürlich der auffällige Aufsteckbelichtungsmesser, den in vergleichbarer Form u.a. auch Nikon, Minolta und Pentax boten. Und der Preis ;-) 27 Euro inkl. Porto war mir diese interessante Yashica samt Objektiv dann wert!

Pentax ist das Stichwort

Ich hatte sofort gesehen, dass mit dem Objektiv "etwas nicht stimmt". "Das habe ich doch bereits, montiert auf meiner Pentax H2 von 1959." Die Lösung ist ganz einfach: Pentax muss im Auftrag von Yashica das gewünschte Normalobjektiv mit der Gravur YASHINON produziert haben! Und das oben gezeigte Pentax-Yashica-Pärchen passt einfach perfekt. Beide mit externem Aufsteckbelichtungsmesser, beide mit dem gleichen Objektiv. Das Pentax-Objektiv war bei mir fast in Vergessenheit geraten. Jetzt wird es Zeit, das mal auf die spiegellose 24 Megapixel Vollformat Nikon Z6 zu adaptieren! Dazu muss ich aber erstmal meine Pentax finden ;-) So ungefähr weiß ich, wo ich suchen muss ;-) Aber das Yashinon habe ich ja bald in den Händen. Und der M42-/Nikon Z-Adapter ist im Feriengepäck!

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Was ist digicammuseum.de?

Die analoge Fotografie blickt auf eine etwa 170-jährige Geschichte zurück, seit etwa 100 Jahren sind Fotoapparate auch für Privatleute erschwinglich. Trotzdem sollte es noch Jahrzehnte dauern, bis die Fotografie zu einem Hobby für Millionen von Menschen wurde und der Fotoapparat zum selbstverständlichen Accessoire jeder Urlaubsreise.

Um so überraschender ist es zu sehen, mit welcher Geschwindigkeit die etablierte Technik in wenigen Jahren nach der Jahrtausendwende in eine Nischenexistenz zurückgedrängt wurde. Ersetzt wurde sie durch Digitalkameras. Diese haben in kürzester Zeit eine atemberaubende Evolution durchlaufen und haben ihre analogen Vorfahren weitgehend überflüssig gemacht. In fast allen Haushalten wurde die alte Spiegelreflex- oder Kompaktkamera durch ein digitales Modell ersetzt.

Während die meisten analogen Kameras viele Jahre, teilweise auch Jahrzehnte lang genutzt wurden, landen die meisten Digitalknipsen nach drei bis vier Jahren in der Schublade und müssen einem leistungsfähigeren Modell weichen. Die technischen Fortschritte werden jedoch immer kleiner. Digitalkameras haben einen Stand erreicht, der keine drastischen Verbesserungen mehr zulässt. Der Boom fand seinen Höhepunkt um die Jahre 2008-2010 und hat seither deutlich nachgelassen.

Das ist auch schon rein äußerlich zu erkennen: In den ersten Jahren war bei den Herstellern von Digitalkameras der Wille zu beobachten, die neue Technik auch für Innovationen in Design, Bedienung und Funktionalität zu nutzen. Inzwischen ist diese Phase weitgehend vorbei und die Hersteller haben zu den aus analoger Zeit bekannten Kameratypen zurückgefunden: Kompaktkameras auf der einen und Systemkameras auf der anderen Seite.

Die in Smartphones eingebauten Kameras sind inzwischen jedoch so gut, dass sie Kompaktkameras die Existenzberechtigung geraubt haben. Wozu ein separates Gerät kaufen, wenn man vergleichbare Bilder auch mit dem Handy hinbekommt, das man zudem immer in der Tasche hat?

Es entsteht so im Moment die paradoxe Situation, dass so viel fotografiert wird, wie noch nie in der Geschichte - und gleichzeitig immer weniger "richtige" Kameras verkauft werden. Mag sein, dass die Ära der Fotoapparate für jedermann zu Ende geht und bald nur noch Hobbyfotografen und Profis als Kamerakäufer übrig bleiben. Deswegen ist nicht zu früh, die "wilden Jahre" der Digitalkamera-Entwicklung zu dokumentieren.

Diese Homepage war anfangs vor allem als virtuelles Museum meiner Kamerasammlung gedacht. Inzwischen ist daraus ein Projekt geworden, bei dem ein wachsender Kreis von Autoren tolle Beiträge zur Digitalkamera-Geschichte beisteuert. Den weitaus größten Anteil daran hat Ralf Jannke, der mit seinen Praxisbeiträgen die verschiedensten Themen detailliert behandelt und großartig bebildert. Was sich allerdings nicht geändert hat: Die Homepage ist ein reines Hobby- und Spaßprojekt. Wir freuen uns über den Austausch mit anderen Sammlern und Fotobegeisterten. Es gibt keine Werbung und wir sind auch keine bezahlten Influencer. Falls Sie allerdings noch eine spannene Kamera herumliegen haben, die Sie nicht mehr brauchen - wir sind immer auf der Suche nach weiteren Exponaten.

Boris Jakubaschk