No Risk no Fun …

11. Mai 2023, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Die Wahrscheinlichkeit, E-Schrott gekauft zu haben, ist hoch

Aber das finanzielle Risiko war überschaubar …

10 Euro habe ich riskiert, um diese schwer lädierte Nikon 1 V3 in die Sammlung aufzunehmen. Eigentlich kann die nach dem Sturz mit abgebrochnem Batteriefachdeckel und dem geborstenen Monitorglas nicht mehr funktionieren. Wenn sie doch laufen sollte, ein Wunder. Wenn nicht, Anschauungsmodell und Komplettierung meiner Reihe Nikon 1 V1 (10 Megapixel, 2011), Nikon 1 V2 (14 Megapixel, 2012) und dann Nikon 1 V3 (18 Megapixel, 2014).

Ein passender Akku aus der Nikon 1 J1 ist vorhanden, sowie ein (noch) funktionierendes NIKKOR 10-30mm 1:3.5-5.6 VR und ein Nikon 1 NIKKOR 10 mm 1:2,8. Dazu der interessante Adapter FT-1, mit dem AF-S Nikkore auf den 1 Zoll Sensor Einser-Nikon-DSLMs in allen Funktionen angesteuert werden. Ende Juni gibt es dann zur 1 V3 eine "Verlustmeldung" oder im besseren Fall Anfang Juli einen kleinen Praxisbericht…


Mittelformat- und andere Vorbereitungen für die Sommerferien

08. Mai 2023, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Genau die erhofften, gewollten Flohmarktfunde und eine nette Dreingabe fürs Digitale

Für die langen Sommerferien und ein paar Analog-Experimente mit abgelaufenen Color- und frischeren SW-Rollfilmen sollte noch eine handliche 6x6 Klapp- oder Faltkamera her. Wobei ich mich noch entscheiden muss, ob ich die etwas besser erhaltene Balda Baldix oder doch die Zeiss Ikon Nettax mitnehme, die eine sehr nützliche Doppelbelichtungssperre hat. Und deren Belichtungsmesser sogar noch funktioniert! Beide Kameras für 'nen Zehner vom Flohmarkt, die Zentralverschlüsse und Irisblenden funktionieren einwandfrei, die Objektive sind pilzfrei und klar.

Dazu gab es noch ein etwas speckiges SIGMA UC ZOOM 70-210mm 1:4-5.6 MULTI-COATED mit Sigma-Bajonett für die Sigma SD10 mit dem besonderen Dreischicht-/Foveon-Sensor.

Was nehmen?

Die chinesische "Rolleiflex" ist als zweiäugige Spiegelreflexkamera mit präziser Entfernungseinstellung gesetzt. Welche Klappkamera ich mitnehme, entscheide ich wohl kurz vor Ferienbeginn … Im Gepäck natürlich auch frische Chemie für die SWRollfilme und fürs Digitalisieren der picto scanner 6x6!


Asahi Opt. Co. Super-Takumar 1:3.5/135

01. Mai 2023, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

"Mitbringsel" aus dem Norden! Auf der passenden Kamera Pentax Spotmatic. In der "Black-Brass-(Messing-)Special-Edidion" ;-)

Vielleicht raffe ich mich bis zum Sommer mal auf – eine Inventur meiner zahlreichen 135 mm Teleobjektive zu versuchen. Gefühlt bekomme ich mit den Teles ein halbes Schachbrett gefüllt ;-)

Neben dem in den 1960er und 1970er Jahren obligatorischen Normalobjektiv zur neuen Spiegelreflexkamera war das 135er meist der erste Objektiv-Zukauf. Bis in den 1980ern das 80-200 mm Zoom übernahm.

Mal sehen, was das vierlinsige Pentax demnächst an Abbildungsqualität liefert. Im Viertelformat der mFT Olympus OM-D E-M1 und im Vollformat auf der Nikon Z6. Der Praxisbeitrag ist bereits in Arbeit!

 


Schenkung, Spende ans Digicammuseum.de

25. April 2023, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln

In eigener Sache

In letzter Zeit kommen häufiger Angebote über alte Digitalkameras an das Digicammuseum.de. Darunter auch Anfragen etwa im Sinn „Ist das vielleicht ein seltener Prototyp?“

Was den Zeitwert alter Digitalkameras angeht, hat sich Admin und Seiteninitiator Boris Jakubaschk die Mühe gemacht in der Rubrik "Kameras" zu fast allen Kameras unserer Sammlung nach einem bestimmten Schlüssel Schätzpreise, den heutigen Restwert, zu ermitteln.

Ein Beispiel

Da wird eine Digitalkamera X angeboten, für die auf unserer Seite ein Restwert von 19 Euro angeben wird. Tatsächlich erworben wurde die Kamera auf einem Flohmarkt für nur 10 Euro! Wie weit die Schätzpreise mit der Realität übereinstimmen, lässt sich in eBay schnell ermitteln, wenn man schaut, für was Kamera X tatsächlich verkauft wurde. NICHT, was für Kamera X verlangt wurde! Und so wird Kamera X für Größenordnung 30 bis 90 Euro angeboten. Häufig versehen mit dem Hinweis „NUR FÜR TEILE – UNGETESTET/Esatzteile. Was sich halt besser anhört als "defekt". Tatsächlich verkauft wurden Exemplare für 20 bis 40 Euro. Um dazu jeweils 20 bis 40 Euro Porto und ggf. Zoll dazuaddieren, denn alle Angebote kamen aus den USA …

Unsere Antwort auf Angebote alter Digitalkameras ist ganz einfach

Digicammuseum.de nimmt uns interessierende Digital-Modelle gerne als SPENDE zu niedrigen symbolischen Preisen und Übernahme der Portokosten in die Sammlung auf. Eine Antwort, die nicht jedem zu gefallen scheint. Die Lösung ist für Anbieter ganz simpel: Einfach mit seiner Preisvorstellung selbst sein Glück in eBay – mittlerweile Verkaufsprovisionsfrei (!) – oder eBay-Kleinanzeigen versuchen …

So freute sich Frau W., ihre gespendete Fuji DS-7 gegen Portoübernahme in unserem Museum gut aufgehoben zu wissen. Nach dem gleichen Verfahren ist jetzt eine Olympus E10 und eine eine Olympus E-300 als Spende auf dem Weg ins Museum. Wir haben es nicht nötig, irgendetwas abzuzocken!


Jetzt wird’s „ernst“: MINOLTA ROKKOR-TC 1:4 f=135mm

20. April 2023, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Im Blogbeitrag: „Minolta Objektiv Rarität“ erstmalig vorgestellt, bis zum längeren Einsatz auf einem Rundgang wenigstens ein Belegfoto, aufgenommen mit dem 62 Jahre alte Minolta Tele.

Ein schneller „Funktionstest“ ;-)

Adaptiert auf die spiegellose 24 MP Vollformat Nikon Z6. ISO 1250, 1/1000 s, Offenblende. Dank Sensorstabilisierung und schneller Verschlusszeit sicher aus der Hand. Mehr davon ab zweite Aprilhälfte …


Analoges Mittelformat reaktiviert

14. April 2023, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Das wird interessant! Color-Rollfilmentwicklung mit Scan gegen Pappscanner!

Fotografiert im Porträt-Modus des Apple iPhone 8+

Mal sehen, was der Fotodienstleister bei Mittelformat an Auflösung bietet

Dazu wurde ein 1994 abgelaufener AGFACOLOR OPTIMA 125 in der zweiäugigen polnischen Mittelformat 6x6 SLR START 66 belichtet. Die START wurde zwischen 1967 und 1970 produziert.

Mein Fotodienstleister digitalisiert Kleinbild wahlweise mit 2K, 4K oder 6K, heißt Kantenlänge 2000, 4000 oder 6000 Pixel. Sollten die 6K auch beim Rollfilm geboten werden, nehme ich die 6K. Sonst eben das, was möglich ist. Gespeichert wird als JPEG auf CD. Alternativ wird auf einen Server abgelegt, zu dem ich per Email Zugang bekomme. Die Negative können dann auf Wunsch direkt entsorgt werden.

Das werde ich natürlich nicht machen, denn ich will die 6x6 Negative ja hinterher zusätzlich und zum Vergleich auf dem picto scanner 6x6 digitalisieren!

Praxisbericht folgt!

Spätestens im Sommer werde ich es mit komplett selbst zu verarbeitendem 6x6 SW Rollfilm "spielen". Dann aber mit der japanischen Rolleiflex-Kopie AIRES Automat. Mit ihren Nikon "Augen" und komfortablem, kombinierten Filmtransport bei gleichzeitigem Spannen des Verschluss. Und dem Rollei-Orangefilter natürlich auf dem Aufnahme-Objektiv ;-)

Neben einem Fünferpack FUJIFILM NEOPN ACROS 100 SW-Filme — vielen Dank an Christian Zahn — habe ich noch eine weitere Handvoll längst abgelaufene 6x6 Farbnegativ-Rollfilme …

Christian Zahn hat seine SW Mittelformat-Negative ebenfalls doppelt digitalisiert. Mit dem Epson Perfection V750 Pro und dem Papp-Scanner picto scanner 6x6


MINOLTA AF ZOOM 24-50mm 1:4 (22)

30. März 2023, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Preisfrage?

In diesem Fall nicht.

Obwohl das auch im Vollformat hervorragende MINOLTA 24mm f:2.8 (22) bereits im Bestand ist, kam jetzt noch das MINOLTA AF ZOOM 24mm f:4 (22) dazu. Aus Neugier und für 55 Euro …

Was die verbale Abbildungsqualität angeht, passen diese beiden Aussagen überhaupt nicht zusammen:

Wie kann das bei einem identischen Aufbau – siehe oben – möglich sein? Und beim unsinnigen Vergleich (vielleicht) 6 Megapixel Film gegen 24 Megapixel Vollformat-Sensor

Das schau ich mir adaptiert auf der 24 MP Vollformat Nikon Z6 doch lieber selbst an! Gerne darf das Zoom dann später meine Halbformat Crop 1,5 DSLRs zieren: KonicaMinolta Dynax 5D (6 MP) und Sony SLT-A58 (20 MP) …

Praxisbericht kommt!


SUN system ZOOM F:3.5 60-135mm

27. März 2023, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Irgendwie hat es mir dieser weniger bekannte japanische Objektivhersteller SUN angetan. Von dem ich bereits einige Objektive habe, die in den Praxisberichten unter SUN zu finden sind. Jetzt also ein gerade mal 2,25-fach Normal-/Telezoom, wenn man 60 mm Brennweite noch als Normalobjektiv durchgehen lässt. Spontan erinnert mich dieses Zoom an das nette "SUN-ZOOM MACRO 1:3.5 38-90mm", aber in der Brennweite um den Faktor 1,6 in einen längeren Bereich verschoben ;-)

Trotz intensiver Suche fand ich im Internet zum 60-135 mm nur diese drei Links

  • Mit einem ziemlich nervenden Youtube-Video, das man besser nur bis bis 3 min 30 s anschaut … Dem aber immerhin noch zu entnehmen ist, dass es neben dem 3,5/60-135 mm SUN noch ein 4/60-150 mm Macro gab. Kein Wunder, denn die Nahdistanz des 60-135 mm ist mit 2 m arg lang. Im Video wird das 60-135 als 100 mm f/3,5 "Prime", heißt "Festbrennweite" gelobt, die auch auf 60 oder 135 mm gezoomt werden kann. Und weiter wird das Zoom als "Parfocal" bezeichnet, was bedeutet, dass die Entfernung beim Zoomen nicht neu fokussiert/eingestellt werden muss. Über den optischen Aufbau ist nichts bekannt. Auf Abbildungen ist nur erkennbar, dass der Blendenbereich von f/3,5 bis f/22 reicht. 
  • In einem weiteren Youtube-Video in japanischer Sprache hat einer sein SUN mit M42 Anschluss auf die Vollformat Nikon D700 adaptiert. Nicht eben ideal durch die notwendige Korrekturlinse im Adapter, um auf Unendlich zu kommen.
  • Dieser Bericht zeigt ein sehr interessantes Detail: „GN“ für GuideNumber, Leitzahl eines Blitzgeräts. Das kann nur eine Hilfe fürs Blitzen sein. Was es damit aus sich hat, wird im Praxisbericht "Vier Linsen müssen reichen …" erklärt.

Auf jeden Fall ein interessantes Zoom, das in „Canon-Weiß“ daherkommt, auf das ich sehr gespannt bin. Dem Zustand nach wurde es stark gebraucht, was für das Objektiv spricht. Die Adaption auf die spiegellose 24 Megapixel Vollformat Nikon Z6 wird kein Problem sein, das SUN system ZOOM F:3.5 60-135mm kommt mit Nikon F-Anschluss. Jetzt heißt es Geduld, denn ich werde das Zoom erst um Ostern herum ausprobieren können …


Meine längste Brennweite in einem Objektiv ohne Konverter – 1 Meter = 1000 mm

25. März 2023, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Auch wenn dieses Objektiv vermutlich mehr liegen, als benutzt werden wird …

… bin ich sehr gespannt!

Tele-Spezifikation

  • Sigma 1000mm f/13.5 Spiegelobjektiv
  • Vorstellungsjahr 1983
  • Länge/Gewicht: 187 mm, 1050 g
  • Bildwinkel 2,5 Grad
  • Nahdistanz ??? wird nachgeliefert!

Zum Vergleich: Das nur wenig lichtstärkere 11/1000 mm Nikkor ist 238 mm lang und wiegt 1900g. Nahdistanz des Nikkors: 8 m 

Eine, nein die einzige Meinung zum Supertele aus www.pentaxforums.com: "Das ist ein verrücktes Objektiv. Ich habe es aus einer Sammlung manueller Objektive und Analogkameras bekommen. Es ist ordentlich. Allerdings bekomme ich mit meinem 300 mm Tele technisch bessere Bilder. Wenn Sie ein 1000 mm Sigma sehen und es einfach nur haben wollen, kaufen Sie es, aber erwarten Sie nicht viel davon."

An die letze Bemerkung diese Users habe ich mich gehalte ;-) Haben wollen ;-)

Trotz der wenig Gutes verheißenden Bewertung (4 von 10 Punkten) und Einschätzung habe ich das Supertele in der hellen (Weißen) Version mit Canon FD-Bajonett für ca. 175 Euro erworben.

Die "Produktgeschichten, Anekdoten eines Sigma-Ingenieurs" lesen sich da optimistischer:

"Spiegelobjektive als erschwingliche Ultra-Teleobjektive"

"Als Reaktion auf den steigenden Preis des Refraktor-Objektivs mit 400 mm F5,6 entschied sich SIGMA, sein Sortiment erneut um verspiegelte Ultra-Teleobjektive zu erweitern. 1982 belebte SIGMA sein Angebot an erschwinglichen Ultra-Teleobjektiven mit der Veröffentlichung des Mirror 400mm F5.6 zu einem Preis von 50.000 Yen (ca. 500 $). Später im selben Jahr veröffentlichte SIGMA das Mirror 1000mm F13.5 – dieses kompakte 1000-mm-Objektiv mit anständiger optischer Leistung und einem Preis von 75.000 Yen (ca. 750 $) schickte Schockwellen durch die Kameraindustrie. Während der Preis dramatisch niedrig erscheinen mag, war das 1000 mm F13,5 tatsächlich fast identisch mit dem 600 mm F8 (grob berechnet: 1000 mm/13,5 = 74 mm; 600 mm/8 = 75 mm). Man könnte fast sagen, dass bis auf die Krümmung des Spiegels und die Länge des Objektivtubus alles gleich war. Aus geschäftlicher Sicht war es ein ziemlich gutes Objektiv."

Ich kann mir nicht vorstellen, dass es ein Vergnügen war/ist, dieses mit f/13,5 nicht besonders lichtstarke Supertele auf einer analogen wie digitalen Spiegelreflexkamera sicher zu fokussieren. Auf der Serien-Mattscheibe oder mit Hilfe von Pfeilen oder einer Art Lichtwaage. Lange Zeit beschränkte sich der Autofokus auf eine maximale, oder besser minimale Lichtstärke von f/5,6. Was wahrscheinlich auch auf elektronische Einstellhilfen übertragbar ist. Erst aktuellere DSLRs auto-fokussieren auch noch bei Blende f/8 und f/11. Für mich ist das einfach die Domäne der spiegellosen Systemkamera.

Im Blogbeitrag „1200 mm Brennweite aus der Hand“ war zu lesen: „Irre, was heute geht. 100-400 mm Sigma mit TC-20E (I), adaptiert per FTZ auf die spiegellose Nikon Z50 bei 400 mm Brennweite: Macht zusammen 400 x 2 x 1,5 = 1200 mm Brennweite mit Licht-„Stärke“ f/12,6. Der Autofokus der Z50 schafft das! O.K., es bewegte sich nichts … Auto-ISO 2500, Offenblende, 1/800 s.“ Bei der Konstellation 100-400 mm Sigma plus 2x Konverter verweigerte die Profi-DSLR Nikon D4 übrigens ein Auto-Fokussieren! Wobei ich den D4-Liveview nicht zum manuellen Fokussieren ausprobiert habe ... Es wird spannend, wie gut, sicher sich das 13,5/1000 mm Sigma auf meinen spiegellosen Z-Nikons mit Hilfe von Fokus-Peaking und Sucherbild-/Monitor-Vergrößerung fokussieren lassen wird.

Was gab es bisher zum Thema Spiegelobjektiv im Digicammuseum.de?

Quellen:

Ich bin jedenfalls sehr gespannt auf das 1000 mm Sigma! Praxisbericht im April nach Ostern … 

 


Was ist digicammuseum.de?

Die analoge Fotografie blickt auf eine etwa 170-jährige Geschichte zurück, seit etwa 100 Jahren sind Fotoapparate auch für Privatleute erschwinglich. Trotzdem sollte es noch Jahrzehnte dauern, bis die Fotografie zu einem Hobby für Millionen von Menschen wurde und der Fotoapparat zum selbstverständlichen Accessoire jeder Urlaubsreise.

Um so überraschender ist es zu sehen, mit welcher Geschwindigkeit die etablierte Technik in wenigen Jahren nach der Jahrtausendwende in eine Nischenexistenz zurückgedrängt wurde. Ersetzt wurde sie durch Digitalkameras. Diese haben in kürzester Zeit eine atemberaubende Evolution durchlaufen und haben ihre analogen Vorfahren weitgehend überflüssig gemacht. In fast allen Haushalten wurde die alte Spiegelreflex- oder Kompaktkamera durch ein digitales Modell ersetzt.

Während die meisten analogen Kameras viele Jahre, teilweise auch Jahrzehnte lang genutzt wurden, landen die meisten Digitalknipsen nach drei bis vier Jahren in der Schublade und müssen einem leistungsfähigeren Modell weichen. Die technischen Fortschritte werden jedoch immer kleiner. Digitalkameras haben einen Stand erreicht, der keine drastischen Verbesserungen mehr zulässt. Der Boom fand seinen Höhepunkt um die Jahre 2008-2010 und hat seither deutlich nachgelassen.

Das ist auch schon rein äußerlich zu erkennen: In den ersten Jahren war bei den Herstellern von Digitalkameras der Wille zu beobachten, die neue Technik auch für Innovationen in Design, Bedienung und Funktionalität zu nutzen. Inzwischen ist diese Phase weitgehend vorbei und die Hersteller haben zu den aus analoger Zeit bekannten Kameratypen zurückgefunden: Kompaktkameras auf der einen und Systemkameras auf der anderen Seite.

Die in Smartphones eingebauten Kameras sind inzwischen jedoch so gut, dass sie Kompaktkameras die Existenzberechtigung geraubt haben. Wozu ein separates Gerät kaufen, wenn man vergleichbare Bilder auch mit dem Handy hinbekommt, das man zudem immer in der Tasche hat?

Es entsteht so im Moment die paradoxe Situation, dass so viel fotografiert wird, wie noch nie in der Geschichte - und gleichzeitig immer weniger "richtige" Kameras verkauft werden. Mag sein, dass die Ära der Fotoapparate für jedermann zu Ende geht und bald nur noch Hobbyfotografen und Profis als Kamerakäufer übrig bleiben. Deswegen ist nicht zu früh, die "wilden Jahre" der Digitalkamera-Entwicklung zu dokumentieren.

Diese Homepage war anfangs vor allem als virtuelles Museum meiner Kamerasammlung gedacht. Inzwischen ist daraus ein Projekt geworden, bei dem ein wachsender Kreis von Autoren tolle Beiträge zur Digitalkamera-Geschichte beisteuert. Den weitaus größten Anteil daran hat Ralf Jannke, der mit seinen Praxisbeiträgen die verschiedensten Themen detailliert behandelt und großartig bebildert. Was sich allerdings nicht geändert hat: Die Homepage ist ein reines Hobby- und Spaßprojekt. Wir freuen uns über den Austausch mit anderen Sammlern und Fotobegeisterten. Es gibt keine Werbung und wir sind auch keine bezahlten Influencer. Falls Sie allerdings noch eine spannene Kamera herumliegen haben, die Sie nicht mehr brauchen - wir sind immer auf der Suche nach weiteren Exponaten.

Boris Jakubaschk