Was ist das? Prototyp einer spiegellosen Nikon? Aber dieser Hintergrund??

Avatar of Ralf JannkeRalf Jannke - 09. Mai 2024 - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Hmmm?? Ein altes Nikon-Objektiv auf einem schwarzen Kasten? Und dieser merkwürdige Hintergrund aus kleinen analogen Großformat-Kameras??

Alles richtig! Den Hintergrund hat übrigens die Adobe KI generiert. Nach Eingabe von 8x10" Large Format Camera Ansel Adams Style …

Gezeigt wird der bisherige Höhepunkt des Digicammuseum.de, ein CAMBO Mega Vision Digital Camera Back T2, ein Digital-Rückteil für den Einsatz entsprechender Mittel- und Großformat-Kameras in der Berufs-Fotografie

Im Praxisbeitrag Digibacks: "Die ersten digitalen Rückwände für Mittelformat SLRs und Großformat-Fachkameras und Scankameras aus den Mitte 1990er Jahren" wurden die Anfänge der Digitalfotografie im Bereich der professionellen Studio-Fotografie erzählt.

Das Foto Atelier Klaus Mischke hat 1997 die atemberaubende Summe von 43.000 DM (21.500 Euro) in die neue Technik investiert, um seine Großformat-Sinar-Kameras zu digitalisieren! Kritisiert von Kollegen, warum er das nicht lease. Aber 1997 hat wohl keiner die irre Geschwindigkeit der Digitalkameraentwicklung für möglich gehalten! Diese Digibacks tauchen heute in eBay und sonst wo so gut wie gar nicht auf. Wer wollte auch für Steinzeit-Technik nur einen Bruchteil des ehemaligen Neupreis bieten. Statt die alte Digitalkamera-Technik gnadenlos zu entsorgen, bekamen wir das komplette Equipment bestehend aus Kamera und Apple Macintosh G3 als Spende geschenkt! Vielen Dank dafür an Klaus Mischke. Das (für mich) wichtigste Zubehörteil der Mega Vision T2: Der Adapter zur Aufnahme von Objektiven mit Nikon F-Bajonett!

In Betrieb sind diese Kamers eh nur zu nehmen, wenn auch eine funktionierende Computertechnik der Mitte 1990er Jahre zur Verfügung steht. Und das war/ist gleichbedeutend mit Apple Macintosh! Auch in der Windows Welt gab es die Geräte-/Rechner-Verbindung SCSI. Wikipedia schreibt: Das Small Computer System Interface (SCSI) ist eine Familie von standardisierten Protokollen und Schnittstellen für die Verbindung und Datenübertragung zwischen Peripheriegeräten und Computern. Die Macs hatten diese SCSI-Architektur von Haus auf. Bei Windows musste immer nachgerüstet werden. Was nicht immer ohne Komplikationen gelang.

Spezifikation

Das neben dem Apple Mac G3 Rechner wichtigste Zubehörteil ist in der Original Hersteller-Spezifikation rot markiert: Der Stand-alone Adapter mit 3/8" Stativanschluss und Nikon Bajonett zur Verwendung von Objektiven mit Nikon F-Bajonett auf der CAMBO T2. Nicht anders als bei den hier bereits vorgestellten Scankameras der gleichen Zeitraums:

Gut Ding braucht Weile! Der Praxisbericht will wirklich erarbeitet werden!

 

 

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Was ist digicammuseum.de?

Die analoge Fotografie blickt auf eine etwa 170-jährige Geschichte zurück, seit etwa 100 Jahren sind Fotoapparate auch für Privatleute erschwinglich. Trotzdem sollte es noch Jahrzehnte dauern, bis die Fotografie zu einem Hobby für Millionen von Menschen wurde und der Fotoapparat zum selbstverständlichen Accessoire jeder Urlaubsreise.

Um so überraschender ist es zu sehen, mit welcher Geschwindigkeit die etablierte Technik in wenigen Jahren nach der Jahrtausendwende in eine Nischenexistenz zurückgedrängt wurde. Ersetzt wurde sie durch Digitalkameras. Diese haben in kürzester Zeit eine atemberaubende Evolution durchlaufen und haben ihre analogen Vorfahren weitgehend überflüssig gemacht. In fast allen Haushalten wurde die alte Spiegelreflex- oder Kompaktkamera durch ein digitales Modell ersetzt.

Während die meisten analogen Kameras viele Jahre, teilweise auch Jahrzehnte lang genutzt wurden, landen die meisten Digitalknipsen nach drei bis vier Jahren in der Schublade und müssen einem leistungsfähigeren Modell weichen. Die technischen Fortschritte werden jedoch immer kleiner. Digitalkameras haben einen Stand erreicht, der keine drastischen Verbesserungen mehr zulässt. Der Boom fand seinen Höhepunkt um die Jahre 2008-2010 und hat seither deutlich nachgelassen.

Das ist auch schon rein äußerlich zu erkennen: In den ersten Jahren war bei den Herstellern von Digitalkameras der Wille zu beobachten, die neue Technik auch für Innovationen in Design, Bedienung und Funktionalität zu nutzen. Inzwischen ist diese Phase weitgehend vorbei und die Hersteller haben zu den aus analoger Zeit bekannten Kameratypen zurückgefunden: Kompaktkameras auf der einen und Systemkameras auf der anderen Seite.

Die in Smartphones eingebauten Kameras sind inzwischen jedoch so gut, dass sie Kompaktkameras die Existenzberechtigung geraubt haben. Wozu ein separates Gerät kaufen, wenn man vergleichbare Bilder auch mit dem Handy hinbekommt, das man zudem immer in der Tasche hat?

Es entsteht so im Moment die paradoxe Situation, dass so viel fotografiert wird, wie noch nie in der Geschichte - und gleichzeitig immer weniger "richtige" Kameras verkauft werden. Mag sein, dass die Ära der Fotoapparate für jedermann zu Ende geht und bald nur noch Hobbyfotografen und Profis als Kamerakäufer übrig bleiben. Deswegen ist nicht zu früh, die "wilden Jahre" der Digitalkamera-Entwicklung zu dokumentieren.

Diese Homepage war anfangs vor allem als virtuelles Museum meiner Kamerasammlung gedacht. Inzwischen ist daraus ein Projekt geworden, bei dem ein wachsender Kreis von Autoren tolle Beiträge zur Digitalkamera-Geschichte beisteuert. Den weitaus größten Anteil daran hat Ralf Jannke, der mit seinen Praxisbeiträgen die verschiedensten Themen detailliert behandelt und großartig bebildert. Was sich allerdings nicht geändert hat: Die Homepage ist ein reines Hobby- und Spaßprojekt. Wir freuen uns über den Austausch mit anderen Sammlern und Fotobegeisterten. Es gibt keine Werbung und wir sind auch keine bezahlten Influencer. Falls Sie allerdings noch eine spannene Kamera herumliegen haben, die Sie nicht mehr brauchen - wir sind immer auf der Suche nach weiteren Exponaten.

Boris Jakubaschk

Das virtuelle Digicammuseum wird zum realen Museum

Meine Sammelei hatte eigentlich schon immer das Ziel, meine Geräte eines Tages nicht nur auf dieser Homepage zeigen zu können, sondern auch live in einem richtigen Museum. Mit Holger W. Müller habe ich nun einen Partner, der meine Leidenschaft für die Technikgeschichte teilt. Außerdem wurden ihm in Rastatt Büroräume der ehemaligen Thaleswerke angeboten, dem Hersteller der bekannten Thales-Rechenmaschinen.

Dort soll nun ein Museum entstehen, das Rechenmaschinen, Computer und Videospiele als Schwerpunkt haben wird. Digitalkameras werden aber ebenfalls mit einigen spannenden Exponaten vertreten sein. Auf der Projekthomepage berichten wir über den Fortschritt.

Zur Homepage des µ-Museums