135er kann man nicht genug haben ;-)

Avatar of Ralf JannkeRalf Jannke - 04. Juni 2025 - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Zeiss Opton Sonnar 1:4 f=135mm – oder: Geduld zahlt sich aus!

Was es mit der 'C' Markierung auf dem links abgebildeten NIKKOR-QC 1:3.5 f=13,5 cm Nippon Kogaku auf sich hat, wird im großen Juli-/Ausgust-Praxisbericht nachzulesen sein. Rechts daneben das Zeiss Opton Sonnar 1:4 f=135mm.

Was 135 mm Brenweite und Zeiss angeht, hielt bei mir ein Carl Zeiss Jena Triotar 4/135 T die Stellung. Im Praxisbeitrag war zum Thema Qualität zu lesen: "Benötigt Service. Die viel zu schwergängige Schnecke der Entfernungseinstellung muss gereinigt und neu gefettet werden. Und es muss versucht werden die Irisblende wieder in Gang zu bekommen. (…) Wenn ich aus dem Urlaub zurück bin, muss passendes Werkzeug zum Zerlegen eingesetzt werden.

Das mit dem Werkzeug und der Reparatur hat sich in der Zwischezeit erledigt. Beides überstieg meine Fähigkeiten und Möglichkeiten. Kurzerhand ging das Triotar zum Sammlerkollegen Christian Zahn, der sich an die aufwändige Reparatur machte. Es endete schließlich damit, dass ich Christian Zahn das Triotar für seine Bemühungen überlassen habe. Er dokumentierte: "Nikon Z5 und Carl Zeiss Jena Triotar 135mm Reparaturbericht"

Der "Verlust" des 135 mm Zeiss Triotars hielt nicht lange an

Nachdem ich auf einem Flohmarkt zunächst Ersatz in Form eines Zeiss Opton Sonnar 1:4 f=135mm fand, kam es aber nicht zum Kauf. Auf einem Flohmarkt bezahle ich keine 70 Euro. Auch nicht, wenn Zeiss auf dem Objektiv steht … Zumal das gewünschte Zeiss nur zwei Wochen später online für 45 Euro zu haben war. Auch hier versuchte der Anbieter einen Start mit 75 Euro, um dann nach Senkung auf 65, 55 Euro bei 45 Euro zu landen. Für die ich dann gekauft habe. Vielleicht hätte ich noch weiter geduldig warten sollen ;-)

Was 135 mm Zeiss-Brennweiten betrifft, hat zeissikonveb.de perfekt geschrieben — Originaltext (gekürzt):

Zeiss Triotar und Sonnar 4/135

Das Triotar 4/135mm ist für mich das rätselhafteste Kleinbildobjektiv von Carl Zeiss Jena. Es gehört zu denjenigen Objektiven, die 1938 im Zuge der aufkommenden Kleinbildspiegelreflex-Sparte neu geschaffen wurden. Ein Jahr später wurde die Konstruktion noch einmal neu berechnet. Rätselhaft ist es für mich deshalb, weil mit dem Sonnar 4/135 bereits seit 1931 ein langbrennweitiges Objektiv mit denselben Daten zur Verfügung stand. Dieses wurde für die Contax Sucherkameras angeboten. (…)

Im Jahre 1957 wird das Sonnar 4/135 plötzlich in den Fassungen für die damals üblichen Kleinbildspiegelreflexkameras angeboten. Und zwar nicht, wie man annehmen könnte, nach einer Neuberechnung – nein, in einer Rechnung von 1937! (…)

Um nicht mißverstanden zu werden: das Triotar 135 ist ein herausragendes Objektiv. Hier hat man alles „herausgeholt“, was mit einer Tripletkonstruktion möglich ist. Im direkten Vergleich sieht man aber, daß das Triotar etwa die Hälfte länger ist als das Sonnar. (…)

Die drei Linsen befinden sich beim Triotar ganz weit vorn in Objektiv, der Rest des Tubus beinhaltet nichts als Luft. Vielleicht hat man das 1957 eingesehen, als man das gute alte Sonnar wiederentdeckte. Nach dem Wechsel zu diesem wird  die Produktion des Triotars nämlich im darauffolgenden Jahr  eingestellt. Das Sonnar 135mm ist dagegen wohl das erfolgreichste Zusatzobjektiv, das Carl Zeiss Jena jemals hergestellt hat. Es wurde von Ludwig Bertele im Jahre 1931 zur Contax I geschaffen und bis zum Ende der Abteilung Photo des Zeisswerks nicht weniger als sechs Jahrzehnte lang hergestellt. (…)

Im Juli/Ausgust dann das Zeiss Opton Sonnar 1:4 f=135mm …

 

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Was ist digicammuseum.de?

Die analoge Fotografie blickt auf eine etwa 170-jährige Geschichte zurück, seit etwa 100 Jahren sind Fotoapparate auch für Privatleute erschwinglich. Trotzdem sollte es noch Jahrzehnte dauern, bis die Fotografie zu einem Hobby für Millionen von Menschen wurde und der Fotoapparat zum selbstverständlichen Accessoire jeder Urlaubsreise.

Um so überraschender ist es zu sehen, mit welcher Geschwindigkeit die etablierte Technik in wenigen Jahren nach der Jahrtausendwende in eine Nischenexistenz zurückgedrängt wurde. Ersetzt wurde sie durch Digitalkameras. Diese haben in kürzester Zeit eine atemberaubende Evolution durchlaufen und haben ihre analogen Vorfahren weitgehend überflüssig gemacht. In fast allen Haushalten wurde die alte Spiegelreflex- oder Kompaktkamera durch ein digitales Modell ersetzt.

Während die meisten analogen Kameras viele Jahre, teilweise auch Jahrzehnte lang genutzt wurden, landen die meisten Digitalknipsen nach drei bis vier Jahren in der Schublade und müssen einem leistungsfähigeren Modell weichen. Die technischen Fortschritte werden jedoch immer kleiner. Digitalkameras haben einen Stand erreicht, der keine drastischen Verbesserungen mehr zulässt. Der Boom fand seinen Höhepunkt um die Jahre 2008-2010 und hat seither deutlich nachgelassen.

Das ist auch schon rein äußerlich zu erkennen: In den ersten Jahren war bei den Herstellern von Digitalkameras der Wille zu beobachten, die neue Technik auch für Innovationen in Design, Bedienung und Funktionalität zu nutzen. Inzwischen ist diese Phase weitgehend vorbei und die Hersteller haben zu den aus analoger Zeit bekannten Kameratypen zurückgefunden: Kompaktkameras auf der einen und Systemkameras auf der anderen Seite.

Die in Smartphones eingebauten Kameras sind inzwischen jedoch so gut, dass sie Kompaktkameras die Existenzberechtigung geraubt haben. Wozu ein separates Gerät kaufen, wenn man vergleichbare Bilder auch mit dem Handy hinbekommt, das man zudem immer in der Tasche hat?

Es entsteht so im Moment die paradoxe Situation, dass so viel fotografiert wird, wie noch nie in der Geschichte - und gleichzeitig immer weniger "richtige" Kameras verkauft werden. Mag sein, dass die Ära der Fotoapparate für jedermann zu Ende geht und bald nur noch Hobbyfotografen und Profis als Kamerakäufer übrig bleiben. Deswegen ist nicht zu früh, die "wilden Jahre" der Digitalkamera-Entwicklung zu dokumentieren.

Diese Homepage war anfangs vor allem als virtuelles Museum meiner Kamerasammlung gedacht. Inzwischen ist daraus ein Projekt geworden, bei dem ein wachsender Kreis von Autoren tolle Beiträge zur Digitalkamera-Geschichte beisteuert. Den weitaus größten Anteil daran hat Ralf Jannke, der mit seinen Praxisbeiträgen die verschiedensten Themen detailliert behandelt und großartig bebildert. Was sich allerdings nicht geändert hat: Die Homepage ist ein reines Hobby- und Spaßprojekt. Wir freuen uns über den Austausch mit anderen Sammlern und Fotobegeisterten. Es gibt keine Werbung und wir sind auch keine bezahlten Influencer. Falls Sie allerdings noch eine spannene Kamera herumliegen haben, die Sie nicht mehr brauchen - wir sind immer auf der Suche nach weiteren Exponaten.

Boris Jakubaschk

Das virtuelle Digicammuseum gibt es jetzt auch als reales Museum

Meine Sammelei hatte eigentlich schon immer das Ziel, meine Geräte eines Tages nicht nur auf dieser Homepage zeigen zu können, sondern auch live in einem richtigen Museum. Mit Holger W. Müller habe ich nun einen Partner, der meine Leidenschaft für die Technikgeschichte teilt. Außerdem haben wir in Rastatt Büroräume der ehemaligen Thaleswerke gefunden, dem Hersteller der bekannten Thales-Rechenmaschinen.

Dort haben wir ein Museum eingerichtet, das Rechenmaschinen, Computer und Videospiele als Schwerpunkt hat. Digitalkameras sind ebenfalls mit einigen spannenden Exponaten vertreten. Geöffnet ist jeden Sonntag von 13 - 18 Uhr. Auf der Projekthomepage gibt es weitere Infos.

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