Fuji X-E1 Nikon Z7 Soligor 1:1.8 f=85mm

Spezifikation

Zum Linsenschnitt

Im Internet war zu lesen: Das Soligor sieht dem Vivitar 85 mm F/1,8 sehr ähnlich, hat aber eine kleinste Blende von f/22. Die Vivitar-Version lässt sich nur auf f/16 abblenden. Die Blende der Vivitar-Variante besteht aus 15 Lamellen, und die Filtergöße ist kleiner als beim Soligor: 55 statt 58 mm.

  • Vorstellungsjahr 1966
  • Abmessungen/Gewicht Ø 62 mm, Länge 97/135 mm (o./mit Geli), Filter Ø 58 mm, 586 g
  • Optischer Aufbau wahrscheinlich 6 Linsen in 4 Gruppen
  • Die Blende besteht aus 16 Lamellen, kleinste Blende f/22
  • Nahdistanz 0,9 m
  • Hersteller möglicherweise SUN
  • Anschluss über T2-Adapter

Unendlich?

Im Beitrag "Soligor?" nur kurz gezeigt, gab es unter "Soligor 1:1.8 f=85mm" dann noch etwas Geschichte und einige Fotos mit dem 85er auf der Nikon Z6. Unter diesem Zusatz "Keine Schwächen?" war zu lesen: "Zumindest mit dem Nikon F Bajonett T2-Adapter kommt das 1,8/85 mm Soligor (auf der Vollformat Nikon Z6) erst bei Blende f/5,6 annähernd auf Unendlich. Die Blende schließt man besser noch weiter auf f/11!" Wenn Unendlich gefordert ist.

Das ließ mich jetzt doch etwas genauer hinschauen. Oder: Was ist Unendlich?

Ohne in die letzten Tiefen zu gehen, lautet die Faustformel für Unendlich: Brennweite in Millimeter x 1000 bis 1500. Für das probierte 85 mm Soligor wären das umgerechnet 85 bis 128 m. Den Entfernungsring des Objektivs bei Offenblende auf Unendlich und dann auf die rechnerisch 85 bis 128 m und mehr entfernte Motive fokussiert, müssten die scharf sein. Sind sie aber nicht!

Unendlich Test 85 mm Soligor auf der Nikon Z7

Hmmmm …

Je größer (offener) die Blende, je größer die Entfernung, desto unschärfer. O.K. bei der weit entfernten Kapelle kommt sicher noch etwas Dunst hinzu. Der Fuji-Test auf den gegenüberliegenden Schornstein besagte also gar nichts. Es sind mit Googlemaps gemessen keine 50 m.

Die Hoffnung den Nikon F-/T2-Adapter des Soligors – das Foto von oben noch mit der Nikon Z6 – gegen einen M42-Schraub-/T2-Adapter zu tauschen, brachte keine Veränderung, was die Unendlicheinstellung betrifft. Ich lasse ihn aber auf dem 85er, weil er dann auf die Vollformat Z Nikons in den M42-/Nikon Z-Helicoid-Adapter montiert werden kann. Dessen Helicoid-Schneckengang dann die Naheinstellung des 85 mm Soligors – 1 m – stark in Richtung 50 cm und drunter verbessert. 

Konsequenz: Das Soligor ist eher nichts für Landschaftsaufnahmen. Wobei ich außer bei Sternfotos keine offene Blende bräuchte. Abgeblendet auf f/5,6 bis f/11 geht es auch auf der Vollformat-DSLM. Was ich jetzt nicht mehr probiert habe.

Also das Soligor bevorzugt für nahe Motive!

Wer noch ein bisschen rechnen möchte, dem sei auch Erik Krauses Schärfentiefe-. Abbildungsmaßstab- und Nahlinsenrechner ans Herz gelegt!

Und jetzt: Nahbereich! Die letzten Feigen … SW-Konvertierung, sepia-getont, 3.600 Pixel: Nikon Z7, ISO 6.400 – es blies!

Aus "normalen" Entfernungen mit der Nikon Z7

Qualitäts- und sonstiger Eindruck

Trotz der Unendlichschwäche: Das Soligor 1:1.8 f=85mm hat mit 5 Euro einfach ein unschlagbares Flohmarkt Preis-/Leistungsverhältnis. Irgendwie hat es was, Charme. Ich werde es immer mal wieder nehmen.

Ralf Jannke, November/Dezember 2024

 

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