Samsung Digimax S800 Kurzbericht von Christian Zahn

Nachfolgend stelle ich wieder eine Kamera aus der „habe ich geschenkt bekommen“-Box vor.

Spezifikationen

  • Die 2006 vorgestellte Samsung S800 ist 100 x 62 x 27 mm groß und wiegt 170 g.
  • Der 1/1,8“ CCD-Sensor (7,2 x 5,3 mm) löst maximal 3264 x 2448 Pixel  = 8 Megapixel auf. Von der ISO-Automatik oder manuell können 50 bis 400 ASA eingestellt werden. MPEG4-Videos sind mit 640x480 Pixeln möglich. Bilder werden als JPEG auf SD-Karten (max. 2 GB) gespeichert.
  • Das Objektiv ist ein 7,4-22,2mm/1:2,8-5,1 3-fach Zoom, die kb-äquivalente Brennweite beträgt 35-105mm.
  • Das Motiv wird über einen 2,4“ TFT LCD Monitor mit 112.000 Subpixeln angezeigt, der auch die Menüsteuerung übernimmt.
  • Entfernungseinstellung Einzel-Autofokus (AF-S), Ermittlung durch Kontrasterkennung des Bildsensors
  • Belichtungssteuerung durch Vollautomatik oder Motivprogramme, Matrixmessung oder Spotmessung. Belichtungszeiten 1s bis 1/500 sek., Selbstauslöser mit 10 s Vorlaufzeit
  • im Gehäuse integrierter Blitz mit ca. Leitzahl 5
  • Weißabgleich automatisch oder manuell
  • keine Bildstabilisierung
  • Energieversorgung durch 2 Mignonzellen

Besonderheiten

Die Samsung Digimax S800 ist eine Eigenproduktion des südkoreanischen Mischkonzerns, hergestellt von Samsung Optoelectronics Co. Ltd. Laut EXIFs wurde sie auch unter dem „Kenox“-Label vertrieben.

Samsung stellt sehr viele verschieden Produkte her, neben Computern, Festplatten bzw. SSDs und (inzwischen eingestellten) digitalen Kameras z. B. auch Schiffe, Autos, Kleidung und Gebäude (z. B. das Hochhaus Burj Khalifa in Dubai).

Als Energiequelle der digimax S800 dienen zwei fast überall erhältliche Mignonzellen, sowohl Akkus als auch Alkalien-Batterien können benutzt werden.

Der Gehäuseblitz ist fest eingebaut. Die Blitzbelichtungsmessung erfolgt vermutlich TTL mittels Vorblitz.

Die Menüführung ist ziemlich unübersichtlich, es gibt das Systemmenü, ein Bildmenü und eine Belichtungskorrektur, über die man auch die ISO-Automatik bzw. die festen ISO-Werte anwählt.

Im Bildmenü können auch zwei sehr ausgefallene Funktionen eingestellt werden:

  • verschiedene Mehrfachaufnahmen, z. B. 4 Viertelaufnahmen, die nacheinander aufgenommen zu einem Gesamtbild zusammengesetzt werden, wobei die Gesamtpixelzahl unverändert bleibt.
  • Rahmeneinblendungen (z. B. eine schiefe Polaroid-Sofortbildumrahmung, zwei Sprechblasen, ein Herz oder der „MGM-Löwenrahmen“, den es früher vor vielen Kinofilmen gab; der Löwenkopf wird dabei durch das aufgenommene Bild ersetzt)

Die UVP der Samsung S860 betrug 350 Euro. Wie bereits erwähnt, bekam ich das vorgestellte Exemplar geschenkt.

Beispielfotos

Alle Aufnahmen entstanden bei 50 ASA und „neutralen“ Bildparametern, gespeichert als JPEG, bearbeitet mit Photoshop CS4. Die Größe wurde auf 1500 Pixel bikubisch verkleinert. Schärfe, Verzeichnung, Vignettierung, Gradationskurve usw. wurde nicht bearbeitet, es sind also fast unveränderte Bilder „Out of the Cam“. In einige Beispiele sind 100%-Ausschnitte einmontiert. Belichtungszeiten- und Brennweiten-Angaben sind in die Bilder eingefügt.

Qualitäts- und sonstiger Eindruck

Das Gehäuse der Samsung S860 ist komplett aus Kunststoff. Lediglich um das Objektiv ist ein Zierring aus Metall angebracht.

Die Kamera gehört zur Klasse der einfachen Einsteiger-Kompaktkameras. Da der Sensor etwas größer ist als bei vielen anderen Kompaktkameras und lediglich 50 ASA als Nennempfindlichkeit hat, hält sich das Farbrauschen in Grenzen. Allerdings fehlt mir bei 100%-Ansicht die letzte Schärfe. Zwar kann dieser Wert in den Kameraeinstellungen angehoben werden, dann kommt es aber schnell zu deutlichen Schärfungsartefakten.

Die hohen ASA-Werten sind gerade noch erträglich, was am für Kompaktkameras relativ großem Sensor liegt und der Tatsache, daß die höchste Empfindlichkeit nur 3 Blendenstufen oberhalb der Nennempfindlichkeit liegt.

(Bild: SamsungS800-400ASA)

Die Verzeichnung und Vignettierung werden durch den Bildprozessor nicht weggerechnet, bei 35mm ist die Verzeichnung deutlich sichtbar.

(Bild:SamsungS800-Verzeichnung)

Fazit: eine digitalkamerahistorisch vollkommen uninteressante Kamera (weil Dutzendware), heutzutage zum ernsthaften Bildermachen gerade noch geeignet.

Christian Zahn, Frühjahr 2021

 

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