Sony Alpha 200 plus Sony 18-55 SAM II Kurzbericht von Christian Zahn
In diesem Kurzbericht geht es um die Benutzung von einem etwa 10 Jahre alten Autofokus-Set-Objektive an der Sony dSLR alpha 200, einer APS-C Kamera mit 10 Megapixeln.
Das gezeigte Objektiv war das zweite „Aufguss“ des Set-Objektivs mit etwas verbesserter Vergütung und überarbeitetem äußerem Design, gebaut ab etwa 2013. Die erste Version „SAM“ hat einen langsameren und lauteren AF-Motor, es wurde ab ca. 2009 produziert. Beide haben eine identische digitale Sony-LensID in den EXIFs und gleiche Verzeichniskorrekturparameter, auch wenn AdobeCameraRaw beide getrennt auflistet. Die Serienstreuung des SAM II-Objektivs soll geringer sein als die der ersten Version, von dem wohl etliche mehr oder minder dezentriert montierte „Montagsexemplare“ geliefert wurden.
„DT“ in der Typenbezeichnung steht für ein Objektiv mit für APS-C passendem Bildkreis, „SAM“ steht für „Smooth Auto Focus“, ein Objektiv mit eingebautem AF-Motor.
Das Objektiv ist bei Brennweite 35mm ca. 77mm lang, hat einen Durchmesser von etwa 70mm und wiegt nur 220 Gramm. Beim Zoomen verlängert es sich auf maximal ca. 90 mm. Das gesamte Objektiv inkl. Bajonett ist aus Kunststoff gefertigt, sichtbar aus Metall sind lediglich die elektrische Kontakte für die Übertragung der Signale zwischen Kamera und Objektiv.
Im Objektiv ist ein eigener Autofokus-Antrieb eingebaut, es ist aber ein einfacher Mikromotor und kein moderner und leiser Ultraschall-Antrieb.
Beim automatischen Scharfstellen dreht sich der manuelle Fokusring immer mit, auch das Filtergewinde und die Streulichtblende, was den Polfiltereinsatz schwierig macht. Außerdem kann deshalb die Streulichtblende nicht „blütenförmig“ geschnitten sein, sondern ist einfach nur rund.
Für manuelle Fokusverstellung muß der entsprechende Schalter am Objektiv in die MF-Stellung bewegt werden, der AF-Antrieb koppelt dann aus und der sehr schmale Fokusring kann gedreht werden. Der AF/MF-Umschalter an der Kamera muß immer in der AF-Stellung bleiben. An der Stelle, wo normalerweise die drehbare Kupplung für die Übertragung zwischen AF-Motor in der Kamera und Objektiv sitzt, ist im SAM II einfach ein Schlitz vorhanden, in der die „Schraubenzieherklinge“ der Kamera einrastet. Alle Sony alpha dSLRS/SLTs erkennen den eingebauten Autofokusantrieb, sie steuern ihren eingebauten Motor nicht an, sondern nur den Antrieb im Objektiv.
Das Filtergewinde hat 55mm, die Streulichtblende wird per Bajonett eingerastet und ist baugleich zu der des älteren18-70 DT und vermutlich auch zu denen für die alten Minolta-Setobjektiven 28-80mm für Spiegelreflexkameras für Kleinbildfilm.
Der Zoomring ist recht groß und mit geriffeltem Gummi überzogen, er läuft etwas rauh, aus dem Inneren hört man dabei deutlich Geräusche der sich bewegenden Kunststoffteile, die die Linsengruppen verschieben.
Auch dieses Objektiv benötigt dank im Kameragehäuse eingebauten Bildstabilisator keinen eigenen „Entwackler“.
Das Objektiv kostete etwa 100 Euro Aufpreis zu einer Kamera ohne Kit-Objektiv, einzeln wurde es nur sehr selten gekauft. Ich erwarb das Objektiv 2019 als Ersatz für das mit der Sony alpha 100 erworbene Vollformat-Objektiv Soligor 19-35 und bezahlte für ein fast unbenutztes Exemplar ca. 30 Euro.
Beispielfotos
Alle Aufnahmen entstanden freihand, wurden gespeichert als ARW, gewandelt mit Adobe Camera RAW und bearbeitet mit Photoshop CS6. Bildausschnitt, Helligkeit, Farben, Lichter / Schatten sowie Schärfe wurden korrigiert, die Größe wurde auf 1500 Pixel bikubisch verkleinert. In einige Aufnahmen sind 100%-Ausschnitte vergrößert einmontiert.
Die alpha 200 harmoniert mit dem Objektiv recht gut, da der AF-Antrieb im Objektiv eingebaut ist, hat er nur wenig Umkehrspiel, „Hin- und Her-Pumpen“, bis der Fokuspunkt gefunden wurde, tritt fast nicht auf. Der Fokusvorgang ist jedoch weit von der „springenden Scharfstellung“ entfernt, wie es Kameras mit Phasen-AF-Sensoren direkt auf dem Bildsensor bieten, z. B. eine Fuji X-E2 mit dem Setobjektiv 16-50 oder gar eine Nikon Z5 mit dem AF-S 2,8/24-70. Aber die alpha 200 ist ja auch viele Jahre älter, da darf sie sich eine gewisse Fokus-Behäbigkeit gerne erlauben.
Das Objektiv liefert an der alpha 200 ausreichende Schärfe, es kann den 10-Megapixel-APS-C-Sensor fast ganz ausreizen. Chromatische Aberrationen treten nur wenig auf. An einer 24-Megapixel SLT, z. B. der alpha 65V unterfordert es den Sensor.
Die Verzeichnung ist mit etwas über 3% recht ausgeprägt, wird aber von Adobe Camera Raw bzw. Lightroom fast völlig korrigiert.
Fazit
Das 18-55 SAM II hingegen darf vorerst in der Sony-Fototasche bleiben. An meinem beiden Sony-Bodys mit 10 Megapixeln (der alpha 100 und 200) liefert es bei allen Brennweiten gute Bilder; an der 65V mit 24 Megapixeln hat es mich nicht überzeugt, für diese Kamera suche ich weiterhin etwas besseres als „Immer-Drauf-Zoom“.
Christian Zahn, Fühjahr 2021
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Autor: | Christian Zahn |
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Erstellt: | 3.05.2021 |
Alpha 200
Spiegelreflexkamera
Markteinführung: Juni 2006
Neupreis: 900 €
Geschätzter Wert: 108 € ?Wert nach Alter: 0 €
Wert nach Nutzen: 108 €
Wert nach Sammlungsrelevanz: 0 €(Erklärung)
Bajonett für Wechseloptiken
Sensor: CCD mit 10.8 MP, APS-C
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