Nachdem sich im Sommer ein großes, schweres (über 1 Kilogramm) Objektiv mit der merkwürdigen Beschriftung/Gravur "Tillhör Sveriges Radio K 149 : 6 6º" – "Eigentum Radio(TV) Schweden K 149 : 6 6º" – nach genauer Inspektion — Abschrauben der massiven Streulichtblende — als wertvolles "Schneider Kreuznach Xenotar 1:2.8/150" entpuppte, MUSSTE das einfach adaptiert werden. Hier in allen Details gezeigt, beschrieben und damit fotografiert!
Das Ganze war ein interessantes Sommer-Experiment
Im Beitrag war noch zu lesen: "Ob ich dem 1:2.8/150 Xenotar noch einen Nikon F-/Nikon Z-Helicoid spendiere, entscheide ich später. Bei den Preisen deutlich jenseits 100 Euro, werde ich mir zum Spielen aber "nur" einen Nikon F-/Sony E-Helicoid gönnen, der für weit unter der Hälfte zu haben ist. Nach den Sommerferien, denn dafür sind die Lieferzeiten (aus China) zu lang.
Das besagte Nikon F-/Sony E-Helicoid ist für rund 35 Euro jetzt eingetroffen. Was dann auch die Beantwortung der Frage ermöglicht, ob sich das von mir modifizierte Schneider Kreuznach Xenotar 1:2.8/150 per Nikon F-/Sony E-Helicoid ohne Abblenden auf Unendlich fokussieren lässt.
Das Helicoid hat sich als Volltreffer erwiesen!
Von ca. 2 m bis unendlich geht alles ohne Abblenden. Einmal habe ich aber noch investiert. In eine Stativschelle für das schwere Objektiv. Vom Dreibein oder Einbein lässt sich dann viel leichter arbeiten. Die Hebelwirkung auf das relativ zierliche Helicoid ist sonst einfach zu hoch, was das Fokussieren mühsam macht. Vom Stativ aus geht es! Man merkt halt, dass das ein Fernsehkameraobjektiv war, dessen schwere Kamera auf einem schweren Stativ stand. Da kam es auf das eine Kilogramm des Objektivs auch nicht mehr an. Ich habe im ersten Teil ja schon vermutet, dass dieses 150er über eine Art Balgen an der Fernsehkamera fokussiert wurde. Mit der jetzigen Montage ist es O.K. Vermutlich werde ich es bevorzugt auf einem Einbeinstativ einsetzen.
Die Idee mit dem Nikon F-/Sony NEX-Helicoid und nochmehr die Stativschelle haben sich spontan als richtig erweisen. Der Sonnenstrahl aufs Feigenblatt wurde vom Dreibein aus aufgenommen. Mit komfortabler Fokussierung durch den Helicoid und mit weiterer Hilfe der Sony NEX-6 Monitor-/Sucherbild-Vergrößerung. Offenblende f/2,8. Ich bin und bleibe ein Fan des "Seifenblasen-/Bubble-Bokehs" ;-)
Qualitäts- und sonstiger Eindruck
Und damit geht das mächtige Schneider erstmal ins Depot. Gerne habe ich damit experimentiert, aber für den Dauereinsatz ist es dann doch zu schwer und mühselig in der Bedienung. Trotz der Verbesserung mit Helicoid und Stativschelle. An der Abbildungsqualität gibt es von Ausnahmen - siehe erster Bericht - nichts auszusetzen.
Zum Ende interessierte mich aber doch, was an diesem Objektiv so besonders war, was es mal gekostet hat. An erster Stelle wurde das Schneider-Kreuznach Xenotar 1:2.8/150 als lichtstarkes Porträt-Objektiv für Großformat-Fachkameras gehandelt. Dazu als Objektiv für Projektoren und in der Industrie zu Prüfzwecken und als Dokumentationssystem in Luftbild- und Messtechnik-Kameras. Und eben auch als TV-Kamera. Der Neupreis MIT Verschluss auf der Platine für eine Großformatkamera soll in der zweiten Hälfte der 1960er Jahre bei 1.270 DM gelegen haben. Inflations-korrigiert wären das heute Richtung 3.000 Euro Neupreis! Bei ordentlichem Zustand, funktionierendem Verschluss und einwandfreien Gläsern soll das Schneider angeblich zwischen 1.000 und 3.000 Euro gehandelt werden.
Dann habe ich mit 14 Euro ja einen Schnapp gelandet. O.K. ohne Verschluss, den ich eh nicht bräuchte und schwer gebraucht. Aber mit einwandfreien Linsen! Das 2,8/150 mm Schneider weckt schöne Erinnerungen an mein etwas längeres 2,8/180 mm Nikkor, das allerdings rund vier Jahrzehnte Vergangenheit ist. Und mit fast 900 g auch nicht gerade ein Federgewicht war ;-) Wobei das 150er Schneider auf der Crop 1,5 Sony NEX-6 sogar zum längeren KB-äquivalenten 225 mm Tele wird.
Ralf Jannke, September 2025
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| Autor: | Ralf Jannke |
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| Erstellt: | 24.09.2025 |






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