Analoge Vorlage?
Sicher war nicht diese Agfa die Vorlage, aber irgendwie verströmt die BenQ DC C50 den Look einer Analog-Kamera aus den 1970ern
„Inzwischen lasse ich die Finger von Geräten, die die Sammlung nicht bereichern können - durch spannende technische Details, ein tolles Design, technische Neuerungen, spektakuläre Fehlschläge oder schlicht Meilensteine der Digicam-Historie,“ hat Boris geschrieben.
Mit einem vielleicht nicht tollen, aber gefälligem, ja Analog-Retro-Design und dem Herstellernamen fand die 5 Megapixel-Kamera des taiwanesischen Anbieters BenQ Aufnahme in meine Sammlung. Laut Wikipedia steht BenQ für: B-ringing En-joyment and Q-uality to Life“ (englisch für: „Bringt Freude und Qualität ins Leben“)
Die 2003 präsentierte BenQ DC C50 ist 98 x 63 x 35 mm groß und wiegt ohne Akku und Speicherkarte 180 g.
Der 7,2 x 5,3 mm 1/1,8" CCD-Sensor löst maximal 2.560 x 1.440 Bildpunkte = 5 Megapixel auf und hat eine Empfindlichkeit von ISO 100, 200, 400 oder ISO-Automatik. Entfernung der Photodioden auf den Sensor, Pixelpitch 2,8 µm. Gespeichert wird als JPEG auf SD-Karte. Videos im AVI-Format sind mit 320 x 240 Pixel und 30 B/s möglich
Das Motiverfassung und Menüsteuerung über optischen Sucher oder 1,5" TFT LCD Monitor mit 123.000 Bildpunkten. Objektiv ist ein 2,8-4,7/35-105 mm (@KB) 3-fach Zoom. Entfernungsmessung/-steuerung per Autofokus. Die Belichtung wird über mehrere Felder (Matrix) oder punktförmig als Spot gemessen. Die Belichtung kann manuell gemessen oder per Programm- Blenden- oder Zeitautomatik gesteuert werden. Diverse Motivprogramme. Belichtungszeiten 8 bis 1/1.500 s. Belichtungsreihenfunktion über maximal 3 Aufnahmen im Bereich +/- 2 EV in 1/3 EV-Schritten. Serienaufnahmen mit 2 B/s. Selbstauslöser mit 10 s Vorlaufzeit. Eingebauter Blitz mit an/aus, Automatik, Langzeitsynchronisation und Rote-Augen-Reduktion. Manueller Weißabgleich oder Automatik, Wolken, Sonne, Leuchtstofflampe, Glühlampenlicht. Stromversorgung über Lithiumionen (Li-Ion) Akku.
Weitere Einzelheiten in der englischen Bedienungsanleitung zur BenQ DC C50
Eindruck
Ganz ehrlich, ich hatte weniger erwartet. Je nach Motiv tat sich die BenQ DC C50 mit den 5 Megapixel etwas schwer. Die Reduzierung hier auch aus Platzgründen auf 2,5 MP tat den Fotos gut. Dennoch wäre es kein Problem, die 5 MP auch einzusetzen, wenn ein größerer Papierabzug angefertigt werden sollte. Dass die BenQ bei ISO 400 rauscht, ist auch keine Überraschung. Aber auch hier waren/sind 5 MP möglich. Von der Belichtung hat die BenQ ordentlich gearbeitet, mit nur kleinen Hilfen durch die EBV. Nachgeschärft wurde nichts, da hat die BenQ-Firmware schon genug Hand angelegt. Ich habe mich auch nicht vom Monitor "verrückt" machen lassen, der die aufgenommenen Fotos reichlich überbelichtet wiedergab. Damit ist jetzt auch der Buchstabe "B" im Digicammuseum.de erweitert…
Ralf Jannke, Frühsommer 2018
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Autor: | Ralf Jannke |
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Erstellt: | 18.06.2018 |
Kommentare (2)
Thomas
am 23.06.2022VG Thomas
Nachfrage: Welche Software spinnt? Die Steuersoftware der Kamera? Oder lag eine Software-CD bei, die installiert werden muss? Da ich die Software der Kamerahersteller nur in ganz wenigen Ausnahmen benutzen muss, hatte ich nie Probleme. Einfach die JPEGs von der Speicherkarte in den Rechner kopieren und dort bearbeiten. Wenn als Software die Firmware der Kamera gemeint ist, kann ich nur raten, nach einem Menüpunkt etwa "Rücksetzen auf Werkseinstellungen" zu suchen. Das könnte helfen.
Viele Grüße
Ralf Jannke
Thomas
am 23.06.2022VG Thomas
Da liegt sei bei mir auch — in einer Vitrine oder Box. Fototechnisch kein Verlust ;-) Aber EINE BenQ sollte in die Sammlung …
Ralf