Metz: Eine kleine Firmengeschichte erzählt von Christian Zahn anhand von Exponaten seiner Optiksammlung

Im Folgenden eine kurze Firmengeschichte des Blitz- und Unterhaltungselektronik-Herstellers Metz aus Fürth bzw. Zirndorf. Alle gezeigten Aufnahmen entstanden zur Bebilderung der entsprechenden Ausstellungsstücke in meiner Optiksammlung und werden hier erneut gezeigt.

VORWEG

Im Lauf der Erstellung dieses Beitrags hat die Metz Mecatech GmbH ihre Webseite aus dem Netz genommen. Es gibt also keine Bedienungsanleitungen und Firmware-Downloads mehr!

Die Firmengeschichte stelle ich nicht chronologisch, sondern in 7 Kapiteln vor.

1. Die zweigeteilten Blitze (Generator und Lampenstab)

Im Jahre 1938 gründete Paul Metz eine Fertigungsstätte (Metz Apparatebau) in Nürnberg. Als Vorbereitung auf den Krieg und während des zweiten Weltkriegs wurden Rüstungsgüter wie Kurzwellen-Geräte, elektronische Zielsuchgeräte und weitere Militärelektronik hergestellt. 1939 wurde der Firmensitz nach Fürth verlagert.

Nach dem Ende des Krieges wurde 1947 auf die Friedensproduktion von Rundfunkempfängern für Radiohörer umgestellt. 1951 wurde auf der photoKina die Mecaflex vorgestellt, eine Kleinbild-Spiegelreflexkamera mit Lichtschachtsucher und Wechselobjektiven (Konstrukteur Heinz Kilfitt, Vaduz, Liechtenstein), die bis etwa 1958 von Metz gebaut wurde, danach ca. sieben weitere Jahre vom Erfinder. Auf dieser Kamera beruht auch der Name der Blitzgeräte: Mecablitz = Metz Camera Blitz.

1952 begannen die Metz-Werke mit der Herstellung von Elektronenblitzgeräten, die 1938 in Amerika erfunden worden waren und seit 1948 von Dr. Ing. Mannesmann (Multiblitz, Westhoven/Köln) in Deutschland für Profifotografen hergestellt worden. Metz hatte damals nur wenige Mitbewerber, neben dem schon genannten Multiblitz gab es ab Mitte der 1950er-Jahre zweiteilige Blitzgeräte von der Braun AG (Frankfurt), von der Deutsche Elektronik GmbH (Berlin, später von Bosch übernommen), Blaupunkt (Berlin/Hildesheim) und Loewe Opta (Kronach/Taunus). Die Geräte von Metz (der Mecablitz 50) und Braun (Hobby, Hobby 100 usw.) waren mit etwa 200 DM erheblich preiswerter als die der anderen Anbieter, die sich auf den Profifotografen ausgerichtet hatten und Gerätepreise von 500 bis weit über 1000 DM verlangten.

Praktisch alle Elektronenblitzgeräte waren damals zweigeteilt, neben den eigentlichen Lampenstab, der an oder neben der Kamera befestigt wurde, gab es einen Generator, in dessen mehr oder minder großem und schwerem Gehäuse die Batterien bzw. die Bleiakkus und die Blitzkondensatoren steckten. Beide Geräteteile wurden mittels dickem Spiralkabel verbunden, denn die Hochspannung von etwa 300 Volt muß vom Generator zum Blitz fließen, und das in einem kurzen Sekundenbruchteil.

Die Bleiakkus waren anfangs nicht kippsicher, sondern ähnlich wie Autobatterien mit flüssiger Säure gefüllt, dementsprechend durften die Generatoren nicht umfallen. Jedoch setzte sich bald der „DryFit“-Akku durch, der gasdicht (also auch flüssigkeitsdicht) war und nicht auslaufen konnte (hergestellt von der  Accumulatorenfabrik Sonnenschein GmbH in Berlin). Manche Blitzgeräte konnten auch mit Trockenbatterien (Zink-Kohle) betrieben werden oder einfach am 220-Volt-Hausnetz.

In den 1950er Jahren hatten Elektronenblitzgeräte übrigens noch keine Transistoren verbaut, zur Hochtransformierung mußte die niedrige Gleichspannung der Akkus über einen „Zerhacker“ und einen Trafo auf die nötige Spannung von 300 Volt gebracht werden. Dieser Zerhacker funktioniert ähnlich wie die gute alte Hausklingel, eine stromdurchflossene Spule zieht einen Anker an, die dann den Stromfluß zur Spule unterbricht und wieder zurückschwingt. In der Klingel wird damit die Glocke betätigt, im Elektronenblitz jedoch der Trafo mit pulsierendem Gleichstrom versorgt. Das Bauteil ist übrigens immer wechselbar im Generator verbaut worden, da es ein Verschleißteil mit begrenzter Lebensdauer ist.

Mitte der 1950er Jahren zog der Metz Apparatebau von Fürth in neugebaute Gebäude in Zirndorf, dort entstanden dann auch die ersten Metz-Fernsehgeräte.

Metz entwickelte den zweiteiligen Blitz über mehrere Jahrzehnte und Gerätegenerationen weiter, der Zerhacker wurde recht bald durch Transistorschaltungen ersetzt, die Generatoren und Blitzelkos wurden durch technischen Fortschritt kleiner und leichter, die anfangs runden und starren Blitzreflektoren wurden eckig sowie schwenk- und drehbar. Beim Abblitzen wurde auch ab etwa 1960 nicht mehr die gesamte Elkoladung in die Blitzröhre gesandt (die Blitzbelichtungs-Regelung erfolgt dabei nur die Objektivblende), sondern das Blitzgerät konnte die vom Objekt reflektierte Lichtmenge erfassen und bei korrekter Lichtmenge die Hauptröhre abschalten und den Rest der Blitzkondensatorladung in eine zweite, von außen unsichtbare Hilfsröhre leiten. Etwa 1970 wurde erstmals ein Thyristor in der Blitzschaltung eingesetzt, die zur Belichtung überschüssige Energie konnte von da an im Blitzkondensator verbleiben, was die Zahl der Blitze je Akkuladung erhöhte und die Blitzfolgezeiten verkürzte.

Etwa 1978 erschien dann der Metz 60 CT-1 (Computer Thyristor), der die letzte zweigeteilte Blitzgerätegeneration bei Metz einleitete. Da sich ab etwa 1988-1985 alle anderen Hersteller zweigeteilter Blitzsysteme vom Markt zurückzogen, waren die Metz 60-Geräte die einzigen, die man dann noch neu kaufen konnte.

Der Metz 60 CT-1 kostete mit Synchronkabel, Akku, Ladegerät und Kameraschiene etwa 600 DM und bietet bei einer Ausleuchtung für die KB-Brennweite von 35 mm eine Leitzahl von 60 bei 100 ASA. Am Generator können für komplexe Beleuchtungsaufgaben bis zu 4 Zusatz-Lampenstäbe mit Leitzahl 40 angeschlossen und geladen werden (diese haben aber einen eigenen Blitzelko eingebaut). Der Generator ist an einem Schultergurt tragbar, mit etwa 2 kg belastet er den Fotografen. Der Blitzstab mit Kameraschiene wiegt etwa 600 Gramm. Für den Profieinsatz mit Winder bzw. Motor kann die Blitzleistung auf ca. Leitzahl 7 reduziert werden, dann sind aber 5 Blitze je Sekunde möglich! Ein 36er-Kleinbildfilm ist dabei nach 5 Sekunden „durch“!

Der Reflektor ist dreh- und schwenkbar, ein mehr als Din-A4-großer Reflektorschirm für indirektes Blitzen kann aufgesteckt werden. 6 Arbeitsblenden sowie Vollast, Winder- und Motorbetrieb können am Lampenstab eingestellt werden, die Rechenskala kann auf Wunsch beleuchtet werden, um auch im Dunklen ohne Taschenlampe das Gerät zu bedienen. Eine Streuscheibe für 28mm-Objektive ist eingebaut und braucht nur herausgezogen und hochgeklappt zu werden, die Leitzahl sinkt dann auf 45.

Da der Sensor für die Blitzsteuerung im Lampenstab sitzt und somit je nach Anwendungsfall stark von der Objektivachse abweicht, gab es einen Mecamat 60-30 zum Einschieben in den Blitzschuh der Kamera. Dieser bietet dann 11 Arbeitsblenden sowie die manuelle Blitzleistungseinstellung von 1/1 bis 1/64. Damit er genau auf das fotografierte Objekt ausgerichtet werden kann, hat er eine Visiereinrichtung und kann mittels Rändelschraube nach unten geneigt werden. Der Meßwinkel kann zwischen 12° oder 25° umgeschaltet werden.

Am Lampenstab und der Tragschiene sind Ösen für die Gutbefestigung angebracht, so daß die Kombination aus Kamera, Blitzstab und Blitzschiene sicher getragen werden kann, ohne das Kamerastativgewinde mit dem Gewicht des Blitzes zu belasten.

Übliches Problem der Metz 60-Geräte  ist die Tatsache, daß die Verbindungskabel „klebrig“ werden, da Weichmacher ausdiffundieren. Vor jeder Benutzung muß das Kabel abgewischt werden, eine „Heilung“ ist leider nicht möglich. Da die originalen DryFit-Akkus inzwischen nicht mehr hergestellt werden, muß der Generator auf NiMH-Akkus umgebaut werden, was erfahrenen Bastlern aber leicht möglich ist.

Bei Metz steht „CT“ für „Computer-Thyristor“, wobei das Wort „Computer“ uns heutzutage in die Irre führt: Es ist keineswegs ein Mikroprozessor oder etwas ähnliches verbaut, sondern das Wort weist auf die ursprüngliche englische Bedeutung hin: „Zähler bzw. Berechner“ als Übersetzung von „Computer“, abgeleitet vom lateinischen Wort „computare“.

„Thyristor“ ist der elektronische Schaltkreis, der die Blitzröhre steuert. Dem geneigten Leser ist der Transistor sicherlich geläufiger, der aber eine andere elektrische Funktion hat: Transistoren verstärken den Eingangsstrom, Thyristoren sind hingegen elektronische Schalter, vereinfacht ausgedrückt Relais ohne mechanische Bauteile. Metz weist uns mit der Abkürzung „CT“ also darauf hin, daß der Blitz sich selbst steuern kann und die nicht benötigte Energie im Blitzelko verbleibt, weil der Thyristor sehr schnell ein- und wieder abgeschaltet werden kann.

1979 wurde der 60 CT-1 zum 60 CT-2, der im wesentlichen ähnlich aufgebaut ist, jedoch statt des simplem Mittenkontakts das SCA-500-System zur Verbindung mit der Kamera nutzt. Später erschien der 60 CT-4, der SCA-300 nutzt.

Zum SCA-System schreibe ich im vierten Kapitel mehr und stelle den 60 CT-2 auch vor.

2. Einteilige Stabblitze

Aufgrund von technischem Fortschritt konnte in den 1970er Jahren die Batteriegröße verringert werden und Ladeschaltungen (dank Einsatz von „gedruckten Schaltungen“ statt mit Kabeln zusammengelöteten Bauteilen) sowie die Blitzelkos kleiner werden, so daß Generator und Lampenstab zu einer Einheit zusammengefaßt werden konnten.

Metz stellte 1976 den 45 CT-1 vor, diese Blitzfamilie sollte für Jahrzehnte dem Fotoreporter als Arbeitspferd dienen und wurde zu einem Symbol für den „Reporterblitz“. In ungezählten Filmen und Fernsehserienfolgen schleppte der Reporter bzw. Polizeifotograf eine Kamera mit angesetztem Metz 45 herum. Je nach technischem Verständnis des Film-Ausstatters auch gerne ohne Synchronkabel oder Akkupack.

Der Metz 45 bietet bei Leuchtwinkel für ein 35mm-Kleinbild eine Leitzahl von 45, ist also nur ca. 1 Blende lichtschwächer als der oben genannte Metz 60. Dafür ist er aufnahmebereit nur ca. 900 Gramm schwer und es hängt kein per Kabel mit dem Stab verbundener Generator an der Schulter. Außerdem kostete der 45 CT-1 mit ca. 300 DM nur etwa die Hälfte des 60 CT-1.

Der Reflektor des 45 CT-1 ist dreh- und schwenkbar, ein mehr als Din-A4-großer Reflektorschirm für indirektes Blitzen kann aufgesteckt werden. Der Computer bietet drei nutzbare Arbeitsblenden, die allerdings von der Filmempfindlichkeit abhängen.

Der 45 CT-1 kann links oder rechts von der Kamera montiert werden, die Blitzschiene ist dafür vom Benutzer beidseitig anbaubar.

Zur Stromversorgung des 45 CT-1 dienen entweder Akkupacks, in denen 6 Mignon-NiCd-Akkus eingebaut waren oder ein Batteriehalter, der 6 Mignon-Alkalinezellen aufnimmt. Metz warnte davor, in den Batteriekorb Akkus einzusetzen, da NiCd-Akkus inzwischen aber nicht mehr erhältlich sind, können NiMH-Akkus problemlos benutzt oder die NiCd-Akkupacks auf aktuelle Zellen umgerüstet werden.

(Link:https://faq.d-r-f.de/wiki/Metz_45_Umbau_Akku-Korb)

Auch für den 45 CT-1 gibt es einen Mecamat, den 45-20. Dieser bietet dann 9 Arbeitsblenden sowie die manuelle Blitzleistungseinstellung von 1/1 bis 1/64. Damit er genau auf das fotografierte Objekt ausgerichtet werden kann, hat er eine Visiereinrichtung und kann mittels Rändelschraube nach unten geneigt werden. Der Meßwinkel kann zwischen 12° oder 25° umgeschaltet werden.

Die Metz-45er wurden im Laufe der Jahre verbessert, näheres beschreibe ich im SCA-Kapitel.

Kleines Kuriosum am Rande: was wir in Deutschland als „Stabblitz“ bezeichnen, wird im englischen und amerikanischem Sprachraum treffender als „Hammerhead-Flash“ bezeichnet. Und beeindruckend, so wie der Kopf eines Hammers, sieht der Reflektor nun einmal aus. Allerdings sollte man das Nagel-Einschlagen unterlassen, da die Metzreflektoren in Kunststoff-Gehäusen eingebaut sind.

3. Aufsteckblitze

Metz hat im Lauf der Jahrzehnte etliche Aufsteckblitze entwickelt, allerdings stelle ich die meisten davon in den folgenden Kapiteln „SCA“ bzw. „Systemblitze“ vor. In meiner Sammlung sind nur zwei der frühen Phase vertreten.

Der Mecablitz 116 erschien ca. 1965, zu diesem Zeitpunkt war es noch üblich, daß Elektronenblitze die gesamte Leistung abgaben und der Fotograf die Belichtungsmessung per Blendeneinstellung am Objektiv regelte. So ist es auch bei diesem Gerät, das im Hochformat in den Kamerablitzschuh geschoben wird und vermutlich 35mm Kleinbild-Objektive ausleuchtet. Seine Leitzahl beträgt 18 bei 100 ASA und ist für ein solch kleines Gerät (gerade einmal 40x128x86 mm) für damalige Verhältnisse recht groß. Im Gehäuse stecken nicht die heutzutage verwendeten Mignonzellen, sondern der mecablitz 116 wird mit 2 Babyzellen geladen oder kann für stationären Einsatz per Spezialkabel mit dem 220-Volt-Hausnetz verbunden werden.

Dass die Ladeschaltung in Gehäuse noch Platz gefunden hat, liegt an der Miniaturisierung durch die gedruckte Schaltung. Metz war ein Pionier dieser Technik, die im Fotolithoverfahren belichtete und geätzte kupferne Leiterbahnen auf einer Trägerplatine aus Hartpapier benutzt und gleichzeitig als Stromleiter zu den Bauteilen und mechanischer Befestigung dieser Bauteile dient. Heutzutage ist das völlig normal, damals erlaubte es, die Bauteile dichter aneinanderzupacken als die frühere Bauweise, bei der die Bauteile mit oft noch von Hand gelöteten Drähten verbunden wurden.

Die Bedienelemente sind auf das Notwendigste beschränkt: Ein-/Aus-Schalter und eine Testblitztaste sowie die übliche Glimmlampe zur Ladungskontrolle. Die auf der Rückseite angebrachte drehbare Rechenscheibe dient nur zum Ermitteln der einzustellenden Objektivblende abhängig von der Hauptmotiventfernung, sie hat keine elektrische Funktion.

Die Aufsteckblitze wurden über viele Jahre weiterentwickelt, die Nachfolgemodelle besaßen schon eine Meßzelle, um das vom Objekt reflektierte Licht zu messen und die Blitzabgabe bei ausreichender Lichtmenge zu stoppen.

Einer der letzten Vertreter dieser Generation vor Einführung des SCA-Systems war der 34 BCT-2. Auch hier steht „CT“ für das oben erklärte „Computer Thyristor“, die 2 weist darauf hin, daß das Modell bereits das Zweite dieser Bauform ist. „B“ weist auf die Tatsache hin, das das Gerät nur mit Batterien, nicht mit Akkus betrieben werden kann. Das Gerät kann sowohl im Hochformat auf die Kamera gesteckt (ausgeleuchteter KB-Bildwinkel entsprechend 50mm) als auch um 90° zur Seite gedreht betrieben werden (dann für KB-Objektiv 35mm geeignet). In diesem Zustand kann die mitgelieferte Streuscheibe aufgesteckt werden, dann wird ein 28mm-Objektiv ausgeleuchtet. Mit der Streuscheibe sinkt die Leitzahl von 34 auf 24 ab. Der Reflektor kann zusätzlich gegenüber dem Gerat verdreht werden, um über die Decke o. Ä. indirekt zu blitzen. Da der Sensor weiterhin nach vorne zeigt, erfolgt das ebenfalls mit Blitz-Eigensteuerung.

Zu den Leitzahlen ein kleiner Exkurs: Metz hat die Leitzahl bei 35mm-Objektivausleuchtung häufig im Namen des jeweiligen Blitzgerätes angegeben, der 45 CT-1 hat Leitzahl 45, der 60 CT-1 60, der 34 BCT-2 34 usw. Ab Mitte der 1980er Jahre hatten die Blitze motorisch verstellbare Reflektoren, die sich selbst an den Bildwinkel des verwendeten Objektivs anpassen konnten (bei Metz trugen diese Geräte anfangs alle „MZ“ = „MotorZoom“ in der Bezeichnung). Die Mitbewerber vor allem aus Fernost gingen inzwischen dazu über, die Leitzahl bei maximaler Telestellung des Reflektors anzugeben statt bei 35mm. Die Metz-Blitze „klangen“ dann schwächer als die Geräte der anderen Anbieter, so daß sich Metz ab etwa 1990 entschloß, die Leitzahl bei 50mm im Namen zu nennen (z. B. 32 MZ-3) und ab Ende der 1990er Jahre die Leitzahl in maximaler Telestellung (z. B. 54 MZ-4 oder 64 AF-1).

4. Das SCA-System

„SCA“ bedeutet „Special Camera Adapter“ und ist eine hochkomplexes System, das hier nur recht verkürzt beschrieben wird. Wer mehr darüber nachlesen möchte, den verweise ich auf die SCA-FAQ, in der ausführlich auf alle Aspekte eingegangen wird und an der ich ein wenig mitgeschrieben habe.

Bis etwa 1975 war der Mittenkontakt im Blitzschuh bzw. eine zweipolige Kabelverbindung zur Kamera üblich, Blitz und Kamera „sprachen“ nicht miteinander. 1974 stellte Olympus auf der photokina mit der OM 2 das erste TTL-Blitzsystem mit Blitzsteuerung durch die Kamera vor, die anderen Kamerahersteller konnten aus patentrechtlichen Gründen entsprechende Systeme erst nach 1980 einbauen, behalfen sich in der Zwischenzeit mit Zusatzkontakten im Blitzschuh, die eine Kommunikation zwischen Kamera und Blitz ermöglichten, so daß sich die Kamera automatisch auf die Synchronzeit umstellen konnte und Rückmeldungen vom Blitzgerät im Sucher anzeigten bzw. teilweise sogar eingestellte Filmempfindlichkeit und Objektivblende an den Blitz übertrugen. Die Systeme waren natürlich alle zueinander inkompatibel, so daß die unabhängigen Blitzgerätehersteller für jedes Kamerasystem eine eigene Blitzversion im Lieferprogramm haben mußten.

„TTL“ bedeutet übrigens „Thru The Lens“ und meint, das der Blitz mittels durch das Objektiv gemessene Licht gesteuert wird und nicht mehr wie zuvor üblich mittels am Objektiv vorbeizielenden Sensoren im Blitz.

4.1 SCA 100

Als Abhilfe wurde 1979 von dem deutschen Blitzhersteller Braun AG (Frankfurt/Main) das SCA-System entwickelt. Mit diesem System kann unter den Blitz ein kameraspezifischer Adapter montiert werden, so daß der Kunde beim Wechsel des Kamerasystems nur einen neuen Adapter benötigt und nicht einen komplett neuen Blitz. Das erste System wurde als SCA-100-System bezeichnet, die Adapter wurden am Blitz mit vier kleinen Schrauben befestigt. Entsprechende Blitz-Geräte und Adapter gab es nur von Braun.

4.2 SCA 500

Metz verbesserte das System der Wechseladapter, ebenfalls 1979 entstand das Metz SCA-500-System. Diese Adapter-Kabel können einfach mit einem Stecker in die Buchse des Stabblitzes gesteckt werden, das andere Ende in den Blitzschuh der Kamera. Der Wechsel auf ein anderes Kamerasystem beschränkt sich auf den Tausch des Kabels.

Auch bei diesem System ist der Adapter eine rein mechanische Adaption zwischen den Kontakten am Blitz und im Kamera-Blitzschuh, die gesamte Anpaß-Elektronik für die unterstützen Kamerasysteme ist hier genau wie bei SCA 100 im Blitz bereits eingebaut.

Entsprechende Blitzgeräte gab es nur von Metz, die beide gebauten Modelle stelle ich im Folgenden vor.

1979 erschien zunächst der zweigeteilte Blitz Metz 60 CT-2. Er hat alle Eigenschaften seines parallel weitergebauten Vorgängers 60 CT-1 (siehe Kapitel 1), es wurde nur die SCA500-Schnittstelle hinzugefügt.

1980 stellte Metz dann den 45 CT-5 vor, der seinen parallel weiterhin verkauften Vorgänger 45 CT-1 (siehe erstes Kapitel) weit in den Schatten stellte. Leitzahl und Bauform blieben gleich, aber die Bedienelemente wurden radikal umgestellt. Zwar ist die steuernde Rechenscheibe auf der Oberseite noch vorhanden, aber Blende, Filmempfindlichkeit und Blitzreichweite werden auf der Rückseite mittels einer 7-stelligen LED-Zahlenanzeige dargestellt. Diese Anzeige war ursprünglich für Taschenrechner gedacht, sie erforderte zusätzlich den Einsatz von hochintegrierten Schaltkreisen zur Ansteuerung. Da die Anzeige einen recht hohem Strombedarf hat, kann sie zur Schonung der Blitzakkus abgeschaltet werden. Sie kann für den Einsatz in Amerika von Meterangaben auf feet umgestellt werden. Die Weitwinkel-Streuscheibe schaltet die Anzeige passend zur reduzierten Leitzahl um, dazu ist eine kleine „Nase“ an der Scheibe, die sowohl die Rechenscheibe oben etwas verdreht als auch einen Schalter betätigt, der die digitale Anzeige umschaltet.

Der 45 CT-5 war mit ca. 500 DM erheblich teurer als der 45 CT-1, der zu diesem Zeitpunkt etwa 300 DM kostete.

Der 45 CT-5 hat Leitzahl 45 bei 100 ASA und 35mm-Objektiv, für den Winderbetrieb mit maximal 2 Blitzen je Sekunde steht eine reduzierte Leistungsstufe mit Leitzahl 7 zur Verfügung. Mit dem Adapter SCA 520 kann er an analogen Olympuskameras des OM-Systens TTL gesteuert werden, mit dem Adapter SCA 531 kann er an der Minolta X500 und X700 ebenfalls TTL gesteuert werden, mit allen anderen SCA-500-Adaptern sind 6 Arbeitsblenden bei Blitz-Eigensteuerung möglich.

4.3 SCA 300

Wie erwähnt, ist im SCA-100 und SCA-500-System die Ansteuerelektronik für alle unterstützen Kamerasysteme im Blitz vorhanden. Somit kamen beide Systeme schnell an ihre Grenzen, als die Kamerahersteller neue Funktionen implementierten, insbesondere die TTL-Blitzsteuerung.

1982 wurde von Agfa, Braun, Bosch/Bauer, Cullmann, Metz, Osram und Regula ein gemeinsamer neuer SCA-Standard entwickelt, das SCA-300-System.

Das System der geschraubten Wechseladapter wurde entscheidend verbessert: Die neuen Adapter können ohne Werkzeug vom Fotografen getauscht werden, der Adapter wird unter dem Blitz geschoben und verriegelt sich dort selbsttätig. Nach Eindrücken einer Lasche kann er wieder abgenommen werden.

SCA-300-Blitze und Adapter aller genannten Hersteller sind zueinander kompatibel, die Adapter waren für praktische alle analogen Kleinbild- und Mittelformatkamerasysteme erhältlich. Die Anpaßelektronik für die jeweiligen Kamerasysteme steckt nun im Adapter, so daß jederzeit neue Funktionen durch neue SCA-Adapter möglich wurden. Von Metz erschien ein Adapterkabel, mit dem einige SCA-300-Adapter an einem SCA-500-Blitz benutzt werden konnten, allerdings nur ohne TTL.

Metz hat für dieses Systeme eine große Modellvielfalt gebaut, darunter auch Blitze, die sie von anderen Herstellern übernahmen (z. B. Agfa-Blitze nach der Agfa-Entscheidung, keine Fotogeräte mehr zu bauen, sondern nur noch Filme herzustellen).

Oben eine kleine Auswahl der Metz-SCA-300-Blitze aus meiner Sammlung

1982 erschien der 45 CT-4, der der Nachfolger des oben beschriebenen 45 CT-5 ist. Die Reihenfolge der Ordnungszahl in der Typenbezeichnung ist im Gegensatz zu allen anderen Metz-Blitzen nicht chronologisch, was immer wieder zu Verwunderung und zu Fehleinschätzung der Bauzeit der verschiedenen Modelle führt.

Die Leitzahl beträgt unverändert 45 bei ISO 100 und 35mm, die Bedienung wurde vom digitalen System mit 7-Segmentanzeigen des 45 CT-5 auf das vom 45 CT-1 her bekannte System umgestellt. Im manuellen Modus bietet der 45 CT-4 leider nur den Vollastbetrieb und den Winderbetrieb mit auf 7 reduzierter Leitzahl.

Er kostete nur ca. 320 DM, war also kaum teurer als der 45 CT-1 und ca. 200 DM preiswerter als der 45 CT-5, dessen Herstellung eingestellt wurde.

1984 wurde der 36 CT-3 präsentiert, er bietet eine von Hand verstellbare Fresnelscheibe vor der Blitzröhre, so sind 28, 45 und 100mm KB-äquivalente Brennweiten einstellbar. Der Reflektor kann um je 90° nach oben, nach links oder nach rechts gedreht werden. Das gesamte Gerät inkl. der Meßzelle kann für Nahaufnahmezwecke um 5° bzw. 10° nach unten geneigt werden.

Zur Erzeugung von frontalen Spitzlichtern beim indirekten Blitzen ist eine spezielle Streuscheibe vor den Reflektor klappbar, die ca. 10% des Lichts nach vorne ableitet und den Rest in der Reflektorrichtung durchläßt. Das Gerät bietet 5 Arbeitsblenden, TTL-Betrieb und eine Winderschaltung mit stark reduzierter Leistung für kurze Blitzfolgezeiten.

Ebenfalls 1984 stellte Metz den G15 vor, der aus dem Kompaktblitz 32 CT-2 oder dem 36 CT-3 eine Art Stabblitz macht. Er dient auch als Zusatzstromversorgung mit 4 Babyzellen, er verkürzt die Blitzfolgezeiten und erhöht die maximale Blitzanzahl des aufgesetzten Blitzes. Zur bequemeren Kamera-Auslösung im Winder- oder Motorbetrieb hat er einen elektrischen Taster, der mit dem elektrischen Fernauslöseranschluß der Kamera verbunden werden kann.

1985 wurde der 32 CT-3 als verbesserter Nachfolger des 32 CT-2 vorgestellt, er bietet Leitzahl 32 bei 35mm-Objektiven, eine mitgelieferte aufsteckbare Streuscheibe für 28mm-Objektive (Leitzahl dann ca. 20), 3 Arbeitsblenden, manuellen Vollast-Betrieb und TTL-Steuerung durch SCA-300-Adapter. Wie die meisten Metz-Aufsteckblitze wird er mit 4 Mignonzellen betrieben. Der Reflektor kann für indirektes Blitzen um 90° nach oben geschwenkt werden, der obere Blitzkopf inkl. Reflektor, aber ohne die Meßzelle kann beidseitig um 90° gedreht werden.

Je nach SCA-Adapter überträgt der Blitz die am Blitz-Rechenschieber eingestellte Objektivblende an die Kamera, die dann bei Auslösung die Objektivblende in Blendenautomatik entsprechend schließt. Z. B. arbeitet der Adapter SCA 310/311 an der Canon T70 mit dieser Übertragung.

Circa 1985 wurde der aus dem 32 CT-3 abgeleitete 30 TTL-1 vorgestellt, der nur TTL-Betrieb und manuellen Vollast-Betrieb hat, die Blitzeigensteuerung wurde weggelassen und der Blitz dafür preiswerter angeboten. Vermutlich war dieses Gerät nicht sehr erfolgreich, es wurde bald ohne Nachfolger eingestellt. Reine TTL-Blitze kamen von Metz erst wieder in den Jahren nach 2000 zum Einsatz an digitalen Kameras auf den Märkt.

1985 präsentierte Minolta mit der 7000 die erste Autofokus-Spiegelreflexkamera, Nikon 1986 die F-501, Olympus ebenfalls 1986 die OM-707, Pentax 1987 die SFX, ebenfalls 1987 Canon die EOS 600. Somit hatten alle großen SLR-Hersteller den Wechsel von manuellem Fokus zu Autofokus vollzogen und in fast allen Systemblitzen mußte ein Autofokus-Hilfslicht integriert werden.

Metz half sich ab 1986 mit der Einführung von neuen SCA-Adaptern, diese beinhalten das Hilfslicht, sind wesentlich größer als die bisherigen Adapter und benötigen eine eigene Stromversorgung durch 4 Mikrozellen. Sie übernehmen auch die digitale Kommunikation zwischen Kamera und Blitz, die die rein analog arbeitenden bisherigen Adapter nicht beherrschten.

1990 wurde aus dem 45 CT-4 der 45 CL-4. Das „C“ steht weiterhin für „Computer“, das „L“ für LED-Anzeige, die in den Vorgängern eingebaute Glimmlampe zur Ladekontrolle wurde durch eine LED ersetzt, die Blitz-Eigensteuerung bietet 6 Arbeitsblenden, die nicht mehr wie in den Vorgängern von der Filmempfindlichkeit abhängig sind, sondern immer von 2,8 bis 16 eingestellt werden können. Die interne Schaltung wurde erheblich modernisiert. Der Verkaufspreis betrug etwa 450 DM.

4.4 SCA 3000

Alle Kamerahersteller „digitalisierten“ ab etwa 1985/1990 die Zusatzkontakte zwischen Blitz und Kamera. Zuvor erfolgte die Übertragung von Filmempfindlichkeit und Blende usw. häufig noch analog durch verschiedene Spannungspegel, was natürlich nicht sehr genau war. Digitale serielle Protokolle ermöglichten sichere Übertragung von vielen weiteren Parametern, z. B. der Motiventfernung, die das AF-Objektiv an die Kamera meldet und die Kamera dem Blitz weitergibt.

Das System SCA 300 kam an seine Grenzen, da die Schnittstelle zwischen Adapter und Blitz rein analog arbeitet. Inzwischen war Metz der einzig verbliebende Hersteller von Blitzen und Adaptern des SCA-Systems, so daß die Metz-Werke das System SCA 3000 alleine entwickeln mußten. Bei diesem System erfolgt die Kommunikation zwischen Adapter und Kamera sowie zwischen Adapter und Blitz digital, die Kommunikation zwischen SCA-3000-Adapter und Kamera kann aus Kompatibilitätsgründen mit älteren Kameragehäusen auch auf den analogen Modus zurückschalten. Sämtliche SCA-3000-Blitze können die älteren SCA-300-Adapter weiterhin benutzen.

Das AF-Hilfslicht der oben gezeigten SCA-300-AF-Adapter wurde beim System SCA-3000 in den Blitz verlegt, so daß eine eigene Stromversorgung des Adapters nicht mehr nötig ist, er wird von den Blitzakkus mitversorgt.

Der Metz 60 CT-4 wurde eingestellt, er war mit seiner Teilung in Generator und Blitzstab inzwischen überholt, er wurde durch den einteiligen Mecablitz 50 MZ-5 ersetzt. Dieser bot dank seinen Zoomreflektors bei 105 mm sogar eine Leitzahl von 70.

Die Aufsteckblitze mit SCA-300-Anschluß wurden abverkauft, die neuen MZ-Serie wurde aufgelegt. Sie bestand unter anderem aus den Modellen 32 MZ-1 und 32 MZ-2.

1992 erschien dann mit dem Mecablitz 32 MZ-3 die dritte Version. „MZ“ steht für Motor-Zoom, der Blitzreflektor paßt sich je nach Kamera-Objektiv von 28 bis 85 mm selbsttätig an. Die Leitzahl beträgt je nach Reflektorstellung zwischen 23 und 37 bei 100 ASA, die namensgebende Leitzahl 32 gilt bei 50mm. Optional konnte eine Weitwinkel-Streuscheibe montiert werden, dann reicht der ausgeleuchtete Bildwinkel für ca. 20mm-Objektive. Der Reflektor kann um 90° nach oben und etwa 7° nach unten geschwenkt werden, der gesamte Blitz (ohne Meßzelle und AF-Hilfslicht) um 90° nach links sowie 180° nach hinten gedreht werden. Die Anzeige auf der Blitzrückseite entspricht weitgehend der vorherigen Gerätegeneration, ein LCD-Display wurde noch nicht eingebaut (dieses fand sich erst bei der nachfolgende Serie, dem 40 MZ-1)

Erstmals bei einem Metz-Blitz erfolgte die Stromversorgung entweder durch 4 Mignonzellen oder eine langlebige 6-Volt-Lithiumbatterie, die damals allerdings weit teurer war als heutzutage.

4.5 SCA 3002

Der immer weiter ansteigende Funktionsumfang der Blitzsteuerung durch die Kamerahersteller (Canon mit E-TTL, Nikon mit 3D-Matrix-Aufhellblitzen usw.) konnte in die Adapter des SCA-3000-Systems nicht mehr implementiert werden, so daß die Metz-Werke das neue SCA-3002-System entwickeln mußte. Diese circa 2002 erschienen Adapter beinhalten einen kleinen Mikrocontroller, der durch den Metz-Service „upgedatet“ werden konnte, so wir das heute mit der Firmware unserer digitalen Kameras selbst machen. Der entsprechende Versionsstand des Adapters kann auf seiner Oberseite auf einem kleinen Aufkleber abgelesen werden, „M1“ bedeutet erste Revision, „M2“ die zweite usw. Beim Gebrauchtkauf sollte man darauf achten, einen möglichst hohen Stand zu erhalten, da ältere Adapter-Versionen nicht mit neueren Kameras des jeweiligen Kamerasystems zusammenarbeiten können.

Scharen von Fotografen brachten auf den Kölner photokinas ihre Adapter zum Metz-Messestand und erhielten ihre Adapter kostenlos „upgedatet“ zurück.

Blitze des SCA-3002-Systems können SCA-300-Adapter weiterhin benutzen, SCA-3000-Adapter passen jedoch leider nicht in die SCA-3002-Blitze.

Zunächst erschienen der 54 MZ-3/4 und der 44 MZ-2 (alle nicht digitalfähig).

Das SCA-3002-System ist auch das einzige SCA-System, das auf die Vorblitztechniken der digitalen Kamerasysteme angepaßt wurde. Jedoch unterstützen nicht alle SCA-3002-Blitze diese Funktion, es können nur die nachfolgend vorgestellten drei Blitze mit dem Wort „digital“ in der Typenbezeichnung. Die Firmware aller dieser drei Geräte konnte vom Metz-Service aktualisiert werden.

Der im Sommer 2005 vorgestellt 54 MZ-4i digital war der erste Metz-SCA-Blitz, der alle Vorblitztechniken der digitalen Kamerasysteme unterstützte (es gab Adapter für Canon, Nikon, Olympus/Panasonic, Leica, Pentax/Samsung, Minolta/Sony, Hasselblad, Mamiya und sogar Kodak).

Der 54 MZ-4i bietet einen dreh- und schwenkbaren Motor-Zoomreflektor mit Brennweiteneinstellung von 24 bis 105 mm (von Metz als Quadrolight bezeichnet), seine Leitzahl variiert dabei von 28 bis zu 54. Optional kann eine Weitwinkelstreuscheibe aufgesetzt werden (für 20mm-Objektive). Der kleine Zweitreflektor benötigt immer noch eine ND-Vorsatzscheibe zur Leistungsreduktion. Als Stromversorgung dienen 4 Mignonzellen, eine Hochvoltbuchse für ein externes Zusatzakkupack ist vorhanden (verkürzt die Ladezeit und erhöht die Anzahl der ohne Akkuwechsel möglichen Blitze).

Ende 2010 erfolgte die Produktionseinstellung dieses Modells, es verkaufte sich nicht mehr gut, die Fotografen erwarben lieber einen auf ein Kamerasystem angepaßten Blitz statt einen universelleren, für den aber Adapter erforderlich waren.

Im Herbst 2006 wurde aus dem 45 CL-4 der 45 CL-4 digital, er benötigt ein mitgeliefertes Adapterkabel SCA 3045, das den im Kamerablitzschuh montierten SCA-Adapter mit dem Lampenstab verbindet, in diesen Adapter können auch die alten SCA-300-Adapter montiert werden. Der 45 CL-4 digital ist der einzige Stab-Blitz der 45er-Serie, der auch das HSS-Highspeed-Aufhellblitzen bei Tageslicht beherrscht.

Die Bedienung erfolgt ähnlich wie bei seinem Vorgänger, jedoch sind zur Anzeige der umfangreichen Funktionen der Kamerahersteller wesentlich mehr Kontroll-LEDs eingebaut und er hat eine „Mode“-Taste. Der kleine Zweitreflektor benötigt immer noch eine ND-Vorsatzscheibe zur Leistungsreduktion.

Der Blitz war in zwei Versionen erhältlich: mit einem wechselbaren Batteriekorb für 6 Mignonzellen oder mit einem Wechselakkupack mit fest eingebauten 6 NiMH-Akkus und passendem Ladegerät.

Die Leitzahl beträgt weiterhin 45 bei 35mm-Objektiven, mit der mitgelieferten Streuscheibe werden 28mm-Objektive ausgeleuchtet. Die Scheibe hat eine kleine „Nase“, die die oben angebrachte Rechenscheibe zur Anzeige der geringeren Blitzreichweite verdreht.

Der 45 CL-4 digital kostete 445 Euro in der Batterieversion. 2015 wurde der Blitz aus dem Sortiment gestrichen und abverkauft.

Zeitgleich mit dem 45 CL-4 digital wurde auch der stärkere 50 MZ-5 überarbeitet und hieß nun 76 MZ-5 digital. Er bietet einen dreh- und schwenkbaren Motor-Zoomreflektor mit Brennweiteneinstellung von 24 bis 105 mm (von Metz als Quadrolight bezeichnet), seine Leitzahl variiert dabei von 32 bis 76. Optional kann eine Weitwinkelstreuscheibe aufgesetzt werden (für 20mm-Objektive). Bei 35mm beträgt die Leitzahl übrigens 45, vermutlich ist die Blitzröhre identisch mit der aus dem 45 CL-4 digital. Der kleine Zweitreflektor erfordert keine ND-Filter zur Leistungsreduzierung, er kann per Schiebeschalter gedrosselt werden.

Im Reflektor ist ein kleiner Ventilator eingebaut, der bei starker Erwärmung der Blitzröhre das Gerät kühlt. Bei noch höhere Wärme im Inneren wird die Blitzabgabe zur Sicherheit komplett abgeschaltet, erst nach Abkühlen kann weitergeblitzt werden.

Das Steuergerät wird mittels SCA-Adapter im Kamera-Blitzschuh montiert, es hat ein beleuchtetes LCD-Display und wird mit 4 Tipptasten bedient. Es können sowohl SCA 3002- als auch SCA-300-Adapter montiert werden. Das Verbindungskabel rastet im Lampenstab ein, es kann nicht versehentlich abgezogen werden, sondern erst nach Betätigung einer kleinen Entriegelungstaste.

Die Stromversorgung erfolgt mit Akkupacks, in denen 7 NiMH-Mignonakkus eingebaut sind. Jedes Akkupack hat eine mechanische Anzeige, mit der der Fotograf volle und leere Akkupacks voneinander unterscheiden kann, sofern er mehr als zwei Stück besitzt.

Der 76 MZ-5 digital kostete 679 Euro, er wurde im Jahr 2018 abverkauft, damit endete bei Metz das SCA-System, es wurden nur noch die Restbestände an Systemzubehör bis zur Lagerleerung ausverkauft. Die Aufsteck-Systemblitze (siehe nächstes Kapitel) wurden weiterhin verkauft.

5. Systemblitze

Systemblitze sind auf das jeweilige Kamerasystem fest angepaßte Aufsteckblitze (auch als Dedicated bezeichnet). Metz hat diese Geräteklasse erst ab etwa 2002 gebaut, da sie zuvor mit den SCA-Blitzen jedes Kamerasystem bedienen konnten. Die gesamte Konkurrenz bot nur noch an jeweils ein Kamerasystem angepaßte Blitze an.

So blieb Metz nichts anderes übrig, als diese Klasse auch herzustellen. In ca. 24 Jahren erschienen sehr viel mehr Modelle und Typen, als es für SCA 3000/3002 je gab. Nachfolgend stelle ich nur 6 dieser Modelle vor.

1996 wurde ein kleiner Einsteiger-Systemblitz vorgestellt, der 34 AF-3. Er leuchtet 35mm-Objektive aus. Im Lieferumfang sind zwei Vorsatzscheiben, von denen jeweils eine am Gerät montiert und bei Bedarf vor die Blitzröhre gedreht werden kann. Mit der Telescheibe (für 85 mm) wird die namensgebende Leitzahl 34 erreicht, im Normalbetrieb beträgt die Leitzahl 28, mit der Weitwinkelstreuscheiube für 28mm-Objektive sinkt die Leitzahl auf 20. Eine AF-Hilfslicht-LED ist hinter der roten Abdeckung montiert.

Zur Stromversorgung dienen zwei CR2-Lithiumbatteiren, die den Vorteil der langen Lagerfähigkeit haben, allerdings sind sie sehr teuer. Somit eignet sich der Blitz am besten für den Gelegenheitsfotografen, der ein kleines Gerät möchte. Passend zu den meist silberfarbenen Einsteiger-SLR-Kameras ist die Gehäusefrontseite des Blitzes ebenfalls in Silber gehalten.

Das „M“ in der Typenbezeichnung bedeutet, das das gezeigte Modell einen Minolta-Blitzfuß hat, es gab auch Versionen für Canon, Nikon und Pentax.

Der 34 AF-3 kostete etwa 250 DM.

2006 stellten die Metz-Werke den 58 AF-1 digital vor, einen von Anfang an für digitale Kamerasysteme optimierten Aufsteckblitz. Er war der erste Metz-Blitz mit einer USB-Buchse, die es dem Benutzer ermöglichte, die Firmware zuhause selbst zu aktualisieren. Fast alle danach entwickelten Metz-Blitzgeräte hatten diese Möglichkeit.

Er bietet einen dreh- und schwenkbaren Motor-Zoomreflektor mit Brennweiteneinstellung von 24 bis 105 mm (von Metz als Quadrolight bezeichnet), seine Leitzahl variiert dabei von 25 bis zu 58. Optional kann eine Weitwinkelstreuscheibe aufgesetzt werden (für 18 mm-Objektive). Der kleine Zweitreflektor vorn kann in seiner Leistung reduziert oder ganz abgeschaltet werden. Bei Reflektor-Normalstellung ist er automatisch abgeschaltet. Als Stromversorgung dienen 4 Mignonzellen, eine Hochvoltbuchse für ein externes Zusatzakkupack ist vorhanden (verkürzt die Ladezeit und erhöht die Anzahl der ohne Akkuwechsel möglichen Blitze).

Der 58 AF-1 war Metz’ erstes Modell, daß die drahtlosen Blitzsteuerungen der verschiedenen digitalen Kamerasysteme beherrschte, er kann sowohl als Master auf der Kamera benutzt werden als auch als Slave TTL angesteuert werden. Des weiteren bietet er manuelle Teillastregelung von 1/1 bis 1/256, Eigensteuerung per eingebauten Sensor sowie TTL- und HSS-Blitzregelung durch die Kamera. Ein einfacher Slavemodus (ohne Vorblitzunterdrückung) wurde erst mit der letzten Firmware von 2010 ermöglicht. Leider ist die Empfangs-LED sowohl für den einfachen als auch den TTL-Slavebetrieb ungünstig angeordnet, es ist der kleine graue Knubbel unterhalb des Reflektors. Je nach Positionierung des Blitzes im Raum erkennt dieser Sensor die Steuersignale der Kamera nicht.

Ein weiteres Problem ist die Streuscheibe vor dem Reflektor, die insbesondere beim indirekten Blitzen schnell sehr warm wird, da der Motorreflektor beim indirekten Blitzen in die Weitwinkelstellung fährt und mit recht hoher Blitzleistung die Scheibe so lange erwärmt, bis sie sich verfärbt und weniger lichtdurchlässig wird. Ab einem gewissen Firmwarestand ist dieses Problem entschärft worden, da die Blitzröhre beim indirekten Blitzen in die weiter von der Frontscheibe entfernte 50mm-Stellung fährt.

Eine helle AF-LED ist eingebaut. Der Blitzfuß ist je nach Kameramodell mit verschiedenen Kontakten versehen, er kann weder vom Anwender noch vom Service gegen einen Fuß für einen anderen Kamerahersteller getauscht werden.

Die Bedienung erfolgt über einen Schiebe-Hauptschalter, ein LCD-Display und vier Drucktasten, von denen eine per LED rot oder grün beleuchtet wird (dient als Lade- und Belichtungs-Kontrolle).

Der 58 AF-1 kostete 399 Euro, er wurde bis etwa 2011 verkauft, als sein Nachfolger bereits auf dem Markt war.

2010 stellten die Metz-Werke den 58 AF-2 digital vor, eine in wesentlichen Punkten verbesserten Nachfolger des 58 AF-1. Technisch ist er in weiten Teilen identisch.

Er bietet einen dreh- und schwenkbaren Motor-Zoomreflektor mit Brennweiteneinstellung von 24 bis 105 mm (von Metz als Quadrolight bezeichnet), seine Leitzahl variiert dabei von 25 bis zu 58. Optional kann eine Weitwinkelstreuscheibe aufgesetzt werden (für 18mm-Objektive). Der kleine Zweitreflektor vorn kann in seiner Leistung reduziert oder ganz abgeschaltet werden. Bei Reflektor-Normalstellung ist er automatisch abgeschaltet. Als Stromversorgung dienen 4 Mignonzellen, eine Hochvoltbuchse für ein externes Zusatzakkupack ist vorhanden (verkürzt die Ladezeit und erhöht die Anzahl der ohne Akkuwechsel möglichen Blitze).

Der 58 AF-2 unterstützt die drahtlosen Blitzsteuerungen der verschiedenen digitalen Kamerasysteme, er kann sowohl als Master auf der Kamera benutzt werden als auch als Slave TTL angesteuert werden. Des weiteren bietet er manuelle Teillastregelung von 1/1 bis 1/256, Eigensteuerung per eingebauten Sensor sowie TTL- und HSS-Blitzregelung durch die Kamera. Ein einfacher Slavemodus (ohne Vorblitzunterdrückung) ist ebenfalls möglich.

Die Bedienung erfolgt über einen Schiebe-Hauptschalter, ein LCD-Display und vier Drucktasten, von denen eine per LED rot oder grün beleuchtet wird (dient als Lade- und Belichtungs-Kontrolle).

Der 58 AF-2 kostete wie sein Vorgänger 399 Euro, er wurde bis etwa 2014 verkauft, als sein Nachfolger bereits auf dem Markt war.

2013 präsentierten die Metz-Werke den 52 AF-1 digital, den ersten Metz-Blitz mit einem Touch-Display. Er bietet einen dreh- und schwenkbaren Motor-Zoomreflektor mit Brennweiteneinstellung von 24 bis 105 mm (von Metz als Quadrolight bezeichnet), seine Leitzahl variiert dabei von 26 bis zu 55. Optional kann eine Weitwinkelstreuscheibe aufgesetzt werden (für 18mm-Objektive). Als Stromversorgung dienen 4 Mignonzellen. Der 52 AF-1 unterstützt die drahtlosen Blitzsteuerungen der verschiedenen digitalen Kamerasysteme, er kann sowohl als Master auf der Kamera benutzt werden als auch als Slave TTL angesteuert werden. Des weiteren bietet er manuelle Teillastregelung von 1/1 bis 1/256 und Eigensteuerung per eingebauten Sensor. Ein AF-Hilfslicht ist ebenso verbaut wie ein Temperatursensor zum Schutz von Blitzröhre und Leistungselektronik.

Der 52 AF-1 kostete 249 Euro, er wurde bis zur Liquidation der Metz Mecatech GmbH Ende 2020 verkauft.

2014 erschien der Nachfolger des 58 AF-2, der neue entwickelte Metz 64 AF-1 digital, den ersten (und leider letzten) Metz-Blitz mit farbigen und sich automatisch ins Hochformat mitrdrehendem Touch-Display. Er bietet einen dreh- und schwenkbaren Motor-Zoomreflektor mit Brennweiteneinstellung von 24 bis 200 mm, seine Leitzahl variiert dabei von 30 bis zu 64. Optional kann eine Weitwinkelstreuscheibe aufgesetzt werden (für 21mm-Objektive). Der kleine Zweitreflektor vorn kann in seiner Leistung reduziert oder ganz abgeschaltet werden. Bei Reflektor-Normalstellung ist er automatisch deaktiviert. Als Stromversorgung dienen 4 Mignonzellen, eine Hochvoltbuchse für ein externes Zusatzakkupack ist vorhanden (verkürzt die Ladezeit und erhöht die Anzahl der ohne Akkuwechsel möglichen Blitze).

Die Bedienung erfolgt über das Touch-Display und drei Drucktasten, von denen eine per LED rot oder grün beleuchtet wird (dient als Lade- und Belichtungs-Kontrolle).

Der 58 AF-2 unterstützt die drahtlosen Blitzsteuerungen der verschiedenen digitalen Kamerasysteme, er kann sowohl als Master auf der Kamera benutzt werden als auch als Slave TTL angesteuert werden. Des weiteren bietet er manuelle Teillastregelung von 1/1 bis 1/256, Eigensteuerung per eingebauten Sensor sowie TTL- und HSS-Blitzregelung durch die Kamera. Ein einfacher Slavemodus (optional mit Vorblitzunterdrückung) ist ebenfalls möglich.

Ein AF-Hilfslicht ist ebenso verbaut wie ein Temperatursensor zum Schutz von Blitzröhre und Leistungselektronik.

Der 64 AF-1 kostete 429 Euro, er wurde bis zur Liquidation der Metz Mecatech GmbH Ende 2020 verkauft.

2016 stellte die Metz Mecatech GmbH als Nachfolgerin der Metz-Werke GmbH & Co KG den kleinen 26 AF-2 vor, den Nachfolger des 2014 entwickelten 26 AF-1. Er ist als kleiner Aufsteckblitz für kleine spiegellose Systemkameras gedacht, ist nur 63x85x85 mm groß und wiegt gerade einmal 115 Gramm. Als Stromversorgung dienen 2 Mikrobatterien, wie bei Metz inzwischen üblich kann die Firmware vom Kunden per USB aktualisiert werden.

Zum Transport kann er auf der Kamera verbleiben und nach vorn unten gedreht werden, die gezeigte Stellung ist für direktes Blitzen gedacht, 20° nach unten geneigt dient er zur Beleuchtung von Nahaufnahmen und um 50° nach oben gedreht kann er indirekt Blitzen. Für Teleaufnahmen ab 85mm kann eine mitgelieferte Fresnelscheibe aufgesteckt werden, die Leitzahl beträgt dann 26. Mit der abgebildeten ausziehbaren Weitwinkelscheibe werden 24mm-Objektive ausgeleuchtet, die Leitzahl sinkt dabei auf 14. Ganz ohne Streuscheibe werden 35mm-Objektive ausgeleuchtet (Leitzahl 20).

Für Videoaufnahmen ist eine superhelle, zweistufig schaltbare weiße LED eingebaut, die auch als AF-Hilfslicht benutzt wird. Der Blitz versteht auch die drahtlosen Blitzprotokolle der verschiedenen Kamerahersteller (allerdings nur im Slave-Betrieb).

Die Bedienung ist sehr reduziert, neben einem Ein- und Austaster gibt es drei weitere Drucktaster, teilweise mit Kontroll-LED.

Der 26 AF-2 kostete 119 Euro und wurde bis zur Liquidation der Metz Mecatech GmbH Ende 2020 verkauft. Wie fast alle anderen in diesem Text genannten Blitzgeräte wurde er in Deutschland entwickelt und gefertigt.

6. Rundfunk, Fernsehen, Video

Wie bereits im ersten Kapitel erwähnt, produzierte der Metz Apparatebau nach dem Ende des zweiten Weltkriegs Rundfunkgeräte, ab etwa Mitte der 1950er- Jahre kamen Schwarz-Weiß-Fernsehgeräte dazu, später auch Stereoanlagen. Etwa seit dem Umzug von Fürth ins benachbarte Zirndorf firmierte Metz als Metz-Werke und nicht mehr als Apparatebau.

Ab 1967 gab es von Metz Farbfernseher, ab etwa 1975 wurden auch Videorekorder verkauft. Letztere allerdings waren keine Eigenentwicklung, sondern sie wurden von Matsushita bzw. Panasonic gefertigt und nur mit dem Metz-Logo bedruckt. Dies geschah ab etwa 1985 auch mit den Camcordern für VHS, später für S-VHS und Mini DV. Um 2005 bis 2010 stellte Metz den Vertrieb von Videogeräten und Camcordern ein, es lohnte sich nicht mehr. Die Farbfernseher wurden weiterhin in Deutschland gefertigt.

7. Insolvenzen

Im Jahr 2014 hatte Metz noch etwa 550 Mitarbeiter und mußte Insolvenz anmelden, nachdem die TV-Sparte 2013 etwa ein Viertel des Umsatzes verloren hatte und bereits mehr als einmal ein Jahr mit Verlust hinnehmen mußte. Der Insolvenzverwalter spaltete das Unternehmen auf, die TV-Sparte wurde von einem chinesischen Investor übernommen und firmiert seitdem unter dem Namen Metz Consumer Electronics GmbH. Die Blitzsparte wurde vom Electronik- und Fitnessgerätehersteller Daum aus Fürth übernommen und firmierte unter dem Namen Metz mecatech GmbH.

2019 stellte die Blitzsparte einen Elektrotretroller vor, den Metz Moover. Er hatte in der Ebene mit einem 85 kg schweren Fahrer eine Reichweite von ca. 22-25 Kilometern, bei Steigungen entsprechend weniger.

Metz erhoffte sich, aufgrund der Straßenzulassung dieser Fahrzeugart durch Verkehrsminister Scheuer etwa 10.000 Exemplare pro Jahr mit einem Verkaufspreis von etwa 2000 Euro absetzen zu können. Leider waren diese Tretroller insgesamt nicht sonderlich erfolgreich am Markt, der Hype flaute recht schnell ab, und die aus China importierten Roller mit deutscher Zulassung kosteten meist nur etwa 400 bis 800 Euro. So konnten vom Moover gerüchteweise nur etwa 600 Exemplare verkauft werden, was sicherlich nicht einmal die Entwicklungskosten gedeckt haben dürfte. Anfang 2020 wurde noch ein verbessertes Modell, der Moover Plus mit leiserem Motor und größerer Reichweite vorgestellt. Die älteren Modelle konnten beim Service umgebaut werden.

Etwa zum Jahreswechsel 2019/2020 verließ der langjährige wichtigste Servicemitarbeiter der Blitzsparte, Herr Lämmermann, das Unternehmen. Er wechselte zum Konkurrenten Cullmann aus Langenzenn (in der Nähe von Zirndorf), um dort den Service für chinesische Godox-Blitzgeräte aufzubauen, nachdem Cullmann den Vertrieb dieser Blitze als Distributor in Deutschland übernahm.

Im September 2020 mußte die Metz Mecatech GmbH erneut Insolvenz anmelden, woran sicherlich auch die Corona-Krise Mitschuld hatte. Am 4. 11. 2020 beschloß das Fürther Amtsgericht die Eröffnung des Insolvenzverfahrens über das Vermögen der GmbH, also die Liquidation. Die Fernsehsparte war davon natürlich nicht betroffen. Ob sich ein Unternehmen findet, das zumindest den Service für die Metz Blitzgeräte übernimmt, ist zum Zeitpunkt des Schreibens dieser Zeilen im Dezember 2020 nicht gesichert.

Christian Zahn, Februar 2021

Museum für alte Kameras sowie Fotogalerie:
http://www.ChrZahn.de
Dort auch Tipps zum Entwickeln von Farb- und SW-Dias

 

 

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