Dem Logo der 2002 in Konkurs gegangenen und 2005 einschließlich des Werks, wo jetzt ein Businesspark liegt, komplett verschwundenen Firma "SCHNEIDER Technologies AG (vormals Schneider-Rundfunkwerke AG bzw. Schneider Electronics AG)" nachempfunden

Da war doch mal was...

Schneider? Ja Ende der 1980er Jahre hatte ich mal einen ganz witzigen "Schneider Euro PC". Und Schneider ließ auch etwas anderes im Auftrag fertigen – eine Kamera:

SCHNEIDER Capture 1300

Diese unscheinbare, langweilige Kamera stellt eine Sensation dar.

Denn es gibt sie eigentlich gar nicht, diese Kamera – im Internet. Es gibt kein Foto, keine Beschreibung, nichts... Ich habe jedenfalls nichts gefunden. Wer da ein paar Informationen liefern kann, gerne an meine Mail-Adresse. Noch spannender wurde es nach einem ersten Blick in die Exifs der Dateien. Unter Kamera-Daten ist als Hersteller die Sound Vision Inc. genannt. Über diesen Hersteller gibt es bei uns zwei Beiträge: „Sound Vision CMOS-PRO“ und „Die erste Digitalkamera der Welt – mit CMOS-Bildsensor: Sound Vision MINI Cam 3 209, vorgestellt 1997“.

Eine (Schneider) SoundVision Capture 1300 ist im Internet aber auch nicht zu finden. Wobei der in der EXIF angezeigte Hersteller letztlich nur das Bord, auf dem auch Sensor und Objektiv montiert sind, einem unbekannten Auftragsfertiger geliefert hat. Der anschließend für den Auftraggeber den gewünschten Namen auf das Gehäuse druckt, in diesem Fall eben "Schneider".

"Kommandozentrale"

Spartanischer geht's kaum

Das "FEA" in der winzigen LCD-Anzeige steht für Feature, Eigenschaft. Per "Select" wird dann gewählt zwischen: High = 1.280 x 1.012 Pixel Auflösung, Normal = 640 x 512 Pixel Auflösung, Low = 640 x 512 Pixel Auflösung, höhere Komprimierung, 2x = Digitalzoom, sprich 640 x 512 Pixel Auflösung, Sport für bewegte Motive und Blitz(symbol) an/aus. Gespeichert wird auf CompactFlash-Karte. Energieversorgung mit zwei 1,2/1,5 Volt Akkus, Batterien der Größe AA (Mignon).

April, April, der weiß nicht was er will...

So sah es Ostersamstag in Blekinge, Südschweden aus. (Foto Nikon D1 plus Blitz) Und nur einen Tag später:

Beispielfotos, aufgenommen mit der Schneider Capture 1300 bei 1,3 Megapixel Auflösung

Bitte auf die kleinen Fotos klicken/tippen

Ostersonntag: Was für ein Wetterunterschied zum Samstag – siehe oben. Um den JPEGs aus der Schneider Capture 1300 Leben (Kontrast!) einzuhauchen, musste entsprechend an der Gradationskurve "gebogen" werden. Irgendwie interessanter sind die beiden nach SW konvertierten Fotos. Eine furchtbare Kamera, aber ein schönes Sammelteil.

Ralf Jannke, April 2017

PS.: Das Frontalfoto der Schneider Capture 1300 wurde mit dem iPhone 4 aufgenommen. Nicht weitersagen ;-)

Kommentare (1)

  • Topchiy
    Topchiy
    vor 1 Woche
    Ich hatte diese Kamera. Es war meine erste Digitalkamera. Er nahm eine Compact Flash (CF) -Karte mit einer Größe von bis zu 64 Megabyte auf. Er hat eine sehr schlechte Matrix, bei mangelnder Beleuchtung kamen sehr starke Geräusche auf. Aber sein Blitz war nuklear und erlaubte es, Fotos in völliger Dunkelheit zu machen. Ich habe mehrere tausend Fotos, die mit dieser Kamera aufgenommen wurden. Bei all ihrer Primitivität hat sie mir viele schöne Fotos geschenkt. Ich habe diese Kamera von 2002 bis 2005 benutzt.
    Es ist eine interessante Geschichte, wie diese Kamera zu mir kam. Ich habe es in der Ukraine per Anzeige gekauft, nicht im Laden, von Hand. Es fand mich sehr merkwürdig, dass die neue Kamera so billig verkauft wurde (und sie war neu, in der Fabrikverpackung). Aber sie hat gearbeitet und mir wurden alle Dokumente gegeben. Später stellte sich heraus, dass die Dokumente nicht echt waren, aber ein paar Wochen zuvor haben Einbrecher einen Lastwagen ausgeraubt, der Elektronik, einschließlich solcher Kameras, transportierte. Aber die ukrainische Polizei hat mir gesagt, dass alles in Ordnung ist und die Kamera nirgendwo zurückgebracht werden kann.

    Verzeihen Sie die schlechten Sprachkenntnisse, ich benutze einen Übersetzer.

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