Kameragurte

„Angeberstrippen“

Wenn ich höhere 3-/4-stellige Summen für Fotogerät investiere, bin ich nicht bereit für den Hersteller auch noch Reklame zu laufen. Reklame? Das erste, was ich bei Gebrauchtkauf ggf. sofort vom Kameragehäuse abmontiere, bzw. bei Neukauf erst gar nicht montiere, das sind die gerne auch als „Angeberstrippe“ bezeichneten Kamerariemen.

Auch wenn Langfinger es heute eher auf Smartphones absehen, bewege ich mich nicht mit bedruckter Fotoweste und Angeberstrippe wie eine Litfaßsäule durch die Gegend. Fotowesten sind bei mir seit Jahren unscheinbare Noname-Teile aus dem (schwedischen) Angel-/Outdoorladen zwischen 10 und 20 Euro. In Grau, Khaki oder Dunkel-Nicht-Jagdgrün. Auf keinen Fall Camouflage! Bis jetzt ist bei mir nur bei einer Weste ein Reißverschluss kaputt … Und die Dinger sind 10 Jahre alt!

Aber an was hängt bei mir die Kamera?

Bei mir seit Jahren am Neoprenriemen. Statt sich von den beiliegenden Kamerahersteller-Riemen – egal wie breit sie sind – wie früher Hals, Nacken und Schulter malträtieren zu lassen, „halbiert“ sich das Gewicht der Kamera. Natürlich nur gefühlt. Aber die Dauerschläge sind weg! Und bei der richtigen Neoprenriemenwahl, können bei Bedarf – Kamera z.B. auf dem Stativ – Riemen und Kameraanschluss getrennt werden. Übrig bleibt, wenn gewollt ein kurzer Handriemen, wenn die freien Enden zusammengesteckt werden.

Alternative(n)?

Im Bild zu sehen ein sogenannter Slingshot, den es in zahlreichen Ausführungen gibt. Da wird eine massive Schraube ins Stativgewinde der Kamera geschraubt. Gewöhnlich durch einen starken Gummiring gegen versehentliches Lösen gesichert. Kamera und Objektiv hängen dann an dieser massiven Schraube und die an einem entsprechenden Riemen. Der diagonal über Schulter, Brust und Rücken verläuft. Die Kamera kann also verdeckt hinter dem Rücken getragen werden, um dann schnell zum Fotografieren in die Hand zu gelangen. Ich bin damit nicht glücklich geworden! Mein Slingshot ist deshalb ausgemustert. Auch wenn seinerzeit die schwere Nikon D800 samt Zoom zusätzlich mit dem grünen Karabinerhaken gesichert war, in den der zusammengesteckte „Handriemen“ steckte – siehe oben. Ein befreundete Fotograf berichtete von einem Hochzeitsfotografen, der sein Fotogerät per Schlingshot mit Schwung an eine massive Wand knallen ließ. Auaaa …

Meine Kamera hängt je nach Situation per Neoprenriemen über der Schulter oder „wie früher“ vor dem Bauch ;-)

Ralf Jannke, Jahreswechsel 2020/2021

 

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