DSLR-Kameras von Canon
Bei Canon gibt es fünf Modellfamilien, die zwischendurch ein sehr nachvollziehbares Nummerierungsschema hatten. Zu Beginn und in letzter Zeit ging es dann gelegentlich etwas durcheinander:
Untere Einsteiger-Klasse:
EOS 1000D (2009, 10MP)
EOS 1100D (2012, 12 MP, Video 720p)
EOS 1200D (2014, 18 MP, Video FullHD)
EOS 1300D (2016, 18 MP, Video FullHD, WLAN, NFC)
Diese Kameras waren als Preisbrecher konzipiert und basieren meist auf der Technik älterer Modelle der oberen Einsteiger-Klasse. Inzwischen sind auch diese Modelle recht gut ausgestattet. Die 1100D ist mit rund 140 € (ohne Objektiv) das günstigste Canon-DSLR-Modell mit Videoaufzeichnung.
Obere Einsteíger-Klasse:
EOS 300D (2003, 6 MP, EF-S-Bajonett)
EOS 350D (2005, 8 MP)
EOS 400D (2006, 10 MP)
EOS 450D (2008, 12 MP, Live View, SD-Karten)
EOS 500D (2009, 15 MP, Video FullHD)
EOS 550D (2010, 18 MP)
EOS 600D (2011, 18 MP, Display dreh- und schwenkbar)
EOS 650D (2012, 18 MP, Video mit Autofokus, Touchscreen)
EOS 700D (2013, 18 MP)
EOS 750D (2015, 24 MP, WLAN, NFC)
EOS 760D (2015, 24 MP, zus. Statusdisplay)
Die bei weitestem größte Familie ist inzwischen etwas unübersichtlich und nur leidenschaftliche Canon-Fans können aus dem Gedächtnis aufsagen, welches Feature wo hinzu kam. Aus heutiger Sicht lohnen sich die Modelle 300D und 350D kaum, weil sie meist nicht günstiger angeboten werden als die 400D oder 450D. Hier kann man mit ca. 70 - 100 Euro (ohne Objektiv, mit Kit-Objektiv 18-55 etwa 30 Euro mehr) ein Schnäppchen machen. Beide Kameras liefern gute Bildqualität und alle im Alltag wichtigen Funktionen. Videos können wie aber noch nicht aufzeichnen. Alle nachfolgenden Modelle sind ebenfalls zu empfehlen, werden aber natürlich immer teurer, je jünger sie sind.
Kompakt-Klasse:
EOS 100D (2013, 18 MP)
Für eine Spiegelreflexkamera ist die 100D extrem klein und handlich. Die Schrumpfkur hat sich aber natürlich nicht auf die Objektive ausgewirkt, so dass die Kamera mit einer etwas ausladenderen Linse keine allzu großen Gewichtsvorteile gegenüber den anderen Modellen hat. Die Kamera ist noch neu erhältlich und dadurch gebraucht noch recht teuer.
Semiprofessionelle Klasse:
EOS D30 (2000, 3 MP)
EOS D60 (2002, 6 MP)
EOS 10D (2003, 6 MP)
EOS 20D (2004, 8 MP, EF-S-Bajonett)
EOS 30D (2006, 8 MP)
EOS 40D (2007, 10 MP, Live View)
EOS 50D (2008, 15 MP)
EOS 60D (2010, 18 MP, Video FullHD, Display dreh- und schwenkbar)
EOS 70D (2013, 20 MP, Video AF, WLAN)
EOS 80D (2016, 24 MP, 45 AF-Kreuzsensoren, NFC)
EOS 7D (2009, 18 MP, Video FullHD)
EOS 7D Mk.2 (2014, 20 MP, 65 AF-Kreuzsensoren, 10 B/s)
EOS 6D (2013, 20 MP, Vollformat, Video FullHD)
Die Modelle D30 und D60 sind heute eher für Sammler geeignet, als Gebrauchtkameras eignen sich die Modelle 10D bis 50D uneingeschränkt. Gegenüber den Einsteigermodellen sind sie etwas größer, schwerer, haben ein separates Statusdisplay und ein robusteres Gehäuse. Ein großes Einstellrad auf der Rückseite erleichtert die Bedienung. Die Preise der 10 D liegen mit 50 - 80 Euro sogar noch niedriger als bei der 400D, dafür hat der Sensor auch nur 6 Megapixel. Bis zur 50D mit 15 Megapixeln wachsen auch die Preise bis auf etwa 200 Euro an. Damit ist sie ein echtes Preis-Leistungs-Wunder. Bei den neueren Modellen wird es etwas unübersichtlich: Canon hat der 60D, 70D und 80D ein etwas weniger aufwendiges Gehäuse spendiert, um die Kosten zu drücken. Dadurch sehen viele die 7D eher als legitime Nachfolgerin der 50D. Alle Modelle nach der 50D sind auch gebraucht deutlich teurer, dafür sind sie in der Lage, Videos aufzunehmen.
Eine Sonderrolle nimmt die EOS 6D ein, die einen Vollformat-Sensor mit einer etwas einfacheren Ausstattung kombiniert. Alle anderen Modelle haben den kleineren APS-C-Sensor.
Profiklasse:
EOS 1D (2002, 4 MP, 8 B/s)
EOS 1D Mk. II (2004, 8 MP, 45-Punkt AF, wetterfest)
EOS 1D Mk. III (2007, 10 MP, 10 B/s)
EOS 1D Mk. IV (2009, 16 MP)
EOS 1Ds (2002, 11 MP, Vollformat)
EOS 1Ds Mk. II (2004, 16 MP, 4 B/s)
EOS 1Ds Mk. III (2007, 21 MP, 5 B/s)
EOS 1D X (2012, 18 MP, 14 B/s, Video FullHD)
EOS 1D X Mk. II (2016, 20 MP, Video 4K)
EOS 5D (2005, 12 MP, Vollformat)
EOS 5D Mk. II (2008, 21 MP, Video FullHD, Live View)
EOS 5D Mk. III (2012, 22 MP, 61-Punkt-AF)
EOS 5D Mk. IV (2016, 30 MP, Video 4K, 7 B/s)
Das jeweils aktuelle Modell dieser Kameras leisten sich nur echte Power-User oder Profis, die mit den Aufnahmen ihr Geld verdienen. Die EOS 1D ist ein riesiger Brocken und fällt damit sofort auf. Im Urlaub will vermutlich niemand damit herumlaufen, dafür sieht man die Kamera in Studios oder am Rand von Sportplätzen überall auf der Welt - meist in Kombination mit den auffälligen, weißen Super-Tele-Objekitven von Canon. Die 5D hat ein Gehäuse, das mit dem der semiprofessionellen Modelle vergleichbar ist. Alle Kameras - mit Ausnahme der EOS 1D - 1D Mk. IV - haben einen Vollformat-Sensor. Bei der Profiklasse sind die Unterschiede bei den Gebrauchtpreisen von Generation zu Generation am gewaltigsten. Die erste 5D bekommt man bereits für gut 300 Euro, das Nachfolgemodell erfordert bereits eine Investition von über 700 Euro. Die erste Generation der 1D ist für unter 200 Euro zu finden, die 1Ds für etwa 400 Euro.
Fazit:
Alle Canon DSLRs bieten die grundlegenden Funktionen für alltägliche fotografische Aufgaben. Mit einer guten Objektivausstattung kann auch aus alten Modellen erstaunliches herausgeholt werden. Der Einstieg ist für unter 100 Euro möglich (EOS 400D), Videos kann man ab 140 Euro aufzeichnen, allerdings ohne Autofokus (EOS 1100D). Ein semiprofessionelles Modell für gerade einmal 200 Euro ist die EOS 50D und wer Profi-Luft schnuppern möchte, kann das ab 300 Euro mit der ersten EOS 5D. Die Nachfolgemodelle der hier aufgeführten Kameras sind für einen moderaten Aufpreis leistungsfähiger. Welche interessanten Features jeweils neu hinzugekommen sind, ist in den Listen angegeben.
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Erstellt: | 11.07.2017 |
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