Nikon Serie E 28mm und 35mm an Nikon Z5 Kurzbericht von Christian Zahn

In diesem Kurzbericht geht es um die Benutzung von zwei etwa 40 Jahre alten Weitwinkel-Objektiven an der Nikon Z5, einer spiegellosen Systemkamera mit 24 Megapixeln und eingebautem Bildstabilisator.

Nikon hat das F-Bajonett zusammen mit der Nikon F im Jahr 1959 vorgestellt, von Anfang an waren die Objektive mit Springblende ausgestattet, die Innenmessung kam jedoch erst später zusammen mit den entsprechenden Meß-Suchern. Das 50mm-Normalobjektiv wurde im Verlauf der Bauzeit von Kameras mit Nikon-Bajonett mehrfach überarbeitet, diesmal zeige ich ein Exemplar der letzten Bauform mit manuellem Fokus und ein ein Exemplar der zweiten Bauart mit Autofokus.

Die „guten“ Nikon-Objektive hießen alle „Nikkor“, einfachere Baumuster wurden als „Serie E“ ab 1979 für einige Jahre gefertigt, als Nikon mit der EM erstmals eine preiswerte Spiegelreflexkamera baute, um gegen die inzwischen zum Marktführer gewordenen Canon AE-1 mithalten zu können. Serie E-Objektive sind größtenteils in Kunststoff gefaßt, die Montage erfolgte mehr durch Kleben denn durch Schrauben, so konnte vieles vollautomatisch zusammengesetzt werden, um die inzwischen erheblich gestiegenen japanischen Lohnkosten ausgleichen zu können. Außerdem wurde bei dieser Objektivlinie vor allem bei den Zooms nur eine Einschichtvergütung aufgebracht.

Nikon Lens Serie E 2,8/28

Das 2,8/28mm Serie E gilt als eines der besseren Objektive dieses Typs und erschien 1980. Obwohl es weit vor der Nikon FA (Link:http://www.optiksammlung.de/Nikon/NikonFA.html) bzw. der Nikon FG erschien, ist es bereits vom Ais-Typ und somit für Programmautomatik geeignet. Wie alle Nikon-Objektive bis etwa 1995 stammt es komplett aus Japan.

Das Objektiv ist ca. 35mm lang, hat einen Durchmesser von etwa 60mm und wiegt nur 150 Gramm. Das gesamte Objektiv ist größtenteils aus Kunststoff gefertigt, immerhin sind sowohl das Bajonett als auch der Blendenschließhebel aus Metall.

Das Filtergewinde hat Nikontypisch 52mm, die Streulichtblende wird eingeschraubt. Das Gewinde rotiert nicht mit.

Der Fokusring aus Kunststoff ist sehr schmal und mit einer Riffelung versehen, er läuft etwas rauh. Das Fokussiergefühl ist weit vom seidenweichen Lauf älterer Nikkore entfernt. Mit ca. 45° Einstellweg ist der Fokus gerade noch gut genug einstellbar, die Naheinstellgrenze ist 0,3 Meter. Eine Markierung für die Infrarotfotografie ist vorhanden.

Der Blendenring (ebenfalls aus Kunststoff) rastet in ganzen Blendenstufen. Er hat keinen Mitnehmer für die älteren Non-Ai-Kameras, da Nikon nicht annahm, daß sich Besitzer dieser hochwertigen Bodys die einfachen Serie-E-Objektive kaufen würden.

Beispielfotos 2,8/28 mm Nikon Serie E auf der Nikon Z5

Alle Aufnahmen entstanden freihand bei Arbeitsblende und Zeit- sowie ASA-Automatik und mit eingeschaltetem Kamera-Bildstabilisator, gewählt wurde Blende 5,6 bis 8, gespeichert wurde als NEF, gewandelt mit Adobe Camera RAW und bearbeitet mit Photoshop CS6. Bildausschnitt, Helligkeit, Farben sowie Lichter / Schatten wurden korrigiert, die Größe wurde auf 1500 Pixel bikubisch verkleinert. In alle Aufnahmen sind 100%-Ausschnitte vergrößert einmontiert.

Mein Exemplar liefert keine gute Schärfe, es kann den 24-Megapixel-Sensor der Nikon Z5 bei Weitem nicht ausreizen. Selbst bei Verkleinerung ist erkennbar, daß der linke Bildteil wesentlich unschärfer als der Rest ist. Ich erhielt das Objektiv 2011 zusammen mit einer EM geschenkt, mit der ich es auf SW-Film nutzte. 2019 testete ich es an der dSLR Nikon D800 mit 36 Megapixel, damals war es noch über die gesamte Bildfläche ab 5,6 abgeblendet gleichscharf. Vermutlich hat sich im Innern eine der geklebten Linsen leicht verschoben, obwohl ich mich an keinen „Unfall“ erinnern kann.

An der Nikon Z5 mit dem originalen FTZ-Adapter kann es nur bei Arbeitsblende genutzt werden, dank Fokus-Peaking und der frei verschiebbaren Sucherlupe kann es aber auch abgeblendet gut fokussiert werden.

Nikon Lens Serie E 2,5/35

Das 2,5/35mm Serie E gilt als eines der besseren Objektive dieses Typs und erschien 1979. Obwohl es weit vor der Nikon FA bzw. der Nikon FG erschien, ist es bereits vom Ais-Typ und somit für Programmautomatik geeignet. Wie alle Nikon-Objektive bis etwa 1995 stammt es komplett aus Japan.

Das Objektiv ist ca. 38mm lang, hat einen Durchmesser von etwa 62mm und wiegt nur 125 Gramm. Das gesamte Objektiv ist größtenteils aus Kunststoff gefertigt, immerhin sind sowohl das Bajonett als auch der Blendenschließhebel aus Metall.

Das Filtergewinde hat Nikontypisch 52mm, die Streulichtblende wird eingeschraubt. Das Gewinde rotiert nicht mit.

Der Fokusring aus Kunststoff ist sehr schmal und mit einer Riffelung versehen, er läuft etwas hakelig. Das Fokussiergefühl ist weit vom seidenweichen Lauf älterer Nikkore entfernt. Mit ca. 60° Einstellweg ist der Fokus noch gut genug einstellbar, die Naheinstellgrenze ist 0,3 Meter. Eine Markierung für die Infrarotfotografie ist vorhanden.

Der Blendenring (ebenfalls aus Kunststoff) rastet in ganzen Blendenstufen. Er hat keinen Mitnehmer für die älteren Non-Ai-Kameras.

Beispielfotos mit dem 2,5/35 mm Nikon Serie E auf der Nikon Z5

Alle Aufnahmen entstanden freihand bei Arbeitsblende und Zeit- sowie ASA-Automatik und mit eingeschaltetem Kamera-Bildstabilisator, gewählt wurde Blende 5,6 bis 8, gespeichert wurde als NEF, gewandelt mit Adobe Camera RAW und bearbeitet mit Photoshop CS6. Bildausschnitt, Helligkeit, Farben sowie Lichter / Schatten wurden korrigiert, die Größe wurde auf 1500 Pixel bikubisch verkleinert. In alle Aufnahmen sind 100%-Ausschnitte vergrößert einmontiert.

Mein Exemplar liefert eine recht gute Schärfe, es kann den 24-Megapixel-Sensor der Nikon Z5 aber nicht ganz ausreizen.

An der Nikon Z5 mit dem originalen FTZ-Adapter kann es nur bei Arbeitsblende genutzt werden, dank Fokus-Peaking und der frei verschiebbaren Sucherlupe kann es aber auch abgeblendet gut fokussiert werden.

Fazit

Das gezeigte 28mm-Serie E werde ich nicht mehr einsetzen, da es leider inzwischen defekt ist. Das 35er werde ich nur noch auf SW-Film einsetzen, an der Z5 werde ich andere Objektive aus meinem Fundus mit besserer Abbildungsleistung benutzen.

Christian Zahn, Frühjahr 2021

Museum für alte Kameras sowie Fotogalerie:
http://www.ChrZahn.de
Dort auch Tipps zum Entwickeln von Farb- und SW-Dias

 

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