Olympus SP-320

Die 2006 vorgestellte Olympus SP-320 ist 100 x 65 x 35 mm groß und wiegt 222 g. Die Kamera ist in meinen Augen keine Schönheit. Irgendwie verbaut, aber gleichzeitig unauffällig. Der 7,2 x 5,3 mm 1/1,8" CCD-Sensor löst maximal 3.072 x 2.304 Pixel = 7 Megapixel auf und hat eine Empfindlichkeit von ISO 64, die bis auf ISO 800 verstärkt werden kann. Der Pixel-/Photodiodenabstand (Pixelpitch) liegt mit 2,3 µm unter dem von der Organisation 6mpixel.org als kritisch erachteten Wert von 3 µm. 

Die Fotos können mit voller Auflösung in 30/36 bit Farbtiefe unkomprimiert im Dateirohformat oder in 24 bit Farbtiefe komprimiert als JPEG in den Qualitätsstufen S(uper)H(igh)Q(uality) und H(igh)Q(uality)  und diversen kleineren Größen gespeichert werden. Videos können mit maximal 640 x 480 Pixel Auflösung (VGA) und 30 B/s Frequenz aufgenommen und als MOV gespeichert werden. Ein interner Speicher hat 25 MB Volumen. Erweitert wird das ganze durch xD-Speicherkarten von 16 MB bis 1 GB Größe.

Motiverfassung und Menüsteuerung über optischen Sucher oder 2,5" TFT LCD Monitor mit 115.000 Bildpunkten.

Objektiv ist ein 2,8-4,9/8-24 mm (38-114 mm @KB) 3-fach Zoom. Entfernungseinstellung manuell (durch Entfernungsvorwahl) oder per Einzel-AF (AF-S) oder kontinuierlich (AF-C), unterstützt durch AF-Hilfslicht

Belichtungsmessung mittenbetont, integral. über mehrere Felder (Matrix) oder punktförmig als Spot. Belichtungssteuerung manuell, oder durch Programm- Blenden oder Zeitautomatik. Diverse Motivprogramme. Der eingebaute Blitz mit Leitzahl 7 reicht maximal 3,8 m weit und hat die üblichen Funktionen an/aus, Automatik, Aufhellblitz, Langzeitsynchronisation, Rote-Augen-Reduktion. Belichtungszeiten 15 bis 1/2.000 s und Bulb („beliebig“). Belichtungskorrektur +/- 2 EV in 1/3 EV Schritten. Belichtungsreihenfunktion in 1/3 EV Schritten. Serienaufnahmen für 10 Bilder in höchster Auflösung mit max. 1,4 B/s. Weißabgleich manuell, automatisch oder mit den Vorwahlen: Wolken, Sonne, Feinabstimmung, Leuchtstofflampe mit 3 Voreinstellungen, Glühlampenlicht. Energieversorgung über zwei 1,2/1,5 Volt Akkus oder Batterien der Größe AA.

Die Erweiterung des Zooms durch Vorsätze ist lobenswert, aber auch wie bei anderen, vergleichbaren Kameras, immer uninteressant. Allein für den Adapter CLA-9, der zum Anschluss des 0,7-fach Weitwinkelkonverters WCON-07F und des 1,7-fach Telekonverters TCON-17F benötigt wird, werden 40 bis 50 Euro verlangt. Die Konverter liegen günstigenfalls bei 25 Euro pro Stück. Bei rund 8 Euro, die ich für die SP-320 geboten hatte, kompletter Irrsinn...

Englische Bedienungsanleitung zur Olympus SP-320

Sturmflut

Kommen wir noch weg?

Es sah dramatischer aus, als es war, der vom Meer überspülte Weg zum Haus. Obwohl die Ostsee kaum Ebbe und Flut kennt, genügte in der ersten Januarwoche 2017 starker Nordwind mehr Wasser aus der Nordsee in die Ostsee zu drücken und das Wasser steigen zu lassen. Insofern schon eine Sturmflut. Richtig betroffen war die deutsche Ostseeküste, bei uns war nur der Garten nass, sonst nichts...

Wintereindrücke, eingefangen mit der Olympus SP-320

Weitere Winterfotos in voller Auflösung (7 MP)

Alle Fotos mit Programm- und ISO-Automatik. Die ISO-Automatik blieb bis auf eine Ausnahme standhaft bei ISO 64. Nur bei dem Bild mit den vereisten Steg, "drehte" die Automatik auf seltsame ISO 77...

Ostseeüberfahrt (Rödby/Dänemark – Puttgarden/Deutschland) bei klirrender Kälte, Olympus SP-320 7 MP

Auch wenn es nach genug Licht aussah, die ISO-Automatik wurde einfach abgeschaltet und ISO 400 gewählt. Zumal es starke Windböen gab. Farblich gibt es an den Fotos nichts auszusetzen, typisch Olympus! Aber die allerletzte Schärfe stellt sich nicht ein. Und bereits bei ISO 400 ist deutliches Luminanzrauschen vorhanden, ISO 800 nur ein Notbehelf. Beides die Konsequenz des für die Auflösung – 7 Megapixel – schon zu kleinen 7,2 x 5,3 mm 1/1,8" CCD-Sensors (siehe oben). Wobei unbrauchbar anders aussieht. Die ISO 400 sind gut mit Lightroom zu kontrollieren. Die Olympus SP-320 ist eine kompakte Fotomaschine und bekommt deshalb auch einen Eintrag in die Liste "Auch heute zum Fotografieren brauchbare (alte) Digitalkameras". Alle gezeigten Fotos wurden im Olympus Rohformat aufgenommen und mit Adobe Lightroom 5 entwickelt.

Ralf Jannke, Januar 2017

 

Kommentare (2)

  • Rainer Wunderlich
    Rainer Wunderlich
    am 21.09.2019
    ... eingentlich eine spannende Kamera, aber - 1. das für die damalige Zeit "mager" auflösende Display; 2. die unterirdisch kurze Batterie-Laufzeit ( nach 35 Fotos die Meldung Batterie leer ) die lange Speicherzeit im RAW; nur 38mm "Weitwinkel". Sonst aber mir ein wenig stärkerem Nachschärfen des RAW´s erfreulich brauchbare Bilder. Wenn nur das vorher beschriebene nicht wäre, würde ich sie heute noch benutzen :)
  • Daniel
    Daniel
    am 18.11.2019
    Das Batterieproblem konnte durch Nutzung einer CR-V3 Batterie vollständig behoben werden. Mit AA-Batterien funktionierte die Kamera tatsächlich nur kurzfristig.
    Ansonsten für die damalige Zeit ein sehr gutes Gerät.

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