Pentax K-10D

In diesem Erfahrungsbericht geht es um eine Spiegelreflexkamera, die aus der Kooperation zwischen Pentax und Samsung entstand. Sie hat einige Besonderheiten, die sich nur in Pentax-dSLRs finden und von keinem anderen Hersteller in ihre Kameras übernommen wurden.

Boris Jakubaschk stellt das Schwestermodell Samsung GX10 in einem Kurzbericht vor.

Die Asahi Optical Corporation (deren Kameras unter dem von Pentacon Dresden erworbenem Markennamen Pentax {PENtaprisma conTAX} vertrieben wurden) hatte als einer der letzten Spiegelreflexkamerahersteller erst 1975 das universelle, weil lizenzfreie M42-Gewinde aufgegeben und ein eigenes Bajonett eingeführt. Dieses hieß nach der ersten Kamera, die es verwendete, dann einfach PK bzw. Pentax-K-Bajonett. Asahi lizensierte dieses Bajonett bereitwillig an andere Hersteller (für Objektive UND Gehäuse!), so daß in der Folge unzählige Anbieter mit diesem Bajonett auf dem Markt erschienen.

Spezifikationen

  • Die auf der photokina 2006 vorgestellte Pentax K-10D ist 141 x 101 x 70 mm groß und wiegt mit Akku und Speicherkarte 790 Gramm.
  • Der APS-C CCD-Sensor (23,8 x 15,9 mm mit Pixelpitch 6µm) löst maximal 3872 x 2592 Bildpunkte auf (10,8 Megapixel Rohdaten). Mit der ISO-Automatik oder manuell sind 100 bis 1600 ASA einstellbar. Videos sind nicht möglich. Bilder werden als JPEG oder PEF auf SD/SDHC-Karten (max. 32 GB) gespeichert.
  • Das Motiv wird über einen Pentaprismasucher mit eingeblendetem hinterleuchtetem einfarbigem LCD-Display für Aufnahmeparameter angezeigt. Zur Bildkontrolle ist ein 2,5“ TFT LCD Monitor mit 210.000 Subpixeln vorhanden, der auch die Menüsteuerung übernimmt. Zusätzlich ist ein beleuchtbares Schulterdisplay mit Status- und Belichtungsangaben eingebaut.
  • Das Bajonett ist Pentax K-AF2 mit im Body eingebautem AF-Motor, ohne Blendenmitnehmer und mit Zusatzkontakten für Objektive mit eigenem AF-Motor
  • Entfernungseinstellung Einzel-Autofokus (AF-S) oder kontinuierlicher Autofokus (AF-C) mit 11 Linien bzw. Kreuzsensoren, Phasen-Erkennung mittels teildurchlässigem Hauptspiegel und Hilfsspiegel abgegriffen, zusätzlich manuelle Scharfstellung mit Fokusunterstützung durch den aktiven AF-Sensor
  • Belichtungssteuerung durch Programmautomatik, Zeitautomatik, Blendenautomatik, ISO-Automatik oder manuellen Modus. Mittenbetont integrale, Spot oder 16-Zonen-Matrixmessung. Belichtungszeiten 30 s bis 1/4000 sek. Selbstauslöser mit 10 s Vorlaufzeit
  • manuell ausklappbarer Blitz mit Leitzahl 11 und den üblichen Funktionen: Ein/Aus, Automatik, Langzeitsynchronisation, Rote-Augen-Reduktion (Ausleuchtwinkel für 18mm-Objektiv); zusätzlich Norm-Blitzschuh mit Mittenkontakt und TTL-Kontakten
  • Weißabgleich automatisch oder manuell mit diversen Vorwahlen wie Sonne, Wolken, Glühlampenlicht usw.
  • optische Bildstabilisierung durch beweglichen Bildsensor
  • Energieversorgung über Lithium-Akku

Besonderheiten

Zur Kameravorstellung war Pentax noch ein eigenständiges Unternehmen, das bei der Entwicklung der Kamera und der Objektive mit Samsung kooperierte. Samsung entwickelte und fertigte den CCD-Sensor, Pentax das Gehäuse, die Firmware und die Objektive. Die K10D wurde von Samsung fast baugleich als GX-10 auf den Markt, der Unterschied zum Pentax-Modell ist rein kosmetischer Natur, die Tasten auf der Rückseite sind bei Pentax kleiner als bei Samsung und das Gehäuse sieht etwas anders aus. Das Samsung-Setobjektiv ist ebenfalls bis auf leichte Änderungen am Äußeren baugleich zum Pentax-Modell, da Samsung damals mit Schneider Kreuznach beim Entwickeln von Objektiven kooperierte, trägt das Samsung 18-55 den Namen „D-Xenon 18-55 AL“, wobei Samsung niemals ein Geheimnis daraus machte, daß das Objektiv von Pentax gefertigt wurde, es soll jedoch nach Schneider Kreuznach Vorgaben hergestellt und qualitätskontrolliert worden sein.

Der Sensor und die nachgeschaltete Auswerte-Elektronik arbeiten intern mit 22 Bit je Farbkanal, können also theoretisch wesentlich mehr Helligkeitsstufen unterscheiden als die damaligen Mitbewerber.

Die K10D wurde von Anfang an hochgelobt, ihre Ausstattung und Seriengeschwindigkeit war besser als ihre Klasse erwarten ließ, zumal ihr Verkaufspreis recht moderat war. Pentax wurde vom Erfolg der Kamera überrascht, die wenigen in den ersten Monaten des Verkaufszeitraums nach Europa gelangenden Exemplare wurden den Händlern „aus den Händen gerissen“.

Die Stromversorgung der K10D erfolgt nicht mehr wie bei den Vorgängermodellen mit 4 Mignon-Akkus, sondern mit einem Lithium-Akku D-Li50, der auch in einigen anderen Pentax-dSLRs benutzt wurde, von Konica-Minolta als NP-400 bezeichnet wurde und z. B. in der DiMAGE A1 von 2003 verwendet wurde. Optional kann ein Hochformat-Auslöser montiert werden, in den ein zweiter Akku eingesetzt werden kann, im Griff ist auch Platz für die Infrarot-Fernbedienung. Außerdem hat er zwei Einstellräder, AE-Lock-Taste, Abblendhebel und eine „grüne Taste“.

In den EXIFs speichert die Kamera neben den üblichen Angaben wie Brennweite, Objektivtyp, effektive Blende und Belichtungszeit (nicht auf normale Werte gerundet), Blitzmodus, usw. auch Details wie den Batterie-Ladezustand in Prozent im Leerlauf und unter Last (getrennt für beide Akkus in Kamera und Zusatzgriff, die Sensortemperatur, die Seriennummer, den Firmwarestand von Kamera und Sensor, die exakte Sensorgröße, Kameradrehung, Dauer der AF-Messung in Millisekunden sowie die Zahl der aktuellen Verschlußauslösungen.

Die mitgelieferte Pentax-RAW-Software und die meisten käuflichen RAW-Konverter geben nur die nominellen 3872 x 2592 Pixel aus, freie Konverter können die gesamten 3896 x 2616 Sensorpixel auslesen. Die „fehlenden“ Randpixel werden üblicherweise zur Korrektur der Objektivverzeichnung verwendet.

Das „P“-Programm ist ein „Hyperprogramm“, im Gegensatz zu dem Programmshift anderer Hersteller, die es ermöglichen, daß die gemessenen Zeit- und Blendenkombination durch Drehen am Daumenrad verschoben werden kann, schaltet die K-30 beim Drehen an einem der beiden Räder in Zeit- oder Blendenautomatik um, so daß der jeweils gewählte Wert auch bei weiteren Folgeaufnahmen konstant bleibt. Durch Druck auf die „Grüne Taste“ schaltet die Kamera dann wieder auf Programmautomatik zurück. Im Systemmenü kann dieses Hyperprogramm in eine konventionelle Programmautomatik mit Programmshift und Belichtungskorrekturmöglichkeit umgeschaltet werden.

Die Kamera hat neben den üblichen Automatiken (P, Tv, Av und M) eine Empfindlichkeitsvorwahlautomatik (Sv), bei der die ASA-Zahl schnell per Drehrad verändert werden kann, ohne das umständlich im Kameramenü machen zu müssen. Eine weitere besondere Automatik ist „TAv“, bei der Zeit und Blende fest vorgewählt werden können und die Kamera die Empfindlichkeit dazu passend wählt.

Die K-10D ist spritzwasserabgedichtet, allerdings muß das Objektiv ebenfalls abgedichtet sein, viele Pentax-Objektive sind „WR“-Objektive (Weather resistant), wenn sie diese beiden Buchstaben in der Bezeichnung tragen. Das mitgelieferte Kitzoom 18-55 D AL ist es leider nicht. Sowohl Akkufach als auch die Speicherkartenklappe sind durch einen Verriegelungsmechanismus gegen ungewolltes Öffnen gesichert.

Wie bei Einsteiger- und Amateur-dSLRs üblich, ist ein ausklappbarer Miniblitz eingebaut, in der K10D wird er immer manuell aus- und eingeklappt wird. Beim Ausklappen wird er eingeschaltet, seine Leitzahl beträgt 11 bei 100 ASA und er leuchtet den Bildwinkel des Setobjektivs bei 18mm aus. Zusätzlich ist ein Norm-Blitzschuh mit TTL-Zusatzkontakten eingebaut, die Pentax TTL-Blitztechnik heißt P-TTL, wobei das „P“ nicht wie häufig fehlinterpretiert für Pentax steht, sondern für „Preflash“. Wie bei anderen digitalen Blitzsystemen TTL=„Thru The Lens“ sendet die Kamera bei heruntergeklapptem Spiegel einen oder mehrere schwachen Vorblitze aus, die die Belichtungs-Meßzelle in der Kamera auswertet und in Verbindung mit dem Umgebungslicht eine Blitzleuchtdauer festlegt, die bei hochgeklapptem Spiegel und geöffnetem Verschluss vom Blitz abgegeben wird. Die Blitzbelichtungsmessung erfolgt somit vor der Belichtung, die Vorblitze sind im Sucher erkennbar.

Pentax hat auch einen drahtlosen Fernsteuermodus für Systemblitzgeräte, jedoch kann der eingebaute Blitz der K10D diese Blitze nicht steuern, sondern benötigt einen Sendeblitz, der im Blitzschuh montiert ist.

Das Display löst für den Herstellzeitpunkt relativ fein auf, leider ist es fest eingebaut und kann weder gedreht noch geklappt werden. Vor dem eigentlichen Panel ist eine Kunststoff-Schutzscheibe montiert, wie allgemein üblich sollte sie mit einer weiteren Schutzfolie vor Kratzern geschützt werden. Zusätzlich ist ein Schulter-Statusdisplay vorhanden, es kann durch eine grüne LED beleuchtet werden und zeigt viele Kamera-und Aufnahmeparameter.

Live-View kann die K10D nicht, weil in ihr ein CCD-Sensor eingebaut ist, darum gibt es auch keine Video-Aufzeichnung. Die Abblende-Vorschau kann entweder im Sucher erfolgen, in dem das Objektiv abgeblendet wird (und der Sucher dadurch systembedingt mehr oder minder stark abdunkelt) oder digital, dann wird eine Aufnahme mit allen aktuellen Aufnahmeeinstellung gemacht und im Display gezeigt, aber nicht gespeichert.

Das Prisma ist ein echtes Pentaprisma aus Glas, kein preiswertes Element aus verspiegelten Einzelteilen, der Sucher hat eine Dioptrienkorrektur und gehörte zum Vorstellzeitpunkt zu den Besten und Größten im APS-C-Kamerasegment seiner Klasse. Die Mattscheibe kann vom Benutzer gewechselt werden.

Der AF-Sensor hat insgesamt 11 AF-Felder, davon sind nur die beiden äußeren Liniensensoren, die 9 anderen sind Kreuzsensoren, der zentrale ist zusätzlich lichtempfindlicheres die übrigen. Im Kameramenü kann eine globale Fokusdifferenz aktiviert werden, so ist Front- bzw. Backfokus aufgrund eines dejustiertem Sensors bzw. des Haupt- oder Hilfsspiegels möglich. Die Justage kann allerdings nur erfolgen, wenn eine Text-Datei mit einem bestimmtem Inhalt auf der eingelegten Speicherkarte vorhanden ist, da dieses Debug-Menu nur für den Service gedacht ist.

Die Position des hinteren Daumenrades ist etwas ungünstig, das Rad ist viel zu nah am Sucher angebracht, der Daumen muß relativ weit bewegt werden, um es zu erreichen. Immerhin wird dadurch eine ungewollte Verstellung unterbunden.

Der Kamera liegt ein ausführliches, gedrucktes und deutsches Handbuch bei, zusätzlich ist es auf der mitgelieferten CD als PDF vorhanden.

Die Kamera hat viele Bedienelement, der Hauptschalter ist griffgünstig um den Auslöser angeordnet, wird er weitergedreht, aktiviert er die analoge oder digitale Bildvorschau. Es gibt zwei Einstellräder, ein Steuerkreuz, viele Tasten und Hebel. Die Bildstabilisierung und die Fokusart sowie die Fokussiermethode kann durch jeweils einen eigenen Hebel verstellt werden. Vieles ist per Menu umfangreich umdefinierbar, so kann die Funktion einiger Tasten und der beiden Räder verändert werden. Zusätzlich ist durch Druck auf die „Fn“-Taste ein Quickmenu einblendbar, so daß etliche Parameter verstellt werden können, ohne das umfangreiche Kameramenü aufrufen zu müssen. Für die Umschaltung der Belichtungsmeßart ist ein Hebel am Moduswahlrad vorhanden.

Zum Puffern der Kamerauhr beim Akkuwechsel hat die K-10D wie andere Pentax-dSLRs einen eingebauten kleinen Lithiumakku. Seine Lebensdauer ist begrenzt, bei vielen Anwendern funktionierte er bereits kurz nach der Garantiezeit nicht mehr, somit dürften heutzutage viele Exemplare der Kamera nach jedem Akkuwechsel eine Neueinstellung von Datum und Uhrzeit erfordern. Der Austausch des internen Akkus ist möglich, aber sehr aufwendig, da er hinter der Rückwand auf der Kamerahauptplatine festgelötet ist und die Kamera relativ aufwendig zerlegt werden muß, um ihn zu erreichen.

Die im Gehäuse integrierte Bildstabilisierung durch beweglichen Sensor funktioniert nach Eingabe der angesetzten Brennweite auch mit Objektiven ohne Autofokus, sogar im Liveview. Die eingestellte Brennweite wird auch in die EXIFs eingetragen. Und wie alle anderen Pentax-dSLRs hat auch die K10D die berühmte „grüne Taste“, die eine automatisierte Arbeitsblendenmessung bei der Verwendung alter Manuellfokus-Objektive durchführt.

Der bewegliche Sensor ermöglicht ebenfalls durch gezieltes „Schütteln“ eine automatische Sensorreinigung, die entweder manuell gestartet oder automatisiert bei jedem Kamera-Einschalten durchgeführt werden kann.

Das RAW-Format ist Adobe DNG oder alternativ das herstellereigene PEF, letzteres ist verlustfrei komprimiert. Die K10D war die erste Kamera des Weltmarktes, die das herstellerübergreifende Adobe-Rohdatenformat nutzte.

Die Serienbildrate beträgt bis zu 4 Aufnahmen je Sekunde, wobei sie nach Füllung des internen Pufferspeichers aufgrund der Schreibgeschwindigkeit der Speicherkarte deutlich langsamer wird. Da die K10D alle zum Zeitpunkt der Kameraherstellung bekannten Schreibgeschwindigkeiten von SDHC-Karten ausnutzt, ist sie etwas flotter als die damals erhältlichen Mitbewerber ihrer Klasse.

Der elektrische Fernauslöser nutzt eine zu etlichen Canon-Amateurmodellen sowie vielen Fuji-Systemkameras kompatible 2,5mm-Klinkenbuchse, USB und Video sind zu eine Spezialbüsche kombiniert, in die nur herstellereigene Spezialkabel passen. Alle Buchsen sind mit abgedichteten Klappen verschlossen.

Die UVP betrug ca. 1000 Euro mit Kitzoom 18-55, das Gehäuse allein kostete etwa 800 Euro. 2022 ist der Gebrauchtpreis deutlich unter 100 Euro gefallen.

Beispielfotos

Alle Aufnahmen entstanden mit Programm- und ASA-Automatik, gespeichert als PEF, gewandelt mit Adobe Camera RAW und bearbeitet mit Photoshop CS6. Bildausschnitt, Helligkeit, Farben, Lichter / Schatten, Schärfe und chromatische Aberrationen wurden korrigiert, die Größe wurde auf 1500 Pixel bikubisch verkleinert. In alle Aufnahmen sind 100%-Ausschnitte vergrößert einmontiert.

Qualitäts- und sonstiger Eindruck

Das Gehäuse der K-10 ist ein Aufsteigermodell, es besteht äußerlich komplett aus Kunststoff, lediglich das Bajonett und das Stativgewinde ist sichtbar aus Metall. Im Inneren ist ein Edelstahlchassis verbaut, an den die Komponenten und das Gehäuse montiert sind. Die verwendeten Materialen sind jedoch auch nach mehr als 15 Jahren gut erhalten, der berüchtigte „Gummiauflagenschwund“ oder das „Verkleistern“ aufgespritzter Gummierungen anderer Kamerahersteller ist (zumindest bei meinem Exemplar) bislang nicht aufgetreten. Der Verschluss ist auf mindestens 100.000 Auslösungen ausgelegt.

Mein 2022 gebraucht erworbenes Exemplar hatte nur ca. 8500 Auflösungen beim Vorbesitzer machen müssen, die meisten Gebrauchsspuren stammen von mir. Allerdings fehlt mir bei meinem Exemplar „die letzte Schärfe“, je nach Objektiv habe ich das Gefühl, die Kamera belichtet etwas „daneben“, hat also ggf. einen leichten Back- bzw. Frontfokus. Das kann auf einen durch Sturz dejustierten AF-Sensor zurückzuführen sein oder schlicht Alterung bzw. leichte Verschmutzung dieses wichtigen Bauteils. Da aber auch manuell zu fokussierende Objektive nicht die maximale Schärfe am meiner K10D zeigen, könnte auch der vor dem Sensor montierte Tiefpaßfilter durch dauerndes Rütteln beim Einschalten leicht verstellt sein oder schlicht die Antishake-Funktion des beweglich gelagerten Sensors nicht das Kamerazittern verringern, sondern vergrößern. Da bei abgeschalteter Shake—ReduktionFunktion der Sensor durch den Mechanismus in ruhiger Lage gehalten werden muß, kann ein defektes SR-System auch bei abgeschalteter SR-Funktion den Sensor ungewollt bewegen und so Unschärfe in den Aufnahmen hervorrufen.

Die Bedienung ist Nutzern anderer Pentax-dSLRs sofort vertraut, das Umsteigen von einem älteren Modell ist recht einfach.

Dem Sensor merkt man das Alter kaum an, der Dynamikumfang ist zwar noch nicht so groß wie heutzutage, aber durchaus brauchbar. Die Kamera belichtet „auf die Lichter, deshalb haben die Schatten Zeichnung, die hellen Stellen „brennen“ nicht allzu früh aus. Bei niedrigen bis mittleren ISO-Zahlen rauscht die Kamera beherrschbar. 800 ASA sind noch durchaus nutzbar, bei 1600 ASA steigt das Rauschen an und die Bilddetails werden von der Kamera dadurch stark „glattgebügelt“. Die ISO-Automatik der K-10D kann vom Anwender präzise eingestellt werden, sowohl unterer als auch oberer Grenzwert sind in Drittel-Stufen vorwählbar. Die Farben werden gut umgesetzt, mir gefällt die Farbabstimmung von Sensor und Bildaufbereitung.

Das für die 6-Megapixel-Vorgängermodelle der K10D gerechnete Setobjektiv 18-55 DA AL I bzw. II reizt den 10-Megapixel-Sensor nicht ganz aus, insbesondere bei Weitwinkelaufnahmen werden die Bildränder auch abgeblendet nicht ganz scharf, bei Offenblende beträgt die Auflösung am Rand nur etwas mehr als die Hälfte in der Bildmitte. Auch Tests von Fotozeitschriften kamen zu diesem Ergebnis, es ist also keine Serienstreuung meines Exemplars. Die Version 18-55 DA AL WR ist optisch baugleich, der Unterschied ist nur die Wetterfestigkeit.

Fazit: eine digitalkamerahistorisch durchaus interessante Kamera (weil etliche Pentax-spezifische Sonderfunktionen, die kein anderer Hersteller implementiert hat), heutzutage zum ernsthaften Bildermachen noch geeignet, insbesondere bei 100-800 ASA sowie Speicherung als DNG/PEF sowie Korrektur der Objektivfehler der Setobjektive im nachgeschalteten Bildbearbeitungsprozess. Die Benutzung alter Manuellfokus-Objektive ist meist problemlos möglich, deren Bildleistung ist heute auch noch oftmals mehr als ausreichend, teilweise sogar besser als die der Pentax-Setobjektive.

Christian Zahn

 

Kommentare (2)

  • H.Lenz
    H.Lenz
    am 26.08.2022
    Hallo,
    meines Wissens besitzt die K10D den CCD-Sensor ICX493AQA von Sony, wie z.B. auch die K200D, die Nikon D80 oder die Sony A100/200/300.

    Erst die K20D wurde dann mit einem 14MP Samsung-Sensor ausgestattet.
    Vielleicht kam daher dann später die falsche Annahme auf ein paar Sites, bereits die K10D habe einen Samsung Sensor).

    (Quellen:
    https://www.imaging-resource.com/PRODS/K10D/zcompare_other.htm
    http://camera-wiki.org/wiki/Pentax_K10D
  • Dirk
    Dirk
    am 25.09.2022
    Schöner Artikel, der meiner Meinung nach der K10D gerecht wird. Die Kamera war vor 16 Jahren mein Einstieg in die Fotografie mit DSLRs, und ich bin dem System bis heute treu. Selbst eine K10D ist seit letztem Jahr wieder in meinem Besitz und ich bin mit den Bildergebnissen sehr zufrieden. Im Artikel bin ich auch über den Sensor gestolpert, hier hätte ich in anderen Quellen von einem Sony Sensor gelesen. Bei der K20D weiss ich es nicht, aber die K-7 hatte dann einen Samsung Sensor, bevor Pentax bei der K-5 als Nachfolger zu Sony zurück gekehrt iund geblieben ist.

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