Sony Cyber-shot DSC-F707

Es ist tatsächlich drei Jahre her, als ich unter anderem mit der  Sony Cyber-shot DSC-F505V in den Sommerurlaub gefahren war. Eine mir wirklich nicht unsympathische Kamera, der aber eigentlich keins der Modelle aus der Sony-Reihe mit dem "Akkuschrauber-Design“ mehr folgen sollte. Aber was kümmert mich mein Geschwätz von gestern ;-) 

Zwei Gründe sprachen für die jetzt erstandene DSC-F707

Das größte Manko der F505V war der zumindest bei diesem Exemplar nicht mehr brauchbare, alterstrübe/-dunkle Monitor, der die Motiverfassung unter Tageslicht zum reinen Glücksspiel bis unmöglich werden ließ. Einen vergleichbaren Monitor hat die F707 zwar auch, aber eben zusätzlich einen E-Sucher, der die Motiverfassung auch unter der hochstehenden Mittagssonne gestattet. Über dessen Auflösung schweigt sich die Sony Bedienungsanleitung zwar aus, aber sie dürfte kaum über den 560 x 220 = 123.300 Bildpunkten des Monitors liegen. Dass die F707 ein lichtstärkeres 2-2,4/38-190 mm (@KB) x-fach Zoom und 5 Megapixel Auflösung hat, nimmt man doch gerne mit!

Nachdem meine Sammelleidenschaft in Bezug auf die Kompaktdigitalkameraklasse  zum Erliegen gekommen ist, bleibt keine Handvoll Kameras mehr übrig, die mich noch interessieren. Darunter auch die Sony DSC-F828. Für die ich aber nicht bereit bin, Beträge zu investieren, für die ich eine DSLR mit Kitzoom (unter 100 Euro) bekomme. (*) Da kam die F707 zu 55 Euro doch gerade Recht! Und dieser Preis ist nicht so weit von Boris' Schätzungen für vergleichbare Sonys weg.

Boris taxiert die 2 Megapixel DSC-F505 auf 41 Euro Sammelwert und die höher angesiedelte, aber ebenfalls 5 Megapixel auflösende DSC-F717 auf 35 Euro Sammelwert.

(*) In der Zwischenzeit konnte ich eine Sony Cyber-shot DSC F828 für genehme unter 50 Euro erstehen, über die ich aber ab Herbst 2018 zu schreiben gedenke.

Steckbrief Sony Cyber-shot DSC-F707

Die 2001 vorgestellte Kamera ist 120 x 69 x 151 mm groß und wiegt (ohne Akku und Speicherkarte) 594 g. Der 8,8 x 6,6 mm 2/3" CCD-Sensor löst maximal 2.560 x 1.920 Bildpunkte = 5 Megapixel auf und bietet ISO-Automatik von 100 bis 400 oder feste Werte ISO 100, 200 und 400. Der Abstand der einzelnen Pixel auf dem Sensor (Pixelpitch) liegt mit 3,3 µm über der als kritisch erachteten Grenze von 3,0 µm. Videos können mit 320 x 240 Pixel Auflösung und 16 B/s aufgenommen und als MPG gespeichert werden. Speichermedium ist der hauseigene Sony Memory Stick.

Was die Sticks angeht, ist die F707 sehr wählerisch oder härter gesprochen zu alt: Aus meinem Sammelsurium an Memory Sticks akzeptiert die F707 nur die Sony Originale sowie im Memory Stick Duo Adaptear steckende Duo-Sticks bis – so oder so – 128 MB Speichervolumen. Der SanDisk MemoryStickPro mit 256 MB und größer wird verweigert. Dann geht es eben mit 128 +64 + 32 (Duo) + 16 MB = 240 MB auf Fotojagd mit dem alten Schätzchen. Im Fine-Modus Platz für 94 Bilder. Im Normal-Modus könnte man 177 Fotos aufnehmen. Oder eben einen Qualitäten-Mix wenn's knapp wird…

Fotospeicherformat ist JPEG in den genannten Qualitäten oder TIFF. Sucher/Monitor und Objektiv wurden oben schon genannt. Entfernungsmessung/-einstellung manuell oder per Einzel-Autofokus (AF-S) oder kontinuierlich (AF-C). Die Belichtung wird wahlweise über 49 Felder (Matrix), mittenbetont, integral oder piunktförmig als Spot (3 %) gemessen. Belichtungssteuerung manuell oder per Programm-,  Blenden- oder Zeitautomatik. Belichtungszeiten 2 bis 1/1.000 s. Belichtungsreihenfunktion mit maximal 3 Aufnahmen, Belichtungskorrektur +/- 2 EV in 1/3 EV-Schritten. Diverse Motivprogramme. Weißabgleich manuell oder automatisch und Vorwahl Sonne, Glühlampenlicht. Serienauslösung mit max. 2 B/s über 3 Fotos. Selbstauslöser mit 10 s Vorlaufzeit. Eingebauter Blitz (aufklappbar) mit bis zu 5 m Reichweite und den üblichen Funktionen an/aus, Automatik, Rote-Augen-Reduktion. Zusätzlich Blitzschuh ohne Kontakte. 

"Sony DSC V1, die Nacht-Eule" lautete die Überschrift zum Praxisbericht. Wie die V1 verfügt auch die DSC-F707 über eine "NightShot-Funktion", wo bei totaler Dunkelheit durch Projektion eines so genannten Hologramm-AF-Musters bis 5 m Entfernung fotografiert werden kann. Unbemerkt bleibt der Fotograf so natürlich nicht.

Zur DSC-F707 gibt es noch die RM-DR1 Kabelfernbedienung und für mehr Weitwinkel einen 0,7x VCL-MHG07A Konverter. Wie bei allen alten Kameras zu so utopischen Preisen angeboten, dass der Konverter uninteressant ist.

Deutsche Bedienungsanleitung zurSony Cyber-shot DSC-F707 auf der Herstellerseite

Beispielfotos, aufgenommen mit der Sony Cyber-shot DSC-F707, 5 Megapixel

1.600 x 1.200 Pixel

Qualitätseindruck

Man kann mit der F707 auch 2018 fotografieren, muss man aber nicht... Heisst, dass ich mit dieser Sony einfach nicht richtig warm wurde. Zu ungewöhnlich die Form, die ja auch wieder aufgegeben wurde. Zumal ich den direkten Vergleich der nur Tage vorher ausgeführten Minolta DiMAGE A1 hatte. Das bezeichne ich als Kamera, die Sony ist dagegen mehr Spielzeug.

Beim einen oder  anderen Motiv gab es tolle Schärfe, bei der die Elektronik aber kräftig mitgeholfen haben dürfte. Immerhin, die Programmierer verstanden ihr Handwerk, denn es wirkt nicht übertrieben künstlich. Es gab aber auch Ausrutscher.

Digitalkamera.de attestierte der F707 2001 "Bildqualität von erster Güte" und " präzise Belichtungsmessung", was ich nicht nachvollziehen kann. Automatische Photoshop Kontrast- und Farb-Korrektur brachten bei manchem Bild keine Verbesserung, erst und nur der Einsatz der Photoshop Gradationskurve (Apfel/STRG/CTRL-M) erzeugte den vor Ort gefundenen Seheindruck. Trotz der "präzisen Belichtungsmessung" und Carl Zeiss Optik wirkte es zuvor leicht überbelichtet und kontrastarm. Beim zweiten Rundgang wurde gleich mit -1/3 EV Korrektur gegengesteuert.

Damit hat es sich mit der Sony Cyber-shot DSC F707 ausgespielt, sie wandert ins Depot. Denn zumindest dieses Exemplar einer DSC F707 empfiehlt sich weder für die Liste: "Auch heute zum Fotografieren brauchbare (alte) Digitalkameras", noch für meinen Digitalkamera-Kanon. Als letzten Vertreter dieser Sony "Akkuschrauberdesignklasse" gibt es voraussichtlich so gegen Herbst 2018 noch einen Praxisbeitrag zur Cyber-shot DSC F828.

Ralf Jannke, Sommer 2018

 

Kommentare (2)

  • Johann
    Johann
    am 29.08.2018
    Ich besitze die F718, gekauft wegen der als genial gelobten Möglichkeit, mig dem sog. Magnet-Hack die Night-shot-Funktion auszuhebeln. Funktioniert, nur die Schärfe nicht zufriedenstellend, weder automatisch noch manuell.
  • M. Uhlmann
    M. Uhlmann
    am 07.10.2018
    Guter Bericht, ich warte schon auf den von der 828.
    Ich bekomme demnächst eine F707, für 20 Euro ersteigert. Die 828 würde mich auch reizen, habe aber noch keine unter 100 Euro gesehen.

    Falls noch nicht gelesen, einfach mal im digicammuseum.de-Blog nach den Beiträgen "Geht doch! Sony Cyber-shot DSC F828" und "Infrarotfotografie mit Sony-Digitalkameras" suchen.

    Ralf Jannke

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