Das 50 mm Normalobjektiv

Langweilig? Ansichtssache… Auf jeden Fall lichtstark! Links das 1,4/50 mm AF Nikkor von 1986 auf der Nikon D1X von 2001, rechts das 1,2/50 mm Canon FL von 1968 auf der Canon F1 von 1971

Black Beauties? ;-)

Aparte Kombination: Ricoh SINGLEX TLS mit 2/50 mm Rikenon und die russische Zenit 12 XP mit einem Meyer Optik Trioplan 1:2,9/50 mm. Alles mit M42 Schraubanschluss. 

Andreas Krappweis hat die Nikon-Varianten 1,8/50 mm AF-D und AF-S verglichen

Beim AF-D handelt es sich um einen Sechslinser (in fünf Gruppen) mit 52 mm Filtergewinde, beim AF-S G um einen Siebenlinser (in sechs Gruppen) mit 58 mm Filtergewinde. Das 2002 vorgestellte AF-D hat keinen eigenen AF-Antrieb, ein „Stangen-/Screwdriver-AF“ Objektiv,  der Entfernungsring des AF-D wird vom Motor im Kameragehäuse angetrieben. Und Typ „D“? Nikon schreibt:

„NIKKOR-Objektive vom Typ D und G übermitteln Informationen über die Entfernungseinstellung an das Kameragehäuse. Diese Information erhöht die Präzision der 3D-Color-Matrixmessung II und der i-TTL-Blitzbelichtungssteuerung. D-NIKKOR-Objektive verfügen über einen Blendenring und somit über eine erweiterte Kompatibilität mit alten Kameragehäusen. Sie unterstützen aber ebenso die moderne und präzise Blendensteuerung mit kameraseitiger Blendeneinstellung.“

Das 2011 vorgestellte AF-S G hat den AF-Antrieb im Objektiv, läuft also auf jeder Nikon DSLR. „G-NIKKORE haben keinen Blendenring. Die Blendeneinstellung erfolgt am Kameragehäuse“, schreibt Nikon. Quelle: (Nikon) GLOSSAR ZUR OBJEKTIVTERMINOLOGIE

Hier ist Andreas Krappweis’ Vergleich der 1,8/50 mm Nikkore:

https://www.andreaskrappweis.com/blog/objektive/nikon-nikkor-50mm-1-1-8-d-vs-g/

Andere 50er

Für Canon habe ich das Plastik 50er f/1,8 gleich zwei Mal. Einmal als Original 1,8/50 mm Canon EF II und einmal als Yongnuo-Kopie.

Und dazu kommt noch mein 1,4/50 mm "Stangen-AF" Nikkor von 1986. Ohne "D". Ich habe trotz des schlechten Rufs bewusst das lichtstarke f/1,4 genommen. Denn bei einer Blende kannst du das 1,4/50 kaum benutzen - bei Offenblende. Zumindest nicht auf hochauflösenden DSLRs. Aber bei f/1,8 f/2 ist es dann gut. Trotzdem hatte ich es auch bei Offenblende im Einsatz. Notgedrungen, denn meine älteste DSLR ist von 1992 und kann nur max ISO 400, die 1,5 MP Kodak/Nikon F801s DCS200:

https://www.digicammuseum.de/geschichten/erfahrungsberichte/kodak-dslr-dcs200/

Und dann habe ich das 1,4/50 nochmal eingesetzt. Wieder bei Offenblende auf der 4 MP Nikon D2Hs:

https://www.digicammuseum.de/geschichten/erfahrungsberichte/nikon-dslr-d2hs-update/

Ein 50er gehört einfach in jeden gut sortierten Haushalt ;-)

Ralf Jannke, April 2018

Kommentare (1)

  • Eckbert Reinhardt
    Eckbert Reinhardt
    am 22.08.2020
    (K)ein banales Thema. Wenn man als Fotograf anfängt zur Festbrennweite zu greifen, hat das oft mehrere Gründe. 1. Nach wie vor gilt die Festbrennweite als die optisch schärfere, optimalere Konstruktion. Erscheint logisch, denn Zooms sind viel komplexer und aufwändiger in der Konstruktion, weil sie mehrere Brennweiten in einem Objektiv vereinen, und Physik ist gnadenlos - für jede Brennweite sind völlig andere Linsenkonstruktionen optimal, und ein Zoom vereint gleich mehrfache davon - was soll dabei raus kommen?

    2. Die Festbrennweite diszipliniert bei der Wahl des POV (Point of View). Während Zooms dazu verleiten, rein durch "zoomen" das Bild zu optimieren, was ja letztendlich nix anderes ist als "croppen", also Ausschnittsvergrößerungen bei der Nachbearbeitung, erzwingt die Festbrennweite den Standortwechsel, eben den POV. Und oft entshet dabei eben das optimale Bild, durch den Perspektivwechsel. Mir passiert das ständig, das ich beim Vorbeilaufen irgend ein Motiv entdecke, "das hat was", aber eben schnell aus der Hüfte geknipst bekommt man das nur zufällig gebannt. Lässt man es nicht dabei, sondern begibt sich in den Dialog mit dem Motiv, dann fängt der spannende Prozess an, mit dem Motiv und Equipement um das Bild zu kämpfen, oder zu Tanzen. Davon halten Zooms ab, weil man, der Mensch ist faul, ertsmal anfängt rumzuzoomen und verliert dabei oft die Energie, das kreative Potential das man nur während der Aufnahme hat - denn croppen (also zoomen) kann man noch Jahre später am Computer, einmal ums Motiv rumlaufen, weil der POV nicht gut genug ist, geht aber im Nachhinein eben nicht mehr.

    3. Festbrennweiten sind wesentlich lichtstärker als Zooms, d.h. es gibt Aufnahmesituationen bei der Zooms kein brauchbares Ergebnis liefern, weil die Lichtstärke des Objektivs es nicht ermöglicht. Wohingegen man aus einem guten Festbrennweiten-Bild, das nur in brauchbarer Qualität dank der hohen Lichtstärke entstehen konnte, durch Nachbearbeitung fast sämtliche Motivgestaltung eines Zoom auch im nachhinein vornehmen kann - umgekehrt nicht.

    Und daher verstehe ich auch viele, die sich mit der Qualität, der Nutzbarkeit von Festbrennweiten, die sehr ähnlich scheinen, sehr intensiv beschäftigen. Allein Nikon bietet da schon eine Menge an sehr unterschiedlichem nur zum Thema 50mm, was ja die ungefähre Normalperspektive bei FX des Auges nachbildet. Ich selbst hatte schon das Nikkor 1,8/50mm MF, das AF 1,4/50mm und überlege gerade, ob der Kauf eines AF-S 1.8/50mm für mich Sinn macht. Leider sind die vorhandenen Vergleiche oft aus Fotozeitschriften, die natürlich Hersteller und Werbekunden abhängig sind - und dabei kommt immer raus, das neueste und teuerste ist das Beste! Fotoforen sind dabei leider auch nur bedingt eine Alternative, weil auch dort, wie bei vielen Selbsthilfegruppen für Gesundheit, die entsprechende Industrie ihren Fuss in der Tür hat, und verdeckt lobbyiert. Denn das altes, bewährtes manchmal deutlich besser ist, als aktuelles, aber diese Erkenntnis weit verbreitet den Herstellern nicht passt - das ist ja ne Binse.

    Ich habe über mein altes 1,4/50mm in den Foren sehr unterschiedliche Dinge lesen dürfen, das ging von Klapperkiste, ist Schrott bis hin, "Wenn du noch ein altes Non-D AF Made in Japan erwischst, das hat die beste optische Qualität!" Das noch neu kaufbare AF-D 1,4/50mm wird sehr unterschiedlich besprochen, mal hat es einen langsamen Autofokus, dann ist die Bildqualität kaum vom zeitgenössischen AF-S 1,4/50mm zu unterscheiden, dann ist der Autofokus des AF-S 1,8/50mm viel schneller als der des AF-S.1,4/50mm, und die AF-Se sind in der Bildmitte auf jeden Fall schärfer, als alle anderen 50mm von Nikon jemals zuvor ... und umgekehrt.

    Festbrennweiten und Vintage-Objektive sind ein, wie ich finde, weiter super spannendes Thema - aber den Check, die Beurteilung dazu, sollte man keinen Werbekunden abhängigen Fotozeitschriften überlassen, und auch bei lobbyierten Foren vorsichtig sein. Da hilft wohl nur Schwarm-Intelligenz, was aber wegen fehlender gemeinsamer Grundkriterien der Teste auch schnell in ner subjektiven Ecke landen kann ...

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