Kameragurte mit Komfort und unauffällig!

Jetzt ist es bald vier Wochen her, als es den Beitrag "Kameragurte" gab. Wo der Begriff "Angeberstrippen" das erst Mal fiel.

Mit "Angeberstrippen" sind die von den Kameraherstellern beigelegten, meistens recht auffälligen Riemen in Herstellerfarben und unübersehbarem Herstelleraufdruck gemeint. Aber nicht Kamera und Riemen sollen auffallen, sondern vorzeigbare Fotos … Keine Frage, dass die meisten Original Hersteller-Riemen qualitativ hochwertig sind und mitunter den Eindruck erwecken, man könne im Notfall damit ein liegengebliebenes Auto abschleppen ;-)

Aber neben der nicht erwünschten Auffälligkeit haben sie unangenehme Nebenwirkungen. Unterwegs, im Urlaub schlagen sie einem je nach Kameratrageweise "schön" gleichmäßig in den Nacken oder auf die Schulter. Das mag einem in jungen Jahren egal sein, nicht aber in unebenem Gelände und nicht nach fast vierzig Jahren Arbeitsleben!

So benutze ich schon seit Ewigkeiten Neoprengurte vergleichbar dieser Ausführung

Den JJC und zahlreiche vergleichbare Neonriemen gibt es unter anderem hier

Bei der Wahl des Gurts sollte man bei Bedarf darauf achten, dass sich der Gurt über eine Art Klick-System blitzschnell entriegeln lässt, was bei Aufnahmen vom Stativ recht nützlich sein kann. Die beiden freien Enden lassen sich auch zu einem ganz kurzen Handriemen ineinander klicken. Es geht aber auch ohne Klick-System …

Neben dem oben abgebildeten JJC wurde jetzt alternativ ein "HuGu" ausprobiert.

Bevor jetzt einer hörbar die Luft durch die Nase zieht: Der JJC und der "HuGu" wurden selbstverständlich auf eigene Kosten erworben, ich bin kein Influencer!

"HuGu" steht für Huberts Gurt, benannt nach dem Hersteller Hubert Bierstedt, der seine Idee hier beschrieb

Wer partout seine Kamerafarben will, kann "meinen" oben gezeigten und gewollt ganz schwarzen HuGu beispielsweise auch mit zwei dezenten gelben (Nikon-) Streifen ordern.

Auf der Hersteller-Internetseite dominieren Diagonalgurte, die für mich immer in Richtung "Slingshot" gehen. Ein Exemplar eines anderen Herstellers liegt bei mir seit Jahren in irgendeiner Ecke. Ich werde mit diesem Kameratrage-System absolut nicht glücklich. Bei mir heißt es Nacken- — Kamera nach Altherrensitte vorm Bauch — oder Schultergurt. Aber eben gefedert!

Gurtabmessungen, insbesondere Längen

Auf der JJC-Gurtverpackung ist eine sehr nützliche Längenangabe, die bei HuGu-Bestellungen weiterhilft.

Gegenüber dem doch recht dicken Neoprengurt (ca. 6 mm) bietet der HuGu-Schulterriemen neben seinem Tragekomfort noch eine hochwillkommene und noch bessere Unscheinbarkeit. Der HuGu ist nur ca. 2 mm dick. Wie abgebildet kostet der HuGu-Riemen 23,50 Euro inkl. Porto. Ein besonderes HuGu-Plus muss noch erwähnt werden. Der HuGu hat im Klicksystem eine zusätzliche Sicherung, die entriegelt werden muss, um das Klicksystem zu öffnen! Unübersehbar orangerot markiert – siehe Foto. Und bei der Befestigung wurde nicht gespart! Drei (!) Nieten sichern das schmale Band, an dem die Kamera dann letztlich hängt. Und an der Dicke (Stärke) dieses Bands wurde nicht  gespart. Die JJC-Gurte sind an diser Stelle klar dünner.

Leider habe ich nach dem Ausscheiden aus dem Beruf keinen Zugriff mehr auf entsprechende Prüfmaschinen. Aber gerne hätte ich mal ein genormtes Stück aus einem ausrangierten Neonriemen in die Zugprüfmaschine gespannt und dann zerrissen lassen. Um mal zu sehen, bei wieviel Kilogramm Last so ein Riemen eigentlich bricht, wie der Fachausdruck lautet. Aber: Egal ob JJC und Derivate und auch der HuGu: Noch nie habe ich von einem Kamerasturz durch Versagen des Riemens/Gurts gehört! Hubert Bierstedt versicherte, dass "man die Zugeblastungen an den Gurten mit einer Kamera nicht an die Belastungsgrenze führen kann."

"Ihren" Gurt müsen Sie jetzt nur noch selbst wählen ;-)

Ralf Jannke, Januar 2021

 

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