3D Fotografie mit der Minolta 3D 1500

Die „2D-Version“ der Minolta Dimage EX wurde hier schon ausführlich gewürdigt. Dabei wurde ganz übersehen, dass es von dieser Kamera 1999 auch eine Spezial-3D-Version zur Aufnahme von dreidimensionalen Fotos gab.

Das soll hier jetzt nachgeholt werden!

In diesem Bildbeispiel wurden Monitor-/Bedieneinheit und Sensor-/Obektiveinheit der Minolta Dimâge EX Zoom getrennt und durch das LENS EXTENSION CABLE LC-EX1 verbunden. In der Minolta 3D 1500 wird zwischen die getrennten Einheiten die als "Minolta 3D 1500/metaflash by MetaCreations" bezeichnete Einheit montiert, fertig ist die Minolta für 3D Fotos.

metaflash und MetaCreations?

Da muss man schon weit in die 1990er Jahre zurückgehen.

1999 schrieb "heise online":

 "MetaFlash: 3D mit Digitalkamera"

„Die Kai-Krause-Company MetaCreations kündigt einen Hardwarezusatz mit Namen MetaFlash an, der gewöhnliche Digitalkameras zu 3D-Scannern umfunktionieren soll. Wie ein Blitzgerät auf die Kamera montiert, soll MetaFlash die räumliche Tiefe der fotografierten Objekte erfassen.“

Im Fall der Minolta 3D 1500 wird der Hardwarezusatz zwischen Bedienteil und Sensor-/Objektiveinheit der Minolta montiert.

Kai Krause

Dem 1957 in Dortmund geborenen deutschen Software-Entwickler schrieb man glatt "Guru"-Fähigkeiten zu. Wer erinnert sich noch an Kai's Power Tools, Bryce, Poser oder Kai's Power Goo. Unter dem von ihm mit gegründeten Unternehmen MetaCreations kamen Programme wie Painter oder LivePicture raus. Quelle Wikipedia

Mehr über die Minolta 3D 1500

Im Gegensatz zur 2D Minolta Dimâge EX, die entweder über eine Sensor-/Objektiveinheit mit einem  3,5-5,6/7-21 mm (38-115 mm @KB) 3-fach Zoom oder eine Einheit mit einem umgerechnet aufs Kleinbildformat 1,9/28 mm Weitwinkel verfügt, ist die Sensor-/Objektiveinheit der 3D 1500 mit einem 4/9,5 mm (ca. 50 mm @KB) Objektiv bestückt.

In cnet fand sich eine komplette Beschreibung dieser Spezial-Minolta (Link entfernt, leider tot. Auch in der Wayback Machine nicht mehr zu finden)

Die komplette (englische) Spec (Spezifikation) ist hier zu finden (Link entfernt, leider tot. Auch in der Wayback Machine nicht mehr zu finden)

PC Magazine berichtete in der April-Ausgabe 2000 über die Minolta 3D 1500

Auch die englische Bedienungsanleitung zur Minolta 3D 1500 ist noch im Internet zu finden

Die schwedische Photodo lieferte eine vielversprechende Internet-Adresse Minolta 3D 1500, die zunächst ins Leere lief. Mit Hilfe der Internetseite „INTERNET ARCHIVE – WayBackMachine“ ließ sich der Artikel schließlich aufspüren: 

https://web.archive.org/web/20000829081335/http://www.minolta.com:80/dp/3d1500/

Dieser Link funktioniert. Die angebotenen 3D Beispielfotos lassen sich aber nicht mehr anzeigen, da sowohl Chrome wie Safari ein fehlendes Plug-in anzeigen, das heute nicht mehr zu bekommen ist. Ich werde da keine weitere Energie reinstecken…

Nachtrag Minolta 3D1500 2022

Eine Minolta 3D 1500 können wir in der Sammlung nicht vorweisen, entsprechend auch keine damit aufgenommenen (3D) Fotos zeigen, was auch an der fehlenden 3D Software liegt.

Die meisten Links zur Minolta (EX) 3D1500 sind tot :-(

Was ich noch finden konnte war diese Twitter-Seite mit dem 3D Turnschuhfoto. Dort war zu lesen: „These are photos of the 3D module, the Minolta 3D 1500 (1999), and the software in action. For $4,500, it was extremely pricey, though it is a compact 3D scanner that plugged into a digicam in 1999. Today's iPhones make 3D scanning more accessible at the fraction of the cost.“ – "Dies sind Fotos des 3D-Moduls der Minolta 3D 1500 (1999) und der Software in Aktion. Für 4.500 US-Dollar war sie extrem teuer, obwohl es sich um einen kompakten 3D-Scanner handelt, der 1999 an eine Digicam angeschlossen wurde. Die heutigen iPhones machen das 3D-Scannen zu einem Bruchteil der Kosten möglich."

Aber das ist/war kein Grund nicht über diese „vergessene“ und extrem rare Minolta zu berichten. Die vermutlich nur in homöopathischen Mengen oder gar nicht in den Verkauf gelangte …

Ralf Jannke, Frühjahr 2018/Herbst 2022

 

Kommentare (1)

  • Dieter Gennburg
    Dieter Gennburg
    am 09.03.2024
    Die 3D1500 scannt Freiformoberflächen und mit dem Metaflash-Studio lassen sich die als Dreiecksntze in der Dreiecks-Anzahl variieren, um feine oder gröbere Geometrien zu erzeugen und dann als 3ds oder dxf-Daten zur Weiterverarbeitung abzuspeichern, bin mit der 3d1500 sehr zufrieden, nur die Windows-XP-Bindung ist heute gewöhnungsbedürftig. Ein tollesProdukt, zumal man die Einzelscanns auch montieren kann, um z.B. Köpfe oder Skulpturen vollständig modellieren zu können.

    1. kostenfrei 2D-Zeichnungen zu 3D-Geometrien wandeln mit M4:
    https://www.cad-schroer.de/news-events/neuigkeiten/news120215m4pdxf/

    2. 3D-Scanmit Streifenscanner mit KnicaMinolta 3d1500:
    https://www.digicammuseum.de/fileadmin//user_upload/Geschichten/Minolta_Dimage_EX_3D_1500/Produktfotos/Minolta_3D_1500_new3.jpg
    https://www.digitalkameramuseum.de/de/digitalkameras/item/minolta-3d-1500-de

    P. Fua, C. Miccio, „Animierte Köpfe aus gewöhnlichen Bildern: Ein Ansatz der kleinsten Quadrate“, Computer Vision and Image Understanding, 1999.

    /storage/emulated/0/download/Statistical_generation_of_3D_facial_animation_mode.pdf

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