Nikon Coolpix 3100 Kurzbericht von Christian Zahn

Spezifikation

  • Die 2003 vorgestellte Nikon Coolpix ist 87 x 65 x 38 mm groß und wiegt mit Batterien und Speicherkarte 200 g.
  • Der 1/2,7“ CCD-Sensor löst maximal 2048 x 1536 Pixel  = 3 Megapixel auf. Der Pixelpitch beträgt 2,6µm. 100 ASA fest. QuickTime-Videos sind mit 640x480 Pixeln möglich. Bilder werden als JPEG auf CompactFlash-Karten (max. ca. 512 MB) gespeichert.
  • Das Objektiv ist ein 5,8-17,4mm/1:2,6-4,7 3-fach Zoom, die kb-äquivalente Brennweite beträgt 38-115mm. 
  • Das Motiv wird über einen abschaltbaren 1,5“ TFT LCD Monitor mit 110.000 Subpixeln angezeigt, der auch die Menüsteuerung übernimmt. Zusätzlich ist ein optischer Realbildsucher vorhanden, der aber nicht das gesamte aufgenommene Bild anzeigt.
  • Entfernungseinstellung Einzel-Autofokus (AF-S), Ermittlung durch Kontrasterkennung des Bildsensors
  • Belichtungssteuerung durch Vollautomatik oder Motivprogramme, vermutlich Matrixmessung. Belichtungszeiten 4s bis 1/3000 sek., Selbstauslöser mit 10 s Vorlaufzeit
  • im Gehäuse integrierter Blitz mit ca. Leitzahl 5
  • Weißabgleich automatisch
  • ohne Bildstabilisierung
  • Energieversorgung durch zwei Mignonzellen

Besonderheiten

„Coolpix“ heißen bei Nikon alle Kompakt-Digitalkameras.   

Die Kamera hat ein heutzutage merkwürdig anmutendes Bedienkonzept: Das, was um den Auslöser herum angeordnet ist, stellt nicht den Zoomhebel dar, sondern den Ein- und Ausschalter. Gezoomt wird mit einer Wippe auf der Kamerarückseite.

Allzuoft habe ich bei den Testbildern zum „Nicht-Zoomhebel“ gegriffen und die Kamera ausgeschaltet, statt im Telebereich zu landen.

Die nur per Gummitampondruck aufgebrachten Tastenbeschriftung lösen sich bei intensiver Benutzung ab.

Die Kamera ist vermutlich keine „echte“ Nikon, sondern „Made in China“, was für eine Auftragsproduktion eines OEM/ODM-Hestellers spricht.

Das Modusrad kann auf Zwischenpositionen gestellt werden, was die Kamera mit einer Fehlermeldung im Display anzeigt. Das Display ist recht grobpixlig, war 2003 aber durchaus ansehnlich.

Es können kurze QuickTime-Videos aufgenommen werden.

Der Gehäuseblitz ist fest eingebaut. Die Blitzbelichtungsmessung erfolgt vermutlich TTL mittels Vorblitz.

Das Objektiv beginnt bei damals durchaus üblichem Weitwinkel von nur 38mm.

Die Kamera war eine der letzten Coolpix-Kameras mit Mignonakkus und CF-Karte, danach wurde auch bei Nikon Lithiumakkus und SD-Karten benutzt. 

Der UVP der Coolpix 3100 betrug etwa 300 Euro. Der heutige Gebrauchtpreis liegt bei ca. 1-5 Euro. Bei der Suche in Gebrauchtangeboten muß darauf geachtet werden, daß Nikon Jahre später eine Coolpix S3100 mit 14 Megapixeln und anderem Design verkauft hat, diese hat einen höheren Gebrauchtpreis.

Beispielfotos

Alle Aufnahmen entstanden bei 100 ASA, gespeichert als JPEG, bearbeitet mit Photoshop CS4. Die Größe wurde auf 1500 Pixel bikubisch verkleinert. Schärfe, Verzeichnung, Vignettierung, Gradationskurve usw. wurde nicht bearbeitet, es sind also fast unveränderte Bilder „Out of the Cam“. In die Beispiele sind 100%-Ausschnitte einmontiert.

Qualitäts- und sonstiger Eindruck

Das Gehäuse der Coolpix 3100 ist komplett aus Kunststoff, auch die metallisch schimmernden Teile. Sichtbar metallisch sind lediglich die Gehäuseschrauben.

Die Kamera gehört zur Klasse der einfachen Kompaktkameras.

Der Sensor (in Verbindung mit der Bildverarbeitung) schlägt sich für das Alter recht gut. Kritische Gegenlichtsituationen müssen durch geschickte Bildauswahl, Andrücken des Auslösers und Verschwenken der Kamera oder durch die (umständlich über das Menu erreichbare) Belichtungskorrektur vom Fotografen gemeistert werden.

Die Bildqualität der Coolpix3100 ist heutzutage nicht mehr als gut zu bezeichnen. Bei 3 Megapixeln und „Schönwetter“ ISO100 sind die Aufnahmen zwar ansehnlich, aber 3 Megapixel ist nur noch selten ausreichend. 

Fazit: eine digitalkamerahistorisch nur wenig interessante Kamera (weil Dutzendware), heutzutage zum ernsthaften Bildermachen ungeeignet.

Christian Zahn, Herbst 2020

Christian Zahn betreibt auch die eigene Internetseite „Museum für alte Kameras sowie Fotogalerie“.

Dort werden unter anderem (Analog-) Kameras von AGFA bis Zeiss vorgestellt.

 

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