Sony DSC-W35 Kurzbericht von Christian Zahn

Spezifikation

  • Die 2007 vorgestellte Sony DSC-W35 ist 90 x 59 x 23 mm groß und wiegt mit Akku und Speicherkarte 149 g.
  • Der 1/2,5“ (5,8x4,3mm) CCD-Sensor mit Pixelpitch 1,9µm löst maximal 3072 x 1728 Pixel  = 7 Megapixel auf. Mit der ISO-Automatik oder manuell sind 100 bis 1000 ASA einstellbar. Videos sind mit 640x480 Pixeln möglich. Bilder werden als JPEG auf MemoryStick Duo Pro (max. 32 GB) gespeichert.
  • Das Motiv wird über einen abschaltbaren 2“ TFT LCD Monitor mit 85.000 Subpixeln vorhanden, der auch die Menüsteuerung übernimmt. Zusätzlich ist ein optischer Realbildsucher vorhanden, der aber nicht das gesamte aufgenommene Bild zeigt.
  • Das Objektiv ist ein 6,3-18,9 mm/1:2,8-5,2 (38-114 mm @KB) 3-fach Carl Zeiss Vario Tessar Zoom
  • Entfernungseinstellung Einzel-Autofokus (AF-S) oder kontinuierlicher Autofokus (AF-C), Ermittlung durch Kontrasterkennung des Bildsensors
  • Belichtungssteuerung durch Vollautomatik sowie diverse Motivprogrammen. 49-Zonen-Matrixmessung. Belichtungszeiten 1s bis 1/2000 sek., Selbstauslöser mit 2 oder 10 s Vorlaufzeit
  • eingebauter Blitz mit ca. Leitzahl 6
  • Weißabgleich automatisch oder manuell mit diversen Vorwahlen wie Sonne, Wolken, Glühlampenlicht usw.
  • keine Bildstabilisierung
  • Energieversorgung durch Lithium-Akku

Besonderheiten

DSC bedeutet Digital Still Camera. CyberShot hießen die meisten Sony Kompakt- bzw. Bridge-Digitalkameras.

Das Objektiv trägt die Bezeichnung „Carl Zeiss Vario Tessar“, hat allerdings mit dem klassischen vierlinsigem Normalobjektiv nur den Namen gemeinsam. In wie weit Zeiss Oberkochen an der Entwicklung und Fertigung beteiligt war oder „nur“ die Erlaubnis gab, den guten Namen auf das Objektiv drucken zu dürfen, ist mir nicht bekannt.

Die Stromversorgung erfolgt mit dem bei Sony in vielen anderen Kameras eingesetzten Lithium-Akku NP-BG1. Im Akkufach wird auch der MemoryStick Duo Pro eingesetzt. Diese nur von Sony eingesetzten Flash-Speicherkarten erschienen vor der MMC/SD-Karte, jedoch waren sie teurer, langsamer und mit geringerer Kapazität als die weiter verbreiteten SD-Karten; so daß um 2010 herum Sony die MemorySticks zunächst durch Dual-Card-Slots unterstützte (im Kartenfach der 2010 erschienenen CyberShot DSC-S2000 (Link auf Praxisbericht?) können SD/SDHC-Karten und MemorySticks eingesetzt werden) und später ganz fallenließ.

Zusätzlich zur Speichermöglichkeit auf MemorySticks können einige wenige Bilder in den kamerainternen Flashspeicher aufgenommen werden, im System-Menu der Kamera können die internen Bilder nach Einlegen einer Karte auf diese kopiert werden.

Das Display ist abschaltbar, zur Aufnahme kann auf einen stromsparenden optischen Realbildsucher zurückgegriffen werden. Allerdings ist dann kompaktkameratypisch auf den Aufnahmen „mehr Bild drauf“ als im Sucher angezeigt wird.

An meiner Kamera hat der Vorbesitzer den Werbeaufkleber an der Frontseite nicht abgezogen. Dieses ist bei etlichen Kompaktkameras in meiner Sammlung nicht geschehen. Möglicherweise war es den Benutzern egal, daß die Aufkleber mit der Zeit unansehnlich werden oder sie waren ggf. sogar stolz auf die von weitem sichtbaren technischen Daten ihrer „Fotomaschine“.

Sony hat auf mit dem Werbeaufkleber folgende Besonderheiten hingewiesen:

  • Zeiss-Objektiv
  • effektive 7,2 Megapixel
  • 1000 ASA High-ISO-Einstellung
  • Stamina-Akku mit bis z 380 Bildern pro Akkuladung (Stamina ist englisch und heißt Ausdauer)

Die UVP der DSC-W35 ist mir nicht bekannt. Ich bekam mein Exemplar geschenkt.

Beispielfotos

Alle Aufnahmen entstanden bei 100 ASA, gespeichert als JPEG, bearbeitet mit Photoshop CS4. Die Größe wurde auf 1500 Pixel bikubisch verkleinert. Schärfe, Verzeichnung, Vignettierung, Gradationskurve usw. wurde nicht bearbeitet, es sind also fast unveränderte Bilder „Out of the Cam“. In einige Aufnahmen sind 100%-Ausschnitte vergrößert einmontiert.

Qualitäts- und sonstiger Eindruck

Das Gehäuse der W35 ist ein einfaches Einsteigermodell, macht jedoch einen recht fertigen Eindruck: es besteht außen größtenteils aus Metall. Allerdings dürfte es sich aufgrund des Gewichts nur um hauchdünnes Aluminiumblech handeln. Die Kamera war auch in anderen Farben erhältlich.

Der Sucher löst mit 85.000 Subpixeln nur extrem schlecht auf (damals bereits unter Klassendurchschnitt), das Motiv ist erkennbar, eine Schärfebeurteilung ist jedoch nicht möglich, ohne in das Bild hereinzuzoomen.

Die Bildqualität ist aufgrund des geringen Sensorgröße und des geringen Pixelpitchs nicht als wirklich gut zu bezeichnen, bereits bei 100 ASA ist leichtes Farbrauschen erkennbar und mir fehlt es in den Bildern bei 100%-Betrachtung an Schärfe. Das liegt vermutlich auch an der Beugung, da die Kamera die Blende bei hellem Umgebungslicht weit schließen muß, da der Verschluss nur 1/2000s als kürzeste Zeit hat.

Bei höheren ASA-Zahlen verlieren die JPEGs der Kamera durch den Entrausch-Algorithmus deutlich an Zeichnung, sind aber noch erträglich.

Fazit: eine digitalkamerahistorisch uninteressante Kamera (weil Dutzendware), heutzutage zum ernsthaften Bildermachen nicht mehr geeignet.

Christian Zahn

 

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