Mit 135 mm Brennweite und Superlichtstärke  f/1,8 zum Basketball

Die spiegellose und völlig unterschätzte Nikon 1 V2 Systemkamera aus dem Vorstellungsjahr 2012 wurde hier ja bereits vorgestellt.

Jetzt wurde das lichtstarke 1,8/50 mm AF-S Nikkor auf die V2 adaptiert. Einfach um mal zu probieren, ob die AF-Güte/Geschwindigkeit der V2 Fotos vom Basketball zulässt. Um es vorwegzunehmen — der Autofokus schafft es unter einer bestimmten Bedingung.

Der Cropfaktor 2,7 hat neben der gewünschten, scheinbaren Brennweitenverlängerung noch einen schönen Nebeneffekt, der sicher hilft, abbildungsscharfe Aufnahmen zu bekommen. Denn gerne wird vergessen, dass neben der Brennweite auch die Lichtstärke des adaptierten Objektivs mit den Cropfaktor multipliziert werden muss, um mit Kleinbildformat vergleichen zu können. Bezogen auf die Belichtung in der Sporthalle bleibt f/1,8 natürlich f/1,8. Was aber die Schärfentiefe angeht, wird das 1,8/50 mm AF-S Nikkor zum f/1,8 x 2,7 = 4,9/135 mm Kleinbildtele! Und Blende 4,9 liefert deutlich mehr Schärfentiefe als f/1,8!

Autofokus der Nikon 1 V2

Erste Auslösungen beim Aufwärmen der Spieler ließen Schlimmes befürchten. Kein Spieler war scharf. Nicht verwackelt, sondern schlicht defokussiert. Das Hauptmotiv, der Spieler unscharf vor einem scharfen Hintergrund. Obwohl der größte Teil des mittigen, nicht ganz kleinen AF-Felds auf dem Spieler lag. Hmm … Der Wechsel vom Quer- aufs Hochformat war wie das Umlegen eines Schalters. Auf einmal ein einwandfrei fokussiertes Foto nach dem anderen. "Nur" weil das mittige AF-Messfeld der Nikon 1 V2 dann komplett auf dem fokussierten Spieler liegt. Warum der Fokus im Querformat "danebenschießt", auf den unerwünschten Hintergrund fokussiert, kann ich mir nicht erklären. Egal, eine Basketballrunde mit der netten Nikon 1 V2 und dem 1,8/50 mm AF-S Nikkor mache ich noch. Ich weiß jetzt ja, wie es geht …

Datenübertragung Nikon 1 V2 per (Wireless Mobile Adapter) WU-1b Dongle auf Smartphone und Tablet

Nikons Idee war gut, die Arbeit der Programmierer der Nikon App Wireless Mobile Utility – WMU – in Mac iPhone-/iPad-Version (iOS) ist aber mit Schulnote mangelhaft bis ungenügend – 5 bis 6 zu bewerten! Es gelingt selten, Nikon 1 V2-Fotos in gewünschter Größe reproduzierbar in die Apple iPhone/iPad-Welt zu bekommen. Immer wiederkehrende Blockaden/Abstürze verhindern das so „zuverlässig“, dass man damit nicht sicher Fotos übertragen kann. Ob das bei Nikon Kameras, die kompatibel zum WU-1b sind auch so ist, kann ich nicht beurteilen. Probeweise ins Android Smartphone der Frau installiert, läuft WMU dann zufriedenstellend!

Um die hier gezeigten Basketballfotos aus der Halle ins Tablet und weiter nach Faebook zu bekommen, hatte ich eine sehr spezielle, zuvor erprobte „Relaisstation“ mitgenommen!

Die Nikon Z50 ist nicht nur in der Lage die SD-Karte der Nikon 1 V2 aufzunehmen, sie zeigt auch die aufgenommenen Fotos. Es ist allerdings nicht möglich, mit der fremden, „verkehrten“ Kamera die V2-Fotos im Z50-Body zu bearbeiten. Aber ausgewählte Fotos können per Nikon App SnapBride aufs Tablet übertragen und von dort weiter per Email verschickt oder in die sozialen Netzwerke gestellt werden.

Das funktioniert aber nicht mit jeder Kamera, mit jeder Nikon!

Zurück zum Würfelzuckerstück-großen WU-1b. Für iPhone/iPad letzlich unbrauchbar und dafür viel zu teuer. Für 10 Euro zum Spielen. Aber nicht für 50+ Euro! 

Nikon 1 V2 mit 1,8/50 mm AF-S Nikkor, Offenblende, Verschlusszeit 1/1000 und 1/1250 s, ISO 800 

Qualitäts- und sonstiger Eindruck

Da gibt es für mich absolut nichts zu meckern. Die Nikon 1 V2 ist eh schon fest in meinem persönlichen Kanon!

Ralf Jannke, Frühjahr 2021

 

Kommentare (2)

  • Christian Zahn
    Christian Zahn
    am 16.04.2021
    Zu den Problemen WU-1b und iOS eine kleine Anmerkung:

    Ich nutze den meines Wissens zum WU-1b baugleichen WU-1a (hat vermutlich lediglich einen anderen Stecker für andere Nikon-Kameras) an der Coolpix A und der D3300. Ich habe damit keine der beschriebenen Probleme mit Absturz/Verbindungsabbruch. Aber: Das dafür von mit verwendete Telefon habe ich ganz bewußt auf dem alten iOS 10 gelassen und nicht upgedatet. Evtl. kommen die Probleme mit der WMU-App von der Benutzung unter einem neueren iOS.
    Die Bewertungen der WMU-App im Apple-App-Store sind jedenfalls sehr durchwachsen, entweder es klappt bei den Rezensenten oder nicht gut bis gar nicht.

    Die aktuelle und wohl stabilere Nikon Snap-Bridge App kommt leider mit den WU-1x nicht klar...
    • Ralf Jannke
      Ralf Jannke
      am 16.04.2021
      Sehr guter Hinweis!
      Ich muss mein altes iPad suchen, was garantiert ein niedriges iOS hat. Das probiere ich aus!

      NACHTRAG

      Es funktioniert!
      Auf meinem ausrangierten iPad Mini (2012) läuft eine alte Version von WMU unter iOS 9.3.5 einwandfrei. Aus 14 MP RAW/NEFs der Nikon 1 V2 macht WMU bei Bedarf und Einzelbildübertragung 14 Megapixel JPEGs. Bei Übertragung mehrerer RAW/NEFs entstehen ca. 1,6 Megapixel JPEGs. Für FB genau richtig! Wenn es denn mal sein soll, dass Fotos aus der V2 direkt ins Fratzenbuch sollen, müsste halt das kleine iPad Mini noch irgendwo Platz finden …

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