Vorwort

Nachdem Boris sich dieses Themas in einem großen Beitrag "Dias digitalisieren" angenommen hat, habe ich selbst überlegt, was ich dazu beitragen könnte. Habe ich vor längerer Zeit doch Größenordnung 1000 Dias selbst per Flachbettscanner mit Durchlichtaufsatz digitalisiert und musste 2016 eine ähnliche Menge an Farbnegativen in Rekordzeit scannen, weil Farbfotos für ein Vereinsjubiläum benötigt wurden. In der Zwischenzeit ist auch noch ein richtiger Filmscanner dazugekommen. Damit wurden u.a. die Dias digitalisiert, die mit der analogen Minolta 7000 AF aufgenommen wurden. Und und und… Lesen Sie bitte selbst.

Dias und Negative digitalisieren – oder wieder mal: Wie alles begann

Nachdem es Jahre „gebaggert“ hatte, bekam das Künstlerpaar Christo und Jeanne Claude endlich die Erlaubnis den Berliner Reichstag 1995 verhüllen zu dürfen. „Wrapped Reichstag“, „Verhüllter Reichstag“ lautete der englische Originaltitel für das Projekt.

In Wikipedia als „das Auge von Christo und Jeanne-Claude“ beschrieben, der Haus- und Hoffotograf des Künstlerpaares, Wolfgang Volz, hatte selbiger seinerzeit dafür gesorgt, dass außer zur tagesaktuellen Berichterstattung während der laufenden Kunstaktion durch die Presse danach niemand außer ihm Fotos vom verhüllten Reichstag veröffentlichen dürfe, um damit Geld zu verdienen.

Ob dieses Recht aktuell noch besteht, kann ich nicht sagen. Zumindest gibt es zahlreiche großformatige Fotos, die die Googlebildersuche vom verhüllten Reichstag zeigt. Fotograf Volz hat seinerzeit das Glück gehabt, dass es keine hochauflösenden Smartphones, Instagram, Flickr und Facebook gab, um die Bilderlawine von so einem Event völlig unkontrolliert in die Welt zu bringen… 

Und was hat diese Vorgeschichte mit dem Digitalisieren von Dias zu tun?

Ich war 1995 selbst zum (analogen) Fotografieren in Berlin und ließ meine rund besten 70 Dias vom verhüllten Reichstag original von Kodak scannen – digitalisieren – und auf eine Original Kodak Photo CD brennen.

Der verhüllte, pardon unkenntlich gemachte Reichstag von Berlin 1995

Bitte auf die Fotos klicken/tippen!

Da ich als reiner Amateur keine Lust habe zu testen, ob das Volz-Verbot immer noch besteht, existiert der verhüllte Reichstag in diesen öffentlich gezeigten Fotos nicht… Die Verhüllung müssen Sie sich denken ;-)

Bis auf das entsprechend beschriftete Hochformatfoto in der Mitte sind die Bilder unbearbeitet. Ich finde, dass das, was Kodak da 1995 an 6 Megapixel-Scans lieferte, ordentlich war. Und der Realität, was ein Film wohl auflöst sehr nah kommt!

Von wegen 35 Megapixel. Schauen Sie dazu bitte auch auf Seite 5 dieser PDF! Eine andere Berechnung, die sich auf einen ISO 100 Diafilm bezieht, berücksichtigt den Objektkontrast. Bei einem Wert von von 1,6:1 löst der Film 60 Linien/mm auf, bei einem Objektkontrast von 1000:1 140 Linien/mm. Das sind fürs 24 x 36 mm Kleinbildformat 1.440 x 2.160 = 3.110.400 3,1 MP bei Objektkontrast 1,6:1, 3.600 x 5.040 = 18.144.000 18,1 MP bei Objektkontrast 1000:1. 

Fotografiert habe ich bei der Reichstagverhüllung mit analogen Canon EOS SLRs und entsprechenden Objektiven auf – ich vermute mal – Fujichrome 100. Möglicherweise war es später bei tiefstehender Sonne auch ein ISO 200 Fujichrome…

Kodak Zahlen

Rechnet man die Bildpunktzahl von rund 6 Megapixel der Scans auf die Diafläche von 24x36 mm um, wobei davon etwas im Rahmen verschwindet, landet man bei etwas über 2000 dpi Scannerauflösung! Das passt auch zur Scannerbezeichnung: "FilmScanner 200". Außerdem hat Kodak einen kleinen schwarzen Rand gelassen.

Gespeichert hat Kodak seinerzeit in einem eigenen *.pcd Format. Beim Öffnen einer derartigen Datei habe ich die Möglichkeit aus mehreren Auflösungen auszuwählen. Maximal eben 6 Megapixel – siehe oben.

Maximal 100 24x36 mm Kleinbilddias passten auf die CD. Meine Kodak Photo CD enthält 72 Fotos/Dateien die 354,6 MB Platz belegen. Pro Datei 4,93 MB. Ein 3.072 x 2.048 Pixel Foto belegt unkomprimiert 18 MB im Arbeitsspeicher. Das würde einer Komprimierung von 18 MB : 4,93 MB (pro Datei auf der Photo CD) = 3,7:1 entsprechen. Was nicht ganz korrekt ist. Denn in der Kodak Photo CD PCD-Datei stecken diese Dateien: 96 x 64, 192 x 128, 384 x 256, 768 x 512, 1.536 x 1.024 und schließlich 3.072 x 2.048 Pixel, in Summe 24 MB. Was dann einer Komprimierung von 24 : 4,93 = gerundet 5:1 entspricht. Auch wenn es sich bei PCD nicht um JPEG handelt. Bei einer JPEG-Komprimierung von 4:1 vergibt man die Schulnote Sehr Gut, bei 8:1 immer noch Gut, und ab 16:1 Befriedigend bis Ausreichend.

Um die Kodak PCD-Dateien überhaupt bis zur vollen Größe (6 MP) öffnen zu können, bedurfte es mal wieder eines Gangs in die Vergangenheit. Nur mein altes Photoshop CS2 (und vermutlich auch frühere Versionen) hatte das benötigte Kodak Plugin noch serienmäßig dabei und war so in der Lage, Kodaks spezielles PCD-Format zu öffnen!

Hier gibt es noch Informationen zur Kodak Photo CD: "Es gibt sie noch, die Photo CD"

Genug davon! Kommen wir zum Selbst-Scannen eigener Dias.

Diese beiden Zahlen: 6 Megapixel und Größenordnung 2000 dpi Scanauflösung für Kleinbild-Dias sollte man sich gut merken! Für das Selbst-Digitalisieren von Kleinbildnegativen und Dias

Einen direkten Vergleich verschiedener Scanner kann ich nur an wenigen Dias bieten, denn ich habe eine Ewigkeit gebraucht das verschollene Netzteil meines CanoScan 9950F wiederzufinden. Ich habe aber genug damit digitalisierte Dias im Archiv, um zu zeigen, was mit dem Flachbettscanner und Durchlichteinheit möglich ist.

Einen für mehrere Hunderte Negative angeschafften, halbwegs brauchbaren Filmscanner, der gar keiner war und ist - dazu gleich mehr - habe ich nach dem Digitalisieren dummerweise regelrecht verramscht. Ich hätte ihn behalten sollen. Auch wenn die Qualität alles andere als gut war… Zu diesem verflossenen "unechten" Filmscanner und dem CanoScan 9950F gesellt sich noch ein echter Plustek 7200 Filmscanner und etwas „Spielzeug“.

Flachbettscanner mit Durchlichtaufsatz

Gewöhnlich billigt man dieser Kombination keine gute Qualität zu, dem ich widersprechen möchte. Es ist nicht erstklassig, aber sicher brauchbar! Sehen Sie sich die Ergebnisse bitte einfach selbst an. Auch hier ist wichtig zu wissen, dass man nicht mit Phantasieauflösungen scannt, zum Beispiel mit 7200 oder gar 9600 dpi beim Flachbettscanner mit Durchlichteinheit. Entweder wird diese physikalische Auflösung gar nicht erreicht, oder es ist wie mit Kanonen auf Spatzen zu schießen...

Der Flachbettscanner hat aber einen Vorteil. Bestimmte Geräte wie der CanoScan haben Rahmen, die auch 6x6 bis 6x9 cm Mittelformatrollfilm-Dias/Negative aufnehmen. Oder gar noch größer, womit Planfilm oder gar ein 9x12 cm Glasnegativ digitalisiert werden können.

Was derartige Negative angeht, empfehle ich die Geschichte in der Photoscala: „Eine Kamera mit Geschichte“ Drei Bilder aus der Rettungsaktion:

Rettung von Familienschätzen!

Ausgangsmaterial für diese drei von weiteren Bildern war diese ca. 80 Jahre alte Kodak Brownie für 5 Euro, in der noch ein unentwickelter SW-Film aus den geschätzt 1950er/1960er Jahren steckte. Nach Entwicklung waren die Negative mehr oder weniger komplett schwarz. Zum Glück habe ich sie nicht umgehend entsorgt, sondern versuchsweise in eine helle Lampe gehalten. Und siehe da, es war etwas drauf, es war etwas zu erkennen. Und der Scanner war tatsächlich in der Lage, daraus etwas rauszuholen! Oben sehen Sie das Ergebnis. Ganz bewusst wurde in Farbe gescannt, was den Charme dieser uralten Fotos erst richtig zur Geltung bringt! Das auf reines SW zu reduzieren, wäre eine Sünde.

Der abgebildete Mensch wurde mit Hilfe einer schwedischen Tageszeitung, die einige Fotos veröffentlichte und so bei der Suche half,  ausfindig gemacht, Bilder und CD wurden bei einem Treffen übergeben!

Die Qualität ist bei Rettungsaktionen derartiger Familienschätze wirklich völlig nebensächlich. Die Personen samt Umgebung sind bestens zu erkennen. Und bei so großen Negativen spielt der Flachbettscanner mit Durchlichteinheit seine Stärke aus. Die pass(t)en nicht mehr in eventuell vorhandene Mittelformat-Filmscanner. 

CanoScan 9950F Flachbettscanner mit Durchlichteinheit

Zum sehr speziellen Motor-Fahrrad, irgendwo in Dänemark gefunden… Links die Original-Datei aus dem CanoScan 9950F mit Durchlichteinheit mit 2.160 x 3.240 = 7 Megapixel, daneben nach Reduzierung auf 1.600 x 2.400 = 4 Megapixel mit leichter Nachbearbeitung.

CanoScan 9950F

Und noch einmal: Reduzierung von (original) 7 (jeweils links) auf nachbearbeitete 4 Megapixel (rechts)

CanoScan 9950F, Bildgröße auf 2.400 x 1.600 Bildpunkte = 4 Megapixel reduziert und bearbeitet

Das dürfte einen guten Eindruck geben, was beim Digitalisieren von Kleinbilddias (und -negativen) per Flachbettscanner und Durchlichtaufsatz an Qualität zu erwarten ist. Durch Feintuning lässt sich sicher noch etwas mehr rausholen, aber die Grenze dürfte bei 6 Megapixel liegen. Etwas Wichtiges ist noch nachzutragen: Ja nach Modell nimmt der Scanner bis zu 4 x 3 = 12 Dias (oder entsprechende Mengen Negativstreifen) auf, um die im Batchverfahren zu digitalisieren. Man muss also nicht Dia für Dia einzeln einlegen!

Wie weit das Durchlichtverfahren hinter einem echten Filmscanner liegt, zeigt das nächste, entsprechend beschriftete Foto.

Vergleich Filmscanner, Flachbettscanner mit Durchlichteinheit, "Fake"-Filmscanner

"Fake"-Filmscanner

Wenn man sich im Foto von oben das Ergebnis des Rollei DF-S 190 SE ansieht, ahnt man schon, in welches Qualitätslevel man sich be derartigen "Fake-Scannern begibt…

Bei allen diesen Geräten werden die Negative und Dias nicht gescannt, sondern einfach abfotografiert. Das könnte prima funktionieren, wenn nicht so miese Elemente verbaut würden. Viel zu kleine Sensoren und Billig-Optiken. Entsprechend sind die Ergebnisse. Da scheint sich aber etwas getan zu haben, wobei da noch ganz viel Luft nach oben ist! 

Nichts desto trotz hatte ich ein derartiges Gerät. Musste ich 2016 doch etliche hundert Farbnegative in überschaubarer Zeit digitalisieren. Der Basketballverein feierte 2016 seinen 20. Geburtstag. Im Gegensatz zu den Zeitungsfotografen, die zu dieser Zeit nur SW fotografierten, hatte ich reichlich Farbnegativ und auch die ersten 1,3 Megapixel-Fotos aus der Kodak/Canon EOS 1n/DCS3c.

Das verlockende und komfortable dieser Filmscanner, sie digitalisieren autark vom PC direkt auf eine SD-Speicherkarte. Natürlich bedeutet auch das Arbeit, kann aber gemütlich von der Couch aus, z.B. die Nachrichten oder einen Film im TV schauend, sozusagen "nebenbei" passieren. Genau so hatte ich es gemacht. Ohne Extra-Sichtung der Negative, was viel zu lang gedauert hätte. Alles wegscannen ging schneller! Mit einem echten Film- oder Flachbettscanner mit Durchlichtaufsatz wäre ich nie fertig geworden. 

Selbstverständlich kann ich Dias und Negative auch mit der Digitalkamera abfotografieren und so digitalisieren, was aber mit einigem Aufwand verbunden ist. Beispielsweise für ein paar Nikon-Coolpix-Modelle gibt es einen heute teuer gehandelten Vorsatz, in den direkt gerahmte Dias geschoben werden können. Für Nikons Flaggschiff, die D850 gibt es einen Vorsatz, der in Kombination mit einem 60 mm Nikon Makro-Objektiv das Gleiche ermöglicht. Nicht zu vergessen aus Analogzeiten sind so gennnte Dia-Duplikatoren. Eine Kombination aus Diahalter, Aluminiumrohr mit innen fest montiertem Makroobjektiv geringer Lichtstärke und T2-Anschluss für diverse Kameras. Sinnvoll nur an der Vollformat DSLR/DSLM einzusetzen und idealerweise mit Blitzeinsatz gegen eine neutralweiße Wand zwecks Reflexion des Blitz'. Neu kosten die Dinger um 80 Euro, gebraucht um 30 Euro. Für mich vielleicht vom Flohmarkt für 'nen Zehner… Aber all das benutze ich nicht mal eben nebenbei zum Film-Digitalisieren.

Zurück zum „Fake“-Filmscanner

Trotzdem ist es eine Überlegung wert, ein derartiges, heute vermutlich besseres Gerät zu erwerben. Heißt aus meiner Sicht aber: Finger weg von den unter 100 Euro angebotenen Geräten! Größenordnung 140 Euro für ein besseres Gerät muss man einplanen. 

Obwohl die Gehäuse für 140 und 90 Euro baugleich wirken und möglicherweise sogar baugleich sind, gibt es im Innenleben wichtige Unterschiede! Das 140 Euro-Gerät liefert 10, 14 und (unsinnige, weil interpolierte) 22 Megapixel Auflösung. Bei diesem Gerät würde ich die physikalische Sensor-Auflösung von 14 MP wählen. Das gibt Reserven für gewisse Ausschnitte und eine kleine Qualitätsverbesserung, wenn man die Auflösung nach der Bildkorrektur VOR dem Nachschärfen versuchsweise auf 6, 4 oder 2 Megapixel reduziert und dann ggf. nachschärft. 

Neben durchschaubaren Lobpreisungen, die man zu so einem Gerät liest, kommt diese Bewertung der Realität sehr nah: „Das Gerät versetzt mich nicht in Euphorie, aber mit etwas Geduld kann man damit arbeiten. Und ich müßte mal die Geräte anderer Hersteller vergleichen, um sehen zu können, ob die besser sind.“ Genau so!

Die 90 Euro-Variante liefert nur bis zu 10 Megapixel (interpoliert). Heißt: Finger weg! Vor der Bestellung eines derartigen Geräts sollten ausgesuchte Test- Dias und Negative bereitliegen! Man kauft selbstverständlich nur online mit der Sicherheit des Fernabsatz'! Sobald das Gerät dann eintrifft, gleich testen und begutachten, ob einem die erzielbare Qualität ausreicht. Wenn nicht: Einpacken und direkt zurück mit dem Gerät.

Um zu zeigen, was damit möglich ist, möchte ich ein Beispiel zeigen, das die Bonner Tageszeitung in ihrer Beilage "20 Jahre Basketballverein" 28 cm breit druckte.

Der Bildtext spricht für sich!

In der Tageszeitung

Bitte auf die Foto klicken/tippen

Unter der Tageszeitungsseite die Original-Datei, so wie sie vom Film-"Scanner" erzeugt wurde. Halbwegs ansehnlich wird das Ganze, wenn es auf ca. 1,5 Megapixel runterskaliert wird. An den verschiedenen Farbeinstellungen sieht man, dass da noch ein bisschen Luft nach oben war. Nachschicken muss ich noch, dass ich nicht mehr weiß, mit welcher Auflösung/Megapixelzahl „gescannt“ wurde. Laut Datei sind es 3.840 x 2.464 Bildpunkte = 9,5 Megapixel. Ob mein „Filmscanner“ tatsächlich diese Auflösung lieferte, oder ob das bereits interpoliert war, kann ich nicht mehr sagen. Außerdem war das Foto wahrlich nicht perfekt. ISO 400/800 (?) Farbnegativ, die relativ scharfe Blitzbelichtung überlagert die vermutlich etwas zu lange Verschlusszeit für die Action.

Langer Rede kurzer Sinn: Heute würde ich mir für derartige Aktionen das 140 Euro Gerät testen – online mit Fernabsatz und Rückgabemöglichkeit! Und ganz sicher, wenn es ums Digitalisieren von Farbnegativen, aufgenommen mit Einfachkameras samt Einfach-Fixfokus-Objektiven geht.

Echte (!) Filmscanner

Der hier näher beschriebene Plustek OpticFilm 7400 bringt bei überschaubarer Scanzeit und 3600 dpi genug fürs KB-Dia/Negativ mit. Versuche mit 7200, 4800 oder gar 9600 dpi beim oben beschriebenen CanoScan 9950F Flachbettscanner mit Durchlichteinheit habe ich nicht nur aus Zeitgründen ganz schnell aufgegeben. Es gibt einfach keinen Gewinn an Qualität, mit 7200 oder 9600 dpi zu scannen. Ob 4800 dpi beim Flachbettscanner mit Durchlichtaufsatz wirklich noch etwas bringen, ist auch mehr Wunschdenken, Glauben. Mit Vorsicht ist immer auch die automatische Staub- und Kratzererkennnung und Autokorrektur zu genießen. Schnell wird ein wichtiges Detail als Kratzer erkannt und – meistens ganz unschön – wegretuschiert.

Bitte beachten Sie den 1:1 Vergleich von oben – auf das Foto klicken/tippen!

Auch wenn mit dem CanoScan 9950F "nur" mit 2400 dpi gescannt wurde, und der Plustek bei 3600 dpi digitalisierte, holt der echte Firmscanner mehr heraus. Es liegt nicht an der etwas höheren Auflösung! Vergleichen Sie den Pullover und die Socken des kleinen Mädchens, das der schwedischen Königin den obligatorischen Blumenstrauß überreicht. Beim CanoScan fehlen Details, die der Filmscanner noch erfasst. Und doch ein gutes Ergebnis für den oben ausgiebig gewürdigten CanoScan 9950F.

Und bei dieser Gelegenheit: Ich zweifele nicht daran, dass ein vergleichbarer Epson Flachbettscanner mit Durchlichteinheit genau so gute Ergebnisse bringt!

Die beste "automatische Staubkorrektur"

Es hilft alles nichts: Der gute alte Blaspinsel ist die wichtigste „Autokorrektur“. Egal, bei welchem Scanverfahren. Staubreste und Kratzer müssen per Bildbearbeitung entfernt werden. Statt unsinnig und wirkungslos hoher Auflösungen aber nach Möglichkeit immer mit 48 bit Farbtiefe scannen, was  Reserven bringt, wenn unterbelichtete Dias oder nur zugelaufenen Schatten zumindest verbessert werden sollen.

Was SW-Material angeht, ist es immer die bessere Wahl in Farbe zu scannen. Das erschließt mehr Korrektur-Möglichkeiten.

Weitere Filmscanner?

Gibt es. Abraten würde ich allerdings von mittlerweile zu alter Hardware. So wird beispielsweise der Nikon Super CoolScan 5000 ED Filmscanner im Internet zu Größenordnung 2000 Euro angeboten. Mit dem freundlichen Hinweis: "Da es sich um einen Privatverkauf handelt, ist eine Rücknahme ausgeschlossen." Der Nikon Scanner mag ein Spitzengerät sein, aber wie verrückt müsste ich als Privatkäufer sein, auf so ein "Geschäft" einzugehen. Solche Summen gibt man allenfalls nach ausgiebigem Test samt Rücknahme und voller Kostenerstattung aus!

Das untere Qualitäts-Ende in der Digitalisierung von Kleinbild-Dias und Negativen

Rollei Scans

Bitte auf die Fotos klicken/tippen

"Wenn man sich im Foto von oben das Ergebnis des Rollei DF-S 190 SE ansieht, ahnt man schon, in welches Qualitätslevel man sich be derartigen "Fake-Scannern begibt…", hatte ich weiter oben geschrieben. Offensichtlich hat der Rollei je nach Motiv mehr oder weniger Probleme. Bei der auf Diafilm abfotografierten Nikomat kann man die mit dem Rollei erzielte Qualität noch gelten lassen, spätestens wenn man die Pixelzahl reduziert.

"Out-of-the-cam" – Rollei DF-S 190 SE mit voller Auflösung: 9 Megapixel Auflösung

Mit "out-of-the-cam" bezeichnet man Fotos, besser Dateien, die komplett ohne Nachbearbeitung gezeigt werden. Da der Rollei-"Scanner" nichts anderes ist, als eine Minikamera, die die Dias oder Negative durch eine mehr oder weniger gute Optik abfotografiert, passt die Bezeichnung "out-of-the-cam". So ganz schlecht sieht es nicht aus, was der Rollei DF-S 190 SE da liefert. Beim Landschaftsfoto ist die Grenze erreicht, bei anderen Motiven, die ich nicht zeigen möchte, liefert das 50 Euro-Teil, das gebraucht auch für 20 Euro zu haben ist, nur unbrauchbare Ergebnisse. Schauen Sie bitte noch mal auf den Scanner-Vergleich von oben.

lomography SMARTPHONE FILM SCANNER

Einstellmöglichkeiten und Filmwahl

Bis jetzt fristete der LOMO-"Scanner" ein trauriges Dasein. Ende Januar habe ich ihn das erste Mal in Betrieb genommen. Da es zunehmend schwieriger wird Farbnegativfilme "nur" entwickeln zu lassen, werde ich in die Offensive gehen und selbst entwickeln. Aber nicht in Color, sondern SW. Die SW-Filme sollen in mehrere analoge Minoltas, mit denen ich Ostern und im Sommer ein bisschen "lomographieren" möchte ;-) Und da passte es gut, nach nur kurzer Sucherei zwei Bögen mit SW-Negativen zu finden, mit denen ich testen konnte. Das Ergebnis sehen Sie hier: 

SW Negative mit dem lomo Filmscanner digitalisieren

Von der Größe haut mich das jetzt nicht um :-(

Was auch an meiner Unerfahrenheit mit dem Lomo-Teil, der App, dem zu alten iPhone 4 und an seiner zu geringen Makrofähigkeit liegen könnte. Um das Negativ komplett ins Sensorformat des iPhone 4 zu bekommen müsste ich dichter ran. Dann wird's aber unscharf! Und weiter weg? Scharf aber zu klein der Scan. OK, im Urlaub habe ich auf ein neueres, höher auflösendes iPhone und Android Smartphone Zugriff. Mal sehen, was damit zu holen ist. So oder so wird es von der möglichen Bildgröße (exakt Bildbreite), vorausgesetzt das abzufotografierende Negativ wird einwandfrei fokussiert, maximal die schmale Formatseite des jeweiligen Smartphones. Das wäre beim iPhone 4 1.936 Pixel. Beim 3:2 (= 1,5) Seitenverhältnis des KB-Negativs bekomme ich so maximal 1.936 : 1,5 = 1.291 Pixel. Im Produkt 1.936 x 1.291 = 2,5 Megapixel. Entsprechend mehr bei anderen Smartphones.

Nachtrag

Wesentlich logischer sind da die für Größenordnung 35 Euro aus China zu habenden "High Res Tragbare Smartphone Film Scanner Konvertieren zu Digitalfotos" ;-) So ein Teil funktionierend vom Flohmarkt für 20 Euro wäre eine Überlegung wert… Logischer? Das 36 x 24 mm Negativ wird auch vom im Querformat fotografierenden Smartphone erfasst. Im Gegensatz zum Lomo-Scanner von oben.

Und mal wieder den Wald vor lauter Bäumen nicht gesehen…

So einfach!

Bitte auf die Fotos klicken/tippen

Warum die SW-Negative nicht mal schnell durch den Rollei DF-S 190 SE schieben? Gesagt, getan. Bei der Gelegenheit hatte ich endlich auch mal genau hingeschaut, was ich da 1993 zur Wildwasser-WM in der EOS 1n hatte: Fuji 400-PR SW Film (ISO 400). Denn ich hatte auch geblitzt, damit die Gesichter der Kanuten je nach Situation erkennbar bleiben, was dann bei dem Licht und ISO 400 irgendwas um 1/250 s und Blende 22 gewesen sein muss… Und die beiden Filme seinerzeit garantiert nur durch einen 1x Entwickler à Rodinal gezogen. Im Nachhinein unnötig viel ISO, die man sicher mit anderer Chemie auf ISO 200 und etwas "feinkörniger" hätte entwickeln können.

Das erste Foto zeigt Jochen Lettman, deutscher Meister, Europa- und Weltmeister im Kanuslalom. Bei den Olympischen Sommerspielen 1992 in Barcelona holte Lettmann die Bronze-Medaille im Kanuslalom mit dem Kajak. Quelle: Wikipedia. Hier 1993 beim Training zusammen mit seinen Mitbewerbern fotografiert.

Zurück zur Scantechnik

Die 3.696 x 2.464 Bildpunkte = 9 Megapixel des Rollei DF-S 190 SEs auf 1.200 x 800 Bildpunkte = 1 Megapixel reduziert, gibt ein annehmbares Resultat. Was in einer Tageszeitung immerhin für einen Dreispalter gereicht hätte.

Langer Rede kurzer Sinn, nicht der "hippe" LOMO Filmscanner geht mit in die Ferien, es wird der kompakte Rollei DF-S 190 SE sein. Um mit ausgewählten Analog-Minoltas (aus "90 Jahre Minolta") vor Ort ein paar Bildchen in SW zu knipsen und selbst zu entwickeln. Dann aber mit ISO 200…

Echte SW-Filme sind für jeden Scanner die "Höchststrafe"

Weil das bei der Entwicklung im Film gebildete und verbleibende Silber im Unterschied zum Farbnegativfilm oder Dia fürs Licht vergleichsweise fast undurchdringbar ist. Im Farbfilm wird das Silber nach der Entwicklung komplett entfernt und zurückgewonnen. Aus dem Grund lassen sich Farbnegative und Dias, in denen nach der Entwicklung nur noch Farbstoffe, genauer Farbstoffwolken enthalten sind, viel leichter scannen. Natürlich ist der SW-Dilm nicht komplett undurchsichtig, sonst ließen sich davon ja keine analogen Vergrößerungen anfertigen. Aufgrund seiner Beschaffenheit versagen automatische Staub- und Kratzzerentfernungen beim echten SW-Film aber. Da ist Handarbeit mit der Bildbearbeitungssoftware angesagt, um mechanische Störungen zu retuschieren.

Der eine oder andere LOMO-Fan scheint es aber besonders "hipp" zu finden, wenn Staub und evtl. Kratzer nach dem Digitalisieren nicht entfernt werden. Um so die Authentizität des "Kunstwerks" besonders zu betonen…

Gibt es auch "unechte" SW-Filme? Ja die gibt es zum Beispiel in Form von so genannten chromogenen SW-Filmen. Wo im Vergleich zu Farbfilmen nach dem Entwickeln nur eine Farbschicht übrig bleibt, statt der drei Schichten des Farbfilms. Diese Filme werden in der üblichen Colorchemie entwickelt. Das hat den Vorteil nicht selbst entwickeln zu müssen, sondern den Film einfach bei Dienstleister/Labor abzugeben. Diese chromogenen SW-Filme lassen sich im Vergleich zum echten, silberhaltigen SW-Film gut scannen. Dort kann auch die automatische Kratzer- und Stauberkennung/-entfernung wirken.

Ich bleibe trotz der Schwierigkeiten beim echten SW-Film, weil ich den problemlos selbst entwickeln kann.

Wer sich ins Thema Negative scannen einarbeiten möchte, sollte einen Blick in 

"Crashkurs Analog eins – zwei – drei und vier" werfen, sowie: "Negative richtig scannen: Eine kurze Anleitung" studieren.

Filmscanner-Testberichte: Komplettübersicht über alle Modelle – Internetseite ScanDig

Ein Beitrag über das Digitalisieren von Filmmaterial wäre unvollständig ohne die Nennenung der in der Überschrift genannten Internetseite ScanDig

ScanDig schreibt:

Auf dieser Seite gibt es eine nach Herstellern geordnete Übersicht über sämtliche Filmscanner, die wir bislang getestet haben. Hier sind auch ältere Testberichte von Scannern, die längst vom Markt verschwunden sind, noch einsehbar. Schließlich gibt es viele Filmscanner-Käufer, die sich ein Gebrauchtgerät zulegen möchten.

Zurück auf Anfang: Dienstleister

Gegen all diese Mühen stehen Dienstleister, die für Größenordnung 10 Euro 100 Dias scannen, um in einem bekannten Online-Auktionshaus anschließend diese Preisstaffelungen anzubieten: 500 Dias für 50 Euro, 1000 für 100 Euro und 2000 Dias für 200 Euro zuzüglich Porto. In diesem Fall sollte man aber genau ins Kleingedruckte schauen, was es dafür gibt: wie viel Auflösung, automatische Bildverbesserung, automatische Staub- und Kratzerreparatur. Ob ein Anbieter vielleicht sogar ein paar Referenzen vorweisen kann. Diese Preise gehen voll in Ordnung!

Wem Sie Ihre Dias anvertrauen, müssen Sie selbst entscheiden!

Wenn Sie Ihre Dias partout nicht aus der Hand geben wollen, bleibt noch die Möglichkeit einen Reflecta Digitdia 6000 für 109 Euro 7 Tage lang zu mieten. Neu kostet dieses Gerät um 1200 Euro. Mieten ist auf jeden Fall eine Überlegung wert.

Dafür bekommt man maximal 5000 dpi Auflösung, automatischen Einzug von bis zu 100 Dias (in entsprechenden Magazinen), Bildgrößen von ca. 11 MB bei 1800dpi/24 bit Farbtiefe oder alternativ 52 MB bei 3600dpi/24 bit Farbtiefe.

Aber: Die Diascanzeit beträgt bei 1.800 dpi und ICE (Staub-/Kratzer-Erkennung/Entfernung) ohne weitere Filter ca. 2,5 Minuten pro Dia. Wären bei 1000 Dias 2500 Minuten oder 42 Stunden Dauerlauf… Da sind 7 Tage üppig! Bei 3.600 dpi liege ich bei 10 Minuten pro Dia, macht bei 1000 Dias 10.000 Minuten oder 6,94 Tage Dauerlauf, 24 h am Tag. Zumindest mit 7 Tagen Leihdauer unrealistisch…

Papierabzüge scannen

Bisher war nur die Rede von Filmmarerial. Und was ist mit den hunderten Papierabzügen im berühmten Schuhkarton? In diesem Fall tut es ein einfacher, für Größenordnung 75 Euro neu und ca. 30 Euro gebraucht zu habender Flachbettscanner. Mit welcher Auflösung scannen? Das ist schnell beantwortet. Üblicherweise spricht man bei einer Auflösung von 300 dpi (ppi) von Fotoqualität. Was für bis zu 10 x 15 cm Postkartenformat große, mit einer guten Kamera richtig belichtete und fokussierte aus dem Film vergrößerte Papierabzüge sicher zutrifft.

Das zeigt den Zusammenhang Fotogröße in Zentimeter/Scanauflösung. Die 10x15 cm Postkarte mit 300 dpi gescannt, wird mit 300 ppi Druck- oder Auflösung beim späteren Belichten auf Papier beim Dienstleister wieder genau so groß: 10 x 15 cm. Reduziert auf 150 ppi verdoppeln sich beide Seitenlängen der Postkarte. Ergebnis ist ein 20 x 30 cm A4 großer Druck oder Papierabzug. Und wenn es um Erinnerungsfoto geht, reichen auch 100 ppi Qualität für einen Druck/Abzug gewünschter Größe. Scannen Sie die 10 x 15 cm Postkarte mit 1200 dpi können Sie davon mit 300/150 ppi 40 x 60 cm/80 x 120 drucken oder – wahrscheinlicher – beim Dienstleister belichten lassen.

Was die Zusammenhänge Große/Megapixelzahl/Druck-/Belichtungsgröße/-auflösung angeht, schauen Sie dazu doch bitte in Praxisberichte in die Kapitel

EBV: Knowhow Drucken II/„Druckgrößen: Was geht?“

EBV: Knowhow Drucken/„Geheimnisse des Druckens...“

EBV: Knowhow Interpolieren/„Digitales Vergrössern – Interpolieren“

Ich hoffe, dass ich etwas dazu beitragen konnte, wenn es bei Ihnen ans Digitalisieren alter Dias, Negative und Papierabzüge gehen soll. Scannen Sie Ihre Kleinbildnegative und -dias versuchsweise mit 1800, 2400 und 3600 dpi, und erwarten Sie auch bei gutem mit hochwertigen Kameras aufgenommenem KB-Ausgangsmaterial nicht mehr als 2 bis 6 Megapixel. Damit kann man sicher leben!

Ralf Jannke, Januar 2018

Kommentare (5)

  • Nico vaan Dijk
    Nico vaan Dijk
    am 07.02.2018
    Es ist alles nicht so dramatisch, lieber Ralf. Nikon machte gute Scanner (Coolscan IV oder V), die heute für ein par Hundert Euro zu bekommen sind. Wenn man mehr als Tausend hinblättert für eine Digi-Kamera, warum nicht für einen Scanner. Besonders wenn man sehr viele Dia's oder Negative hat. Die Zeit die man pro Scan braucht, muss man vergleichen mit der Anolog-Zeit. Im Dunkelkammer sass man auch Stunden ehe man ein gutes Farbbild erzeugte. Die Billig-Scan von Aldi, Rollei u.a. sind für ein par Schwarz-Weiss Bilder OK, aber Filme die damals mit teuren Kameras und Optik belichtet wurden sollte man nicht mit einem Billig-Scan bearbeiten.
    Mit freundlichen Grüssen,
    Nico van Dijk
  • Jutta Nadine Hinrichs
    Jutta Nadine Hinrichs
    am 10.03.2018
    Sehr geehrter Herr Jahnke,
    danke dass Sie sich die Mühe gemacht haben, alle möglichen Formen der Digitalisierung von Fotos zu beschreiben und zu bewerten. Nach Ihren Ausführungen komme ich wieder auf meinen Epson Flachbettscanner mit Durchlichteinheit und den von Ihnen empfohlenen Rollei "Fake Scanner" für die Sortierung und den Upload in google Photos zurück. Ich fotografiere in SW und entwickle die Filme selbst. Ein Umstieg auf hochpreisige DSLs oder spiegellose Systemkameras kommt für mich nicht in Frage, da ich hochwertigge Kleinbild SLRs und Objektive habe. Meine Bilder drucke ich mict dem epson Ecotank Drucker aus oder lasse sie printen.. Das genügt meinen Ansprüchen. Daneben verfüge ich auch über mehrere MF Kameras z.T. mit Wechseloptik. Hier lohnt sich eine Nachbearbeitung in Photoshup schon eher. Einen MF Scanner kann ich mir nicht leisten.
    Ihr Artikel gefällt mir, weil Sie so pragmatisch und aus der sicht des Praktikers an dieses Problem herangehen

    Mit freundlichen Grüßen
    Jutta Nadine Hinrichs
  • Wilfried J.
    Wilfried J.
    am 14.03.2018
    Ich hatte mir auch mal so einen Fake Scanner von Lidl zugelegt, es war die absolute Katastrophe, total unscharf und farbstichig. Wo soll auch die Schärfe herkommen, der Fokus ist fest eingestellt. Da aber schon unterschiedliche Diarahmen oder ein Negativstreifen den Abstand zum Bildsensor verändern, werden die Digitalbilder unterschiedlich scharf abgebildet. Wer nichts besseres kennt, dem fällt das wahrscheinlich nicht auf, bei Negativen ist das sowieso sehr schwierig zu beurteilen. Weil die Farben so schlecht waren habe ich mir den CanoScan zugelegt und da ist mir das mit der Unschärfe dann aufgefallen. Zu diesem Thema gibt es auf der Homepage von diafab.de interessante Vergleichstest zu sehen auch mit einem Fake Scanner.
  • Stefan Meier
    Stefan Meier
    am 02.08.2023
    Hey, super Artikel! Ich bin total begeistert von der Tiefe und Detailgenauigkeit, die du hier an den Tag legst. Ich habe mich schon immer gefragt, wie das Digitalisieren von Dias und Negativen genau funktioniert und du hast das wirklich gut erklärt.

    Eine Sache, die mich allerdings noch interessiert: Du hast erwähnt, dass der Plustek OpticFilm 7400 bei einer Scanzeit von 3600 dpi genug für KB-Dia/Negative liefert. Aber wie sieht es mit höheren Auflösungen aus? Gibt es einen Punkt, an dem eine höhere Auflösung keinen Unterschied mehr macht oder sogar die Qualität des Scans beeinträchtigt?

    Übrigens, für alle, die sich für das Thema interessieren: Ich habe kürzlich einen Testbericht über den Slidesnap G1 Diascanner gelesen, der ziemlich interessant war. Hier ist der Link dazu: https://www.digitalisieren-dias.de/testbericht-slidesnap-g1. Vielleicht hat ja jemand von euch Erfahrungen mit diesem Gerät und kann seine Meinung dazu teilen?

    Und zum Schluss noch eine Frage an alle: Was sind eure Erfahrungen mit dem Digitalisieren von Dias und Negativen? Habt ihr Tipps oder Tricks, die ihr teilen könnt? Ich freue mich auf eure Antworten!
  • Ralf Jannke
    Ralf Jannke
    am 02.08.2023
    Zwei Dinge

    "Eine Sache, die mich allerdings noch interessiert: Du hast erwähnt, dass der Plustek OpticFilm 7400 bei einer Scanzeit von 3600 dpi genug für KB-Dia/Negative liefert." Aber wie sieht es mit höheren Auflösungen aus? Gibt es einen Punkt, an dem eine höhere Auflösung keinen Unterschied mehr macht oder sogar die Qualität des Scans beeinträchtigt?"

    Laut für mich plausibler Theorie beginnen Filmscanner ab 2400 dpi keine weiteren Bildinformationen mehr zu erfassen, sondern nur das Filmkorn stärker und stärker zu akzentuieren. Meine Dias vom verhüllten Berliner Reichstag hat seinerzeit Kodak mit Größenordnung 2400 dpi gescannt. Der Minolta-Filmscanner für meine SW Kleinbildnegative kann/bietet nicht mehr als ca. 2400 dpi. Bei meinem Plustek hatte ich als gewisse Reserve, die es wahrscheinlich gar nicht brauchte, 3600 dpi gewählt. Bei 7200 dpi gehen die Scanzeiten für eine KB-Vorlage gefühlt gegen unendlich. Außerdem werden Monster-Dateien generiert, die auch schnelle Rechner schnell in die Knie zwingen! Wenn man unkomprimiert als TIFF mit 48 bit Farbtiefe digitalisiert.

    "Ich frage mich, ob die Qualität der Digitalisierung wirklich so stark von der ursprünglichen Kamera abhängt, mit der das Dia aufgenommen wurde. Was meint ihr dazu?"

    Die Qualität der Digitalisierung hängt ausschließlich von Scanner ab. Die Qualität des Dias, was Schärfe und Kontrast angeht, hängt natürlich von der exakten Belichtung und der Abbildungsschärfe des verwendeten Objektivs ab.

    "Und noch eine Frage zum Abschluss: Wie geht ihr mit Dias um, die mit einer einfachen Kamera aufgenommen wurden? Gibt es da Tricks, um trotzdem eine gute Digitalisierung zu erreichen?"

    Genau wie Dias aus der hochwertigen Kamera! Der "Trick": Ein guter echter (!) Filmscanner. Keine dieser Fake-Scanner, die Negative und Dias einfach abfotografieren! Ausführlich beschrieben im Beitrag: "Analoge Fotografie mit der Nikon FE und F3, 6x9 Mittelformat und Digitalisierung per Filmscanner und "PictoScanner/Mobile Phone Scanner for 24x36"
    Link: https://www.digicammuseum.de/gechichten/erfahrungsberichte/pictoscanner-24x36-fuer-kleinbildvorlagen/

    Ralf Jannke

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