Digital verboten

Avatar of Ralf JannkeRalf Jannke - 12. April 2022 - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

SIGMA MULTI-COATED 1:2.8 f=135mm PANTEL (PAN-FOCUS)

Als Faustformel kann man sich merken, dass so gut wie jedes Objektiv zwei Stufen über seine Lichtstärke abgeblendet seine beste optische Leistung bringt. Ein f/1,4 Objektiv also bei f/2,8, ein f/2,8 Tele bei f/5,6.

Immer vorausgesetzt, es ist genug Licht da und man will abblenden, um die Leistung zu steigern. Wobei eine Offenbende ein schärferes Foto erzeugt, wenn sich das Motiv (leicht) bewegt. Eine heute vielfach anzutreffende Sensor- oder Objektiv-Stabilisierung nützt nämlich gar nichts, wenn die Kamera „still“ steht, sich das Motiv aber bewegt, und es Bewegungsunschärfe gibt.

Zwei Stufen abgeblendet

Warum nicht mehr. Wenn die Schärfentiefe nicht ausreicht, um ein Motiv nur zwei Stufen abgeblendet im Bedarfsfall von vorne bis hinten komplett scharf abzubilden. Also bei Lichtstärke f/2,8 nicht f/5,6, sondern gleich f/11 oder f/16. Rechnerisch nimmt die Schärfentiefe tatsächlich immer weiter zu, die Gesamtschärfe nimmt aber ab.

Drei Schärfentieferechner

An dritter Stelle mein Favorit, weil da auch die Tatsache der so genannte Beugung berücksichtigt wird.

Beugung?

Wikipedia schreibt: Die Beugung oder Diffraktion ist die Ablenkung von Wellen an einem Hindernis. Durch Beugung kann sich eine Welle in Raumbereiche ausbreiten, die auf geradem Weg durch das Hindernis versperrt wären. Jede Art von physikalischen Wellen kann Beugung zeigen. Besonders deutlich erkennbar ist sie bei Wasserwellen oder bei Schall.“ Und jetzt der Kernsatz: „Bei Licht ist die Beugung ein Faktor, der das Auflösungsvermögen von Kamera-Objektiven und Teleskopen begrenzt.(…)“

Eng verbunden mit dem Thema Beugung ist auch der Begriff „Förderliche Blende

Ab wann setzt Beugung ein?

Auch dafür gibt es in der digitalen Fotowelt eine Faustformel, die da lautet: Pixelabstand (Pixelpitch) auf dem Bildsensor multipliziert mit zwei ergibt die Objektivblende, ab der Beugung beginnt, die Gesamtschärfe zu verringern.

Die einzelnen Bildzellen auf dem 24 x 36 mm Vollformatsensor meiner 24 Megapixel Vollformat Nikon Z6 haben einen Pixelpitch/Pixelabstand von 5,9 µm (Mikrometer). Daraus ergibt sich eine Blende von 5,9 x 2 = 11,8, gerundet f/12. Erfahrungsgemäß lässt sich auch noch mit Blende 16 fotografieren, aber dann sollte man es gut sein lassen.

Diskussionen darüber überlasse ich gerne den Theoretikern in den diversen Foren ;-)

Aber jetzt kommt das SIGMA MULTI-COATED 1:2.8 f=135mm PANTEL (PAN-FOCUS)

Wir erinnern uns: Maximal Blende f/11 bis f/16 bei der Nikon Z6. Das Sigma lässt sich aber in seiner PAN-FOCUS Einstellung auf Blende f/64 abblenden.

Und jetzt?

Das werden wir klären, selbst untersuchen, wenn ich das Objektiv in den Händen halte – Ostern …

 

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1 Kommentare

Valentin

14. April 2022

Ich habe das Objektiv auch, bin schon sehr gespannt wie es sich an Vollformat schlägt.

F64 hab ich noch nicht ausprobiert. Offen gibt es Überstrahlungen, abgeblendet ist es ganz empfehlenswert. Kann es nur an mFT testen. Und vielen Dank für die tolle Website. Daumen hoch. :)

VG