Leica D-Lux 4 Kurzcheck 2025 Christian Zahn
Diese Kamera habe ich inkl. allen technischen Daten 2020 vorgestellt, also war es höchste Zeit, sie wieder einmal hervorzuholen und zu benutzen.
Besonderheiten
Die Leica D-Lux 4 / Panasonic Lumix LX3 wurde in Kooperation mit Panasonic in Japan gebaut. Die beiden Versionen LX3 / D-Lux 4 sind mechanisch weitgehend baugleich, die Lumix hat eine kleine Griffwulst vorne, die Leica ist dort glatt. Jedoch gab es zur D-Lux 4 einen optionalen Handgriff, der außerdem das Stativgewinde mittig in die optische Achse versetzt.
Die Kamera wird mit einem Lithium-Akku betrieben, im entsprechenden Fach sitzt auch die SD/SDHC-Speicherkarte. Der Leica-Griff muß natürlich erst abgeschraubt werden, bevor das Fach geöffnet werden kann. Mein originaler Leica-Akku war beim jährlichen „Ladecheck zum Jahreswechsel“ Ende 2024 schon etwas dicker geworden, nun ist er so aufgebläht, daß ich ihn nicht mehr auflade, sondern sofort entsorgt habe. Zum einen paßt er nicht mehr in die Kamera hinein, zum zweiten ist das Aufladen solcherart veränderter Akkus gefährlich.
Die Kamera hat Panasonic-Kompaktkameratypisch einen Schiebeschalter für die Umschaltung zwischen Aufnahme und Bildwiedergabe. Auch der Hauptschalter ist kein Taster, sondern ein Schiebeschalter. Das hat Panasonic für etliche Jahre in diversen Kameras verbaut und ist eigentlich recht praktisch, denn man sieht sofort, ab die Kamera an oder aus ist und ob sie im Aufnahme- oder Wiedergabemodus ist. Jedoch ist es andererseits unpraktisch, denn um den Modus zu ändern, muß der jeweilige Schalter auch wieder zurückgeschaltet werden. Kameras mit Drucktastern schalten sich bei der automatischen Abschaltung selbst wieder in den Aufnahmemodus zurück, so daß nach den Einschalten sofort kosgeknipst werden kann.
Bei der D-Lux ist es nach der automatischen Abschaltung erforderlich, den Hauptschalter zunächst in „OFF“ und dann wieder in „ON“ zu schieben, um die Kamera einzuschalten. Genauso muß der Wiedergabeschalter zunächst in „Aufnahme“ geschoben werden, falls man das vorher vergessen hatte…
Der Gehäuseblitz ist fest eingebaut und wird manuell durch Betätigen eines Schiebers ein Stück aus dem Gehäuse durch Federkraft herausgeschoben. Bei montierter Streulichtblende wird er bei allen Brennweiten seitlich etwas abgeschattet, somit muß bei der Nutzung des internen Blitzes die Blende abgeschraubt werden. Die Blitzbelichtungsmessung erfolgt TTL mittels Vorblitz. Zusätzlich ist ein Norm-Blitzschuh mit TTL-Kontakten vorhanden, der kompatibel zum Olympus/Panasonic/Leico FT/mFT-System ist.
Das Objektiv beginnt bei einem Weitwinkel von 24mm und reicht mit 60mm nur bis in den etwas verlängerten Normalbrennweitenbereich.
Die Kamera kann per Schiebeschalter auf verschiedene Bildformate umgestellt werden: 4:3, 3:2, 16:9 und 1:1. Da der Sensor größer ist als für 4:3-Format eigentlich notwendig ist, bleiben bei den nichtquadratischen Formaten immer ca. 10 Megapixel Daten erhalten. Bei den meisten anderen Kompaktkameras erfolgt die Formatumschaltung durch Beschneiden der Bildränder mit daraus resultierendem mehr oder minder starken Pixel-Verlust.
Leider gibt es keinen Raw-Modus, der den gesamten Sensorbereich abspeichert, es wird immer nur der Bereich passend zum Aufnahmeformat auf die Speicherkarte geschrieben.
Der UVP der Leica D-Lux 4 betrug etwa 700 Euro (inkl. Vollversion des Phase One Raw-Konverters Capture One 4), die Panasonic Lumix LX3 kostete ca. 550 Euro. Der Leica-Zusatzhandgriff kostete ca. 70 Euro, der Leica-Sucher 250 Euro und die Ledertasche 95 Euro. Der Leica-„Vollausbau“ kam also zusammen auf satte 1115 Euro!
Leica hat von der D-Lux 4 etliche limitierte Sondereditionen (eher für den Sammler gedacht denn für den Anwender) herausgebracht, darunter eine in Safarigrün mit wasserdichter Outdoor-Tasche und eine titanfarbene Kamera mit schwarzer Ledertasche, in die auch alles Zubehör paßte. Letzteres Set kostete 900 Euro. Wobei das Zubehör wie Aufstecksucher und Handgriff extra erworben werden mußte!
Der heutige Gebrauchtpreis der D-Lux 4 liegt bei ca. 150 bis 500 Euro je nach Zustand und Lieferumfang (die titanfarbene und die Sonderserien sind teurer als die schwarze Version). Damit ist sie seit 2020 erheblich teurer geworden, was vermutlich daran liegt, daß es kaum noch aktuelle neue Edelkompaktkameras in der Klasse unter 1000 Euro Neupreis gibt.
Alle Aufnahmen entstanden bei 100 ASA, gespeichert als JPG-Datei, bearbeitet mit Photoshop CS4. Die Größe wurde auf 1500 Pixel bikubisch verkleinert. Schärfe, Verzeichnung, Vignettierung, Gradationskurve usw. wurden bearbeitet, in einige Beispiele sind 100%-Ausschnitte einmontiert. Belichtungszeiten- und Brennweiten-Angaben sind in die Bilder eingefügt.
Fazit 2025
Die Kamera ließ sich problemlos einschalten und die Bilder sind unauffällig. Keine Hotpixel, keine Fokusprobleme, keine „Macken“ der Kamera. Sozusagen „ohne Fehl und Tadel“. Einfach unspektakulär! Und wenn das Wochenende zur Zeitumstellung nicht völlig verregnet gewesen wäre, hätte ich auch einen Fotoausflug machen können. So mußte halt der Weihnachtsmann „indoor“ für die Beispielaufnahmen herhalten ;-)
Christian Zahn, Oktober 2025
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| Autor: | Christian Zahn |
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| Erstellt: | 1.11.2025 |




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