Sony CyberShot DSC-P52 Kurzbericht
Hier stelle ich eine der vielen digitalen Kompaktkameras von Sony vor. Boris Jakubaschk hat sie hier auch bereits gezeigt.
Spezifikationen
- Die 2003 vorgestellte Sony DSC-P52 ist 123 x 58 x 52 mm groß und wiegt mit Akkus und Speicherkarte 274 g.
- Der 1/2,7“ (5,4x4,0 mm) CCD-Sensor mit Pixelpitch 2,6µm löst maximal 2048 x 1536 Pixel = 3 Megapixel auf (3,2 Megapixel Rohdaten). Mit der ISO-Automatik oder manuell sind 100 bis 400 ASA einstellbar. Videos sind mit 640x480 Pixeln möglich. Bilder werden als JPEG auf MemoryStick Pro (max. 1 GB) gespeichert.
- Zur Bildkontrolle ist ein abschaltbarer 1,6“ TFT LCD Monitor mit 61.000 Subpixeln vorhanden, der auch die Menüsteuerung übernimmt. Zusätzlich ist ein optischer Realbidsucher vorhanden.
- Das Objektiv ist ein 6,3-12,6mm/1:3,8 (41-82 mm @KB) 2-fach Zoom
- Entfernungseinstellung Einzel-Autofokus (AF-S), Ermittlung durch Kontrasterkennung des Bildsensors
- Belichtungssteuerung durch Vollautomatikautomatik oder Motivprogramme, 49-Zonen-Matrixmessung. Belichtungszeiten 2s bis 1/1000 sek., Selbstauslöser mit 10 s Vorlaufzeit
- eingebauter Blitz mit ca. Leitzahl 6
- Weißabgleich automatisch oder manuell
- keine Bildstabilisierung
- Energieversorgung durch 2 Mignonzellen
Besonderheiten
DSC bedeutet Digital Still Camera. Die „P“-Serie hat ein heutzutage etwas merkwürdig anmutendes Design: Das Objektiv sitzt an der Kameraseite, diese ist auch stark abgerundet. Auf der Unterseite ist ein kleines Stück gummiartiges Material eingelassen, auf glatte Oberflächen hingestellt rutscht die Kamera nicht weg.
Das Objektiv steht weit aus dem Gehäuse vor, immerhin muß es dann beim Einschalten nicht umständlich ausgefahren werden, sondern nur die Schutzlamellen geöffnet werden, daraus resultiert eine für damalige Verhältnisse sehr kurze Einschaltzeit.
Die CyberShot P52 hat keinen Nachfolger bekommen, die späteren Modell haben kein vorstehendes Objektiv mehr, sondern fahren es ins Gehäuse ein.
Die Bedienung erfolgt über eine als Taster ausgelegten Hauptschalter, einen Modushebel (Bilder, Videos, Wiedergabe, Setup), ein Steuerkreuz (jede der vier Tasten hat eine Doppelbelegung), eine Zoomwippe und drei weitere Tasten.
Mit der P52 zog die Mehrsprachigkeit in Sony-Kameras ein: Die Vorgängermodelle konnten nur über ein englisches bzw. japanisches Menü bedient werden, ab der 2003er Generation gab es auch Deutsch, Französisch, Spanisch usw.
Die P52 ist auch die erste CyberShot, die 640x480-Videos aufnehmen konnte (statt wie zuvor nur 320x240), der Aufdruck „MPEG-Movie VX“ auf der Oberseite weist stolz darauf hin. Die Länge der Videos ist nicht begrenzt, solange die Akkus durchhalten bzw. bis die Karte voll ist, kann aufgenommen werden.
Die Kamera hat ein damals bereits unterdurchschnittliches Zweifachzoom, das von 41 bis 82mm KB-Brennweite reicht, also vom Normalobjektiv-Bereich in den leichten Telebereich. Vermutlich wurde in ein wesentlich älteres Gehäuse nur ein höher auflösender Sensor eingebaut, um im 3-Megapixel-„Rennen“ mithalten zu können.
Das Digitalzoom wird „Smartzoom“ genannt, es interpoliert beim „Zoomen“ nicht die immer weniger werdenden Pixel zu immer schlechteren Bilder hoch, sondern es wird einfach immer mehr am Rand weggelassen, d. H. es werden immer nur echte Sensorpixel aufgenommen, die Gesamtpixelzahl der „gezoomten“ Bilder wird immer weniger. Gleiches könnte man auch nach der Aufnahme per Bildausschnitt machen.
Die Stromversorgung erfolgt mit zwei fast überall erhältlichen Mignonzellen, sowohl Alkali-Batterien als auch NiMH-Akkus können benutzt werden. Im Lieferumfang waren zwei Akkus und ein kleines Ladegerät enthalten.
Die Schnittstellen sitzen hinter einer unverlierbaren Gummiabdeckung, allerdings hält ein nur 2mm dicker Gummisteg die Abdeckung im Gehäuse fest. Das wirkt sehr filigran und dürfte bei etlichen Exemplaren abgerissen worden sein. Die Buchsen entsprechen bis auf die Netzteilbuchse der Norm (Mini-USB und Videoklinkenbuchse), nur wie bei Sony sehr oft anzutreffen ist der Netzteilstecker ein exotischer Vierkant.
Unter der Abdeckung befindet sich eine Reset-Taste, diese muß mit einem spitzen Gegenstand eingedrückt werden und setzt alle Einstellungen zurück.
Die Kamera verwendet MemorySticks bzw. MemorySticks Pro bis ca. 1 GB. Diese nur von Sony eingesetzten Flash-Speicherkarten waren teurer, langsamer und mit geringerer Kapazität als die damals weit verbreiteten CompactFlash-Karten. Immerhin lieferte Sony einen (mit 16 MB allerdings recht kleinen) Stick mit, größere mußten extra diazugekauft werden.
Das Kameradisplay ist fest montiert, es ist nicht vor mechanischer Beschädigung geschützt. Seine 61.000 Subpixel sind damals bereits unterdurchschnittlich gewesen.
Die Kamera hat außerdem einen optischen Realbildsucher, der allerdings ohne Parallaxenausgleich und ohne Parallax-Marken auskommen muß. Demzufolge weicht das aufgenommene Bild besonders im Nahbereich von Sucherbild ab.
Die UVP der P52 betrug ca. 350 Euro. Ich erhielt mein (damals funktionsfähiges) Exemplar 2017 geschenkt, allerdings ohne Speicherkarte. Der Versuch, einen 4GB-Memorystick Duo Pro mit Adapter in der Kamera zu betreiben, schlug leider fehl, da die P52 diese Größe nicht erkennt. 2020 bekam ich einen 64 MB-Memorystick, der in der Kamera benutzt werden kann, leider läßt sich mein Exemplar inzwischen nicht mehr einschalten: Totalschaden der Elektronik durch Alterung. Darum gibt es keine Beispielaufnahmen.
Qualitäts- und sonstiger Eindruck
Das Gehäuse der P52 ist ein einfaches Einsteigermodell, es besteht komplett aus Kunststoff, nur ein Zierring um das Objektiv ist sichtbar aus Metall.
Ein Urteil über die Bildqualität kann ich nicht abgeben, da mein Exemplar defekt ist.
Fazit: eine digitalkamerahistorisch eher uninteressante Kamera (weil Dutzendware), heutzutage zum ernsthaften Bildermachen vermutlich nicht mehr geeignet, da der Zoombereich sehr eingeschränkt ist und die Auflösung mit 3 Megapixeln meist nicht mehr ausreicht.
Christian Zahn
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Autor: | Christian Zahn |
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Erstellt: | 8.06.2021 |
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