Fokuseinstellung und Zoom
Eigentlich müsste zur Fokuseinstellung nur die Linse gemäß der Linsengleichung in die richtige Position gebracht werden. Leider gilt dies bei Objektiven, die aus vielen Linsen zusammengesetzt sind, nur eingeschränkt: Oft müssen die Linsen nicht nur insgesamt verschoben werden, sondern auch ihren Abstand untereinander verändern. Die Einstellmechanik muss dies berücksichtigen.
Noch komplizierter wird die Sache, wenn ein Objektiv verschiedene Brennweiten erlauben soll. Jede Linse hat eine bei der Herstellung festgelegte, unveränderliche Brennweite. Man müsste also Linsen hinzufügen oder herausnehmen, um die Brennweite zu ändern. Glücklicherweise gibt es auch andere Möglichkeiten: Bei einem Linsensystem aus verschiedenen Sammel- und Zerstreuungslinsen hängt die effektive Brennweite auch von den Abständen der Linsen untereinander ab. Sind diese über eine Mechanik gegeneinander verschiebbar, wird die Brennweite und damit der Abbildungsmaßstab stufenlos veränderbar.
Dabei wird aber auch die Korrektur optischer Abbildungsfehler immer anspruchsvoller - je größer der Zoombereich, desto schwieriger. Die meisten Zoomobjektive behelfen sich mit einer reduzierten Lichtöffnung, d.h. einer relativ großen Blendenzahl. Trotzdem erzeugen sie meistens die optimale Schärfeleistung nur in einem Teil des Zoombereichs.
Objektive mit fester Brennweite können hingegen viel besser optimiert werden und produzieren dann trotz größerer Blendenöffnung schärfere Bilder.