Langweiler (?) 50 mm Normalobjektiv

Avatar of Ralf JannkeRalf Jannke - 20. Oktober 2019 - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Von Lichtstärke und Machart ähnlich, sollen drei (zwei) Normalobjektive vorgestellt werden. Zwei davon aus der untergegangenen DDR und ein 50er aus der Ukraine. Das wunderbare, zwischen 1952 und 1960 produzierte 2,9/50 mm Meyer Optik Görlitz Trioplan mit M42-Schraubanschluss habe ich für 10 Euro zusammen mit einer einwandfrei funktionierenden Praktica IV b bekommen, das zwischen 1963 und 1970 produzierte E. Ludwig Meritar 2,9/50 mm mit Exakta-Bajonett ist für 4 Euro vom Flohmarkt.

Während es sich beim 2,9/50 mm Meyer Optik Görlitz Trioplan und E. Ludwig Meritar 2,9/50 mm um dreilinsige Objektive handelt, soll das ab 1959 gefertigte, in kyrillischen Lettern beschriftete Industar eine Kopie des 4-linsigen (in drei Gruppen) Zeiss Tessar 2,8/50 mm sein. Das Industar gibt es in verschiedenen Ausführungen mit Leica M39-Scharaubanschluss (der nicht kompatibel sein soll) und M42-Gewinde.

Das 2,9/50 mm Meyer Trioplan wurde schon gewürdigt. Mit dem 2,9/50 mm Meritar wurde bereits fotografiert, das 3,5/50 Industar wird im Oktober in Angriff genommen.

Auf was beim Einsatz deratig alter Ojektive zu achten ist – Stichwort Pilzbefall, Fungus – wird im ersten Blogbeitrag zum Meritar beschrieben!

Hier ist der dazugehörige Praxistest.

Nachzügler als "echtes" Normalobjektiv…

War "Beifang" auf der Yashica TL Electro von 1972, wird aber auf der APS-C Sensor DSLM dann zum 53 mm "Normalobjektiv", das M42 AUTO MAKINON 1:2.8 f=35mm mit interessanter 40 cm Naheinstellung.  Ein Mini-Projekt für 2020!

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Was ist digicammuseum.de?

Die analoge Fotografie blickt auf eine etwa 170-jährige Geschichte zurück, seit etwa 100 Jahren sind Fotoapparate auch für Privatleute erschwinglich. Trotzdem sollte es noch Jahrzehnte dauern, bis die Fotografie zu einem Hobby für Millionen von Menschen wurde und der Fotoapparat zum selbstverständlichen Accessoire jeder Urlaubsreise.

Um so überraschender ist es zu sehen, mit welcher Geschwindigkeit die etablierte Technik in wenigen Jahren nach der Jahrtausendwende in eine Nischenexistenz zurückgedrängt wurde. Ersetzt wurde sie durch Digitalkameras. Diese haben in kürzester Zeit eine atemberaubende Evolution durchlaufen und haben ihre analogen Vorfahren weitgehend überflüssig gemacht. In fast allen Haushalten wurde die alte Spiegelreflex- oder Kompaktkamera durch ein digitales Modell ersetzt.

Während die meisten analogen Kameras viele Jahre, teilweise auch Jahrzehnte lang genutzt wurden, landen die meisten Digitalknipsen nach drei bis vier Jahren in der Schublade und müssen einem leistungsfähigeren Modell weichen. Die technischen Fortschritte werden jedoch immer kleiner. Digitalkameras haben einen Stand erreicht, der keine drastischen Verbesserungen mehr zulässt. Der Boom fand seinen Höhepunkt um die Jahre 2008-2010 und hat seither deutlich nachgelassen.

Das ist auch schon rein äußerlich zu erkennen: In den ersten Jahren war bei den Herstellern von Digitalkameras der Wille zu beobachten, die neue Technik auch für Innovationen in Design, Bedienung und Funktionalität zu nutzen. Inzwischen ist diese Phase weitgehend vorbei und die Hersteller haben zu den aus analoger Zeit bekannten Kameratypen zurückgefunden: Kompaktkameras auf der einen und Systemkameras auf der anderen Seite.

Die in Smartphones eingebauten Kameras sind inzwischen jedoch so gut, dass sie Kompaktkameras die Existenzberechtigung geraubt haben. Wozu ein separates Gerät kaufen, wenn man vergleichbare Bilder auch mit dem Handy hinbekommt, das man zudem immer in der Tasche hat?

Es entsteht so im Moment die paradoxe Situation, dass so viel fotografiert wird, wie noch nie in der Geschichte - und gleichzeitig immer weniger "richtige" Kameras verkauft werden. Mag sein, dass die Ära der Fotoapparate für jedermann zu Ende geht und bald nur noch Hobbyfotografen und Profis als Kamerakäufer übrig bleiben. Deswegen ist nicht zu früh, die "wilden Jahre" der Digitalkamera-Entwicklung zu dokumentieren.

Diese Homepage war anfangs vor allem als virtuelles Museum meiner Kamerasammlung gedacht. Inzwischen ist daraus ein Projekt geworden, bei dem ein wachsender Kreis von Autoren tolle Beiträge zur Digitalkamera-Geschichte beisteuert. Den weitaus größten Anteil daran hat Ralf Jannke, der mit seinen Praxisbeiträgen die verschiedensten Themen detailliert behandelt und großartig bebildert. Was sich allerdings nicht geändert hat: Die Homepage ist ein reines Hobby- und Spaßprojekt. Wir freuen uns über den Austausch mit anderen Sammlern und Fotobegeisterten. Es gibt keine Werbung und wir sind auch keine bezahlten Influencer. Falls Sie allerdings noch eine spannene Kamera herumliegen haben, die Sie nicht mehr brauchen - wir sind immer auf der Suche nach weiteren Exponaten.

Boris Jakubaschk

Das virtuelle Digicammuseum wird zum realen Museum

Meine Sammelei hatte eigentlich schon immer das Ziel, meine Geräte eines Tages nicht nur auf dieser Homepage zeigen zu können, sondern auch live in einem richtigen Museum. Mit Holger W. Müller habe ich nun einen Partner, der meine Leidenschaft für die Technikgeschichte teilt. Außerdem wurden ihm in Rastatt Büroräume der ehemaligen Thaleswerke angeboten, dem Hersteller der bekannten Thales-Rechenmaschinen.

Dort soll nun ein Museum entstehen, das Rechenmaschinen, Computer und Videospiele als Schwerpunkt haben wird. Digitalkameras werden aber ebenfalls mit einigen spannenden Exponaten vertreten sein. Auf der Projekthomepage berichten wir über den Fortschritt.

Zur Homepage des µ-Museums