Und damit sind wirklich lange Brennweiten zwischen 400 und 600 mm gemeint
Namentlich
- TELE-Tokina 1:8 f=600mm
- TAMRON 6,9/200-500 mm
- SOLIGOR TELE-ZOOM 1:5.6 f=180-410mm
Während das im Sommer 2023 wenigstens für eine Handvoll Fotos probierte TELE-Tokina 1:8 600mm mit etwas Suche relativ gut einzuordnen war, ist das auch beim Tamron 200-500 noch einfach. Kaum Informationen gibt es aber zum dritten Zoom des Fotos, dem SOLIGOR TELE-ZOOM 1:5.6 f=180-400mm. Olypedia.de berichtet über zig Seiten sehr ausführlich über diesen meist wenig geschätzten Anbieter Soligor. Das 180-410 taucht dort nicht auf. Diesem Zoom werde ich dann Teil 2 "Herbst-/Weihnachtsprogramm 2023 historischer, langer Teles, bzw. Telezooms" widmen.
Jetzt erstmal zum TAMRON 6,9/200-500mm
Was Abbildungsqualität angeht, haben sich die Premium-Hersteller Canon, Leica, Minolta, Nikon, Olympus, Pentax, Zeiss — kein Anspruch auf Vollständigkeit — immer wieder als "Langweiler" erweisen. Zu gut haben die Konstrukteure schon vor Jahrzehnten gerechnet. Vielleicht auch mit Hilfe versteckter KI — künstlicher Intelligenz — liefern jahrzehntealte Objektive auf aktuellen Vollformatkameras ohne Spiegel erstaunliche Leistungen!
Die Suche nach Objektiven mit in Kauf genommenen Abbildungsfehlern, man kann auch "Charakter" dazu sagen, gestaltet sich schwieriger als gedacht. Aber auch da wird man fündig. Statt zu sündteuren Canon-, Contax- Leica- und Nikon-Messsucherkameraobjektiven zu greifen, sollte man sich bei den zahlreichen russischen Nachbauten umsehen! Man kann aber auch einen unverfänglichen Blick auf die Linsen unabhängiger Hersteller werfen. In den 1970er/80er Jahren manchmal zu Recht als "Fremdobjektiv" = zweitklassig, gar minderwertig diffamiert, interessieren mich Erstwerke von Tamron, Tokina, Soligor und Vivitar besonders.
Und da ging mir im Mai 2021 ein dicker 2,8 kg Fisch ins Netz. Ich konnte nicht widerstehen, für 40 Euro ein 2,8 Kilogramm schweres 6,9/200-500 mm MF Tamron an Bord zu nehmen. In Analogjahren mit Aufnahmen auf Film eigentlich fast sinnlos, bekommt das Zoom jetzt endlich ein neues Leben. Ich habe nie den GEO oder National Geographic Fotografen vergessen, der auf einem Markt mit schneller Nikon, aber mit großem Stativ fotografierte. Weil die SLR standardmäßig mit dem schärften, aber langsamsten Diafilm des Weltmarkts geladen war: Kodachrome 25/64 oder später Fuji Velvia 40. Nach ISO 100/200 Dia war qualitativ eigentlich Schluss. Hin und wieder benutzten Sportfotografen Kodachrome 200, der sich mit Spezialentwicklung auf ISO 500 pushen ließ. Darüber "lacht" heute jede Digitalkamera, die bei ISO 200 Sensorempfindlichkeit anfängt.
Und damit, ISO 400/800/1600, ja 3200 und drüber, lässt sich auch mit dem 40 Jahre alten 6,9/200-500 Tamron "spielen". Vom (Einbein-) Stativ versteht sich. Auf die Sensor-Stabilisierung der Nikon Z6 will ich mich da nicht nur verlassen. Aber mit Hilfe von Kantenangebung (Fokus-Peaking) und Sucherbildlupe lässt sich auch ein f/6,9 lichtschwächeres Zoom mit der Z6 auf den Punkt fokussieren! Für eine Fernsicht und einen Sonnenuntergang sollte es reichen.
6,9/200-500 mm Tamron
Vom 6,9/200-500mm werden vier Versionen gelistet
- Auto Tamron 200-500mm F/6.9 Adapt-A-Matic 1969
- Tamron 200-500mm F/6.9 Z-500 Adaptall 1973
- Tamron 200-500mm F/6.9 CZ-500 Adaptall 1976
- Tamron 200-500mm F/6.9 06-A Adaptall 2 1979
Ich glaube, dass es sich bei meinem Exemplar tatsächlich um die erste Version handelt. Es kam mit M42 Schraubanschluss. Die letzte Version wird im US-Magazin Popular Photography 1981 für 470 US Dollar angeboten.
Auf der schwierigen Suche nach mehr Informationen oder einer Bedienungsanleitung bin ich noch auf diesen 1,5x lichtstärkeren 5,6/200-500 mm Nachfolger gestoßen.
Qualitäts- und sonstiger Eindruck
Die zwei Herbstferienwochen waren wieder viel zu schnell um. Aber wenigstens für zwei Sonnenuntergänge vom Stativ aus hat es gereicht ;-) Beim direkten Gegenlicht merkt man das Alter des Zooms. Mal sehen, wann ich mich 2024 aufraffe, mit dem rund 50 Jahre alten und 2,8 Kilogramm schweren Tamron Super-Telezoom ein paar aussagekräftigre Fotos zu schießen … Was auch für das SOLIGOR TELE-ZOOM 1:5.6 f=180-400mm zutrifft, dem ich mich auch noch widmen werde.
Ralf Jannke, Herbst 2023
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Autor: | Ralf Jannke |
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Erstellt: | 18.11.2023 |
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