Fuji FinePix BIGJOB HD-3

War die großartige Minolta Dimage EX noch nicht genug für 2022?

Als hätte sich die Pandemie auch auf das Angebot für eine Sammlung interessanter Digitalkameras ausgeweitet, gab es gefühlsmäßig in den letzten zwei Jahren sehr wenig interessante alte Digitalkameras. Gemeint ist damit Vorstellungsjahr vor 2010 und noch mehr die Anfangsjahre 1995-2000. Um das dann in den letzten Wochen des Jahres 2022 Versäumtes aufzuholen ;-) Für vertretbare 33 Euro wurde noch eine Fuji FinePix BIGJOB HD-3W aus dem Vorstellungsjahr 2007 in die Sammlung aufgenommen.

Was ist so besonders an dieser Fuji?

Sie kann das, wie hier die Ricoh Caplio 500G wide: Baden gehen ;-)

Dazu gehen wir vier Jahre zurück in den Sommer 2018. Dort gab es den Praxisbericht: "Spritzwassergeschützte Digitalkameras" Darunter auch die Ricoh Caplio 500G wide von 2006: "Die Caplio 500G wide ist nach japanischer Industrienorm JIS Schutzgrad 7 „water-resistant“. Übersetzt bedeutet das wasserabstoßend, wasserbeständig oder wasserfest. Neben einem auszuhaltenden Regenguss soll eine verdreckte Caplio G500 wide auch unter dem Wasserhahn abzuwaschen sein und in einer Wassertiefe von 1 m 30 Minuten dicht bleiben. Die Ricoh kann nach JIS Schutzgrad 6 gefahrlos in staubigen und sandigen Umgebungen eingesetzt werden. Die Caplio 500G wide soll laut Testprozedur MIL-STD-810F des US-Verteidigungsministeriums den Fall aus 1 m Höhe überstehen. Durch die großen Bedienungselemente kann die Kamera auch mit Handschuhen problemlos  eingestellt werden."

Diese Beschreibung lässt sich 1:1 auf die Fuji FinePix BIGJOB HD-3W übertragen

Spezifikation

  • Markteinführung Juli 2007
  • Abmessungen B x H x T/Gewicht 128 x 80 x 45 mm, 420 g
  • 5,8 x 4,3 mm 1/2,5" CCD-Sensor 1/2,5", Cropfaktor 6,0, Pixelpitch 2,1 µm
  • Maximale Auflösung 2.816 x 2.112 (4:3), 5,9 Megapixel, Speicherformat JPEG, 24 Bit Farbtiefe
  • Videoauflösung 640 x 480 (4:3) 30p, Videoformat AVI (Codec k.A.)
  • Speichermedium xD-Karte
  • Objektiv 3-fach Zoom 3,3-4/4,7-14,1 mm 28 bis 84 mm (@KB)
  • Einzel-Autofokus, kontinuierlicher Autofokus
  • Motiverfassung und Menüsteuerung über Monitor unbekannter Auflösung
  • Programmautomatik, Matrix/Mehrfeld-Messung über 255 Felder
  • Belichtungszeiten 1/2.000 bis 2 s (Automatik)
  • Selbstauslöser mit 2 oder 10 s Vorlaufzeit
  • Belichtungskorrektur -2,0 bis +2,0 EV
  • Lichtempfindlichkeit ISO-Auto oder ISO 64 bis ISO 1.600 (manuell)
  • Eingebauter Blitz mit den üblichen Blitzfunktionen an/aus, Automatik, Aufhellblitz, Langzeitsynchronisation, Rote-Augen-Reduktion, zusätzlich Blitzschuh ohne Kontakt
  • Weißabgleich Automatik, Wolken, Sonne, Leuchtstofflampe, Glühlampenlicht
  • Stromversorgung 2 x 1,5/1,2 Volt Batterie/Akku Größe AA
  • Spritzwasserschutz, wasserdicht (Klasse JIS7), staubgeschützt (Klasse JIS6), sturzfest bis 0,7 m

Photoscala.de textete November 2007: "Für japanische Baustellen: Fujifilm FinePix BIGJOB HD-3W"

Lässt sich bei Bedarf abziehen – die Armierung der Front …

Und weiter Photoscala: "Sein Angebot an staub- und wasserdichten Digitalkameras ergänzt Fujifilm mit der FinePix BIGJOB HD-3W (6 Megapixel). (…) Leider soll die HD-3W, wie Fujifilm Europe bestätigte, nicht auf den europäischen Markt kommen. Das war schon bei den Vorgängern wie der Drei-Megapixel-Bigjob HD1 der Fall, auch Mitbewerber Konica-Minolta brachte seine wasserfesten DG-4W und DG-5W in der Vergangenheit nicht hierzulande auf den Markt. Alternativen gibt es beispielsweise mit der Pentax Optio W20 oder der Ricoh Caplio 500G Wide.

Und heute? Ja, wieder das "böse" Smartphone oder Tablet. Für beide gibt es Schutzhüllen, die Unterwasser-dicht sind, die so gepolstert, verstärkt sind, dass das Ganze auch mal runterfallen darf. Das Smartphone bietet Super-/Weitwinkel und von der Baustelle können Fotos von Fortschritt oder Problemen sofort an die Bauleitung oder den Architekten gemailt werden. Kameras wie die Fuji FinePix BIGJOB HD-3W sind lange überflüssig geworden :-(

Beispielfotos 4 Megapixel

Qualitäts- und sonstiger Eindruck

Die Fuji werde ich eher nicht mehr einsetzen. Was nicht an den nur 6 MP liegt. Immer wieder verweigerte der Autofokus bei kurzen Brennweiten ohne erkennbaren Grund seinen Dienst. Obwohl auf Motivdetails mit Kontrast gezielt wurde. Sobald Richtung 35/50 mm (@KB) gezoomt wurde, traf der AF. Warum?

Dazu kommt das Fehlen der Speichermöglichkeit in RAW. Was nicht der Hauptgrund war, denn Fuji lieferte IMMER schon gute JPEGs, die in Adobe Lightroom noch problemlos verbessert werden können. Wenn es um extreme Kontraste, Helligkeitsunterschiede geht. In jedem Fall hatte Fuji in der BIGJOB einen Fuji Super CCD Sensor eingespart, wie er beispiesweise in der Fuji FinePix E550 von 2004 zum Einsatz kommt.

Außerdem bietet diese Fuji nur eine kaum beeinflussbare Programmautomatik. Auch wenn bei einem Pixelabstand/Pixelpitch von 2,1 mü nur bis f/4 maximal f/5,6 abgeblendet werden sollte, hätte ich diese Blende f/5,6 gerne in einer Zeitautomatik vorgewählt. Irgendwie erscheint mir die ganz ähnlich konzipierte Ricoh G500W einfach einen Tick besser. Ganz sicher, was den Autofokus betrifft.

Dennoch bleibt die Fujifilm FinePix BIGJOB HD-3W eine schöne und seltenere Spezialistin, die ich gerne in meine Digitalkamerasammlung aufgenommen habe!

Ralf Jannke, Januar 2023

 

 

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