Nikon D2X(s), TC-16A, Teil 2: Nippon Kogaku Japan Zoom-NIKKOR Auto 1:3.5 f=43mm~f=86mm

Da Teil 2 vor Teil 1 fertig war, wurde dieser Part vorgezogen

In Teil 1 wird den beiden Nikon Objektive 2/85 mm und 2,5/20 mm auf der Nikon D2X mit dem TC-16A Autofokus verpasst! Und nochmal ausführlich zum TC-16A und TC-16A/m verlinkt.

Jetzt zu einem echten Nikon Edelstein ;-)

Das (erste) 3,5/43-86mm Zoom-Nikkor soll das schlechteste Objektiv sein, das Nikon je gebaut hat …

Bevor es losgeht

Die Nikon D2X(s) ist mit ihrem 15x23 mm APS-C-/DX-Sensor eine "Halbformat" Crop 1,5 DSLR. Dazu kommt der TC-16A, der die Brennweite um den Faktor 1,6 verlängert. Die eingesetzen Objektive/Brennweiten müssen also mit Crop 1,5 und 1,6x Tele um den Faktor 2,4 verlängert werden!

Das 43-86 mm wird zum KB-äquivalenten 103-206 mm Zoom

Noch eine Bemerkung zum "(s)" in der Kamerabezeichnung. Es handelt sich um eine D2X, die durch ein Firmwareupdate – fast – zur D2Xs wurde …

Beispielfotos Nikon D2X(s), TC-16A, Nippon Kogaku Japan Zoom-NIKKOR Auto 1:3.5 f=43mm~f=86mm

  • Obere Reihe 43 mm Brennweite. Von links nach rechts: Aufnahme komplett, Offenblende f/3,5 - f/5,6 - f/8
  • Untere Reihe 86 mm Brennweite. Von links nach rechts: Aufnahme komplett, Offenblende f/3,5 - f/5,6 - f/8

Aus dem herbstlichen Garten … 12 MP, unterschiedliche Brennweiten, f/8

Qualitäts- und sonstiger Eindruck

Diese Ur-Version hatte beim einstigen Nikon Kenner, heute aber nicht mehr ernstzunehmenden Ken Rockwell in seiner Reihe "Nikons schlechteste Objektive" die Rolle des Spitzenreiters inne.

Ken Rockwell:

>> Das originale (erste) Nikon 43-86mm ist das schlechteste Objektiv, das Nikon je gebaut hat. Es war so schlecht, dass es bis heute den Ruf aller anderen Zoomobjektive befleckt hat. Was macht es so schlimm? Es ist von Nikon das Objektiv mit der weichsten Abbildung, und es ist mit unzähligen Stufen der Verzeichnung beladen. Es produziert auch fürchterliche Überstrahlungen und Geisterbilder."

Wenn die Leute sagen, dass Zooms nicht scharf abbilden, überstrahlen und eine Menge Verzeichnungen aufweisen, liegt es daran, dass dieses schreckliche Objektiv die Erwartungen bestätigt.

Die erste schlechte Version hat den Schriftzug innerhalb des Filterrings. Die spätere Version (1975-1982) ist ein völlig anderes Objektiv, und es ist ganz in Ordnung. Der Schriftzug befindet sich außerhalb des Filterrings. <<

Ich habe jetzt nicht auf Verzeichnung und Überstrahlungen geachtet, die es bei diesen Motiven auch nicht gab, aber am 15x23 mm Cropsensor und dem TC-16A geht diese Version in die Knie. Wenn man damit fotografieren will/muss, dann konsequent mit Blende f/5,6, besser noch f/8. Das hier gezeigte Exemplar scheint zudem bei langer Brennweite (86 mm) schlechter zu sein als bei Anfangsbrennweite 43 mm.

Die Aufnahmen der Blätter im Garten — alles ISO 100 und Stativ — sind ganz passabel. Einen Rundgang mit dem 43-86 erspare ich mir aber. Sollte mir mal ein deutlich jüngeres Exemplar für wenig Geld über den Weg laufen, würde ich das probieren! Ich hatte einst ein besseres Exemplar, das aber lange Geschichte ist. Vorgestellt 2013 im Photoscala-Beitrag Alte Objektive und neue Kameras: Mit einem „Flaschenboden“ – so die despektierliche Bezeichnung für vermeintlich schlechte Objektive – will doch keiner fotografieren. Eine neuere Version werde ich nach einem kurzen Klick in eBay sicher nicht kaufen! Da wagt ein professioneller Anbieter für ein 43-86 mit beginnendem Pilzbefall über 50 Euro zu verlangen. Für den Preis kann dieses Zoom und die noch teureren aus Japan gerne weiter in den Händlerregalen verpilzen und verstauben …

Ralf Jannke, November 2025

 

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