Topcon und Exakta

Verschrotten, den Totalschaden EXAKTA Varex IIa? NIEMALS!

Ich habe die EXAKTA einst für einen Euro von einem Flohmarkt mitgenommen. Als Deko und Objektivhalter ;-)

Nikon Z6/7 mit den Topcon Festbrennweiten Auto-Topcor 1:2.8 f=3.5cm und Auto-Topcor 1:1.8 f=5.8cm

Im Beitrag „Friedliche Koexistenz: TOPCON analog und FUJIFILM digital“ von 2019 ging es nicht nur um die TOPCON IC-1 AUTO, sondern auch um die Geschichte des heute nicht mehr als Kamera- und Objektivproduzent existierenden Herstellers Topcon. Topcon gehört heute zu den Weltmarktführern im Bereich der Herstellung von geodätischen Messinstrumenten.

Bevor es losgeht: Topcon ist nicht gleich Topcon!

Bei der links stehenden TOPCON IC-1 AUTO und der Topcon RE-2 rechts daneben handelt es sich um zwei vollkommen verschiedene Systeme mit unterschiedlichen, nicht untereinander kompatiblen Objektivanschlüssen! Die "richtigen" Topcons wie die RE-2 haben das Exakta-Bajonett als Objektivanschluss!

Warum wählte Topcon das Exakta-Bajonett als Objektivanschluss?

Diese Frage hat ChatGPT für mich sehr plausibel beantwortet, dass ich selbst keine weiteren Extrarecherchen anstellte.

>> Topcon wählte mit dem von Ihagee Dresden 1936 entwickelteExakta-Bajonett für seine Spiegelreflexkameras mit Wechselobjektiven einen bereits etablierten Standard.

In den 1950er Jahren war das Exakta-Bajonett einer der am weitesten verbreiteten Objektivanschlüsse für Spiegelreflexkameras. (Was ich nicht nachgeprüft habe.) Hersteller Ihagee (mit der Exakta Varex) hatte den Anschluss international populär gemacht. Für einen neuen Kameraanbieter wie Topcon war es strategisch sinnvoll, auf einen bereits bestehenden Anschluss zu setzen, da:

  • Zubehör und Objektive von Drittherstellern bereits existierten.
  • Fotografen, die schon Objektive mit Exakta-Anschluss besaßen, einfacher auf Topcon-Kameras umsteigen konnten.

Technische Vorteile des Exakta-Anschluss'

  • Robustes Metallbajonett, geeignet für schwere Objektive.
  • Kurzer Auflagemaß (44,7 mm), was relativ kompakte Kamerakonstruktionen erlaubte.
  • Die Konstruktion war mechanisch zuverlässig, auch für professionelle Anwendungen.

Zielgruppe: Profis und technisch anspruchsvolle Fotografen

Topcon zielte mit der RE-Serie auf professionelle Fotografen, Militär und wissenschaftliche Anwendungen. Diese Kunden benötigten hohe Kompatibilität und Zuverlässigkeit. Das Exakta-Bajonett war in diesen Kreisen bereits akzeptiert.<<

Die Topcon-Objektive werden so hoch gehandelt, wie ihre Nikon Brennweiten-Pendants

Zu Recht! Im Sommer 2025 gelang es mir endlich, für maßvolle 60 Euro ein Tokyo Kogaku Japan RE.Auto-Topcor 1:2.8 f=3.5cm zu erwerben. Mit einem nicht verschwiegenen Fehler – defekte Blende. Heißt, die Blende schließt nicht. Was das 3.5 cm Topcor aber schon bei Offenblende ablieferte, war grundsolide.

Also weiter auf die Jagd nach bezahlbaren Topcoren gehen! Um nach dem Sommer erfolgreich zu sein und ein weiteres Tokyo Kogaku Japan RE.Auto-Topcor 1:2.8 f=3.5cm sowie ein Tokyo Kogaku Japan RE.Auto-Topcor 1:1.8 f=5.8cm inklusive Topcon-Zwischenringen und Gegenlichtblenden zu erwerben. Für 100 Euro, das Paket.

In der Zwischenzeit hatte ich mein erstes 3,5 cm nochmals „ausgeführt“. Auf der 16 Megapixel Halbformat Fuji X-E1. Wieder mit der erwarteten guten Abbildungsleistung.

Aus dem Grund habe ich dem Tokyo Kogaku Japan RE.Auto-Topcor 1:1.8 f=5.8cm erstmal den Vorzug gegeben.

An einem trüben Herbsttag ging ein leicht modifiziertes Dreier-Objektiv-Set auf eine kleine Foto-Tour. Statt klassisch 35 mm Weitwinkel, Normalobjektiv und 135 mm Tele ein PENTACON 3.5/30, das Tokyo Kogaku Japan RE.Auto-Topcor 1:1.8 f=5.8cm und ein AUTO ROKUNAR ZOOM 1:5.6 f=100-200mm.

Langer Rede kurzer Sinn, hier Beispielfotos, aufgenommen bei der kleinen Herbst-Fototour mit dem 1,7/5,8 cm Topcor.

Tokyo Kogaku Japan RE.Auto-Topcor 1:1.8 f=5.8cm, 1.800 Pixel

Und dann kam das Tokyo Kogaku Japan RE.Auto-Topcor 1:2.8 f=3.5cm doch noch zu seinem Einsatz: Mit dem 3.5cm Weitwinkel in einen Secondhand-/Antiquitätenladen 1.800 Pixel, Blende f/8

1.800 Pixel vs. 1:1 Crops aus 45 Megapixel (Blende f/8)

Qualitäts- und sonstiger Eindruck

Im oben gelisteten Dreierset lag das Tokyo Kogaku Japan RE.Auto-Topcor 1:1.8 f=5.8cm von der Abbildungsqualität klar an der Spitze. Keine so riesige Überraschung, denn es gibt eigentlich kein japanisches Normalobjektiv mit Lichtstärke um f/2, das schlecht wäre.

Überrascht hat das Tokyo Kogaku Japan RE.Auto-Topcor 1:2.8 f=3.5cm! Ich wusste ja bereits, dass es bei Offenblende f/2,8 sehr gute Qualität liefert. Ganz sicher werde ich keine 35 mm Weitwinkel 1:1 Vergleiche anstellen, bin aber geneigt zu sagen, dass das 3,5 cm Topcon abgeblendet auf f/8 — damit wurde im Antiquitätenladen fotografiert — mein bestes 35er mit Lichtstärke f/2,8 ist!

Ralf Jannke, November 2025

 

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