2020 für 16 Euro gekauft — den Totalschaden einer russischen Zorki 4, eine weitgehend Schraub-Leica II Kopie. Über diese Zorki 4 muss etwas sehr Schweres gerollt sein. Ich war scharf auf das lichtstarke JUPITER-8 2/50 Objektiv mit (Leica) M39 Schraubanschluss. Das bis aufs eingedrückte Filtergewinde intakt ist. Und deshalb gleich mit Erfolg auf den Halbformat DSLMs Fuji X-E2 und Nikon Z50 probiert wurde.
Im Herbst 2023 wurde das JUPITER-8 2/50 dann auch auf die Vollformat Nikon Z6 adaptiert. Aber damit nicht wirklich intensiv fotografiert.
Deshalb das russische "Sonnar" jetzt nochmal auf dem Vollformat der 45 Megapixel Nikon Z7
Die Kombination JUPITER-8 2/50 auf der Fuji X-E1 ist viel stylisher als das JUPITER auf der Z7. Dennoch habe ich zum Vollformat gegriffen, obwohl die Unendlicheinstellung auf der Z7 "angespannt" ist. Will sagen zu kurz.
Liegt es daran, dass die 45 Megapixel der Vollformat Nikon Z7 mehr fordern, als die 16 Megapixel der Halbformat Fuji X-E1? Wobei die 16 MP ins KB-Format hochgerechnet auch einer Pixeldichte von 40 Megapixel entsprechen. Der"Fuji"-Schornstein wirkt einen Hauch schärfer als der "Nikon"-Schornstein. Wobei Schornstein und Dachkante noch gar nicht im Unendlichen liegen! Wie im im Beitrag "Fuji X-E1 Nikon Z7 Soligor 1:1.8 f=85mm" gezeigt. Es war jetzt sicher nicht zwingend notwendig den Schornstein mit Offenblende f/2 abzulichten. Um bei einer Landschaftsaufnahme aber auch Unendlich scharf zu haben, würde ich das JUPITER-8 2/50 auf der Nikon Z7 mindestens auf f/5,6 oder gleich auf f/11 abgeblenden. Was auf diesem Fotogebiet ja keine unüberwindliche Hürde darstellt.
Spezifikation
- Baujahre – ab 1956, Produktionsbeginn der Zorki 4
- Abmessungen/Gewicht Ø 50 mm, Länge 43 mm, Filter Ø 40,5 mm, 125 g
- Optischer Aufbau 6 Linsen in 3 Gruppen (Sonnar)
- Anzahl der Blendenlamellen 9, kleinste Blende f/22
- Nahdistanz 1 m
„Sonnar“ charakterisiert als Name oder Bezeichnung lange und erfolgreich produzierte Serien von fotografischen Aufnahmeobjektiven, erstmals populär geworden durch ein für Zeiss Ikon 1931 patentiertes und von Carl Zeiss Jena hergestelltes lichtstarkes 50-mm-Normalobjektiv für die Contax-Messsucherkamera. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Name „Sonnar“ bis 1990 von VEB Carl Zeiss Jena in der DDR sowie von 1954 bis 1994 als geschützte Marke durch den westdeutschen Rechtsnachfolger Carl Zeiss – seit 1947 in Oberkochen und von diesem überwiegend aus Marketing-Gründen bis heute – weiter verwendet.
Nachdem 1945 der Patentschutz durch den Zweiten Weltkrieg verloren ging, wurden Sonnar-Objektive von anderen Herstellern nachgebaut und modifiziert, insbesondere in der UdSSR (Jupiter,diverse Fälschungen) und in Japan (Zunow, Takumar,Nikkor, Serenar/Canon und andere).
Aufgrund des großen Anwendungsbereichs und der hohen optischen Leistungen der verschiedenen Typen wurden Sonnare millionenfach verkauft. Namhafte Kamerahersteller wie Pentacon, Hasselblad, Rollei, Linhof, Sinar oder Sony waren oder sind Anbieter von Objektiven mit der Bezeichnung „Sonnar“.
Das 2/50 mm Jupiter 8 ist eine Sonnar Kopie. Es zeichnet bei Offenblende relativ weich und große Blenden sind von der Fokussierung her nicht einfach zu handhaben – war irgendwo im Internet zu lesen. So gut wie jedes alte Objektiv lässt sich adaptiert auf eine spiegellose Systemkamera sicher fokussieren, wenn man auf die angebotenen Hilfen zurückgreift. Gemeint ist die Kantenanhebung (Focus Peaking) in wählbarer Farbe. Bei mir gewöhnlich Rot. Damit verliert das manuelle Fokussieren auf den Punkt seine Schrecken!
Fokus auf den brennenden Kerzendocht, Blende f/4. Möglich allerdings nur durch Einsatz des Leica M/M39-/Nikon Z-Helicoids, mit dessen ausgefahrenem Schneckengang die 1 m Nahdistanz des Jupiters deutlich unterschreite! Es war wohl etwas um 0,5 m oder gar noch drunter.
Was Randabdunkelung/Vignettierung angeht, ist das JUPITER-8 2/50 vollkommen unauffällig!
Bildschärfe Ergebnis
Für das weitgehend flächige Motiv Ziegelwand muss für brauchbare Eckenschärfe mindestens auf f/5,6, besser noch gleich f/8 f/11 abgeblendet werden. In der Bildmitte genügt bereits Blend f/4.
Das Jupiter-8 kann auch zaubern ;-) Ausgangsfoto in Farbe per Lightroom nach SW konvertiert. Freigestellt, Rest mit Photoshop, Hintergrund schwarz. Vom Stativ, ISO 400, Blende f/5,6. Nur mit dem Leica M/M39-/Nikon Z-Helicoid-Adapter war es möglich die Blüten formtfüllend aufzunehmen.
Qualitäts- und sonstiger Eindruck
Wie jedes Jahr läuft die Zeit vor Weihnachten (gefühlt) immer schneller ;-) Dem JUPITER-8 2/50 werde ich mich 2025 erneut widmen. Für 2024 ist erstmal Schluss.
Ralf Jannke, Dezember 2024
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Autor: | Ralf Jannke |
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Erstellt: | 25.12.2024 |
Kommentare (1)
Rainer
am 31.12.2024