Im Beitrag "Zorki 4" vor drei Jahren im Herbst 2020 bereits ausführlich gewürdigt und probiert, sollte das russische JUPITER-8 2/50 jetzt endlich mal wieder an die frische Luft ;-)

Zunächst auf der 16 Megapixel Halbformat Fuji X-T10, bis mir auffiel, dass ich mir das schenken kann. Denn im Test 2020 wurde das JUPITER-8 nur im 15x23 mm APS-C Sensor Halbformat ausprobiert. Also wenn schon, dann jetzt im Vollformat auf der 24 Megapixel Nikon Z6.

Bei der Gelegenheit: Den zuvor unübersehbaren Fallschaden des Jupiters habe ich per Zange und Feile notdürftig gerichtet und entschärft …

„Sonnar“ charakterisiert als Name oder Bezeichnung lange und erfolgreich produzierte Serien von fotografischen Aufnahmeobjektiven, erstmals populär geworden durch ein für Zeiss Ikon 1931 patentiertes und von Carl Zeiss Jena hergestelltes lichtstarkes 50-mm-Normalobjektiv für die Contax-Messsucherkamera. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Name „Sonnar“ bis 1990 von VEB Carl Zeiss Jena in der DDR sowie von 1954 bis 1994 als geschützte Marke durch den westdeutschen Rechtsnachfolger Carl Zeiss – seit 1947 in Oberkochen und von diesem überwiegend aus Marketing-Gründen bis heute – weiter verwendet.

Nachdem 1945 der Patentschutz durch den Zweiten Weltkrieg verloren ging, wurden Sonnar-Objektive von anderen Herstellern nachgebaut und modifiziert, insbesondere in der UdSSR (Jupiter,diverse Fälschungen) und in Japan (Zunow, Takumar,Nikkor, Serenar/Canon und andere).

Aufgrund des großen Anwendungsbereichs und der hohen optischen Leistungen der verschiedenen Typen wurden Sonnare millionenfach verkauft. Namhafte Kamerahersteller wie Pentacon, Hasselblad, Rollei, Linhof, Sinar oder Sony waren oder sind Anbieter von Objektiven mit der Bezeichnung „Sonnar“.

Quelle: Wikipedia

Eine Kontrolle des JUPITER-8 Blendenrings zeigte Blende f/5,6!

Ich hatte das unbestimmte Gefühl, dass das JUPITER-8 zumindest bei Offenblende f/2 kein Unendlich erreicht … Am nächsten Tag wollte ich es dann wissen und habe die Z6 samt JUPITER-8 auf Stativ montiert und eine Blendenreihe f/2 - f/2,8 - f/4 - f/5,6 durchgeknipst. Auf die Dachkanten gegenüber:

Hmmm … Möglicherweise überlagern sich die Abbildungsschwäche bei Offenblende und der fehlende Unendlichkeits-Anschlag? Wie vermutet, bei f/4, f/5,6 geht es dann. Die unbearbeiteten Nachtaufnahmen aus der Hand sehen für einen Fallschaden, wie dieses JUPITER-8, doch gut aus! Aber: Im Brennweiten-Bereich der ganz alten und lichtstarken Normalobjektive sind da einfach bessere Alternativen! Mit einstellbarer Vorwahlblende.

Es ist alles gezeigt und geschrieben. Das misshandelte JUPITER-8 hat geliefert und darf jetzt wieder in seinen verdienten Ruhestand!

Ralf Jannke, Herbst/November 2023