Wobei die 23 mm keine Alleinstellung sind.

Ich meine, es gibt mindestens noch ein weiteres Objektiv mit dieser "krummen" Brennweite. Was sich im Internet an sogar aktuellen 23 mm Objektiven fand, war teilweise hochlichtstark aber durchgehend nur fürs kleine 15x23 mm APS-C Halbformat gerechnet. Und dennoch fand sich im Internet das oben abgebildete SOLIGOR WIDE-AUTO 1:3.5 f=23mm. Ich meine mich dunkel zu erinnern, das in der ersten Hälfte der 1970er Jahre sogar mal gehabt zu haben. Und wenn im Internet der Vertreiber Soligor auftaucht, sind Hanimex & Co. nicht weit. Am interessantesten an diesem 23 mm avanar Analog-Superweitwinkel ist die kurze Nahdistanz von 27 Zentimetern.

Spezifikation

• Vorstellungsjahr unbekannt
• Hersteller möglicherweise Chinon, Tomioka, Sun, oder Cima Kogaku
• Abmessungen/Gewicht: Ø 63 mm, Länge 52 mm, Filter Ø 58 mm, 258 g
• Optischer Aufbau unbekannt
• Die Blende besteht aus 6 Lamellen, kleinste Blende f/22
• Nahdistanz: 0,27 m
• Anschluss Pentax K

Nach diesem ersten Foto war Schluss. Ja, es war ein sehr regnerischer Tag. Es war aber gar kein Tropfen, der auf der Frontlinse lag. Es war die Kälte. Und der entdeckte Belag lag gar nicht auf der Frontlinse, sondern dahinter: INNEN. Wer weiß wie lange und wo das avanar vor meinem Flohmarktkauf gelegen hat. Zum Glück kein Pilz! Also ab in den Backofen. 2 h bei 40 Grad sollten reichen. Wenn das nicht genügt in eine luftdichte Box mit Trocknungmittel. Damit habe ich schließlich auch mein wertvolles 2,8/8mm Fisheye-Nikkor wieder trocken bekommen. Auch da war die riesige Frontlinse von innen beschlagen …

Erste Reihe die beiden kompletten Testfotos, zweite Reihe die Bildecken des 23 mm avanars, 1:1 Crops. Dritte Reihe zum Vergleich das 20 mm Pentax Takumar, 1:1 Crops

Wetter und Lichtbedingungen waren nicht identisch, aber das 20 mm Pentax ist einfach besser! Ohne in den Ecken bei Blende f/11 gut zu sein …

Das Asahi Opt. Co. (Pentax) Super-Takumar 4.5/20 hat für Alter (>55 Jahre) und Zustand bereits mehrfach bewiesen, was es an Abbildungsqualität liefert.

Im Viertelformat und 16 Megapixel

• 2024: Olympus OM-D E-M1 Asahi Opt. Co. (Pentax) Super-Takumar 4.5/20
• 2025: Olympus OM-D E-M1 und Asahi Opt. Co. Super-Takumar 4.5/20

Und im Vollformat mit 24 und 45 Megapixel

• 2024: Nikon Z6 Nikon NIKKOR 85mm 1:2 und Asahi Opt. Co. (Pentax) Super-Takumar 4.5/20
• 2025: Nikon Z7 mit Asahi Opt. Co. (Pentax) Super-Takumar 4.5/20

Jetzt auf die 14 Megapixel Halbformat-DSLr des eigenen Herstellers, Pentax K20 D

Das Urteil ist schnell gefällt

Auch im 15x23 mm APS-C Sensor Halbformat hat das 20 mm Takumar die Nase vorn. ABER: Wenn's brauchbar werden soll, auch beim Takumar: BLENDE f/11. Unproblematisch beim Pixelabstand, Pixelpitch des 14 Megapixel Pentax-Sensors: 5,1 µm. Bugungsregel: Pixelpitch x 2 gleich Blende, bei der Beugungsunschärfe beginnt. 5,1 x 2 = 10,2. Die können großzügig auf f/11 hochgerundet werden. Wobei nach Erfahrung auch f/16 noch O.K. ist. 

Volle Auflösung, 14 Megapixel. Unübersehbar die bewusst nicht korrigerte leichte tonnenförmige Verzeichnung auch auf den 15x23 mm APS-S Halbformatsensor

Tatsächlich ist die "Burg" nur die so genannte Vorburg der einstigen richtigen Burg im heutigen Bonner Stadtteil Endenich. Von der nichts mehr erhaltem ist. In der Vorburg gibt es seit Jahren einen  nostalgischen Miniweihnachtsmarkt. Damit geht das Bonner Fotojahr zu Ende und die letzte Gelegenheit das avanar 1:3.5 f=23mm für 2025 abzuschließen.

Ganz sicher ist das avanar kein Premiumobjektiv. Aber kompakt und unscheinbar. Und solche "schrägen" Objektive wie dieses 23er werde ich auch weiter in meine Sammlung aufnehmen. Es darf gelegentlich auch gewollt etwas schlechter in der Abbildungsleistung sein. So kommen Fotos, die gewollt mit speziellen, unpassenden und "schlechten" Objektiven aufgenommen wurden, selbstverständlich mit in meine Fotobücher und Jahreskalender. Das Foto zählt, nicht die letzte Eckenschärfe! Ist wirklich Qualität gefordert, ist genügend sehr gutes "Glas" da!

Und nochmal ein Wort zum genialen "Grünen Knopf" entsprechender Pentax SLRs für den Einsatz von Pentax MF-Objektiven mit K-Bajonet

Es ist eine Freude den einzusetzen! Das montierte Objektiv wird auf den gewünschten Wert abgeblendet, die Blende bleibt aber offen! Was das manuelle Fokussieren enorm erleichtert! Bei Druck auf den grünen Knopf wird die Blende geschlossen und die richtige Belichtungszeit ermittelt und gespeichert. Eine geniale Offenblend-Arbeitsblenden-Fast-Zeitautomatik! Natürlich muss bei jedem Schwek, Poitions-/Lichtwechsel der Schalter erneut getippt werden. Was schneller gemacht, als geschrieben ist …

Beim Aufräumen wiederentdeckt und bereits im Sommer 2024 erfolgreich auf der 24 MP Vollformat Nikon Z6 probiert, das 35-200 mm Tokina. Mit Pentax K-Anschluss, also jetzt schnell auf der K-x. Mehr ab Mitte Januar. Oder als bequemes Zoom für die Ferienanfahrt Ostern 2026 ;-) Und dann mit der irgendwo rumfliegenden 62 mm Gegen-/Streulichtblende!

Ralf Jannke, Dezember 2025