Nikon Z6 Nikon NIKKOR 85mm 1:2 und Asahi Opt. Co. (Pentax) Super-Takumar 4.5/20

Passt vom Zustand prima auf meine > 200.000 Auslösungen Nikon D300, das 85er … Und alles funktioniert, die D300 und das 85er!

Das war so garnicht vorgesehen …

Ursprünglich sollte "nur" das lichtstarke 85 mm Nikkor in einem kleinen Praxisbericht gewürdigt werden. Dazu gesellte sich dann aber der letzte, völlig unerwartete Objektiv-Neuzugang des Jahres 2023, das 20 mm Superweitwinkel Pentax-Objektiv.

Zunächst das 85er

Als Liebhaber schwer gebrauchter Objektive, den auch ein Kratzer auf der Frontlinse nicht stört, kam zu Weihnachten noch ein wirklich nettes Nikon Objektiv in den Altglaspark!

Zur Umstellung der Nikon Blendensteuerung auf AI wurde 1977 der Nachfolger des Nikon NIKKOR 85mm 1:1.8 vorgestellt. Das nur um eine unbedeutende Winzigkeit lichtschwächere, dafür aber deutlich kompaktere Nikon NIKKOR 85mm 1:2.

Erstaunlicherweise kam mein Exemplar mit 52 mm Filter. Das ramponierte Filtergewinde des 85ers muss also noch eine gewisse Haltekraft haben. Wobei mich der Filter nicht interessiert, da kommt später die passende Streulichtblende rein!

Spezifikation 85 mm Nikkor

In "der Bucht" wird das 2/85 mm MF für 180 bis über 200/300 Euro angeboten, aber für tatsächlich öfters unter 100 Euro verkauft. Ich habe jetzt umgerechnet 66 Euro für das stark gebrauchte Exemplar investiert.

Das "kleine" 85er muss irgendeinen besonderen Ruf gehabt haben, der in Nikon-Analogzeiten vollkommen an mir vorbeigegangen ist. Als braver Amateur, für den ein 1,4/85 mm unerreichbar war, kam mir das wuchtige 1,8/85 mm einfach professioneller vor ;-)

Was die Abbildungsqualität der beiden manuellen 85er angeht, ist im Internet außer Meinungen nichts zu finden:

Nikon classics schreibt: Das ideale Portraitobjektiv … gibt es nicht. (…) Nun aber der Klassiker: ein 85er ist die universellste Portraitbrennweite, dazu sehr kompakt und relativ preiswert. Das legendäre Nikkor-H 85/1,8 war in den sechziger Jahren der Grund für viele Fotografen, auf Nikon umzusteigen. (…)  Nur geringfügig lichtschwächer ist das von 1977-1995 gebaute sehr kompakte manuelle 85/2,0, das sich (völlig zu Recht) immer noch grosser Beliebtheit erfreut.

US-Komiker Ken Rockwell vergibt dem 1,8/85 mm MF hinsichtlich Qualität vier von fünf „Sternchen“ (symbolisiert durch Kameras) mit der Bemerkung „Gut, aber Nikons schlechtestes 85er …“ Das 2/85 mm MF hat die gleiche Bewertung ohne den Zusatz …

Das hilft wirklich weiter ;-) Ich habe jedenfalls nicht vor, irgendeinen 1:1 Test der beiden historischen 85er durchzuführen!

Spezifikation Asahi Opt. Co. (Pentax) Super-Takumar 4.5/20

  • Produktionsstart 1. Version 1968
  • Abmessungen/Gewicht: Durchmesser/Länge 63 x 45 mm, 251 g, Filtergewinde 58 mm
  • Optischer Aufbau 11 Linsen in 10 Gruppen
  • Die Blende besteht aus 5 Elementen, kleinste Blende f/16
  • Nahdistanz 20 cm

1971 folgte eine zweite "Super-Multi-Coated" Version. Für mein Exemplar mit dem zerkratzten Frontring und das eingedrückte Filtergewinde habe ich umgerechnet 50 Euro gegeben.

Beispielfotos 20 mm 2.400 x 1.600 Pixel

Beispielfotos 85mm 2.400 x 1.600 Pixel

Qualitäts- und sonstiger Eindruck

Was soll man groß schreiben? Die alten Objektive haben einfach Charme. Was an aktuellen Objetiven heute per Software (Firmware) bereits in der Kamera korrigiert wird, geht für mich manchmal schon in Richtung steril … Und wenn die Grundabbildungsschärfe stimmt, könnte es bei Bedarf mit Topaz Sharpen AI noch auf ein höheres Schärfe-Level gehoben werden.

Wer genau hingesehen hat, wird bei den Fotos mit dem 20er bemerkt haben, dass nicht nur die Ostsee Wellen hat, sondern auch der Horizont ;-) Das 20 mm Takumar hat dort einen Mix aus kissen- und tonnenförmiger Verzeichnung – eine "Welle". Die ich dringelassen habe, denn Lightroom kann nur entweder/oder korrigieren: kissen- oder eben – weitwinkeltypisch – tonnenförmige Verzeichnung.

Mit diesen beiden sehr gegensätzlichen Objektiven komme ich langsam aber sicher auch ans Ende meines Altglasbestands. Ich werde daraus in Zukunft nach Lust und Laune wählen. Wirklich zu Testen gibt es da nicht mehr viel …

Ralf Jannke, Jahreswechsel 2023/2024

 

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