Gebrauchte DSLR-Kameras
Einst konnte man sich allein durch den Besitz einer Spiegelreflexkamera gegenüber dem herumknipsenden Fotografierproletariat als Profi geadelt fühlen. Inzwischen liegen die Einstiegspreise für neue Spiegelreflexkameras mit rund 300 Euro kaum höher als bei den anderen Kameratypen. Außerdem sieht man unter Touristen einen großen Anteil mit einer DSLR-Kamera bewaffnet und gleichzeitig hat dieser Kameratypus ein Image-Problem: Erstens machen auch System- und Bridgekameras in fast allen Situationen gute Bilder und zweitens hat sich die Innovationsfreude der DSLR-Hersteller deutlich reduziert. Wozu also so noch so einen eher unhandlichen und schweren Klotz mit sich herumtragen?
Die wichtigsten Argumente sind:
- Bei DSLRs schaut man grundsätzlich mit dem Sucher durch das Objektiv. Auf dem Bild landet also exakt das, was man im Sucher anvisiert hat. Es gibt keine verzögerte oder verpixelte Darstellung. Für hektische Situationen unverzichtbar.
- DSLRs haben grundsätzlich ein Objektivbajonett. Man kann daher erstmal mit einem günstigen Objektiv einsteigen und seine Ausstattung dann je nach Schwerpunkten und Fähigkeiten erweitern. Bei populären Modellen ist die Auswahl extrem groß. Teilweise passen auch noch sehr alte Objektive, die man für wenig Geld finden kann.
- Höherwertige DSLRs sind auf schnelle Reaktionen optimiert. Sie stellen extrem schnell scharf und sind auch in der Lage, sehr viele Bilder schnell in Folge zu machen. Je nach Modell und Klasse sind zwischen 3 und über 10 Bilder pro Sekunde möglich. Das macht die DSLRs optimal für Sport- und Tieraufnahmen.
Will man eine Spiegelreflexkamera gebraucht kaufen, so sind einige Punkte zu beachten, die auf andere Kameratypen nicht oder nicht in diesem Maße zutreffen:
- Vor allem Profimodelle wurden meist auch professionell genutzt. Das sieht man den Kameras häufig auch an und es wirkt sich auch auf die Technik aus, dass solche Kameras auch mal etwas grober angefasst wurden.
- Der bewegliche Spiegel und der Verschluss sind aufwändige Feinmechanik und haben daher eine begrenzte Lebensdauer. Die Hersteller haben die Bauteile so konstruiert, dass sie ein durchschnittliches Kameraleben locker überstehen. Wenn eine Kamera aber sehr lange in Gebrauch bleibt oder extrem intensiv genutzt wird, kann es auch mal eng werden. Eine Reparatur lohnt in diesen Fällen dann meist nicht mehr.
In den folgenden Abschnitten werden die Modellfamilien der wichtigsten Hersteller kurz vorgestellt und jeweils Kameras herausgegriffen, die aus heutiger Sicht ein besonders gutes Preis-Leistungs-Verhältnis haben.
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Erstellt: | 11.07.2017 |
Kommentare (2)
D.E.Bodart
am 15.11.2018Ralf Jannke
am 15.11.2018Zu Pentax kann ich nichts sagen, da ich in meiner Sammlung nur eine 6 MP *ist D L2 habe. Die Sensorstabilisierung der ebenfalls 6 MP auflösenden KonicaMinolta Dynax 5D und 7D soll störanfällig sein, was ich nicht beurteilen kann, da bei meiner Dynax 5D der Sensor insgesamt defekt ist. Ich will nicht abstreiten, dass der Sensor-Shift meiner Sony Alpha 100 und 200 eine Hilfe darstellt. Bei Ihrer „zweiten Wahl“ – also Canon und Nikon – spielt die fehlende Sensorstabilisierung eine untergeordnete Rolle. Entweder wurden/werden die Kameras gleich mit stabilisierten Objektiven angeboten oder selbige sind in großer Zahl preiswert auf dem Gebrauchtmarkt zu finden… Merkwürdig ist nur, dass die „zweitklassigen“ Hersteller einfacherer Einsteiger- und Mittelklasse-DSLRs Canon und Nikon auf dem schrumpfenden DSLR-Markt immer noch die Nase vorn haben…
Ralf Jannke
PS.: Beim Basketball stellen alle Kollegen die Stabilisierung ihrer lichtstarken 2,8/70-200 mm Objektive sogar ab. Bei Verschlusszeiten um 1/1000 s soll die Stabilisierung sogar kontraproduktiv sein. Und noch einmal: Wo die Stabilisierung sitzt, ist mir vollkommen egal. Ob wie bei der exzellenten spiegellosen Systemkamera Olympus OM-D E-M1 im Gehäuse oder bei der alles andere als zweitklassigen FUJIFILM X-E2 im Objektiv…