Ricoh Ricolet (1953) REVUE/RICOH AUTO SHOT

Nachdem das Feld digitaler Kameras (für mich) weitgehend abgeerntet ist, halte ich gerne Ausschau nach ganz frühen Analog-Kameras aus Japan

Die oben gezeigte Ricolet wurde 1953 auf den Markt gebracht und ist eine einfache Sucherkamera. Irgendwie gefiel mir ihr Design. Karen Nakamura attestierte der Ricolet: „It has styling of the Leica III series“ – „Sie hat das Styling der Leica III-Serie“. Na ja…

Und lange von mir unterschätzt lag da noch die neben der Ricolet abgebildete REVUE AUTO SHOT unbeachtet in irgendeiner PE-Box. Tatsächlich handelt es sich bei der für 5 Euro von einem Flohmarkt mitgenommenen Revue Auto Shot um eine Auftragsfertigung von Ricoh für das Versandhaus Quelle. Schon auf der Objektiv-Gravur und auf der Kamerarückseite ist schnell zu erkennen, dass es sich um eine umgelabelte RICOH AUTO SHOT von 1964 handelt.

Und das ebenfalls nicht beachtete "AUTO SHOT"?

Die Revue/Ricoh ist eine richtige Motorkamera, wo der Film über einen Federwerksmotor transportiert wird. Die Kamera funktioniert noch einwandfrei, selbst die Selenbelichtungs-Zeitautomatik arbeitet prinzipiell! Was mit einem Dummyfilm schnell kontrolliert war. Mit einem 35 mm Weitwinkel könnte die Auto Shot sogar schnappschusstauglich sein. Auch sie ist wie verschidene meiner Analogkameras noch ein "Sommer-Kandidat", zu laden mit selbst verarbeitbarem SW-Film…

Ricoh Unternehmensgeschichte

  • Das Unternehmen wurde 1936 in Japan als Riken Kankoshi Co., Ltd. gegründet. Es vertrieb zu der Zeit lichtempfindliches Papier. 
  • 1938 begann es, Kameras zu produzieren, und die zweiäugige Ricohflex II wurde eine der begehrtesten 6x6cm Kameras der frühen 1950er Jahre.
  • 1955 folgte der Einstieg in die Büromaschinenindustrie: Ricoh stellte die erste Diazokopiermaschine vor. 
  • 1957 war Ricoh als Hersteller von Fotoapparaten etabliert.
  • 1973 gelang es Ricoh, mit dem Bürofernkopierer Rifax 600S durch die Übertragung einer Faxnachricht zwischen New York und Tokio in weniger als einer Minute einen Geschwindigkeitsrekord aufzustellen. 
  • Um 1975 schaffte es Ricoh, die meistverkaufte Kopiermaschine zu produzieren (Ricopy DT1200). 
  • Im Jahre 1982 stellte das Unternehmen das erste digitale Bürosystem vor, 
  • 1989 wurde das erste digitale ISDN-Faxgerät der Welt (Rifax 7000D) verkauft.
  • Die Ricoh Company Ltd. gründete 1978 in Frankfurt am Main die deutsche Tochtergesellschaft Ricoh Deutschland GmbH. Im Jahre 2007 wurde Infotec, die europäische Organisation des amerikanischen Danka-Konzerns übernommen. Im Februar 2011 wurde mit der Heidelberger Druckmaschinen AG eine globale strategische Kooperation angekündigt, die den Kunden eine optimale Kombination von Digital- und Offset-Technologie ermöglichen soll. 
  • Im Oktober 2011 wurde die Fotosparte der Marke Pentax, vormals Teil der Hoya-Gruppe, übernommen.

Quelle: Wikipedia

Wer mehr über die abgebildeten Analog-Ricohs lesen möchte, hier sind die Links zu den überwiegend englischsprachigen Bedienungsanleitungen:

Immer wieder schön anzusehen: Ricoh Anzeigen in US-Fachmagazinen der 1950er/1960er Jahre

Fotos mit der RICOLET?

Zu diesem Zweck muss die RICOLET weiter als bis hier gezeigt zerlegt werden!

Ob es sich angesichts der bescheidenen Verschlusszeitenauswahl von nur vier Zeiten: B, 1/25, 1/50 und 1/100 s wirklich lohnt der RICOLET irgendwann (2020) einen SW-Film zu spendieren, hängt vom Rettungsversuch des Objektivs ab. Die erste Demontage ist nach Rausdrehen der vier Schrauben, die die Frontplatte halten, schnell durchgeführt. Bei der Gelegenheit kann auch der Hebel kontrolliert, gerichtet werden, der den Verschluss im Objektiv betätigen soll, denn gelegentlich löst die RICOLET nicht aus.

Zum weiteren Zerlegen des Objektivs durch Lösen des markierten Rings wird entsprechendes Werkzeug benötigt, das ich in einem Urlaub nicht mitführe ;-) Selbst wenn ich mit der RICOLET nicht losziehe, lohnt es sich das Objektiv zu zerlegen. Um dabei festzustellen, ob dem vermuteten Linsenpilz (Fungus) tatsächlich mit drei-prozentiger  Wasserstoffperoxidlösung beizukommen ist!

Was Ricoh digital angeht, gibt es dazu hier im Digicammuseum.de einiges zu lesen

Stellvertretend für weitere Berichte hier die

Ralf Jannke, Oktober 2019

 

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