Nikon – Made by Mamiya …
Auch wenn das analog ist und in die Rubrik unnötiger Kauf geht, diese Ricoh musste einfach sein. Stellt sie doch eine große Rarität dar! Mehr dazu weiter unten. Ich bin ja wieder Nikon-Fan. Aber kein kritikloser Fanboy mit gelbschwarzen Brett vorm Kopf ;-)
2017 feierte Nikon sein 100-jähriges Jubiläum, was wir mit einem großen Bericht gewürdigt haben.
In dem Bericht auch das Kapitel „NIKKOREX“ über einen wenig erfolgreichen Nikon „Ausrutscher“, preiswertere Kameras anbieten zu wollen. Rausgekommen waren im Auftrag von Mamiya 1960 für Nikon produzierte Kameras – die "Nikkorexen". Mit einer Nikkorex-Ausnahme gab es erst 1965 eine echte und zuverlässige Einsteiger-Nikon, die sogar als Zweit- oder Ersatzgehäuse zur legendären Nikon F fungierte, die Nikkormat.
Die Nikkorex-SLRs fanden wenig Zuspruch und waren bis auf die von Nikon gerechneten Objektive mechanisch nicht von hoher Qualität. Diese SLRs hatten fest eingebaute Objektive in Normalobjektivbrennweite (50 mm), veränderbar nur durch entsprechende Vorsatzlinsen, die den Brennweitenbereich auf etwa 35 mm gemäßigtes Weitwinkel bis ebenso gemäßigtes Tele (ca. 85 mm) erweiterten. Dazu ausgestattet mit Zentralverschlüssen, die als schnellste Verschlusszeit nur 1/500 s boten.
Nicht nur Nikon versuchte sein Glück mit Billig-SLRs, hier eine kleine Aufstellung anderer japanischer Hersteller:
Gemeinsamkeit der gezeigten Einfach-SLRs
- Alle SLRs haben einen Zentralverschluss, der als schnellste Belichtungszeit 1/500 s bietet.
- Keine der SLRs bietet echte Wechselobjektive. Es gibt nur Vorsätze in eingeschränktem Brennweitenberich.
- Lichtstärke bietet nur die NIKKOREX AUTO 35. Sie hat ein 2/48 mm Objektiv. Der Rest hat Lichtstärke 2,8.
- Bis auf die deutsche Contaflex des gleichen Bauprinzips, deren schnelle Verschlusszeiten noch funktionieren, sind alle anderen Kameras dieses Fotos kaputt. Daher auch die Einordnung "qualitativ dritte, vierte Garde"
Durch den Einsatz des Zentralverschluss' waren diese Spiegelreflexkameras aber immerhin in der Lage einen schnellen Elektronenblitz auch mit 1/500 s Verschlusszeit synchronisieren zu können. Nicht uninteressant in Zeiten, wo die Nikon F nur 1/60 s Synchronzeit für den E-Blitz bot. O.K. mit einem entsprechenden Birnenblitz und im Vergleich „langsam“ abbrennenden Blitzbirnen, war mit der F auch 1/500 s möglich. Demonstriert und erklärt im Kapitel „Birnenblitz auf der Nikon F, ein Anachronismus?“ des Beitrags „1959 bis 2019: 60 Jahre Nikon F“
Es gab vier Varianten der Nikkorex, lässt man ein "Update" weg. Das Update war die Nikkorex 35/2 mit dem Zentralverschluss eines anderen Anbieters von 1962. Von meinen drei Nikkorex-Modellen sind zwei komplett defekt :-(
Von links nach rechts: NIKKOREX 35 (nicht mehr in meinem Besitz), NIKKOREX ZOOM 35 (defekt), NIKKOREX AUTO 35 (defekt). Ein Modell fehlt noch.
Wenn die NIKKOREX ZOOM 35 nicht defekt wäre, hätte ich auf jeden Fall damit einen Film belichtet. Durchs fest montierte NIPPON KOGAKU JAPAN ZOOM-NIKKOR AUTO 1:3.5 f=43-86mm.
Das Wechselobjektiv mit Nikon F-Bajonett Zoom NIKKOR-Auto 1:3.5 f=43-86mm Nippon Kogaku Japan habe ich bereits getestet: "Das (erste) 3,5/43-86mm Zoom-Nikkor soll das schlechteste Objektiv sein, das Nikon je gebaut hat …"
Jetzt aber zur besten Nikkorex!
Die einzige Nikkorex, die Qualität UND mechanische Haltbarkeit lieferte, war die Nikkorex F
Bewusst auch von Nikon so beworben. Der Werbetext der schwedischen Nikon-Anzeige lautet etwa: "Die Marke Nikon bürgt für Qualität... wenn es sich um Amateurkameras (in diesem Fall die Nikkorex F) und wissenschaftliche Instrumente handelt“ – in diesem Fall eine Nikon F mit einem 200 mm Medical Nikkor im rechten Teil der Annonce.
Das Besondere an dieser Annonce ist die extrem seltene Nikkorex F „black“. Die Mehrzahl Nikkorex F wurde in Chrom gefertigt. Wie auch mein Exemplar.
Im Sommer 2023 bin ich dann aber doch zu meinem Exemplar in schwarz gekommen. Das allerdings die Bezeichnung Ricoh Singlex trägt ;-)
Die größte Gemeinsamkeit der ungleichen Zwillinge: Das Nikon F-Bajonett!
Aber versehen mit einem "Aber"
Während die Ricoh Singlex problemlos das Nikon NIKKOR-H Auto 1:2 50mm aufnimmt, scheitert die Montage des lichtstarken, massiven „Metall-/Glasklotz“ RICOH AUTO RIKENON LENS 1:1.4 f=55mm auf allen meinen Nikons, inkl. Adapter Nikon F/Nikon Z. Möglicherweise Absicht? Muss ich noch rausfinden, und das Ricoh ggf. modifizieren, für Nikon F passend machen!
Sehr ähnlich, aber nicht gleich …


Was ist noch zu sagen?
Wieder zuhause werde ich nachsehen, ob der Ricoh-Aufsteckbelichtungsmesser noch etwas anzeigt, wenn man die passende Batterie einlegt. Ich gehe davon aus, dass er NICHT auf die Nikkorex passt. Dafür werden Nikon/Ricoh schon gesorgt haben. Mit der RICOH SINGLEX und der NIKKOREX F werde ich eher nicht fotografieren. Dafür habe ich bessere Analog-Nikons wie die F2, F3 und FE. Aber die ungleichen Zwillinge waren mir ein Herzenswunsch. Beide preislich noch so eben im Rahmen …
Ralf Jannke, Juli 2023
Neuen Kommentar schreiben
Autor: | Ralf Jannke |
Mail senden | |
Erstellt: | 23.07.2023 |
Kommentare (0)
Keine Kommentare gefunden!