Das oben abgebildete Minolta AF 24-50mm 1:4(22) sollte trotz seiner Abbildungsleistung auf Festbrennweiteniveau einer anderen, unten begründeten Lösung weichen … Was sich aber am Ende total geändert hat.
Auflösungen
Eine Auflösung von 200 Linien pro Millimeter für einen analogen Film auf 24 x 36 mm Kleinbildfilmfläche umgerechnet, ergibt das eine Auflösung von 34,6 Megapixel. Mit dieser Zahl wurde zu Beginn des digitalen Zeitalters gerne argumentiert. Um zu zeigen, dass zum Beispiel die ersten digitalen Spiegelreflexkameras mit ca. 1,5 Megapixel Kodak-Sensoren eigentlich keine Chance gegen Film hatten. Von den reinen Zahlen hatten die Theoretiker Recht, die Praxis in der Sport- und Reportagefotografie, die blitzschnelle Verfügung der digitalen Fotos hat den analogen Kleinbildfilm dennoch ganz schnell ins Abseits befördert. Als Canon 2002 seine 6 Megapixel Semiprofi-DSLR EOS D60 vorstellte, meinte ein Mac-Fachmagazin, dass damit die realistische Auflösung des Kleinbildfilms erreicht sei. Ohne weiter nachzusehen, welcher niedrigempfindliche Kleinbildfilm tatsächlich 200 Linien pro Millimeter/34,6 Megapixel liefern würde. Ganz abgesehen davon, welches Objektiv in der Lage wäre, diese Auflösung zu "beliefern". Bereits einige Jahre vor der Canon EOS D60 mit ihrem 15 x 23 mm APS-C Sensor konnte Kodak 6 Megapixel auf dem größeren 19 x 27 mm APS-H Sensor bieten!
Mehr Auflösung
Damit sie "richtig arbeiten sollte" wurde zum Jahreswechsel die 6 Megapixel KonicaMinolta Dynax 7D von 2004 mit dem MINOLTA AF ZOOM Xi 35-200mm 1:4.5(22)-5.6 als Nordland-Reisekamera ausgeguckt. Was die Kombination wie gewünscht und in bester Qualität erledigte.
Für den Ostertrip in den Norden ging wieder das MINOLTA AF ZOOM Xi 35-200mm 1:4.5(22)-5.6 mit, diesmal auf der höherauflösenden 20 MP Sony a58/SLT-A58 von 2013.
Mehr Bildwinkel, weniger Brennweite, Adaption
Was hat es mit dem verbeulten Minolta MC-Normalobjektiv auf der Sony Alpha 100 auf sich?
Um das analoge Spiegelreflexkamera-Objektiv auf die digitale Spiegelreflexkamera zu bekommen, muss der Adapter eine Korrekturlinse haben. Ohne diese Linse geht die Unendlicheinstellung des alten Objektivs verloren. Dieses Problem besteht bei der Adaptierung auf spiegellose Systemkameras nicht, da passt das komplette System. Den Korrekturlinsen wird immer eine qualitätsmindernde Wirkung nachgesagt. Von der Theorie sicher richtig, denn die zusätzliche Linse war vom Konstrukteur des zu adaptierenden Objektivs ja nicht vorgesehen, gerechnet. Nach meinen Erfahrungen kann der theoretische Qualitätsverlust aber vernachlässigt werden. Aus dem Grund benötigt auch das neben der Sony Alpha 100 gezeigte Superweitwinkel-Objektiv einen Adapter mit Linse, wenn es auf die (D)SLR, in diesem Fall auf die Sony (D)SLT-A58 soll. Der Adapter der im Foto unkenntlich gemachten spiegellosen Systemkamera benötigt keine Linse.
Auf der digitalen 6 Megapixel KonicaMinolta Dynax 7D steckt per Adapter ein nettes MINOLTA MC TELE ROKKOR-QD 1:3.5 f=135mm. Die Dynax 7D und die Sony SLT-A58 haben das gleiche Monilta/Sony A-Bajonett. Also lassen sich das 135er und fast alle Objektive mit Minolta SR-/MC-/MD-Bajonett in der Digitalwelt weiterverwenden.
Wozu der Aufwand?
Nach dem gleichen Prinzip – Adapter mit Korrekturlinse – geht das oben gezeigte Superweitwinkel demnächst auf die Sony SLT-A58. Weil für mehr Bildwinkel als die 24 mm Ausgangsbrennweite des Minolta A-Zooms sollte noch etwas kürzeres mit. Meine 18-55/70 mm Plastik-Kitzooms mit Minolta/Sony A-Bajonett sind längst verkauft, aber da ist doch noch ein nicht mehr ganz gesundes, aber kerniges SIGMA XQ-FILTERMATIC MULTI-COATED 1:2.8 f=18mm. Ausführlich beschrieben in diesem Beitrag. Das Besondere steckt in der Objektivbezeichnung: "FILTERMATIC". In diesem Objektiv können vier Filter in den Strahlengang gedreht werden: 80A (UV-Filter), L-1A (Skylight-Filter), Y-48 (Yellow-/Gelbfilter) und O-56 (Orange-Filter).
Die letzen beiden Filter waren in der analogen SchwarzWeiss-Fotografie damals eine große Hilfe, in der Digitalfotografie sind sie überflüssig. Aber mir gefällt der Effekt. Ich habe nie versucht, das per Photoshop nachzustellen. Was sicher möglich ist. Es macht draußen einfach mehr Spaß am Filterrad zu drehen und den Effekt sogleich im Sucher, auf dem Monitor zu sehen. Es hat je nach Licht etwas mystisches. Nicht einfach nur einen mordsmäßigen Farbfehler, einen je nach Filterbestückung einen Rot-, Orange- oder Gelbstich. Gezeigt im Beitrag “10/2023 Lange, lange gewartet — Nikon Z7: 45 Megapixel“ – Bitte weit nach unten (sc)rollen. In diesem Fall kam das SIGMA FILTERMATIC MULTI-COATED 1:2.8 f=28mm zum Einsatz.
Das Bindeglied zwischen den zwei Welten DSLR und DSLM: Sony DSLT
DSLT?
In der Sony a (Alpha) SLT-A58 ist der Spiegel noch vorhanden, aber er ist starr und teildurchlässig, transluzent. Was auch die Bezeichnung der Kamera erklärt! (D)SLT steht für (Digital)SingleLensTranslucent. Die SLT-A58 hat einen kippbaren 2,7“ TFT LCD Liveview-Monitor mit 460.000 Bildpunkten. Wird eine entsprechende DSLR in den Liveview-Modus geschaltet, klappt der Spiegel hoch und der rückseitige Monitor wird zum Sucher. Die Benutzung des SLR-Suchers ist dann nicht mehr möglich. Nicht so bei den Sonys der (D)SLT-Klasse. Die SLT-A58 hat einen 1,44 Millionen Bildpunkte hochauflösenden E-Sucher (EVF), der unter anderem den Bildausschnitt zu 100 Prozent zeigt. Und im permanenten Liveview-Modus der Kamera auch die für bewegte Motive deutlich bessere Phasendetektion des Autofokus' bietet. Die Mehrzahl DSLRs mit Liveview bei hochgeklapptem Spiegel bietet dann nur den für unbewegte Motive zwar hochgenauen Kontrast-Autofokus, dem bei mobilen Motiven aber schnell die Luft ausgeht. Und der größte Vorteil gegenüber der DSLR, die SLT-A58 bietet beim manuellen Fokussieren Fokus-Peaking, Kantenerkennung und Anzeige in wählbarer Farbe, bei mir wenn immer möglich rot. Bei der Dynax 7D muss auf die Suchermattscheibe fokussiert werden, was mit meinen Augen mühseliger und unpräziser ist.
Vorgestellt haben wir im Digicammuseum.de diese Sony DSLTs:
Einziges Manko meiner Sony a58/SLT-A58: Die Sensorstabilisierung ist defekt, was beim Kauf nicht verschwiegen wurde, sich dafür aber positiv auf den Preis (68 Euro) auswirkte. Muss eben ggf. mit höheren ISOs fotografiert werden … Lieber etwas Rauschen als verwackelte Fotos. Wobei das Rasuchen mit Adobe Lightroom bzw. Topaz DeNoise AI gut reduzierbar ist!
Nach den Erfahrungen mit dem SIGMA (Filtermatic) 1:2.8 f=18mm auf der Fuji X-E1 habe ich davon abgesehen, mehr Bildwinkel mit dem 18 mm Sigma Filtermatic auf der Sony SLT-A58 zur Verfügung zu haben.
Zum 35-200 mm Zoom ging statt des oben abgebildeten 24-50 mm Zooms die erstklassige und doppelt so lichtstarke MINOLTA AF LENS 24mm 1:2.8(22) Festbrennweite auch NICHT mit …
Und bei dem 35-200 mm Zoom blieb es auch!
Ich hatte das 2,8/24 griffbereit mit, habe dann aus Bequemlichkeit aber nur mit dem 35-200 mm Zoom, respektive 53-300 mm KB-äquivalent fotografiert. Eigentlich hatte ich nach "Magen-Darm" in der Familie gar keine Lust zum Knipsen, habe mich nach Ankunft im "Boxenstopp" (Übernachtung) dann doch aufgerafft, eine Runde über Damm/Deich an die Ostsee zu drehen.
Qualitäts- und sonstiger Eindruck
Ich war froh, einfach nur das bequeme 35-200 einzusetzen. Was möglicherweise keine Premium-Abbildungsschärfe — Stichwort Foren-/Influencersprech "Mikrokontrast" — liefert, aber alles andere als schlecht ist!
Und die Sony SLT-A58?
Neben der 20 : 6 = 3,3-fachen Megapixel-Auflösung im Vergleich zur KonicaMinolta Dynax 7D wiegt die Sony ganz grob gerundet nur die Hälfte der massigen Dynax 7D. Exakt sind es 492 g gegen 850 g.
Mein Sammel-/Fotografier-Kamerabestand an DSLRs und DSLMs wird eh nicht mehr erweitert. Und die Sony SLT-A58 macht auch 2025 Spaß!
Ralf Jannke, April 2025
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Autor: | Ralf Jannke |
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Erstellt: | 21.04.2025 |
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