Entgegen dem ausführlichen Blogbeitrag "Eine merkwürdige Weitwinkelbrennweite" ist es am Ende nur ein Objektiv geworden, das PENTACON auto 2.8/29. Beim Orestogon 2,8/29 gab es eine Verwechselung … Egal, ein 29 mm Weitwinkel reicht!
Eine kurze Passage aus dem unbedingt lesenswerten Bericht:
"Auch wenn wir aus unserer heutigen Sicht das später als "Pentacon 2,8/29 mm" bezeichnete Objektiv als vergleichsweise billige Massenware beurteilen, so repräsentierte das Orestegon 2,8/29 zum Zeitpunkt seiner Entstehung im Herbst 1964 durchaus internationales Spitzenniveau. Ein Retrofokus-Weitwinkelobjektiv mit über 70 Grad Bildwinkel, einer Schnittweite von 128,3 Prozent der Brennweite und einem Öffnungsverhältnis von 1:2,8 war zu jener Zeit kaum im Angebot einer anderen optischen Anstalt zu finden. Entsprechend beachtlich war deshalb auch der Einsatz an optischen Glasarten."
Marc Heckert hat auf seiner Seite "Da vorne wird's hell" einen schönen Bericht unter anderem zum Orestegon 2.8/29 geschrieben — hier stark eingekürzt zitiert:
"Die Mediocren. Ein Fotowalk mit Orestegon, Oreston und Orestor"
"Schon die Überschrift ist eigentlich eine Unverschämtheit. Die Mediocren, das sind „die Mittelmäßigen“. Ein Film von 1995 (…) Mittelmäßig als Attribut für ein Objektivtrio aus der berühmten Linsenschmiede Meyer-Optik Görlitz? (…) Da wäre erst einmal das Orestegon 2.8 29. Das Weitwinkel mit der einzigartigen Brennweite von 29 Millimetern wurde 1966 vorgestellt (…) Es war nicht nur die weitwinkligste Brennweite, die je das Görlitzer Werk verlassen hat, es war mit sieben Linsen auch das aufwändigste Objektiv von dort. (…) Ab 1971 wechselte der Produktname zu Pentacon 2.9 28 (…)"
"In dieser Form wurde das Objektiv – ausschließlich mit M42-Gewindeanschluss – bis zum Ende der DDR gebaut. (…) Heute haben Fotofreunde eine gewaltige Auswahl an mittleren Weitwinkeln zwischen 28 und 35 Millimetern, die exotische Brennweite aus Görlitz ist nur eine Alternative von etlichen. Und, das darf man wohl sagen: leider nicht die attraktivste. (…)"
"Mehrere Rezensenten verreißen das Orestegon völlig: "Das schlechteste Objektiv, das ich je an der Kamera hatte, andere loben dagegen Bildqualität, Rendering, Bokeh und Kontrast. Einig sind sich alle Stimmen: Bei offeneren Blendenstufen sei die Bildmitte ja noch halbwegs scharf, aber die Ränder einfach nur flau bis völlig zermatscht, der Kontrast schwach. Erst oberhalb von f/4, vor allem bei f/8 bis f/11, wird das Bild dann durchgehend scharf und kontrastreich. Die Fertigungsqualität sei wechselhaft, vor allem bei den letzten Jahrgängen, die wohl teilweise oder ganz bei IOR in Bukarest gefertigt wurden. (…)"
"Unter den Weitwinkeln der Altglaswelt erscheint das Orestegon aus heutiger Sicht – tja, höchstens ausreichend bis okay. Mittelmäßig halt."
Dieses "mittelmäßige, schlechteste Objektiv, das ich je an der Kamera hatte" werde ich doch selbst sehr gerne probieren! Ob es mein AUTO REVUENON 1:2.8 f=28mm noch unterbieten kann ;-)
Qualitäts- und sonstiger Eindruck
Was stand vorne? "Dieses "mittelmäßige, schlechteste Objektiv, das ich je an der Kamera hatte" werde ich doch selbst sehr gerne probieren! Ob es mein AUTO REVUENON 1:2.8 f=28mm noch unterbieten kann?"
Kann es nicht!
Das PENTACON auto 2.8/29 ist mindestens gut. O.K. Gegenlicht/direkt in die Sonne. Wobei ich ein Fan von Blendensternen und Reflexen bin. Ich werde aber nochmal genauer hinsehen. Und gerne wiederholt: Bei Bedarf auf Perfektion sind erstklassige 35er im Bestand!
Ralf Jannke, Juli/August 2029
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Autor: | Ralf Jannke |
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Erstellt: | 28.07.2025 |
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