Olympus Camedia C-21

Hier zeige ich eine frühe Olympus Digital-Kamera. Da mein Exemplar defekt ist, kann ich keine Beispielbilder präsentieren, in Ralf Jannkes Bericht über seine funktionsfähige C-21 sind Beispielaufnahmen zu sehen.

Spezifikationen

  • Die 1999 vorgestellte Olympus Camedia C-21 107 mm x 62 mm x 36 mm groß und wiegt 240 Gramm.
  • Der 1/2“ CCD-Sensor (6,4 x 4,8 mm) löst maximal 1600 x 1200 Pixel  = 2,1 Megapixel auf. Der Pixelpitch beträgt 3,8µm. Mit der ISO-Automatik oder manuell sind 100 bis 400 ASA einstellbar. Videos sind nicht möglich. Bilder werden als JPEG oder TIFF auf SnartMediaCards (max. 128 MB) gespeichert.
  • Das Objektiv ist eine 2,4//7 mm Festbrennweite, die kb-äquivalente Brennweite beträgt 38 mm (5 Elemente, davon 1 asphärisches Oberfläche).
  • Das Motiv wird über einen Realbildsucher mit Fokusfeldkreuz und Parallaxmarken angezeigt, zusätzlich ist ein Display mit 1,8 Zoll und 114.000 Subpixeln vorhanden, das auch die Menusteuerung übernimmt und Liveview-fahig ist. Ein SW-Statusdisplay ist an der Oberseite angebracht für Anzeige von Belichtungsparametern und Restbildanzeige.
  • Entfernungseinstellung Einzel-Autofokus (AF-S), Ermittlung durch Kontrasterkennung des Bildsensors
  • Belichtungssteuerung durch Programmautomatik. Belichtungszeiten 1s bis 1/750 sek., Selbstauslöser mit 10 s Vorlaufzeit, Belichtungskorrektur +/- 2 Blendenstufen
  • eingebauter Blitz mit ca. Leitzahl 8
  • Weißabgleich automatisch oder manuell
  • keine Bildstabilisierung
  • Energieversorgung durch 2 Mignonzellen

Besonderheiten

Viele digitale Kamera von Olympus hießen „Camedia“, vermutlich eine Wort-Zusammenziehung aus „Camera“ und „Media“.

Die C-21 ist eine Einsteigerkamera ohne Zoom, sie benutzt fast überall erhältliche Mignonzellen statt eines Akkus. Allerdings dürfte die Laufzeit der Batterien bzw. Akkus nicht allzu hoch gewesen sein, frühe Digitalkameras waren oft sehr „stromhungrig“, weil die Technik noch nicht allzu hoch entwickelt war. Mit der Kamera mitgeliefert wurde eine 3-Volt Lithium-Einwegbatterie mit recht langer Laufzeit. Wer sie nachkaufte, bekam einen „Preisschock“, denn sie war damals sehr teuer.

Der Gehäuseblitz ist fest eingebaut. Die Blitzbelichtungsmessung erfolgt TTL mittels Vorblitz.

Die Kamera hat einen optischen Sucher, der wie üblich wesentlich weniger anzeigt als auf den Bildern aufgenommen wird, um „abgeschnittene Köpfe“ zu verhindern. Das Display ist abschaltbar und sollte zu Stromsparzwecken auch nur möglichst wenig benutzt werden, da ansonsten die Laufzeit der Mignonzellen noch weiter sinkt. Einige Aufnahmeparameter wie Bildqualität, Restbildanzeige, Batteriestatus und Blitzmodus können auch auf dem kleinen Status-Display an der Kameraoberseite abgelesen werden.

Der Monitor löst mit 114.000 Subpixeln für das Jahr 1999 recht fein auf, aus heutiger Sicht zeigt es jedoch ein grobgerastertes Bild an, das zur Schärfenbeurteilung nur wenig zu gebrauchen ist.

Das hintere Display hat keine Kratzschutzscheibe vor dem eigentlichen Bildschirm. Es sollte also durch das Aufkleben einer Folie vor mechanischem Beschädigungen geschützt werden.

Die Kamera hat kaum Tasten und Knöpfe, die wenigen Funktionen werden alle per Menu gesteuert.

Die Frontlinse und die Suchervorderseite ist durch einen Schieber geschützt, der gleichzeitig als Hauptschalter dient. Vor der Objektiv-Frontlinse ist zusätzlich noch eine vergütete Klarglasscheibe angebracht. Eine Streulichblende kann nicht montiert werden, allerdings ist das Objektiv recht weit im Gehäuse versenkt.

Die Kamera speichert die Bilder als JPEG in verschiedenen Größen und Kompressionsstufen, außerdem können unkomprimierte TIFFs gespeichert werden. Beim TIFF ist die Kamera jedoch sehr behäbig und je nach Speicherkartengröße passen nur wenige Aufnahmen auf die Karte, auf die mitgelieferte 8MB-Karte z. B. nur ein einziges, da jedes Bild 5,6 MB groß ist.

Als Speichermedium dienen SmartMediaCards (kompatibel mit 3,3-Volt-Karten von 2 MB bis 128 MB). Für die größeren Karten (64 und 128 MB) ist kein Firmwareupdate nötig, da die Kamera ab Werk diese Karten erkennt, auch wenn sie in der Bedienungsanleitung nicht aufgeführt sind.

Die Buchsen für Video-Out, Netzteil und serielle Schnittstelle (3-Draht-Technik) entsprechen den Normen und erfordern keine Spezialkabel.

Der UVP der Olympus Camedia C-21 betrug etwa 1600 DM (entsprechend ca. 800 Euro). Mitgeliefert wurde nur eine recht kleine SmartMediaCard mit 8 MB Kapazität sowie eine 3 Volt Lithiumbatterie. Der Erstbesitzer kaufte das gezeigte Exemplar etwa ein Jahr nach der Vorstellung und mußte nur noch 749 DM bezahlen. Der heutige Gebrauchtpreis beträgt unter 10 Euro.

Qualitäts- und sonstiger Eindruck

Das Gehäuse der Camedia C-21 Ultra Zoom ist größtenteils aus Kunststoff gefertigt, auch das Stativgewinde ist nur ein Spritzgußteil aus Plastik. Lediglich die Gehäuseschalen sind aus hauchdünnem matten und silber eloxiertem Aluminium gefertigt.

Die Kamera dürfte mit ziemlicher Sicherheit nicht von Olympus gebaut worden sein, sondern ist vermutlich eine OEM-Auftragsproduktion. Sie ist „Made in Korea“ und die Abdeckung über dem Speicherkartenfach ist so groß, daß auch die damals weit verbreiteten CompactFlash-Cards passen könnten.

Das Batteriefach hat den üblichen Fehler vieler Digitalkameras: Die Haltenasen sind winzig und der Federdruck der Batteriekontakte hoch, so daß heutzutage kaum eine C-21 ohne Hilfsmittel die „Klappe halten kann“. Bewährt hat sich eine in das Stativgewinde untergeschraubte Blitzschiene oder um das Gehäuse geklebtes Panzertape. Mein Exemplar ist völlig „tot“, auch mit Strom über die Netzteilbuchse versorgt zeigt sie keinerlei Reaktion.

Die Kamera gehört zur Klasse der Einsteiger-Kompaktkameras, von der Fotopresse wurde sie zu den „Edelminis“ gezählt, weil sie erheblich kleiner war als viele der früheren Digitalkameras und das Gehäuse außen aus Metall ist.

Die Bildqualität entspricht dem, was von einer 2-Megapixelkamera erwartet werden kann,

Fazit: eine digitalkamerahistorisch durchaus interessante Kamera (weil sehr frühe Edelkompakte), heutzutage zum ernsthaften Bildermachen nicht mehr geeignet, 2 Megapixel haben eigentlich immer zu wenig Auflösung.

Christian Zahn

 

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