Hier stelle ich eine der vielen digitalen Kompaktkameras von Sony vor. Ralf Jannke hat sie hier auch bereits gezeigt. (Link:https://www.digicammuseum.de/gechichten/erfahrungsberichte/sony-cyber-shot-dsc-p73/) Leider ist mein Exemplar defekt, darum zeige ich keine Beispielaufnahmen.
Spezifikationen:
- Die 2004 vorgestellte Sony DSC-P73 ist 117 x 54 x 36 mm groß und wiegt mit Akkus und Speicherkarte 236 g.
- Der 1/2,7“ (5,4x4,0 mm) CCD-Sensor mit Pixelpitch 2,3µm löst maximal 2304 x 1728 Pixel = 4 Megapixel auf (4,2 Megapixel Rohdaten). Mit der ISO-Automatik oder manuell sind 100 bis 400 ASA einstellbar. Videos sind mit 640x480 Pixeln möglich. Bilder werden als JPEG auf MemoryStick (Pro) (max. ca. 1 GB) gespeichert.
- Zur Bildkontrolle ist ein abschaltbarer 1,6“ TFT LCD Monitor mit 67.200 Subpixeln vorhanden, der auch die Menüsteuerung übernimmt. Zusätzlich ist ein optischer Realbidsucher vorhanden.
- Das Objektiv ist ein 6-18mm/1:3,8 (39-117 mm @KB) 3-fach Zoom
- Entfernungseinstellung Einzel-Autofokus (AF-S), Ermittlung durch Kontrasterkennung des Bildsensors
- Belichtungssteuerung durch Vollautomatikautomatik oder Motivprogramme, 49-Zonen-Matrixmessung. Belichtungszeiten 30s bis 1/1000 sek., Selbstauslöser mit 10 s Vorlaufzeit
- eingebauter Blitz mit ca. Leitzahl 6
- Weißabgleich automatisch oder manuell
- keine Bildstabilisierung
- Energieversorgung durch 2 Mignonzellen
Besonderheiten
DSC bedeutet Digital Still Camera. Die „P“-Serie hat ein heutzutage etwas merkwürdig anmutendes Design: Das Objektiv sitzt an der Kameraseite, diese ist auch stark abgerundet. Auf der Unterseite ist ein kleines Stück gummiartiges Material eingelassen, auf glatte Oberflächen hingestellt rutscht die Kamera nicht weg.
Das Objektiv steht im ausgeschalteten Zustand nicht vor, es muß dann beim Einschalten ausgefahren werden.
Die Bedienung erfolgt über eine als Taster ausgelegten Hauptschalter, einen Modushebel (Bilder, Videos, Wiedergabe, Setup, Motivprogramme), ein Steuerkreuz (jede der vier Tasten hat eine Doppelbelegung), eine Zoomwippe und drei weitere Tasten.
Die P73 kann 640x480-Videos aufnehmen, der Aufdruck „MPEG-Movie VX“ auf der Oberseite weist stolz darauf hin. Die Länge der Videos ist nicht begrenzt, solange die Akkus durchhalten bzw. bis die Karte voll ist, kann aufgenommen werden.
Die Kamera hat ein damals bereits unterdurchschnittliches Dreifachzoom, das von 39 bis 117mm KB-Brennweite reicht, also vom Normalobjektiv-Bereich in den leichten Telebereich.
Die Stromversorgung erfolgt mit zwei fast überall erhältlichen Mignonzellen, sowohl Alkali-Batterien als auch NiMH-Akkus können benutzt werden. Im Lieferumfang waren zwei Akkus und ein kleines Ladegerät enthalten.
Die Schnittstellen sitzen hinter einer unverlierbaren Gummiabdeckung, allerdings hält ein nur 2mm dicker Gummisteg die Abdeckung im Gehäuse fest. Das wirkt sehr filigran und dürfte bei etlichen Exemplaren abgerissen worden sein. Die Buchsen entsprechen bis auf die Netzteilbuchse der Norm (Mini-USB und Videoklinkenbuchse), nur wie bei Sony sehr oft anzutreffen ist der Netzteilstecker ein exotischer Vierkant.
Unter der Abdeckung befindet sich eine Reset-Taste, diese muß mit einem spitzen Gegenstand eingedrückt werden und setzt alle Einstellungen zurück.
Die Kamera verwendet MemorySticks bzw. MemorySticks Pro bis ca. 1 GB. Diese nur von Sony eingesetzten Flash-Speicherkarten waren teurer, langsamer und mit geringerer Kapazität als die damals weit verbreiteten CompactFlash-Karten. Immerhin lieferte Sony einen (mit 16 MB allerdings recht kleinen) Stick mit, größere mußten extra diazugekauft werden.
Das Kameradisplay ist fest montiert, es ist nicht vor mechanischer Beschädigung geschützt. Seine 67.200 Subpixel sind damals bereits unterdurchschnittlich gewesen, die Beurteilung der Bildschärfe ist ohne ins-Bild-Hineinzoomen unmöglich.
Die Kamera hat außerdem einen optischen Realbildsucher, der allerdings ohne Parallaxenausgleich und ohne Parallax-Marken auskommen muß. Demzufolge weicht das aufgenommene Bild besonders im Nahbereich von Sucherbild ab. Interessanterweise sind drei Status-LEDs neben dem Sucher angebracht, die Mitbewerber kamen üblicherweise mit zwei LEDs aus.
Die Vorbesitzer haben den Werbeaufkleber nicht abgezogen, Sony wies auf folgende Funktionen hin: „Stamina“-Akkutechnologie für ca. 420 Bilder bzw. 210 Minuten Video sowie Akkus und Ladegerät im Lieferumfang.
Stamina war eigentlich die Bezeichnung von Sony für ihre Lithiumakkus mit hoher Kapazität, bei der P73 wurde dieser Begriff auch für die mitgelieferten NiMH-Akkus genutzt, weil diese eine höhere Kapazität als die damals noch häufig verwendeten NiCd-Mignonnakkus haben.
Die UVP der P52 betrug ca. 330 Euro. Ich erhielt mein Exemplar 2025 vom Editor dieser Zeilen geschenkt, vielen Dank!
Leider läßt sich mein Exemplar inzwischen nicht mehr nutzen, Ralf hat es vor einigen Monaten erfolgreich getestet, jedoch ist jetzt der Speicherkartenschacht defekt, egal welchen Memorystick ich einschiebe, es erscheint immer die Meldung „Keine Speicherkarte“, eine Beschädigung bzw. Verschmutzung kann ich nicht erkennen, vermutlich handelt es sich um einen elektronischen Fehler. Darum gibt es von mir keine Beispielaufnahmen.
Qualitäts- und sonstiger Eindruck
Das Gehäuse der P52 ist ein einfaches Einsteigermodell, es besteht komplett aus Kunststoff, nur ein Zierring um das Objektiv ist sichtbar aus Metall.
Fazit: eine digitalkamerahistorisch eher uninteressante Kamera (weil Dutzendware), heutzutage zum ernsthaften Bildermachen vermutlich nicht mehr geeignet, da der Zoombereich sehr eingeschränkt ist und die Auflösung mit 4 Megapixeln meist nicht mehr ausreicht und Kartenleser für MemorySticks nur noch gebraucht erworben werden können..
Christian Zahn, August 2025
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Autor: | Christian Zahn |
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Erstellt: | 4.08.2025 |
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